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Möh

Urlaubsspirit in den Alltag rüberholen (oder auch nicht, a sad story)

Ich kam einen Tag früher als geplant aus dem Urlaub wieder und hatte also noch den Sonntag übrig. Und eigentlich hatte ich gar keine Lust, wieder im Alltag anzukommen. Langweiliges Bonn… Ich wollte den Urlaubsspirit mitnehmen:

  • Direkt 1 Monat Aufenthalt in Amsterdam buchen für einen Sprachkurs und um die Startup-Szene dort zu erkunden
  • Vielleicht gleich ein neues Blog dazu starten, Gründer in Cafés zu Audio-Interviews treffen? Das alles auf Englisch? Warum nicht!
  • 1 Monat in Düsseldorf buchen, nur um die Stadt zu erkunden
  • 2-3 Monate in Singapur buchen, um das Zusammenleben mit Kristine zu testen. Das Land lässt (nur!) Deutsche wieder rein. How cool is that!
  • Planen, mir schnellstmöglich eine neue Brille zu kaufen
  • Für die Arbeit 1 Woche lang testen, nur mit dem Smartphone zu arbeiten (verrückte Urlaubsidee)
  • Bargeldlos first. Künftig immer erst fragen, ob ich mit Karte bezahlen kann. Bisschen Modernität in dieses Land bringen.
  • So schnell wie möglich nach Poppelsdorf und dort beim frittierenden Holländer Frikandel Spezial mit Patat und einer Portie Bitterballen bestellen.

Und es ging auch direkt gut los. Ich fand online ein bezahlbares, kleines Zimmer in Amsterdam, ein superhübsches WG-Zimmer zur Zwischenmiete in Düsseldorf, zusammen bewohnbar mit zwei Dudes. Und in Amsterdam noch einen Notnagel für verhältnismäßig wenig Geld auf AirBnB. Ich schrieb die beiden WGs direkt an.

Sie antworteten nicht. Wohnungen in Singapur schienen plötzlich exorbitant teuer, der Markt schien einfach noch nicht angesprungen zu sein. Und als ich heute noch einmal für Amsterdam schaute, war der günstige Notnagel schon weg. Plötzlich gab es nur noch Wohnungen auf AirBnB für mindestens 3.000 Euro. Gerne auch 8.000 oder noch mehr… Okay, dann Utrecht? Rotterdam? Genauso teuer. Nach Brillen schaute ich mich heute in der Bonner Innenstadt um, aber fand nichts, was mich auf Anhieb umgehauen hätte. Ohnehin müsste ich vorher einen Sehtest machen. Nächster freier Termin: am Mittwoch. Der nahende September füllte sich gleich mit fünf weiteren Terminen – in Bonn. Lohnte sich dann ein Monat in Düsseldorf überhaupt noch? Oder sollte ich nur Düsseldorf machen und dafür die Niederlande skippen? Aber was würde dann aus dem Sprachkurs – und der neuen Blog-Idee?

Und so sitze ich schon am ersten Arbeitstag nach meinem Urlaub ernüchtert danieder. Den Urlaubsspirit, die Leichtigkeit, das Grenzenlose mit in den Alltag zu nehmen, ist so ziemlich fehlgeschlagen. 🙁

Bis auf das 1-Woche-ohne-Laptop-Experiment. Damit habe ich trotz einiger Bauchschmerzen darüber, wie das eigentlich gehen soll, direkt angefangen (und es klappt bisher erstaunlich gut). Und bis auf das bargeldlose Zahlen. Als mich der Kellner im Restaurant (auch noch ein wenig Urlaubsspirit) fragte, ob mit Karte oder bar, sagte ich nicht mehr relfexartig „bar“, sondern antwortete nach kurzem Zögern mit „Karte“.

Am Abend fand ich dann doch noch ein paar halbwegs bezahlbare und sehr schöne AirBnBs in Singapur für Dezember und Januar. Eine Seite, die ich bis dahin noch nicht entdeckt hatte, bot ein gut aussehendes Zimmer in Amsterdam für immerhin unter 1.000 Euro an. Vielleicht sollte ich sowieso erstmal in Ruhe schauen, wo es Sprachkurse gibt, wann sie anfangen, wie das da mit Corona aussieht und auf welchem Level ich überhaupt bin. Und Düsseldorf? Vielleicht reichen da ja auch erstmal zwei Wochen.

Entscheide ich mich am Mittwoch nach dem Sehtest für eine hübsche Brille, wäre das eigentlich noch früh genug. Und als Belohnung gibt es anschließend in Poppelsdorf Frikandel Spezial. (Wer kommt mit?!)

Vielleicht muss man es einfach nur mal wieder etwas ruhiger angehen lassen… Dann klappt’s auch mit dem Spirit.

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