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So ein Irrsinn

Heute Abend auf dem Weg zum Training kam mir auf dem Fahrrad sogar auf meiner eigenen, sonst eigentlich nicht zu stark befahrenen Straße eine wahre Blechlawine entgegen. What the hell?

Ich vermute (und hoffe) mal, dass da irgendwo in der Gegend eine andere stark befahrene Straße (die A565 nach Beuel?) gesperrt oder dort Stau war, hab aber jetzt nichts darüber in Erfahrung bringen können.

Update: Anschlussstelle zwischen A555 und A565 ist am Bonner Verteilerkreis laut WDR anscheinend bis Ende Mai gesperrt. Wer da lang will, muss wohl durch die Stadt fahren. Das erklärt es zumindest ein bisschen. 😉

Dennoch bleibt es wohl dabei: Der Deutsche fährt mit dem Auto, auch bei schönem Wetter, auch wenn es Alternativen gibt (Feierabendverkehr müsste zu der Zeit eigentlich schon gelaufen gewesen sein), auch wenn die Grüne Stadtregierung das Autofahren immer unattraktiver macht. Zum Beispiel mit sowas hier:

Den Parkscheinautomaten des seit kurzem kostenpflichtigen Parkplatzes vor meiner Tür konnte man nicht irgendwo an den Rand stellen. Da musste man – natürlich – einen ganzen Parkplatz für hingeben.

Aber trotz immer weniger Parkplätze, trotz immer höherer Parkgebühren, trotz mehr und mehr Umweltspuren in der Stadt, trotz 49-Euro-Tickets, trotz Schönheitswahns, der eigentlich Bewegungsmangel vorbeugen müsste, trotz kaum noch Regens in diesen Breiten, wodurch man immer öfter trocken mit dem Fahrrad von A nach B käme – oder mit dem E-Bike, wenn man dabei weniger schwitzen will, trotz ausleihbaren E-Lastenrädern: Es ändert sich nichts. Auto, Auto, Auto. Die Leute fahren mit dem Auto. Da werden eher diejenigen abgewählt, die einem das Auto leidig machen wollen, als dass man drauf verzichtet.

Ich habe sogar den Eindruck, dass die Nutzung stabil bleibt. Verbrenner sind so langsam passé. Aber wer sein Gewissen beruhigen will, der lacht über Razzien gegen Klimakleber und kauft sich solange ein Elektroauto – Problem mit der Umwelt gelöst.

Als ich heute in mein Auto stieg – nein, noch keine Pointe, die Erklärung kommt – dachte ich mir: och nee. Mein Wagen stand wohl schon wieder etwas länger da, wo er steht. Ein wohl etwas größerer Vogel hatte einen jämmerlich aussehenden und mittlerweile festgetrockneten Haufen genau aufs Dach gesetzt. Pollen und Staub bedeckten die übrige Karosserie, und auch drinnen war einiges Los an Blütenstaub und Weißnichtwas.

Und das war schon, nachdem ich den Haufen notdürftig weggeputzt hatte…

In die Eifel zum Wandern fahren, zu einem Tischtennisturnier in die Pampa oder mal was Schweres transportieren. Für genau sowas habe ich eigentlich überhaupt noch mijn klein Autotje.

Nur dass ich es passenderweise diesmal dafür kaum noch brauchte. Zum Eifelpilgern neulich fuhren die anderen drei und nahmen mich mit. Zum Tischtennisturnier morgen in Troisdorf (wären je 1h An- und Abfahrt mit dem Fahrrad, ne lass ma) drängte sich plötzlich ein Mannschaftskamerad als Fahrer nahezu auf, der auch dabei ist. Wirklich schwere Solar-Powerstations, die ich an meine Kollegen weiterschicken wollte, passten erstaunlicherweise alle in die Packstation, geschätzte 50 Meter von meinem Haus entfernt.

Die Solarpanels dazu – und hier haben wir nun den Grund für meine heutige Autofahrt – mussten allerdings zu einer DPD-Annahmestelle. Das wäre selbst mit einem Lastenrad schwer geworden. Aber dazu hätte ich mir einen Miles ausleihen können. Geschätzte Kosten: < 10 Euro. Für die wahrscheinlich einzige Autofahrt, die ich in diesem Monat tätigen werde. Setze ich das in Relation zu den etwa 700 Euro Versicherung, 100 Euro Steuer, 100 Euro AvD, 900 Euro, um Frosch (das Auto) noch einmal durch den TÜV zu kriegen, die vermutlich in 2 Jahren auch wieder anfallen, kommen wir alleine auf Fixkosten von 700+100+100+900/2 = 1.350 Euro pro Jahr oder 112,50 Euro pro Monat. Benzinkosten noch gar nicht eingerechnet. Für nichts und wieder nichts.

Klar, ganz ohne Autos geht es nicht, auch bei mir nicht. Aber müsste ich zwingend ein eigenes Auto haben?

Noch gibt es in meinen Augen keine gute Lösung für: In die Pampa fahren, dort etwas erledigen, so dass du ein Auto eigentlich nur für die An- und Abreise brauchst und es ansonsten x Stunden dort blöd herumsteht. Kannst nen Mietwagen dafür nehmen, aber das ist unflexibel, oder Carsharing, aber das ist teuer oder nicht garantiert, dass du einen bekommst. Und in jedem Falle tote Zeit, in der das Auto da steht. Da sollte noch irgendwas anderes her.

Ich probiere das die nächsten Wochen mal: zumindest zu gucken, ob ich nicht doch irgendwie mit anderen Möglichkeiten als meinem eigenen Auto überall dorthin käme, wo ich möchte. Und dann könnte das Ding bei Erfolg auch langsam mal weg und der Irrsinn ein Ende haben.

Wobei es fast schade um das Auto wäre. Das sparkt nämlich tatsächlich noch Joy, obwohl 20 Jahre alt, klein und wenig modern. Aber ist halt irgendwie eins von den Guten. ??‍♂️

*

Sonst habt ihr keine Probleme?!

via turi2

Manchmal vergisst man dann doch, wie gut man es mit der aktuellen Bundesregierung eigentlich hat. ?

via Golem.de

Schöne Überschrift von Werner Pluta! 😉 Ist ja auch ganz einfach mit dieser Kernfusion, CDU und CSU… Fusioniert euch doch solange einfach selbst.

*

Hey, das sieht gut aus!

Und das auch. 😉

Toller Sonnenuntergang heute!

2 Antworten auf „So ein Irrsinn“

Leider gibt es das Konzept gezieltes Auto so wenig. In der Altstadt wohnen bestimmt noch drei weitere Leute wie du, die Wahrscheinlichkeit dass man das Auto gleichzeitig braucht ist sehr gering.
Aber vermutlich genau das Problem: was macht man wenn der eine Pfingsten zu Rock am Ring und der andere nach Holland will?

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