Anderthalb Wochen bin ich jetzt immerhin schon in Singapur – und ich habe erschreckend wenig zu erzählen. Es geht hier alles seinen Gang, es ist etwas Ruhe und mittlerweile so etwas wie Alltag eingekehrt.
- Die Wohnung ist top. Wir haben einen Master Room mit eigenem Bad, Balkon, Fensterfassade und Blick auf die Arab Street mit der Moschee, einem, na gut, weniger hübschen Hochhaus auf der anderen Seite. Und man sieht sogar ein bisschen was vom Singapore Flyer. Bilder werde ich mal nachliefern, heute bin ich zu müde.
- Die Wohnung ist teuer, aber für Singapurer Verhältnisse sogar noch in Ordnung. Viel Platz hat man natürlich nicht, hat man in diesem Land aber nirgendwo.
- Zwei nette Mitbewohner aus China und Vietnam wohnen in den anderen Zimmern. Mit ihnen teilen wir uns die Küche. Man sieht sie öfter mal, weil sie auch im Home Office arbeiten, und hält ein kleines Schwätzchen.
- Das Wetter ist mittlerweile auch richtig klasse. Kaum noch Regen und wenn doch, freut man sich über die Kühle, wenn man nicht gerade reingerät. Heute Abend ist es so angenehm, dass ich mal auf dem Balkon sitzen und hier bloggen kann. Gestern Abend noch hätte ich es hier keine 10 Minuten ausgehalten.
- Ich spiele so viel Tischtennis wie seit Jahren nicht mehr. Das liegt daran, dass ich mich noch vor Abflug nach einigen Tischtennis-Gruppen umgesehen und direkt an den Organisator des Tischtennis-„Untergrund“-Sports und seine WhatsApp-Gruppe geraten bin und sehr nett unter seine Fittiche genommen wurde. Ich war mittlerweile schon an drei verschiedenen Orten spielen, und es ginge auch noch viel, viel mehr, wenn man wollte und die Zeit hätte. Auf jeden Fall freue ich mich, hier gleich ein wenig Anschluss gefunden zu haben.
- Vorgestern stand ich hier zum ersten Mal auf einem Fahrrad. Die Geschichte alleine ist einen Blogpost wert, er soll Ende des Jahres auf dem Trendblog erscheinen. Nur so viel: Ganz ungefährlich ist Radfahren hier nicht, aber ich habe jetzt eine Strecke gefunden, die kaum Risiken birgt. Brauche ich eigentlich nur noch ein Fahrrad. Das Leihradsystem hier ist unzuverlässig und die Räder sind: na ja, nichts für längere Touren.
- Das Essen ist sowieso fantastisch, ist aber beinahe müßig, das in einem Atemzug mit Singapur zu erwähnen. Ich übe aktuell das Videofilmen für die Arbeit, indem ich kurze Videos von jeder Mahlzeit drehe. Sobald da etwas Vorzeigbares bei herauskommt, gebe ich Bescheid.
- Noch besser ist der Kaffee. Es gibt hier natürlich auch Starbucks, Coffeebean & Tea Leaf und jede Menge Hipstercafés. Aber meine Leidenschaft gilt ohnehin eher dem lokalen Kopi, der erfreulicherweise nur einen Bruchteil der anderen kostet. Am liebsten würde ich sogar einen Kurs darin machen, wie man ihn zubereitet. Mal sehen, was sich da noch finden lässt.
- Auch Craftbeer ist hier längst ein Ding, gestern kamen wir noch an einer neuen Craftbeerbar in Somerset vorbei. Der Genuss daran geht natürlich immer so weit, wie das Portemonnaie gefüllt ist. Bier ist hier bekanntlich so teuer, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Aber weil man für Craftbeer ja auch in Europa nicht gerade wenig zahlt und ich mir vorgenommen hatte, eh mal wieder ein bisschen weniger zu trinken, leiste ich mir das vielleicht doch ein oder zweimal. Weihnachten oder so.
- Ich habe angefangen, wieder Tagebuch zu führen. Also nicht Blog, sondern richtig Tagebuch mit Kladde und Stift. Fühlt sich gut an.
- Ein paar Ideen dazu, was ich über Singapur noch für ein Ebook schreiben könnte, werden konkreter.
- Eine jecke Idee, die mir neulich noch kam, ist das Nachtwandern. Ich wandere ja gerne, gerne auch urban und auch in Singapur bin ich schon mehrmals gewandert. Weil das Wetter eigentlich nur nachts richtig angenehm ist, überlege ich gerade, das einmal nachts durchzuziehen. Vom Flughafen in die Stadt oder so.
- Morgen geht dann endlich auch mein Englisch-Sprachkurs los. Ich bin sehr gespannt.
- Ach so, und Corona? Gibt’s hier auch, die ersten Omikron-Fälle sind auch hier angekommen. Die Leute wirken auf mich aber gechillt und vernünftig gleichermaßen. Es gibt Einlasskontrollen per App für doppelt Geimpfte und Genesene in jedem Laden und jeder Freizeiteinrichtung, und auch nicht viel Diskussionen darüber. Das geht einem so schnell ins Fleisch und Blut über, dass man es kaum noch wahrnimmt. Für meinen Geschmack findet noch etwas zu viel drinnen statt – müsste man zwingend drinnen essen, wenn es auch außen Schattenplätze mit Ventilator gibt? Ich weiß ja nicht. Aber sonst: alles erstmal im Rahmen.
- Nur dass ich hier wohl so schnell an keinen Booster-Shot kommen werde, gibt mir ein wenig zu denken. Meine zweite Impfung ist jetzt fast 5 Monate her, der Impfschutz ist praktisch am Nullpunkt angelangt, aber ich bin hier nur mit einem Quasi-Touristenvisum. Und Impfstoff gibt es natürlich erst einmal nur für Einheimische und hier arbeitende Ausländer. Nicht ideal leider.
Wie geht es euch denn da drüben?
4 Antworten auf „Singapore Slings II“
Du hast doch connections in ein Krankenhaus, kann man da nicht was machen?
Wir loten da mal was aus…
Ich habe Samstag meine Booster-Impfung, nach genau 5 Monaten.
Ansonsten ist es bei uns vom Wetter her unangenehm (herbstlich halt) und politisch spannend…
Klingt gut mit der Impfung! 🙂 Ich les hier nur was von Triage in Deutschland? Richtig gut klingt das alles nicht.