Das Katapult-Magazin fasst es in einer Grafik eigentlich sehr schön zusammen. Anlässlich des Internationalen Tags der Frau am heutigen 8. März haben die ersten zwei Bundesländer (Berlin und Mecklenburg-Vorpommern) einen Feiertag eingeführt. Aber das ist mehr ein Frauen-Kampf-Tag als ein Feiertag für Frauen:
Seit Jahrzehnten wissen wir um die Ungleichverteilung von Gehältern (Equal Pay Day war passenderweise gestern), vom Mangel an Frauen in Führungspositionen. Aber es ändert sich nicht groß was. Es sind Symboltage, in denen global aufgestellte Unternehmen wieder hübsche Bildchen und Parolen auf ihren Social-Media-Portalen posten können, einige werben sogar mit Deals… um zu zeigen, wie viel sie doch für die Gleichberechtigung oder – wenn das wieder so weit ist – für den Erhalt der Umwelt oder gegen den Klimawandel tun.
Passend dazu eine Meldung aus Nordrhein-Westfalen. Das Bildungsministerium will muss etwas gegen den akuten Lehrermangel tun und es wird aktiv. Und zwar, indem es Teilzeitstellen kürzt und diese nur noch aus besonderen Gründen erlaubt. Damit dreht sie das Rad der Zeit um ein paar Jahrzehnte zurück und unterteilt Lehrende praktisch in: monsterresilient (psychologisch und körperlich voll belastbar) oder eben nicht und dann auch komplett für der Lehrerberuf uninteressant.
Solche Maßnahmen – auch wenn sie natürlich auch für Männer gelten – erschweren Gender Equality. Die meisten begreifen es immer noch nicht. Es geht nicht darum, möglichst toughe Frauen heranzuzüchten, die dann auch mal in einem DAX-Vorstand sitzen können, während sie zwei Kinder großziehen. Wir brauchen schlicht eine familienfreundlichere, sanftmütigere Gesellschaft, wenn wir Gleichberechtigung wollen. Aber das ist mühselig, aufwändig und kostet letztlich eben auch Geld, was dafür keiner ausgeben will. Und so hält man es gar nicht für so unrealistisch, was UN-Generalsekretär António Guterres so zynisch formuliert hat: Dass wir noch 300 Jahre von einer Gleichberechtigung von Mann und Frau entfernt seien. Wenn es so weitergeht, wie aktuell, stimmt das leider…
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Man kann in diesem Land tatsächlich 450 Euro für eine Zahnbürste ausgeben…
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Irgendwie ist gerade große Regenwurmwanderung. Aber die frieren doch jetzt am Boden fest, bei dem Wetter…