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Op Nederland

Mein 1 Task für heute war, mal zu schauen, ob es die Niederlande noch gibt. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin immer irgendwie nervös, wenn es ins Ausland geht und ich weiß, dass ich mich nicht perfekt mit den Leuten verständigen kann. Könnte ich nicht mal in England. Oder Bayern.

Heute lief es aber erstaunlich gut. Die Leute hinter der Grenze verstehe ich irgendwie dreimal besser als die in der Randstad. Ich war mir erst unsicher, aber dann stand ich mit einem Euro in der Hand vor der Einkaufswagen-Reihe des Jumbo und merkte: Der Typ neben mir steckt keinen Euro ein, sondern zieht seinen Einkaufswagen einfach so raus. Dann sagt er sehr freundlich zu mir: „Nee, dat heb je niet nodig. Niet meer!“ Und ich dachte mir: Hey! Das habe ich verstanden.

Ich bin dann nicht schreiend davongelaufen, als der brummige alte Mann im Rollstuhl vor der Zeitschriftentheke mich fragte, welcher Tag Samstag sei und ob die Fernsehzeitung da noch aktuell wäre. Mir fiel auf die Schnelle die Zahl 27 (sevenentwintig) nicht mehr ein, aber ich muss so gestrahlt haben, dass ich verstanden habe, was er mich fragt, dass er irgendwas murmelte, irritiert zurückrollte und dann den Verkäufer fragte. Machte mir aber nichts.

Der Kassiererin schaffte ich es dann zu erklären, dass meine Karte wohl nicht funktioniere, weil das eine ausländische (buitenlandse) sei. Die meisten Konversationsfetzen der anderen Kunden verstand ich ebenfalls. Und dann ging ich noch ins Café, bestellte einen koffie verkeerd (Milchkaffee) und danach in ein indonesisches Restaurant, und bekam es hin, mit der Bedienung ein ganz klein wenig zu smalltalken. Ich setzte mich draußen hin, ein Kellner kam mit der rijsttafel raus und sagte, dass es drinnen viel wärmer sei und ob ich nicht reinkommen wolle. Ich sagte, nee, draußen wäre mir eigentlich sehr warm. Aber danke, und das Essen sehe toll aus (siehe Beitragsbild).

Een kopje koffie verkeerd

Erkenntnisse also: Das viele Vokabelnlernen hat doch etwas gebracht. Die Limburger verstehe ich viel besser als die Holländer. Und ruhig mal versuchen, ein paar Sätze zurechtzulegen und öfter mal rüberfahren. Vielleicht mit einem Ritual, um es einfacher zu machen. So wie heute:

  1. In den Supermarkt, Craftbeer, Nüsse, Vla, exta-oude kaas, Kruidnoten (saisonal) oder andere Spezialitäten kaufen
  2. Im Zeitschriftkiosk, Supermarkt oder Buchhandlung eine Ausgabe „De Volkskrant“ kaufen. Ich bleibe dabei: beste Zeitung der Welt!
  3. Die dann in einem Café bei einem koffie verkeerd in Ruhe durchblättern
  4. Auf Google Maps nach einem indonesischen Restaurant suchen (sooo viele gibt’s da gar nicht, dafür dass das mal deren Kolonie war) und die rijsttafel bestellen!
  5. Mit dem Servicepersonal smalltalken, andere Kunden belauschen und vielleicht sogar mal einen Verkäufer was fragen.

Ein bisschen konsterniert bin ich schon, dass mein Niederländisch nach vier Jahren immer noch nicht für eine gepflegte Konversation reicht, aber es wird langsam.

Kerkrade

Interessant übrigens, dass mir bei Ankunft auf dem Jumbo-Supermarkt auffiel, dass ich da schon einmal war. Vor zwei oder drei Jahren während der Corona-Zeit (ist das schon wieder so lange her?). Ich hatte einfach nach dem nächsten Jumbo hinter der Grenze gesucht (es gibt allerdings etliche!) und mich dann offenbar zweimal für denselben entschieden. Ich werde berechenbar…

Ich glaube, damals hatte ich auch Craftbeer gekauft, und das dann mit zu Nicky und Juan auf die Terrasse genommen. Okay, DAS fühlt sich lange her an. Die beiden sind ja mittlerweile leider ausgewandert. 🙁

*

Coldplay – Everything’s not lost

Ich mag es, zufällig alte Lieder wiederzuentdecken, die man mal sehr mochte, aber die dann irgendwie in Vergessenheit gerieten. Irgendwie dachte ich neulich an Coldplay und wollte das erste Album von denen (Parachutes) noch mal hören. Das habe ich heute im Auto getan. Und ich wusste gar nicht mehr, dass „Everything’s not lost“ da drauf ist. War ziemlich begeistert, als das dann plötzlich kam. Habe ich mit meiner ersten Freundin damals sehr viel zusammengehört. Sehr, sehr lange her. 🙂

Eine Antwort auf „Op Nederland“

„ Ich glaube, damals hatte ich auch Craftbeer gekauft, und das dann mit zu Nicky und Juan auf die Terrasse genommen. Okay, DAS fühlt sich lange her an. Die beiden sind ja mittlerweile leider ausgewandert. 🙁“

Ja, ich erinnere mich daran. War immer eine der wenigen Möglichkeiten ein Highlight zu schaffen in der Zeit

🥲

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