Ich bin schon länger der Meinung, mit Bonn eigentlich durch zu sein. Derzeit zieht es mich stark nach Köln, was eher eine Stadt für halbwegs jung Gebliebene Mitte, Ende 40 ist. Wo auch einfach mehr los ist und sich schneller was bewegt.
Okay, wenn das so ist, warum ziehe ich nicht langsam mal dahin? Mal abgesehen von meiner Bequemlichkeit ist es auch der Wohnungsmarkt. Du hast in Köln überhaupt nur über Tauschwohnungen überhaupt eine Chance. Und als Selbständiger gar nicht mal so gute Karten. Ich müsste mit mindestens 50% mehr Miete rechnen, als ich jetzt dank meines Altvertrags in Bonn zahle. Und das möchte ich mir im Moment nicht leisten.
Wenn ich also nicht nach Köln ziehen kann, muss Köln halt zu mir kommen. Ich habe angefangen, Köln und Bonn als eine Stadt anzusehen:
- Kulturell sowieso ähnlich. Der Standard-Bonner ist FC- und Haie-Fan, trinkt Kölsch, redet auch so ähnlich, feiert Karneval, geht am Wochenende in Köln raus.
- Den äußersten Süden Kölns (Libur) trennen nicht einmal zehn Kilometer vom äußersten Norden Bonns (Graurheindorfer Fähre).
- Wenn die Bahnen fahren, bist du in weniger als einer halben Stunde von einem HBF zum anderen gefahren.
- Man könnte es als ähnliches Konstrukt wie das Ruhrgebiet betrachten oder wie Berlin, eine Stadt, die sich in der breitesten Ausdehnung über ca. 45 Kilometer erstreckt:

- Kölnbonn wäre da sogar über 50 km groß:

- Und nimmst du Düsseldorf oder gar das Ruhrgebiet noch dazu, wird eine Riesenstadt draus.
Als ich Joachim neulich von der Idee erzählte, winkte er ab: „Das funktioniert nicht. Zwischen Köln und Bonn ist ein schwarzes Loch.“
Ich weiß, was er meint. Klar liegen noch Städte wie Brühl, Bornheim, Wesseling, Hürth und Niederkassel dazwischen. Aber dann auch viel Land und gerade, wenn du nachts mal mit der 16 von Köln nach Bonn fährst, wirklich viel schwarzes Nichts.
Davon abgesehen: Deutschlandticket für 60 Euro statt doppelte Miete, mich in zwei Städten heimisch fühlen, öfter mal rüberfahren oder das ganze Konstrukt sogar als eine Stadt begreifen. Zumindest, bis die Immobilienblase platzt, kann ich mit der Vorstellung gut leben.
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