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Argh

In der Projektmanagement-Hölle

Für die Arbeit habe ich jetzt zwei Wochen lang nach einem Projektmanagement-Tool gesucht, das Kanban, Gantt, Berichte und vielleicht noch einen Kalender kann. Wir benutzen bislang eine kostenlose Version von MeisterTask, aber die kann in der kostenlosen Variante nicht so viel.

Bei der Recherche festgestellt:

  • Das kostenlose Internet ist Geschichte.
  • Gut, das wussten wir im Grunde, siehe auch Paid Content bei Spiegel, Zeit und Co. Aber dass es so schlimm ist, hatte ich nicht gedacht.
  • Praktisch alle Projektmanagement-Tools verfolgen die gleiche Preisstruktur: Einen Zeitraum kostenlos testen, dann zahlen und zwar richtig! Die meisten verlangen ab 8-12 Euro netto im Monat – pro Nutzer, exklusive Mehrsteuer.
  • Wir haben ein Team von 10 Leuten, bei 10 Euro im Monat ergibt das 1.200 Euro im Jahr – für eine bescheuerte Projektmanagement-Software!
  • Betriebssysteme, Bildbearbeitungsprogramme (außer Photoshop), ganze Office-Lösungen, Netflix, Spotify… sind billiger.
  • Um das Geld halbwegs zu rechtfertigen, bieten diese oft völlig überladenen Tools meistens ALLES, also auch Dinge, die man gar nicht will, wie Integration deiner Telefon-App, E-Mail-Konten, Zeiterfassungs-Tools um deine Mitarbeiter zu überwachen.
  • Das, was ich eigentlich will – Aufgaben strukturiert managen – ist dafür dann in irgendwelchen Untermenüs verschachtelt.
  • Am Ende kann trotzdem keins genau das, was ich eigentlich suche.
  • Die noch sympathischsten davon bieten immerhin eine Basisversion dauerhaft kostenlos.
  • Die ersten 5 Treffer auf Google sind immer Anzeigen der gleichen 5 Unternehmen, selbst wenn ich nach „free project management tools“ suche.
  • Einige kannst du dir nicht einmal anschauen, ohne deine Telefonnummer, deinen Klar- und deinen Firmennamen einzugeben.
  • Das Marketing eines Anbieters – ich sag einfach mal: Wrike – war besonders aggressiv. Nachdem ich so naiv war, meine echte Telefonnummer anzugeben, erhielt ich eine personalisierte E-Mail, kurze Zeit darauf zwei Anrufe direkt hintereinander, deren Absender mein Smartphone unter Spam-Verdacht stellte, eine Nachricht auf meine Mailbox („Leider erreiche ich Sie nicht. Rufen Sie mich dringend zurück!“) und später am Nachmittag noch eine E-Mail. Hab mein Konto sofort danach wieder gelöscht.

Puh, nee, beim Kostenlos-Internet war auch nicht alles toll, aber da zahle ich anderswo lieber mit meinen Daten, als dass ich so einen Mist mitmache. Wir bleiben jetzt erst einmal bei MeisterTask, auch wenn die ein ähnliches Geschäftsmodell verfolgen. Die haben uns bisher nicht im Stich gelassen und ein bisschen Restsympathie ist zumindest noch da. Ich hoffe, das bleibt auch.

Daily sort-out: „Feeling Good“, S. 350-400. Dr. Burns im Kampf vs. eine Nihilistin.

Hab noch einige Steuerbelege eingescannt und mir meine bisherigen Belege der Umsatzsteuervoranmeldung angeschaut. Offenbar hat mein Vergangenheits-Ich sogar Extra-Arbeit geleistet und selbst Belege gesammelt und gescannt, die Einkommensteuer-relevant sind.

Gestern die vier Kündigungen an Vodafone und jetzt das! Mein Vergangenheits-Ich ist manchmal gar kein so verkehrter Typ…

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