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Eifelpilgern

Ich wollte eigentlich ganz viel von der Eifel und meine kleine Pilgertour letztes Wochenende erzählen, aber jetzt bin ich hier, zurück in der Stadt, und es fühlt sich an, wie aus einem anderen Zeitalter. Als wäre das nicht ich gewesen, der da drei Tage lang von Bad Münstereifel bis Prüm unterwegs war. Verrückt. Ich muss in Stichpunkten weiterschreiben, etwas anderes kriege ich gerade nicht hin:

  • Es war sehr, sehr schön!
  • Ich mag die Eifel und ihre Menschen
  • Bin ich dort, frage ich mich, warum ich eigentlich nicht immer da bin. Oder zumindest jedes zweite Wochenende da wandern.
  • Gelaufen bin ich 1x 20, 1x 30 und noch einmal 30 km, also 80. Paar Umwege muss man dazurechnen und 5km waren nicht Teil der Strecke, ich wollte mir die Wartezeit für einen Bus sparen.
  • 30km zu wandern, ist nur beim 1. Mal schlimm, bei zweiten dann keine große Sache mehr. Vielleicht lässt sich das skalieren. 🤔
  • Vor allem Blankenheim und Kronenburg sind verdammt hübsche Orte!
  • Beinahe noch schöner ist aber der Weg dazwischen. Selbst wenn es nur der Löwenzahn ist, der da gelb blüht.
  • Regen und heftige Steigungen gab es zum Glück nur wenig.
  • Wenn ich pilgere, egal ob zu Fuß oder mit Rad, brauche ich viel weniger Schlaf und komme morgens viel leichter raus.
  • Post-Pilger-Syndrom hat mich gleich heute ereilt. Was soll das alles hier, warum kann ich nicht wieder in der Natur sein?

Ich glaube, es ist vor allem die Schlichtheit, die Pilgern so genial macht. Du hast genau 1 Ziel vor Augen. Du musst dich nicht mit tausend Dingen auf der Arbeit oder dem Alltag herumschlagen. „Wem muss ich noch auf seine E-Mail antworten? Was koch ich heute Abend?“ Alles egal. Du musst einzig und allein von Punkt A nach Punkt B kommen, und nichts weiter. Sollte immer so sein. Warum machen wir uns mit allem anderen das Leben so schwer?

Mehr fällt mir dazu nicht ein. Deswegen heute nur noch ein paar Bilder von dem Ganzen:

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Nochmal 20 sein mit dem Wissen von heute?

Cooler Abend gestern mit Christian und Jasmin. Drei Mittvierziger hauen noch einmal (ein bisschen) auf den Putz. Irgendwann stellte Jasmin die Frage, ob wir uns auch manchmal fragten, wie es wäre, nochmal 20 zu sein, aber mit dem Wissen/Mindset von heute.

Ja, fragten wir uns. Und schon das finde ich interessant. Dass sich Menschen im etwa gleichen Alter mitunter genau die gleichen Gedanken machen. Heißt wahrscheinlich auch: Alles, was ich so an vermeintlich bahnbrechenden Erkenntnissen hier ins Blog reinkritzele, haben andere in meinem Alter in Wahrheit auch, bzw. Generationen von Menschen schon vor mir gehabt. Na denn…

Aber nochmal 20 sein und heute schon wissen, wie der Hase läuft, das wär’s doch, oder? Dann würde man das doch komplett ownen.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger glaube ich aber, dass das so ist.

Zum einen weiß ich noch lange nicht, wie der Hase läuft. 🤷🏻‍♂️ Sonst wäre ich vermutlich nicht in dieser sonderbaren Lebenssituation, in der ich bin.

Zum anderen sind die Dinge heute nicht unbedingt einfacher als damals. Ich hatte zum Beispiel damals schon keine Idee, was ich aus meinem Leben machen soll. Wie sollte das erst heute sein, wo es gefühlt zehnmal so viele Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten gibt? Ich hätte genauso keine Ahnung und würde am Ende auf Verdacht irgendwas nehmen, was gut klingt.

Weniger drauf geben, was andere sagen oder von einem denken. Anderen Menschen mal was Nettes sagen, aufmerksam zuhören, weniger verbissen in Dinge gehen, Perfektionismus sein lassen, weniger wollen oder einfach mal Entschuldigung sagen, wenn man was Dummes getan oder gesagt hat. Das sind Erkenntnisse von teils weit später. Sich mit allen Stärken und Schwächen akzeptieren, die man hat oder überhaupt erstmal erkennen, wer man eigentlich ist: vielleicht die schwerste Übung überhaupt im Leben. Stimmt schon, das könnte nicht schaden, alles schon mit 20 zu wissen.

Aber so ist das Leben nun einmal nicht. Man kann auch nicht einfach nochmal 20 sein, es geht schlicht nicht. Nur sich ein wenig vom Mindset der heute 20-jährigen abschauen und mit dem Wissen von heute garnieren. Das wäre gar nicht so dumm. Man muss das Leben der heute 20-Jährigen jetzt nicht mehr leben (das hielte man auch nicht lange durch) und auch nicht die Fehler noch einmal machen, die sie noch begehen werden. Aber mit all dem Wissen, das man jetzt endlich hat, muss auch das Leben als Mittvierziger keinesfalls schlecht sein.

*

Ein Kumpel von mir ist 20. Er macht gerade eine duale Berufsausbildung. Und jetzt am Wochenende schenkt er bei einem Festival Bier aus, weil er da leicht Geld verdienen kann und die Ausbildung auch nicht auslastet. Er hat in viele Berufe schon reingeschnuppert, unter anderem in Floristik, aber heute würde er lieber was machen, wo er mehr Geld verdienen kann, sagt er, deswegen macht er was mit Finanzen. Er setzt sich täglich mehrere Erinnerungen, um seine selbst gesteckten Herausforderungen zu erfüllen. Er macht viel Sport, coacht auch Jugendliche, trinkt nicht, ist viel unterwegs, hat einen klaren Plan von den Dingen, die er in den nächsten Jahren erreichen will, ist nett, höflich, hilfsbereit, hat beinahe unbegrenzt Energie – und hat Spaß dabei.

Joa, also auch so kann das Leben eines 20-Jährigen heute aussehen. Finde ich beeindruckend, ich hab mit 20 vielleicht ein Zehntel davon gemacht. Vielleicht ownen uns Mittvierziger einige schon mit 20. 😅

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Wiederentdeckt: Jet: „Get born“ (2003). Für mich eins der besten Rock-Alben aller Zeiten.

Aller Zeiten, wirklich, obwohl 2000er? Ja, durchaus. Zum einem gibt es keinerlei Ausfall auf der ganzen Platte, dafür feinsten Rock’n’Roll, beeindruckende Balladen und natürlich den Gassenhauer „Are you gonna be my girl“. Mir gefallen aber auch die Texte. Das ganze Album ist ein einziges Liebeslied an das Leben, nicht nur das Jungsein:

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Hofgarten. Bonn really is a beauty sometimes:

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Lesen erdet

Wenn Schluss ist, spielt das innere Team Theater. Alles nicht so schlimm, sagt eine innere Stimme, jetzt bist du wieder frei, eine andere. Ein wenig Panik stieg heute in mir auf bei dem Gedanken daran, alleine zu sein, zu keinem Kreis dazuzugehören, oder anders gesagt: niemanden zu haben, der sich für mich interessiert. Warum genau das mit solche Angst bereitet, konnte ich leider ad-hoc nicht herausfinden.

Schmerz zuzulassen ist wichtig und richtig. Aber heute habe ich also auch die Grenzen dieser Idee kennengelernt. Was ist, wenn dann nicht Trauer aufsteigt, sondern Angst, und kein Mittel da ist, um sie wieder abzustellen?

Ich ging mein Telefonbuch durch und suchte nach Namen, die ich im Notfall anrufen könnte, wenn ich nicht mehr weiter wüsste. Ich fand zum Glück einige.

Weil ich mich aber immer noch nicht lange ablenken oder den Schmerz betäuben wollte, begann ich schließlich zu lesen. Wolfgang Herrndorfs seinerzeit postum als Buch veröffentlichtes, aber weiterhin online verfügbares Blog „Arbeit und Struktur„. Es ging mir nicht direkt gut damit, aber sofort deutlich besser.

Für einen Journalisten lese ich sehr selten Prosa. Dabei macht mir das bei guten Romanen sehr oft sogar richtig Spaß und ich lerne viel guten Stil davon. Und doch muss ich mich immer wieder ein Stück weit dazu zwingen, mir ins Gedächtnis rufen, dass Lesen mich erdet. Anders als Schreiben oder Spazieren/Wandern, was ich jeden Tag von selbst einfach mache. Schade eigentlich.

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It’s here!

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Erstmal wieder auf den Damm kommen

Drei Wochen ohne Sport. Ich hasse es. Bin nicht dafür gemacht, aber alle paar Jahre ereilt es mich. Eine Bronchitis, die meist nicht von alleine abklingt, sondern erst nach ein paar Wochen mit einem Kortisoninhalator. Es ist ätzend. Und ganz nebenbei habe ich schon 2 kg wieder zugenommen.

Immerhin: Ich weiß jetzt, was ich gut machen kann, wenn ich so platt danieder liege: Ein gutes Indie-Game spielen. Firewatch ist spannend, sollte schnell durch sein – und ich bin jetzt wirklich gespannt, was da noch kommt und wie es ausgeht.

Deutschland-Spiele sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Früher ging die Welt unter, wenn Schland verloren hatte. Heute ertappe ich mich in der 81. Minute bei dem Gedanken: „Wäre doch eigentlich ganz witzig, wenn sie jetzt verlieren würden. Dann überschlagen sich Medien und Experten in den nächsten Wochen mit Schwarzmalerei.“

Deutschland hat dann tatsächlich mit 0:1 verloren. Nur fürchte ich fast, dass das auch andere längst mit einem Achselzucken aufnehmen. War halt nur die Nations League, die Erwartungen sind eh niedrig nach dem Desaster 2018. Außerdem sind die Zeiten längst vorbei, in der sich Patriotismus in Deutschland alleine über den Sport äußern konnte. Alles nicht mehr so furchtbar wichtig heute.

Vielleicht auch schlicht nur, weil es gerade Wichtigeres auf der Welt gibt. Lachhafte Scheinreferenden in der Ostukraine, die Teilmobilmachung von „Wehrkräftigen“, für die sogar 60-Jährige nachts aus dem Tiefschlaf geklingelt werden. Irrsinn ohne Ende!

Die Netflix-Dokuserie „Chef’s Table: Pizza“ ist nicht nur sehr schön gemacht. Sie hat auch dafür gesorgt, dass ich heute – ohne Hunger zu haben – durch die halbe Stadt gelaufen bin, um mir eine (am Ende gar nicht sooo gute) Pizza bei der vermeintlich besten Pizzeria Bonns zu kaufen:

Nur nicht anders herum! ☝🏻

Nicky Blitz: Blast Off (2017). Für solche Songs würde ich echt gerne noch mal tanzen lernen. Was tanzt man dazu?!

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Wochenendtrips

Bin immer noch nicht völlig kuriert und in der Lage, klare Gedanken zu fassen. Deswegen hier eine völlig zusammenhanglose Liste:

  • Ich bin dabei, eine Bucketlist für Bonn zu erstellen.
  • Man soll Ziele haben im Leben, aber das Ziel muss ja nicht zwingend schon feststehen.
  • Ziel kann ja auch sein, erst herauszufinden, wohin es gehen soll.
  • Den Herbst könnte man deswegen eigentlich mal für ein paar Wochenendtrips nutzen. Das wäre ein moderater Anfang.
  • Mein Gefühl sagt mir: Belgrad, Griechenland, Kroatien, UK, Irland.
  • Einziges Hindernis wäre mein neu gefasster Vorsatz, jetzt 3x die Woche TT zu trainieren/spielen, um zu alter Form zurückzufinden. Und das würde bedeuten: auch am Wochenende.
  • Aber ich könnte als Kompromiss ja mal ganz klassisch die Herbstferien nutzen.

Gibt aber noch ein ganz anderes Problem: Wie reist man eigentlich im Jahr 2022 ökologisch und gleichzeitig preiswert? Hab mal nach Bahn-Verbindungen nach London geschaut: Ganz schön teuer! Fliegen? Kaum noch zu rechtfertigen, eigentlich, wenn es nicht auch Alternativen gibt. Wie macht ihr das?

Inventing Anna: Ist die perfekte Krankheitsserie. Kurzweilig, sehr leicht zu verstehen, unterhaltsam. Hat Schwächen, deswegen kommt sie wohl auch bei Kritikern nicht supergut weg. Wie sie in der vorletzten Folge Deutschland porträtieren, ist schlicht peinlich, weil zu 90% falsch. Wieso kriegen die Amis das auch im Jahr 2022 nicht hin, mal ein ganz normales Bild vom Ausland zu zeigen? Und immer die gleiche Leier: Aufstrebende Journalistin wittert den großen Scoop, geht zu ihrem CvD; CvD sagt: „nein du machst den Kaninchenzuchtverein, bringt mehr Auflage“, aufstrebende Journalistin muss ihren Scoop also hiemlich… jadijada.

Find’s aber ziemlich klasse, wie sie die narzisstische Persönlichkeitsstörung der Protagonistin darstellen. Denn das ist aus meiner Sicht gar nicht so falsch. Denn die meint, sie habe nur das Beste verdient, ist arrogant, verletzend, hat immer wieder Tobsuchtsanfälle (nebenbei: gut gespielt schon wieder von Julia Garner, gerade noch in Ozark gesehen), zieht trotzdem alle in ihren Bann, lässt ihre Mitstreiter:innen sogar zeitweise richtig aufblühen, lässt aber auch alle nach ihrer Pfeife tanzen, keiner kann sich so wirklich von ihr distanzieren oder glauben, dass sie eine Betrügerin ist.

Stellt man sie dafür zur Rede, ist sie nicht zu packen: „Ja gut, du regst dich jetzt auf, weil du die 60.000, die eigentlich ich bezahlen sollte, mit deiner Firmenkreditkarte vorstrecken musstest, weil sie meine gesperrt haben, und das Hotel schon mit seinen Schlägern hinter uns stand. Dann habe ich sie dir 3 Monate lang nicht zurückgezahlt, deine flehenden Anrufe und Nachrichten alle ignoriert, du hast deinen Job deswegen verloren und jetzt eine Klage am Hals. JA, SORRYIE! Ich hätte nicht gedacht, dass du deswegen jetzt so eine Bitch bist und mir gefällt im Übrigen dein Ton nicht.“

Also insgesamt: schon sehenswert!

Young Chinese Dogs: Sweet Little Lies (2013):

Leider verpasst…

Die Webseite dazu ist groß! Die argumentieren völlig schlüssig, warum jeder seinen Arbeitgeber beklauen muss, zumindest 1x im Jahr.

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Lernen

Ich lerne sehr viel im Moment. Über mich selbst, von Anderen. Ich weiß, dass es noch ein weiter Weg bis dahin ist, wo ich gerne sein würde, aber ich weiß auch, dass in einem Jahr alles anders sein wird. Besser, hoffentlich. Zumindest die Dinge, die ich beeinflussen kann.

Gemerkt, dass ich völlig verlernt habe, mit Frauen zu reden. Ich kann das auf eine geschäftige Art und Weise, aber nicht auf eine – sagen wir – romantisierende, flirtende Art.

Wer das dafür kann, ist mein Nachbar von oben. Das habe ich heute Abend gemerkt, als wir uns im Garten getroffen haben, unsere neuen Nachbarinnen dazu kamen und ihm praktisch nicht mehr von der Seite weichen wollten. Dabei hat er eigentlich nicht mehr gemacht, als die offenbar richtigen Sachen zur richtigen Zeit zu sagen. Sehr interessant und definitiv lernwürdig!

Ein Buch zu schreiben, ist doch noch einmal ein ganz anderes Kaliber als Bloggen oder journalistische Texte zu verfassen. Vor allem meine ersten beiden Kapitel lasen sich in der Buchvorlage viel zu langweilig. Musste ich noch einmal anders strukturieren, verdichten, Dinge ergänzen, andere weglassen, die Spannung steigern, Rätsel nicht sofort auflösen. Dürfte jetzt besser sein, aber das ganze Manuskript will jetzt noch einmal umgeschrieben werden. Wird viel Arbeit, macht aber Spaß. Das Lesen später hoffentlich auch.

Erinnert mich alles ein wenig an meine Abschlussarbeit damals. Das bis hierhin Gelernte anwenden. Das dürfte dann auch ganz gut werden. Aber es ist nichts, was das Genre neu erfindet. Das wird dann erst die nächste Stufe werden. Wieder einmal viel zu lernen.

Clever!

Nimm doch deinen E-Scooter gleich mit in den Penny:

Oder anders formuliert: Man kann sich oft viel mehr herausnehmen, als man gemeinhin annimmt.

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Don’t flee, own the place first!

Weggehen, um etwas Neues zu sehen, ist gut. Aber fluchtartig den Ort zu verlassen, an dem man 20 Jahre gewohnt hat, das fühlt sich auch wieder nicht richtig an. Mich hält nicht mehr viel hier, aber ich will auch nicht gehen mit dem Gefühl, mich zu sehr zurückgehalten, nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, mir den Ort nicht zu eigen gemacht zu haben. Ich möchte gehen und sagen können: Jawoll! Hier hast du gewirkt, hier hast du richtig gelebt, das hier war deine Stadt.

Das Gefühl ist mir ein bisschen abhanden gekommen in den letzten Jahren.

Was müsste ich dafür noch tun?

  • Zunächst einmal meinen ganzen Shizzle auch wirklich zu Ende bringen. Minimieren to the max, Papierkram, Vergangenheitsbewältigung, Finanzielles. Ich will hier nicht eher weg, als bis das geklärt ist. Ich will aber auch keine fünf Jahre mehr dafür brauchen. Also los jetzt!
  • Ich will echte Freundschaften schließen mit den Leuten, die ich gerne getroffen habe. Vielleicht muss ich dafür noch lernen, wie das eigentlich genau geht, Freundschaften zu schließen ohne mich als Introvertierter komplett dabei zu verausgaben (bin ich nicht gut drin).
  • Oder überhaupt zu lernen, mit Menschen zu sprechen, ohne dabei zu verkrampfen. Wäre ja auch ein ganz hilfreicher Skill auf einer Weltreise.
  • Ich möchte noch wissen, wie sich das anfühlt, Teil einer Gruppe zu sein, statt immer nur Einzelkämpfer.
  • Die Nachbarin, die ich immer schon süß fand, fragen, ob sie mich heiraten will. 🙂 Natürlich wird sie nein sagen, aber dann habe ich es wenigstens probiert und sie wird mich nicht vergessen.
  • Mir selbst vergeben. Ich glaube, nur ich weiß, was das genau bedeutet und alles umfasst.
  • Ukulele-Unterricht nehmen
  • Tanzen lernen? Wäre eigentlich auch noch schön, weil ich das seit 30 Jahren immer schon wollte. Aber vielleicht will ich es in Wahrheit auch gar nicht dringend genug.
  • Die Lokalitäten in der Nähe ownen. Heißt: Im Nyx nochmal Rabatz machen, ein paar Kneipenabende im Pawlow, Flynn’s, der Wache. Das hier ist meine Hood!

Bin gerade im Anflug von Aktionismus noch einmal durch meine Wohnung gesprintet, um final alles wegzuschmeißen, was ich nicht mehr brauche. Ergebnis:

  • Küche: 1 Schnellkochtopfset (in 10 Jahren 1x gebraucht), eine Saftpresse, der kürzlich gekaufte Teebereiter (geht auch mit Stempelkanne)
  • Badezimmer: –
  • Flur: –
  • Wohnzimmer: – (allenfalls noch die Kommode, aber ganz überflüssig ist die auch nicht)
  • Schlafzimmer: meine Altlasten im Kleiderschrank: alte Bücher, Helfe, Zeugs, und das in rauen Mengen.

Mit anderen Worten: Ich bin eigentlich fertig mit dem Wegschmeißen bis auf das Zeug in meinem Kleiderschrank. Also heißt es jetzt: Lesen, lesen, lesen!

Meine rechte Handfläche zwei Wochen nach einer dreiwöchigen Radreise:

Häutet sich also. Interessant wird das aber erst im Vergleich zu meiner linken Handfläche, die im Vergleich dazu aussieht, als käme ich frisch von der Maniküre:

Warum, fragt man sich? Klar, die rechte Hand muss was mehr leisten. Sie bedient die wichtigere Hinterradbremse, die Gangschaltung und die reichlich benutzte Klingel (weg da, ihr Flaschen!). ☝🏻

Aber sonst? I don’t have the slightest.

Erwin Wurm Art in Bonn. I like:

The Bronx: Two birds (2017):

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Komische Woche

Ich war in dieser Woche leicht angeschlagen. Wäre beim Dienstag-Training fast zusammengeklappt. Klare Sache: Ich schlafe das aus., Schlaf ist mein Allheilmittel. Dummerweise war in dieser Woche auf der Arbeit auch viel zu tun, es war IFA, wir haben viele News produzieren wollen.

Ende vom Lied war: Ich hab trotzdem ausgeschlafen, zweimal sogar bis fast 1200 Uhr mittags. Ich habe trotzdem alles geschafft, was ich wollte. Nichts, was irgendwie offen geblieben wäre. Das kann ich schon nicht jede Woche tun, aber jetzt in der Notsituation scheint das funktioniert zu haben. Hat ja auch keiner was davon, wenn ich zwei Wochen ausfalle, weil ich meine Krankheit nicht richtig auskuriert habe. Vielleicht ist das diese In-30-Stunden-genauso-Produktiv-wie-in-40-Sache, von der man immer so viel hört. Bin großer Befürworter des Ganzen.

Buba: Ich sagte es im letzten Post schon: Deutschland kann Unterhaltung auf internationalem Niveau. Kleo, How to Sell Drugs, King of Stonks. Und Buba? Von den gleichen Machern wie die letzten beiden Serien, ein Spin-off von HTSDOF. Ordentliche Geschichte, im Prinzip gut geschauspielert (spricht einer Österreichisch wie hier Georg Friedrich, gibt das sowieso immer einen Pluspunkt von mir), Drehbuch und Dialoge okay. Einziges Problem: Bjarne Mädel.

Ja, das ist ein toller, vielseitiger Schauspieler. Hat bewiesen, dass er nicht nur den Büro-Streber in Stromberg spielen konnte, bleibt aber in den zahlreichen Rollen, die er hatte, doch immer irgendwie auf dem liebenswüridg-trotteligen Charakter hängen, den man gerne sieht. Und deswegen kauft man ihm den Gangster in „Buba“ einfach nicht ab. Eine Fehlbesetzung.

Black Pistol Fire: Lost Cause (2017), oder auch: Wie viel Rabatz nur zwei Typen auf einer Bühne machen können, wenn sie motiviert sind. Dann muss man nicht einmal ihre Gesichter sehen können…

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Prolog

Die Sache ist eigentlich ganz einfach: Du fährst einmal von Nord nach Süd mit dem Rad – oder von Süd nach Nord, eigentlich egal – startest im Westen und sparst dabei den Osten nicht aus. Du hast doch eine halbwegs scharfe Beobachtungsgabe, Jung. Nutze sie, um dir ein Bild zu machen von einem Land namens Deutschland im Jahr 2022. Ein Land, wie es in 50 Jahren vielleicht nicht mehr existieren wird.

Wie tickt diese seltsame Nation in Zeiten des Umbruchs? In Zeiten des Kriegs, auch wenn er noch anderswo stattfindet. In Zeiten der Klimakatastrophe, die langsam über uns hereinbricht. In Zeiten, in denen sich anderswo die Demokratie auflöst und sie auch hier bedroht ist. Wie ist es um unsere Gesellschaft, unsere Natur und unsere Traditionen bestellt? Wie geht der Mensch mit dem aufgezwungenen Wandel um? Was hörst, siehst, erlebst du? Und wie geht es dir selbst dabei? Du, der mal Teil des Ganzen sein wollte und nun nur noch stiller Beobachter von halbdraußen bist. Was ist mit deinen Ängsten, Wünschen und Hoffnungen?

„Desto weiter ich reise“, sagte Andrew McCarthy, „desto näher komme ich an mich heran.“

Na dann? Los!

Es wird langsam „ernst“. Der Prolog steht – wie ihr seht – jetzt auch. Einen Kindle-Direct-Publishing-Account und eine US-Steuererklärung habe ich mir angelegt. Tantiemen werden ab jetzt oder zumindest ab der Veröffentlichung direkt auf mein Konto überwiesen. 🤑 Es ist wohl besser, ich schreibe das Buch so schnell wie möglich, solange ich noch ein wenig Urlaubsenergie übrig habe. Jetzt brauche ich noch ne ISBN und so. Aber dann eigentlich nur noch: Glätten, Copy & Paste.

Und natürlich ist der Kopf gerade sehr erfinderisch dabei, das irgendwie noch zu sabotieren. Habt ihr solche inneren Kritiker eigentlich auch? Oder macht ihr einfach immer straight?

Mein Gefühl sagt mir, ich sollte nichts überstürzen, noch eine Weile hier bleiben, sogar den nächsten Winter über. Alles vorbereiten, aber auch zur Selbstheilung noch hier bleiben. Keine Ablenkungen mehr, den real deep shit auch noch durchwandern, auch wenn es hart wird. Und dann… mal sehen, was dann von der freien Welt noch übrig sein wird. Verreisen kann ich aber eigentlich auch vorher schon mal. Sonderbarerweise zieht es mich in die USA.

Ist ja klar, Bonn, dass du dich, jetzt, wo ich mich zum Abschied entschlossen habe, von deiner schönsten Seite zeigst:

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Ertussendoor

Okay, alles weggearbeitet, gepackt, aufgeräumt, geputzt. Morgen geht’s los. Soll regnen, na egal.

Wollte noch schnell den Ständer wieder anschrauben. Merke dabei: Das geht gar nicht. Das Gewinde ist derart ausgeleiert, dass die Schrauben nicht halten:

Na toll, und jetzt? Beschließe erst, den Ständer dann eben hier zu lassen und es ohne zu versuchen. Später am Abend fällt mir ein, dass das ziemlich schwierig würde beim Aus- und Abladen täglich. Würde den Ständer dann einfach mit Panzertape wieder ankleben, das müsste den ja nur fixieren.

Wenn ich nicht die glorreiche Idee gehabt hätte, das Panzertape just heute Nachmittag nach den letzteren Schönheitsreparaturen wegzuminimieren… 🙄

Warum eigentlich nur eine Deutschland-Tour? Warum jetzt nicht einfach die Sachen ins Auto schmeißen und nach Australien fahren, wie ich es immer vorhatte? Einfach mal spontan sein.

Na ja, weil das nicht mal eben so geht. Ich bräuchte Visas, Versicherung, Impfungen, noch eine ganze Menge mehr Geld und viel mehr Zeit.

Aber sonst? Was denn eigentlich noch?

Zumindest bis in den Iran sieht’s nach nem ganz smoothen Ride aus. Mal abgesehen von den ganzen Baustellen in Deutschland und Österreich…

Ist beinahe rührend, wie ihr euch jetzt plötzlich um mich kümmert, Vodafone, mit mittlerweile dem fünften Rückholversuch, jetzt wo ich gekündigt habe. Und hättet ihr auch nur ein einziges Mal gefragt, warum ich eigentlich die Beine in die Hand genommen habe, um von euch weg zu kommen, dann hättet ihr vielleicht sogar eine Chance gehabt.

Und Google so: Zahl endlich, du Sau! Sonst schicke ich dir solche 20-Sekunden-Spots vor jedem Video, das du sehen willst. Wir haben hier ein Megaprodukt, es gibt keine Alternative, das kostenlose Internet ist Geschichte und wir haben erkannt, dass wir damit jetzt Asche machen können.

😕

Dido – White Flag (2003). Na, kennter noch? 🙂

Und, meine Güte, ist der Song gut gealtert 🙂 (ganz im Gegensatz zum Video)…