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109: Grün

Gibt Tage, da hat man das Gefühl, nichts erlebt zu haben, obwohl man eine ganze Menge gemacht hat. Habe heute etliche E-Mails geschrieben, zusammen mit Daniel 1 Podcast-Folge aufgenommen, versucht, Linux auf einem neuen Rechner zu installieren (erstmal erfolglos), gekocht und schließlich Tischtennis gespielt. Hier diesmal auch nicht das Gefühl gehabt, dass ich mich hätte anstecken können bei ganzer Zeit geöffneter Tür, aber schauen wir mal. Immerhin mein erstes Einzel gewonnen, gegen einen Gegner, der ganz offensichtlich mindestens genauso lange wie ich nicht trainiert hatte.

Unser Podcast drehte sich um Serien. Dabei fiel mir auf, dass ich eigentlich kaum noch Serien schaue. Selbst „The Handmaid’s Tale“, dessen 3. Staffel ich gerade gucke, lässt mich inzwischen relativ kalt. Es gibt immer mal wieder was, was mich reizt. Aber ansonsten ist der große Serienhype für mich vorbei.

Habe beschlossen, dass bei der nächsten Bundestagswahl die Grünen gewinnen müssen. Es geht nicht mehr anders. Ja, ich könnte mich mit Söder als Kanzler anfreunden, aber der Rest der CSU geht gar nicht. Schaut man sich heute an, wer da alles wichtige Ministerposten bekleidet und dabei von einer Peinlichkeit in die nächste schlittert (nehmt exemplarisch Scheuer und Seehofer), dann muss ich sagen, reicht mir das nicht. Wir brauchen eine familienfreundlichere Politik, wir brauchen klare Kante gegen die AfD, wir brauchen natürlich auch eine grünere Politik. Außerdem kann es überhaupt nicht sein, dass keine Frau nachts rausgehen kann, ohne Angst zu haben, überfallen zu werden, und dass das allen scheißegal ist. Wo sind wir denn eigentlich inzwischen hingekommen? Warum gibt es keine echte wählbare Alternative zur CDU, die mal etwas wirklich anders machen würde? (Nein, nicht die AfD, die ist nicht wählbar.)

Rauft euch zusammen, Grüne, und bietet noch irgendwen Wählbares als Kanzlerkandidatin auf! Ja, ich schreibe bewusst Kandidatin, weil Frauen die besseren Staatslenker*innen sind. Wir brauchen einen Wechsel, und die SPD taugt dafür nicht.

Den „Aufmacher“ von Günter Wallraff nachgeholt. (Danke fürs Ausleihen, Mattes!) War ganz anders, als ich erwartet hatte. Wallraff präsentiert sich hier viel angriffslustiger als in seinen späteren Werken. Bis auf ein Kapitel (in dem Bild-Redakteure Selbstmordkandidaten ermutigen, es durchzuziehen) gingen mir die Geschichten auch nicht besonders nahe. Es ist sogar zum Teil amüsant zu lesen, wie Wallraff als Hans Esser zu einer schon feststehenden Schlagzeile einen Beitrag erschaffen muss, der dann mit der Realität auch gar nichts mehr zu tun hat. Das Buch ist 43 Jahre alt und auch, wenn viele der Methoden sicher heute noch gelten, könnte ich mir vorstellen, dass die Aufdeckung damals recht revolutionär war. Heute ist die dargestellte Vorgesehensweise Alltag, bei Bild immer noch, besonders aber auch in vielen Online-Medien. Daran ist man mittlerweile gewöhnt und gewissermaßen abgestumpft. Ein gutes Werk von Wallraff, aber „Ganz unten“ fand ich im Nachhinein wesentlich beeindruckender.

Ein Bild noch, mehr habe ich heute nicht. Ein Verkeherschaos mit einer gewissen Ästhetik:

7 Antworten auf „109: Grün“

Grün geht irgendwie auch nicht!!!
Dann werden die Straßen bestimmt nicht sicherer!!! Da sind auch insgesamt zu viele Peinlichkeiten organisiert, die ich ganz bestimmt auch niemals als MinisterIn irgendwo sehen will. Aber irgendwie ist man an die ganzen Abstrusitäten in der Politik auch schon irgendwie gewöhnt… Irgendwie sehr erschreckend!
Grundsätzlich fand ich die FDP immer auf einem guten Zwischenweg, aber meist sind es immer so One-Man-Shows bei denen.
Merkel hat vieles nicht gut gemacht, aber insgesamt vor allem im Internationalen Vergleich möchte ich nicht viele Staatschefs eingetauscht haben. Ok, vielleicht die Finnin! ?
Politik bleibt immer schwierig und definitiv kein Job, den ich machen will!

Die Grünen können gerne mitregieren, nur wählen würde ich sie nicht. Da könnte grün rot rot rauskommen und davor hätte ich Sorge. Ich denke, das würde die Polarisierung in der Gesellschaft noch weiter anheizen und noch mehr rechten Terror provozieren als wir ohnehin schon haben. Und auch auf europäischer Ebene wäre mir eine Regierung der Mitte viel lieber, weil man den europäischen Laden, der ohnehin schon sehr auseinanderdriftet meiner Meinung nach nur zusammenhalten kann, wenn Deutschland halbwegs ausgewogen auftritt.

Das ist oft das, was als Argument angebracht wird: Bloß nicht die Rechten noch mehr brüskieren, sonst… ja, was sonst? Gibt es noch mehr Anschläge auf Flüchtlingsheime, werden noch mehr liberale Politiker umgebracht, gibt es noch mehr rechte Chatgruppen in der Polizei? Es kann doch nicht das Maß für Politik sein, die chauvinistischen Tendenzen in der Bevölkerung möglichst zu besänftigen. Mitte (mit einem nach rechts vorfühlenden Innenminister) hatten wir im Übrigen ja jetzt ziemlich lange, und irgendwie scheint das erst den rechten Terror provoziert zu haben. Dann lieber eine Regierung, die rechte Tendenzen entschieden bekämpft.

Bei Grün-Rot-Rot müsste man wohl ans Auswandern denken! Da habe ich wirtschaftspolitisch und gesellschaftlich ein sehr sehr schlechtes Gefühl.
Nicht umsonst sind die meist links geführten Systeme eher untergegangen!
Nein Danke, dafür haben unsere Vorgenerationen sicherlich Deutschland nicht so weit nach vorne gebracht!

Sehe ich nicht so, wenn wir wieder zur einer „Sozialen Marktwirtschaft“ zurückkehren würden, wäre das nicht sooo schlecht, oder? Und dass es dazu nicht kommt, hat schon Gerhard S. gezeigt, Sachzwänge verhindern drasische Umbrüche, und Grüne sind wirtschaftspolitisch eher Mitte-konservativ.

Du meinst den Kommunismus? 😉 Ja gut, der ist untergegangen. Finde aber, der Vergleich zu heutigen, eher linken Parteien hinkt.

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