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Mannschaften wählen

Am Wochenende wird entweder ein turbokapitalistischer Neokonservativer, ein rückgratarmer, selbstverlieber Schwätzer oder ein mausgrauer Ausschusspolitiker, von dem kaum noch einer etwas weiß, zum CDU-Vorsitzenden gewählt.

Das könnte einem egal sein, wenn das nicht bedeuten würden, dass derjenige, der das Rennen macht, am Ende womöglich auch Kanzler wird.

Vielleicht geht es euch auch so und ihr blickt mit ein wenig Spannung dem Wochenende entgegen, in der sonderbaren Hoffnung, dass es am Ende so läuft, dass Markus Söder wie der rettende Engel vom Himmel schwebt und uns vor dem Schlimmsten bewahrt.

Was schon eine sonderbare Vorstellung ist. Ein Konservativer als rettender Engel…

Aber kann es nicht sein, dass wir die Rolle des Kanzlers überschätzen?

Mutti Merkel musste in Zeiten der Krise immer wieder an die Vernunft der Länderchefs appellieren und hoffen, sich so durchzusetzen. Nach besonders viel Macht klingt es nicht, was die Strukturen einem Kanzler oder einer Kanzlerin da zubilligen.

Kommt es da nicht eh mehr auf die Mannschaft an? Einen guten Gesundheitsminister, eine Gleichstellungsministerin, die wirklich einmal etwas bewirkt, ein*e Innenminister*in, die/der den Schuss gehört hat. Das wäre doch was mal was! Und wenn sich da in den anderen Parteien kein*e echte*r Leader*in aufspielt, dann eben lieber die Mannschaft wählen als die falsche Partei.

Nur weil SPD und Grüne keine echte Gallionsfigur vor sich haben, bedeutet das noch lange nicht, dass da keine fähigen Minister an Bord sein können. Wählen wir doch lieber die als den grauen Herren an der Spitze, auf den es am Ende gar nicht so sehr ankommt. Oder anders gesagt: Schauen wir im Herbst vielleicht statt auf Einzelpersonen lieber auf die Partei, die uns am liebsten ist, und überlegen uns, wer den Wandel am ehesten herbeiführen kann.

3 Antworten auf „Mannschaften wählen“

Innenpolitisch ist die Macht durch den Föderalismus in vielen Bereichen sehr begrenzt und Pandemie gehört leider zu den Bereichen.
Aber beim Kanzlerdasein geht es auch sehr viel um Diplomatie. Stell dir mal vor Merz sollte mit einem Putin verhandeln, der grade frei dreht – da musste ruhig und stabil sein und dein eigenes Ego hinten anstellen, das kann der Merz gar nicht, der würde mit seiner ego-Tour noch n Atomkrieg anzetteln weil einer was gemeines zu ihm gesagt hat.

Oder stell dir Laschet vor wie er in einer akuten Bedrohungslage reagieren würde – der würde wild im Kreis hüpfen, A sagen, dann doch B und wieder A, es sei denn einer will C und sich dann einnässen.

Nä, CDU-Vorsitz soll n sie machen wie sie wollen, aber Merz oder Laschet als Kanzler würde das von Merkel in all den Jahren aufgebaute Bild von einem stabilen, souveränen Deutschland sofort wieder mit dem Arsch einreissen

Gott sei dank ist es Laschet geworden, vielleicht nicht der innovativste, aber Kanzler wird eh Söder 🙂 Die beiden anderen – das wäre Mist gewesen. Aus meiner Sicht als „Roter“ natürlich… ?

Soso, du bist ein Roter? 😉 Danke für die Einschätzung. Schätze auch, dass es Söder wird, auch wenn bis zum Herbst noch viel passieren kann (und wird).

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