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Lies mehr, dann wirst du weniger krank

Ich bin jetzt zum dritten Mal binnen zwei Monaten krank. Zählt man Corona als solches hinzu, waren es jeweils Atemwegsinfekte. Warum ich mich letztlich jeweils angesteckt habe? Ich vermute:

  • Weniger gut aufgepasst auf mögliche Ansteckungsherde. Unter anderem schlicht weniger eine Maske benutzt. (Im Vergleich zum Rest der Bevölkerung aber immer noch durchschnittlich häufig.)
  • Zum anderen auch deutlich häufiger als in den letzten drei Jahren öffentliche Transportmittel benutzt.
  • Die lernunfähige Gesellschaft. Vergangenen Montag war ich auf einem Kongress mit anschließender Abendveranstaltung. Reiserei, dichtes Beisammensein, Händeschütteln, Gemeinschaftsbuffet, Gemeinschaftklos, Gemeinschaftsseifenspender… Herde gab’s genug. Die Menge freute sich über ihre zurückgewonnenen Freiheiten, business as usual, nichts dauerhaft über mögliche Ansteckungswege gelernt (oder (vorübergehend) nichts mehr darüber wissen wollend). Ich hatte sogar mein Desinfektionsgel dabei und mehrfach benutzt, aber das war dann wohl nicht genug.
  • Der Stress, den man sich selbst macht.

Und es ist verblüffend. Als ich neulich wegen Corona zwei Wochen „eingesperrt“ war, genoss ich die Zeit ja, las mehr als jemals zuvor.

Als dann mit der Arbeit wieder „Normalität“ eingekehrt war, wollte ich weiterlesen und das sorgte neben den etlichen Dingen, die ich täglich erledigen will, für den gegenteiligen Effekt: Das Lesen wurde zum Stress.

Lösungsansätze reichen also von…

  • Kein Stress, dann wirst du auch nicht krank -> klappt nicht, ich mache viel Entstressendes, es scheint nicht zu reichen.
  • Weniger arbeiten, dann kein Stress -> klappt auch nicht, alles teurer geworden ich brauche die Kohle.
  • Einfach krank werden, don’t fight it, stärkt langfristig das Immunsystem -> kann echt gut sein, dass der Körper gerade drei gesunde Jahre wieder ausgleichen will. Aber eigentlich mochte ich dieses Gesundsein…
  • Insgesamt weniger wollen und weniger machen.

Das Letztere klingt nach der perfekten Lösung. Und sie fällt mir extrem schwer. Ich könnte behaupten, ich würde gerne Neues lernen, aber das stimmt nicht, so viel Spaß macht mir das gar nicht. Ich tue es eher aus Angst heraus, den Anschluss zu verlieren. Aber wie viel von dem, was ich dafür tue, ist eigentlich sinnvoll. Was ist das Ziel?

Und wenn ich mich eh mit zu vielen Dingen verheddere, die nichts bringen, könnte ich auch einfach gar nichts tun bzw. nur noch das lesen, was mir auch Spaß macht. Weil das irgendwo auch entspannender ist, dann wiederum weniger Stress verursacht und das dann ja gesund hält. ??‍♂️

Könnte ich mal ausprobieren.

Was bringt mir eigentlich ein Nachtmodus, wenn dann am Ende doch wieder was verwackelt ist? Selbst im vermeintlich besten Smartphone der Welt?

Trage kein Tablett mir irgendwelchen Chemikalien oder so drauf in der einen Hand, wenn du eine Frau (oder ein Mädchen bist) und hoffentlich nur eine Puppe, kein Kind völlig unsachgemäß in der anderen hältst oder was genau soll einem diesen Hinweisschild auf einem Spülmaschinentab sagen?

Okay, nach dem dritten Draufschauen hab auch ich es kapiert… Für Kinder unzulänglich aufbewahren. Erklärt sich von selbst? Na ja…

Hach, Spanisch ist eine so schöne Sprache. 🙂

In den 90ern habe ich eine Zeitlang Savatage gehört und fand deren Musik oft sehr cool. Bis es dann irgendwann zu Mainstream wurde, das letzte gehörte Album mich enttäuschte, ich irgendwann ganz vom „Metal“ abkam (auch wenn das in meinen Augen weit von „echtem“ Heavy Metal entfernt war). Die Band war eine Zeitlang sehr gut darin, Rock-Alben aufzunehmen, aus „Streets – A Rock Opera“ etwa stammt dieser Song. Frontmann Jon Oliva hat eine Wahnsinnstimme, aber man merkt auch schon hier die sich anbahnenden stimmlichen Probleme, die (neben den Drogen!) zu seiner gesanglichen Zwangspause führten:

Worauf ich hinaus will? Habt ihr auch solche Band, die ihr damals vergöttert habt? Wenn ja, was ist aus denen und eurer Leidenschaft für sie geworden? Habt ihr ihre Geschichte weiterverfolgt? Jahre später nochmal reingehört?

Ich meistens nicht. Ich traue mich manchmal kaum, die neueren Sachen noch zu hören. Warum kann ich gar nicht genau sagen. Vielleicht weil die Gefahr besteht, dass sie mich enttäuschen und damit die guten Zeiten gefährden, die ich in meiner rosarot eingefärbten Vergangenheit als „gut“ gespeichert habe.

Savatage hat nach den 90ern noch ein paar Alben produziert, ist aber vor allem ins Trans Siberian Orchestra aufgegangen, was mir komplett entgangen ist. Jon Oliva soll damit seinen Traum der Rock Operas perfektioniert haben. Also DA werde ich mal reinhören. Und da das Projekt ja ganz anders heißt als die Band, an die ich gute Erinnerungen, wird es mich auch nicht zu sehr enttäuschen können.

2 Antworten auf „Lies mehr, dann wirst du weniger krank“

Warum du als erwachsener Mensch dich selbst dazu zwingst Bücher zu lesen, deren Inhalt dich nicht so interessiert dass du sie wirklich freiwillig liest, werde ich nie verstehen.
Fachbücher zur beruflichen Weiterbildung, ok. Aber sowas wie Chemie, nur damit man… ja, wofür? Würdest du sie lesen wenn dir garantiert wäre dass niemals jemand wieder über Chemie reden würde?

Also nicht falsch verstehen, ich bewundere dass du sowas kannst, ich würde mich da niemals zu bekommen, aber genau deshalb verstehe ich es auch nicht

Nenn es Vergangenheitsbewältigung. 🙂 Das macht jeder auf seine Weise. Mir ging es darum, mir zu beweisen, dass ich nicht wirklich zu doof für Chemie (oder irgendetwas) war, sondern die Lehrer Schuld. Ganz geht diese Theorie nicht auf. Alle vier Seiten (die Lehrer, die Chemiker, die Chemie und auch ich selbst) haben ihren Teil dazu beigetragen. Zweiter Grund war herauszufinden, worin meine beruflichen letzten ca. 25 Jahre noch gehen sollen. Habe ich da vielleicht irgendwas in der Schule bloß nicht gekonnt, was ich aber eigentlich gemocht hätte und was ich heute noch einmal stärker verfolgen könnte? Die Wahrscheinlichkeit schließe ich immer mehr aus, weil Chemie zwar interessant ist, ich aber auch durchaus aus Desinteresse an den Details aufgehört habe zu lernen. Das wird in den anderen Fächern, in denen ich es ebenso gehandhabt habe, nicht viel anders gewesen sein. Deutsch habe ich aber noch nicht ganz aufgegeben. 🙂

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