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Right

Geheimprojekte und Challenges

Bei aller Bescheidenheit: Das ist jetzt wirklich ungewöhnlich für mich, eine Challenge so klar zu verlieren. Aber hier ist es wohl passiert. Ich hatte mit Nicky vereinbart, bis heute final fertig zu werden mit dem Minimieren, und das hat nicht funktioniert. Dabei ist hier einiges ins Rutschen gekommen. Ich bin dabei, die Wohnung noch einmal umzudekorieren und zu renovieren, wenn man das so nennen kann. Ich habe alle Bücher weggelesen, die ich nicht behalten wollte, ich habe meinen Papierkram final in Angriff genommen, ich habe selbst jahrzehntealte Andenken sortiert. Bin damit aber schlicht noch nicht fertig geworden. Etwas ungünstig ist auch, dass zu diesem Zeitpunkt kein Sperrmüll war. Das motiviert immer, weil man da auf einen Schlag vieles loswerden kann.

Anyway, hab verloren. Neues Ziel ist nun in einem Monat. Dann ist nämlich wirklich Sperrmüll.

Und bei der Gelegenheit…

In der Challenge mit Christian habe ich neulich temporär zumindest 7 Kilos verloren – von denen ich jetzt zwei wieder drauf habe. Elendiger Jojo-Effekt! Geht mir aber ohnehin nur darum, das Bauchfett final loszuwerden – wenn das überhaupt geht. Ich habe ein paar Möglichkeiten dafür gefunden und möchte es versuchen.

Und das Geheimprojekt? Seufz. Ich saß vor einem Jahr schon einmal dran. Ich bleibe dabei, dass die Idee gut ist und es etwas ist, was mir liegt, einmal aufgesetzt auch ziemlich einfach umzusetzen wäre. Das Problem ist der technische Unterbau. Der ist nämlich nicht ganz trivial, wie ich gerade feststelle. Nichts ist unmöglich, aber die Sache ist komplex. Ziel wäre, das noch im ersten Halbjahr an den Start zu bringen.

Und da der Sommer naht und mich schon häufig Fragen ereilen, wohin ich denn in Urlaub fahre, sage ich: Ja, wohin eigentlich…

Mir kam die Idee, die Deutschlandreise zu einer Europareise hochzuziehen. Gibt da viele Möglichkeiten: Von Nord nach Süd, West nach Ost, Ost nach West… Oder schlicht die Donau entlang. Brauche noch Motivation und eine gute Strecke. Und was ich mich immer frage: Was macht man denn eigentlich, wenn man am Ziel ist? Wie kommt man von da mit dem Fahrrad wieder zurück?

Eure Pläne?

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Mein aktuelles Lieblings-KI-Tool Ideogram ist ein interessanter Hybrid aus Bildgenerierungs-KI und Social Network. Man kann dort nicht nur sehr elegant Bilder erstellen, sondern sieht auch, welche Bilder die anderen haben erschaffen lassen und kann sie liken.

Die Frage, die ich mir gerade stelle: Darf ich eigentlich auch Bilder der anderen Nutzer herunterladen und benutzen? In den Nutzungsbedingungen steht: Ja, Free Use für alle. Aber wer hat denn hier eigentlich das Recht am Bild? Die KI? Der, der geprompt hat? Oder das Tool, das die KI dafür eingesetzt hat?

Screenshot

Ist derjenige, der clever geprompt und ein schönes Bild da herausbekommen hat, damit eigentlich schon ein Künstler?

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Alright!

Andere Menschen und man selbst

Immer, wenn ich mich nach anderen Menschen sehne, merke ich, dass ich mich bei genauerer Betrachtung eigentlich eher um mich selbst kümmern sollte.

Ich finde es schwer, da den Spagat hinzukriegen. Wann treffe ich jemanden, wann sollte ich lieber einen Abend alleine verbringen. Wie genau geht das eigentlich, sich um sich selbst zu kümmern und die eigenen Probleme zu lösen. Auch als Autor dieses eigentlich lösungsorientierten Blogs habe ich da nicht immer eine Antwort drauf.

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Einfach drauflos

Wie viele Vorurteile könnte man abbauen, wie viel Interessantes erleben, wie viel Neues lernen, wie viel Spaß haben, wenn man fremde Menschen einfach ansprechen würde?

Fällt mir und den meisten anderen Menschen schwer, weil den meisten ihr Herz eben nicht auf der Zunge liegt. Dabei haben solche Menschen eindeutig mehr vom Leben.

Ich versuche das immer wieder, aber gut darin bin ich wahrlich nicht. Wie könnte man das ändern?

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Bayer Leverkusen ist deutscher Meister

Dass ich das noch erleben darf/muss. Aber doch, ich freue mich:

  • Ein Sieg für den Fußball. Das Team, das am attraktivsten gespielt hat, ist am Ziel.
  • Es ist endlich einmal nicht Bayern München.
  • Klar, man kann argumentieren, ob Bayern jetzt 12x in Folge Meister geworden wäre oder nur 11x, wäre einerlei. Aber doch, war auch psychologisch wichtig.
  • Dass man sich in diesem Jahr ein Bundesliga-Spiel angucken konnte und wusste: Es steht nicht von vorne herein fest, dass Bayern gewinnt, war viel wert.
  • Auch die Liga profitiert. Es klingt nach Bananenrepublik, wenn da ein Team 11x in Folge Meister wird. Wüsste nicht, in welchen anderen Ligen das mal passiert wäre.
  • Nächstes Jahr dann Stuttgart

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Israel und Iran

Vermutlich ist das keine Option, aber ich bringe sie trotzdem mal an: Beide Seiten haben ihre Muskeln spielen lassen, es hätte alles noch viel schlimmer kommen können. Könnte man es jetzt nicht einfach dabei belassen? Ja, ihr mögt euch nicht, wissen wir, wussten wir, habt ihr gezeigt. Gut is‘? Die Welt würde sich freuen, ihr selbst euch langfristig auch.

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Bilder deiner großen Liebe

Bild: Schauspiel Bonn

Gleichnamiges Theaterstück am Freitagmorgen (!) mit Jessi in der Bonner „Werkstatt“ geschaut. Und es war toll, etwas anders als das unvollendete Buch, noch existentieller. Die junge Isa weiß nicht, ob sie es ist, die verrückt ist, oder die Welt um sie herum (wahrscheinlich beides ein bisschen). Sie entkommt der Anstalt, aber an wen sie da draußen gerät, ist Zufall. Die meisten Menschen des Patriarchats, in dem sie lebt (wir alle leben), sind nicht gerade gut zu ihr. Im Theaterstück clever umgesetzt: nur ein einziger Schauspieler schlüpft in alle anderen Rollen, während Isa sich selbst spielt. Motto: Die Männerwelt ist uniform und unberechenbar, und eine Frau muss hoffen, an den richtigen zu geraten.

Wenn ihr noch könnt: unbedingt reingehen!

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Geeee-nau

Aus „Rayuela“ von Julio Cortazar, ein Buch, das man in nicht (gänzlich) chronologischer Reihenfolge lesen kann.

Ich vermute, dieses Kapitel ist humoristisch gemeint, aber irgendwie, wie auch das ganze Buch, bisher nicht so wirklich meine Wellenlänge.

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Sia: I forgive you

Lange her, dass mich ein Song „instantan weggeflasht“ hätte, aber hier ist es passiert:

Video hätte aber durchaus noch bisschen spannender…

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Encounters

Diesen Post schrieb ich über mehrere Tage. Jetzt, zum Wochenausklang, fiel mir auf, wie fantastisch die Treffen (auch zufällige) an diesem Wochenende mit anderen Menschen waren. Seit Donnerstag eigentlich jeden Abend ein geplantes oder zufälliges Treffen mit wirklich tollen Leuten, und ich bin mittlerweile so weit, dass ich gar nicht mehr davon davonlaufen will, sondern es genieße. Ich bin hinterher sogar oft wehmütig, wenn ich mich wieder von ihnen verabschieden muss.

Wer hätte das gedacht…

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Yeah

Gar nicht erst depressiv werden

Man rät depressiven Menschen während einer Therapie unter anderem zu:

  • Viel Schlaf
  • Viel Bewegung
  • Gute Hydration
  • Gesunde Ernährung
  • Verzicht auf Alkohol
  • Vermeidung von Stress
  • Einnorden der Erwartungen an sich selbst. Du bist nur ein Mensch, du musst die Welt nicht alleine retten.

Also alles natürlich, sofern das möglich ist. Und erst sobald das toxische Umfeld verlassen ist, wenn eins vorliegt, klar.

Also wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass eine Depression bei jemandem nicht durch etwas anderes ausgelöst ist als Stress, ließe sie sich im Vorfeld vermeiden, wenn man die Punkte oben beachtet. Im Prinzip hat man alle davon selbst in der Hand, es ist nur sehr schwer, die meisten davon umzusetzen.

Das mit dem Alkohol zum Beispiel. 🙄

Aber im Ernst: Depressionen sind (längst nicht immer, aber) häufig stressbedingt, und sie werden dann kuriert. Es wird noch sehr wenig dafür getan, sie im Vorneherein zu vermeiden. Sollte man tun.

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War ein Schnappschuss von der langsam nachlassenden Kirschblüte gestern Abend. Nix Filter und so, ich weiß auch noch nicht mal, wodurch auch der Hintergrund so fliederfarben geworden ist. Könnte aber ganz nebenbei eins der schönsten Landschaftsfotos sein, die ich je geschossen habe. 🤔🤷🏻‍♂️

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Und hier wollte ich mal in Reel-Form lustig sein. Vielleicht hat’s ja funktioniert. (Einbetten ging leider nicht.)

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OK

Schöne neue Welt

Gerade fertiggelesen. Kann ich im Endeffekt gar nicht so viel zu sagen. 🤷🏻‍♂️ Eine frühe Dystopie (1932 geschrieben), leicht zu lesen, durchaus spannend und natürlich existentiell. Die Menschen, einige hundert Jahre nach unser Zeit haben Henry Ford (!) nach außen hin zum Gott erklärt. Familien und klassische Fortpflanzung gibt es nicht. Menschen werden gezüchtet und in Kasten geboren. Hässlichkeit und Alltagsherausforderungen sind abgeschafft. Wem es aus welchimmer Grund nicht gut geht, ist dazu angeraten, Stimmungsaufheller zu nehmen – an denen kein Mangel herrscht. Den Alltag vertreiben sich die oberen Kasten mit Vergnügen – jeder schläft mit jedem. Abfuhren gibt es praktisch nicht. Nicht alle aber sind endlos zufrieden mit diesem System. Als ein jugendlicher Halbwilder aus einem Reservat in die schöne neue Welt geholt wird, gerät alles kurzzeitig ins Wanken.

Ich mag Dystopien, weil an ihnen immer auch ein Stück Wahrheit haftet und die Spannung genau dadurch entsteht, dass man sich fragt, wie man selbst in diesem System agieren würde. „Schöne neue Welt“ ist tatsächlich noch nie ernsthaft verfilmt worden. Könnte sich aber noch lohnen. Vielleicht zum hundertjährigen Geburtstag 2032?

Mir fallen noch ein paar weitere Dystopien ein, die mich ziemlich beeindruckt (mitgenommen) haben:

  • Der Report der Magd (grandiose TV-Serie!)
  • Children of Men (extrem beunruhigender Film)
  • Farm der Tiere (erschien als nicht unkomischer Trickfilm)
  • A Clockwork Orange (super gespielt, keine schöne Geschichte)
  • 1984 (bisher nur den Film gesehen, aber so ungefähr stelle ich mir die Hölle vor)
  • Inside (ein Videospiel, das Hendrik mir mal empfohlen hat, kleiner Junge muss aus einer menschenfeindlichen Umgebung flüchten)

Es darf gerne noch mehr Dystopien geben.

„Schöne neue Welt“ habe ich neulich in einem öffentlichen Bücherschrank gefunden. Geht jetzt auch dahin zurück. 🙂

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Alright!

„Menschen aus anderen Ländern sind ja immer so nett“

Das schrieb ich heute Nicky, als wir uns darüber austauschten, wie der gestrige Abend noch war. Da traf ich Mattes und Björn zum Cornern auf dem Frankie. Die beiden hatten drei Bekannte aus Peru zu Gast. Mit einem davon unterhielt ich mich sehr lange sehr gut.

Im Grunde ist das eine bemerkenswerte Erkenntnis. Zumindest gemessen daran, wie viel Gewese in der Politik tagein, tagaus darum gemacht wird, wer und wenn ja wie viele reinkommen dürfen, obwohl unsere Volkswirtschaft dringend Migration braucht. Und gemessen auch daran, wie wenig Menschen aus anderen Kulturkreisen ich letztendlich in meinem eigenen Freundeskreis habe. (Warum eigentlich?)

Aber zumindest aus meiner subjektiven Sicht stimmt es. Immer wenn ich mal mit jemandem aus einem anderen Kulturkreis ein paar Worte gewechselt habe, sei es hier oder im Ausland, war das eigentlich immer sehr nett. Netter meist sogar, als der Kontakt mit Deutschen, bei denen man ja nie so richtig weiß, an wen man da gerade gerät und ob er dich seine Ablehnung spüren lässt oder nicht.

Klar, ich bin in der Hinsicht oft naiv. Und man kann es natürlich nicht generalisieren. Auch in anderen Ländern wird es Ablehnung, schlechte Menschen und Idioten geben. Da hatte ich bisher wohl Glück, dass ich – bis auf ganz wenige Ausnahmen – noch nie jemanden davon getroffen habe.

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Frankenbad-Kaaba

Zwei Frauen, wie sie eine ganze Weile versuchen, das E-Bike der einen in das hypermoderne neue Fahrradparkhaus zu schieben – und es passt nicht. Während der Typ daneben offenbar mit der Hotline telefoniert, weil sein dort eingestelltes Fahrrad da nicht mehr rauskommt.

Hab mal geschaut: Die Länge für einzustellende Fahrräder dort ist auf 1,90m begrenzt. Fahrräder mit Rahmengröße 28 – man könnte auch sagen: Erwachsenen-Räder – sind laut Internet im Schnitt so 1,80 bis 2,00m lang, E-Bikes im Schnitt gerne auch etwas länger.

Da bauen sie stadtweit mehrere dieser riesigen Fahrradparkhäuser, und jetzt passt ein Großteil ganz normaler Fahrräder da gar nicht rein?

Wie schlecht ist das denn!

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That time of year when you’re a tourist in your own city (#bonncherryblossom)

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Right

Wissenschaften erfinden

Wie du auf Linkedin richtig durchstarten kannst, stand neulich in der Mail, und deinen Output dort um 10x steigern.

Dieses 10x- oder 100x-Ding ist so ein BWL-Ding, non?

Opa will jetzt hier gar nicht wieder von vor dem Krieg erzählen, wie schön das Internet doch war, bevor Business-ADHSler es für sich entdeckt haben. Mich ärgert diesmal eigentlich nur, dass man Wissenschaften aus Dingen macht, die keine sein müssten. Nur damit findige Geschäftsleute was zum Skalieren haben und den Leuten Angst machen, sie würden einen Trend verpassen.

Linkedin, Facebook und auch Google waren mal ganz einfache Tools mit einer recht klaren Struktur und einfachen Usability. Man war damit zufrieden. Dann fingen die Unternehmen irgendwann damit an, ihre Produkte komplexer und komplexer zu machen. Und heute brauchst du fast schon ein Studium, um zum Beispiel Google Analytics zu verstehen.

Warum wollen wir das so?

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Spam wird besser. Diese Nachricht erhielt ich neulich per SMS:

Ich habe wirklich ein Konto bei der Bank und ich benutze wirklich das PhotoTan-Verfahren. Nur der Link konnte nicht stimmen. Und diese „Sicherheitsprüfung“ irgendwie auch nicht.

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Euroback 2000

Hinter dem Namen und dieser verranzten Hütte im Sankt Augustiner Industriegebiet verbirgt sich genau das, was man erwarten würde.

Der beste Italiener der ganzen Gegend! 💁🏻‍♂️

Göttliche Pizzini! 👌🏻

Danke an Christian für den Tipp und das halbe Frühstück!

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Wo einen durchziehen?

Seit Cannabis nun legal ist, stellt sich auch die Frage, wo es denn eigentlich legal ist. Also wo es weit genug weg von allen Schulen, Kindergärten und anderen Bildungseinrichtungen wie dem Hallenbad mit Lehrschwimmbecken direkt vor der Tür. Also wo man es dann rauchen und wo einen Cannabis-Verein stationieren dürfte.

Ein Entwickler aus Koblenz hat deswegen die Bubatzkarte ins Leben gerufen, die solche Abstände misst und auf der Open Street Map anzeigt. Kurz gesagt: Hier in der Hood wird’s draußen eher nix:

Screenshot

Aber am Bahnhof sieht’s gut aus. 😉

Screenshot

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DuoLingo Music

Ist mal richtig cool. Lernsoftware können die!

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Right

That Special Someone

Im Grunde ist es ganz einfach: Finde jemanden, der zu dir passt, bei dem du dich fallen lassen kannst, dich nicht verstellen musst, um geliebt zu werden, der deinen verschrobenen Humor teilt – sei du selbst! Der auf deiner Seite ist, selbst wenn es mal schlecht läuft, der deine Schwächen akzeptiert und du seine. Ein Seelenpartner, mit dem du durchs Leben streifst, dich niederlässt, vielleicht sogar Nachwuchs in die Welt setzt. Es ist das Gute, es ist das, wie es sein sollte. Es ist das, wonach wir alle irgendwo streben, zumindest die 95 Prozent, die ich kenne, die so jemanden eben noch nicht gefunden haben.

Why is it so fucking hard?!

Ich kenne Menschen, die so jemanden haben, mir geht jedes Mal das Herz auf, wenn ich sowas sehe, aber es ist die absolute Ausnahme. Der ganze Rest hatte so jemanden vielleicht mal kurzzeitig oder auch nicht. Er arrangiert sich mit irgendwem, schaut sich verzweifelt um, sucht sein Glück im Alkohol, Hobbys oder anderen Drogen, wenn es nicht klappt, geht Affären ein, gibt sich mit weniger zufrieden oder gibt irgendwann ganz auf.

Klar: zu einfach darf es auch wieder nicht sein, das wäre langweilig. Aber wenn es wirklich für jeden Topf einen Deckel gibt, dann wäre es doch für alle gut, wenn jeder seinen passenden Gegenpart zumindest irgendwann im Laufe seiner 20er oder 30er kennenlernt. Jedem einzelnen wäre damit gehofen. Der Welt wäre damit geholfen.

Warum um alles in der Welt geht das nicht?

Adele hat das in „Someone like you“ und ihrem magischen Video in der Royal Albert Hall sehr treffend thematisiert. Dass nachher die ganze Halle mitsingt, sagt ja wohl alles! Achtet auch mal auf das Pärchen, das in Minute 6:11 einmal kurz eingespielt wird. Das ist das, was ich meine. Diese 5%, die es irgendwie doch gibt. Aber warum nur 5% Prozent? Warum?

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My biggest feat

Gestern Morgen auf der Waage: 75,8. Wir hatten gesagt: kleinen Toleranzbereich lassen wir zu, auf rund 75 muss ich kommen. Von 6x Sport in 5 Tagen war ich einfach nur noch platt, hab mich aber noch ein letztes Mal ins Fitnessstudio geschleppt. 30 min auf dem Rudergerät + meine drei Geräte. Danach ein ganz kleiner Schluck Wasser und dann in die Sauna, zwei Gänge. Den zweiten dehne ich sogar über die vorgeschlagenen 15 Minuten aus. Ich hatte noch nicht genug geschwitzt. Anschließend sehr langsames Auskühlen auf der Ruheliege. Die Waage hatte ich gleich mitgenommen ins Studio. Danach also fly or die. Und siehe da:

Also note for later: Der gute, alte Saunatrick bringt 1,5 kg! Challenge won! Christian – der aber auch immerhin 4-5 kg geschafft hat, darf morgen die Tapas zahlen. 🙂

Und jetzt, da ich es geschafft habe? Mache ich weiter! Jetzt, wo ich gesehen habe, dass Abnehmen geht und wie es geht, versuche ich mal ein wenig Muskelaufbau, und das Bauchfett wirklich noch ganz loszuwerden. Geschrumpft immerhin isses merklich.

Aber erst nach Ostern und nachdem ich meinen Kreislauf stabilisiert habe. Der ist jetzt natürlich hin.

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Mein Kumpel, der Verschwörungsmythiker

Als er wieder davon anfing, dass Russland sich ja nur verteidige und der Westen Putin den Krieg aufgezwungen habe, habe ich mir gesagt: diesmal nicht. Diesmal halte ich nicht die Klappe und sage wie immer „jaja“ oder gar nichts, weil man überzeugte Verschwörungsmythiker eh nicht zurücküberzeugt. Ich fragte also ruhig aber bestimmt zurück, wie er darauf komme, woher er meint, seine Informationen zu haben, warum er glaubt, dass diese richtiger seien als die der „westlichen Propagandamaschine“ und was bitteschön einen Krieg legitimiere.

Er reagierte mit einer Schimpftirade, vielen Buzzwords wie dem 2. Minsker Abkommen und Whataboutism. Wenn die Amerikaner irgendwo einen Krieg vom Zaun brächen, würde das auch niemanden interessieren und Israel seien überhaupt die schlimmsten. Was das jetzt damit zu tun hätte, fragte ich zurück, und was einen Krieg legitimieren würde, unabhängig davon, ob jemand anders auch einen vom Zaun bräche.

Es ging noch eine Weile hin und her, ein dritter Bekannter stand die ganze Zeit still daneben und sah uns zu.

Als wir fertig waren, waren wir beide erstaunlich gelassen und sahen uns an. Grinsten. Da schien jeweils Druck auf dem Kessel gewesen zu sein, der einfach mal raus musste. Und jetzt wo er das war, war es auch wieder gut.

„Ich muss los. Sehen wir uns heute Abend?“

„Ja, ich denke, ich bin auch da. Schreibe noch in die Gruppe.“

„Dann bis nachher.“

„Bis nachher.“

Wir trafen uns später, unterhielten uns ganz normal über andere Dinge, und das Thema kam nicht mehr auf.

*

Friedefeld

Bitte mal aufzeigen, wer eine deutsche Animationsserie kennt!

Ich nämlich auch nicht. Deswegen wollte ich „Friedefeld“ doof finden, was wohl die deutsche Antwort auf die Simpsons sein soll und inhaltlich irgendwo zwischen Futurama und Rick & Morty liegt.

Friedefeld. Bild: BR

Und was soll ich sagen? Die erste Folge fand ich noch okay, bei der zweiten hat’s mich aber schon genervt. All zu offensichtliche Gags, die dann zu weit ausgeschmückt werden. Dass Lieferando-Fahrer etwa nach der Arbeit ihre Räder im Park abstellen und dann ihr wahres Dasein als Penner weiter fristen, weil sie halt zu schlecht und die Mieten in der Großstadt hoch… Ist genau zwei Sekunden lang originell, wird aber hier auf mehrere Minuten gestreckt. Zu wenige Gags, zu wenig lustig, brauche ich nicht.

*

Abnehm-Challenge

6x Sport in 5 Tagen , heute nur 1 Mahlzeit, aber irgendwie stagniert mein Gewicht und ich bin kaputt. 76,4 kg heute Morgen. Ich kann es allenfalls noch mit dem Saunatrick schaffen. Mag aber auch nicht mehr.

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Yeah

Das Gefühl, es schaffen zu können

Gestern saß ich eine Stunde konzentriert am Rechner, habe meine restlichen Belege für die Steuererklärungen 2022 und 2023 zusammengesucht und zur Steuerberaterin rübergeschickt. Etwas, was ich bekanntlich sehr gerne tue.

Aber irgendwann mittendrin, als ich da saß, merkte ich, ich bin erstaunlich ruhig, ganz gelassen, für eine Steuererklärung wenig verschwitzt*. Da merkte ich irgendwo, dass irgendwas in mir „klick“ gemacht hatte. Das Thema ist jetzt eigentlich abgehakt, vielleicht sogar final. Ich weiß jetzt, wie das geht, was ich machen muss, was reingehört und was nicht, wie ich das automatisieren kann. Jetzt schaffe ich das auch mit dem final Minimieren**. Oder überhaupt alles. Was soll mich stoppen. ***

Schlimm ist eigentlich nur, wenn einem dieses Gefühl abgeht. Die Herausforderung ist die gleiche, die Aufgaben sind dieselben, aber es fühlt sich dann unmöglich an. Mir geht’s mal so, mal so. Und ich weiß noch nicht, was dieses Gefühl beeinflussen kann.

* Das ist für gewöhnlich kein Angstschweiß vor einer hohen Nachzahlung, ich bekomme meist etwas wieder, sondern mehr das Stressschwitzen aufgrund eines Absolutnichtwollens.

** Muss ich auch. Ich hab noch genau drei Wochen, um mein ganzes Leben final fertig minimiert zu haben. Zumindest ist es das, worüber ich mit Nicky gewettet habe. Zum Glück nur um 100 Euro. Aber das wird verdammt knapp. Andererseits hat Nicky gerade ganz andere Sorgen, vielleicht vergisst sie das vorübergehend. 😉 Und, wie früher schon einmal gesagt: Unterschätze niemals einen Aventurer auf einer Challenge. In drei Wochen geht noch einiges.

*** Es kann immer eine Menge passieren. Ich kann mir das Bein brechen, irgendeine Behörde kann auf die Idee kommen, 5.000 Euro für irgendwas nachzuverlangen, von dem ich nicht mal wusste, dass es das gibt, der Himmel kann einstürzen. Und sowieso: Sooner or later God’s gonna cut you down. Wie geht ihr mit dem Wissen darüber um, dass irgendwann doch eh alles vorbei sein wird?

*

Glasfaser

Gestern klingelte einer an der Tür und fragte, ob ich Glasfaser. Im Nachhinein wäre ich versucht gewesen so etwas zu sagen wie:

„Machen Sie Witze? Ich bin Technikjournalist von Beruf! Ich teste täglich die neuesten Gadgets und Tools, die viel Bandbreite verschlingen, hochauflösende Bilder, Videos, Streaming, 4K, 8K, wöchentlich Videokonferenzen, KI! Ich habe eine Fülle an Smart-Home-Geräten hier, bestimmt 30 internetfähige Geräte, kürzlich meinen Fernseher von Kabel auf IPTV umgestellt.

Mir reicht selbstverständlich noch meine 50-Mbits-DSL-Leitung!“

Habe ich aber natürlich nicht. Ich war wie immer nett und hab ihm so höflich wie möglich zu verstehen gegeben, dass ich an der Haustür nie etwas kaufe.

*

Kirschblüte

It’s here!

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Ikea, der real gelebte Kommunismus

Kommt man raus aus seiner loftigen Großstadtwohnung und strebt das Aufhübschen dersolchen an, geht es immer erst zu Ikea. Und dann steht immer auch ein Besuch im Restaurant dort an.

Warum eigentlich? Es gibt die überwürzten Hackebällchen aus Fleisch und die aus Pflanzenzeugs, die nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind. Mausgrauer Kartoffelklecks dazu, siebzehn Erbsen, die sehr lange eingefroren waren, braune Soße aus dem Reservoir, abgepackter Salat.

Zur Mittagszeit ist es dort voll. Du musst um deinen Platz im schummrigen Neonlicht kämpfen, weil die wenigen Plätze am Fenster sofort weg sind. Kannste nämlich raus auf den Parkplatz gucken!

Brühwarme Kaffeespezialitäten aus dem Vollautomaten. Free-Flow-Limo für 1,75 Euro (es waren mal 50 Cent), und die Leute gehen Eiger-Nordwand-steil. Schweden-Cola, Himbeerbrause oder Zitronenlimo. Der Clou ist das Mischen! Man achtet darauf, mindestens ein zweites Mal hinzugehen und auf die abgefingerten Knöpfe zu drücken. Man will das Geld wieder raushaben.

Als ich da sitze, erinnere ich mich an einen Besuch in der originalgetreu erhaltenen Kantine eines DDR-Museums vor zwei Jahren in Oschersleben. Die Deko dort war uriger – Ernst Thälmann faustete dir zum Essen zu. Die Lichtfarbe war genauso, das Essen – irgendwie auch.

Egal ob Sao Paolo, Peking, New York oder halt Köln-Godorf: Es gibt dieselben Grönsaksbullar, dieselbe Himbeerlimo, dasselbe Billy-Regal, dieselben Topflappen. Und jeder kauft da, weil die Preise halt noch ganz okay sind und die Auswahl auch nicht so schlecht ist. Und weil er so eine Weile vom kapitalistischen Alltag da draußen entfliehen kann.

Ich will hier gar nicht die alten Kamellen aufwärmen, dass schon DDR-Zwangsarbeiter für Ikea schuften mussten, aber es passt ganz gut ins Bild. Ikea ist gelebter Kommunismus mit all seinen Licht- und Schattenseiten.

*

Ach, Autokorrektur…