Dass es Probleme bereiten kann, wenn einige der wichtigsten Kommunikationskanäle der Welt in den Händen nur einer Firma liegen, hat man am Dienstag beim historischen, globalen Facebook-Ausfall gesehen. Gleichzeitig trat die Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen auf und warf dem Konzern vor, Profit über das Wohlergehen seiner Nutzer zu stellen. Ein paar Gedanken dazu:
- Dass bei einem börsennotierten Unternehmen Profit über alles geht, sollte einen jetzt nicht so sehr verwundern, das ist nichts Besonderes.
- Dass wichtige soziale und private Medien in den Händen eines börsennotierten Unternehmens liegen, ist aber so oder so eine ganz schlechte Idee.
- Was bin ich froh, dass wir mit der E-Mail zumindest noch einen Kommunikationsweg haben, der nicht in den Händen nur eines globalen Konzerns liegt!
- Wozu eigentlich noch Facebook? Ich stelle die Frage mittlerweile seit Jahren. Klar, dem Unternehmen gehört mehr als nur dieses schmierige, gleichnamige Social Network. Um WhatsApp kommt man so schnell nicht herum. Instagram ist noch vergleichsweise friedlich und sauber – was auf der anderen Seite auch wieder für Probleme sorgt. Aber Facebook-Facebook… Man liest und hört sehr oft davon, wie sehr das Social Network uns zu sozialen Zombies mache, die Meinungsmache dort beeinflusst sei, die Rechten es unterwandert hätten und dort alles nur noch hässlich und schlimm sei. Ja, dann benutzt es halt nicht! Ich mache das seit Jahren so. Das geht. Längst.
7 Antworten auf „Wozu eigentlich noch Facebook? II“
Moin! Sehe ich auch so, und langsam müsste die EU doch auf den Trichter kommen die Messenger „durchlässig“ zu machen, damit es wie mit der SMS funktioniert, und die Nutzer nicht „eingezäunt“ werden. Jeder soll überall erreichbar sein, und allen schreiben können, ohne 5 Messenger installieren zu müssen. Die EU reguliert alles, aber dieses Feld wird sich allein und Facebook überlassen. Zuordnung der Zustellung über die Tel.Nr. kann der Netzbetreiber übernehmen. Ich glaube die nicht an einer Forma gebundene SMS war eine kollektive Errungenschaft, wurde aber nicht in 21 Jahrhundert mitgenommen, eine „Portierung“ über RCS sollte man nicht Google überlassen.
Regelt die EU das alles? Ja, ein offener Standard wäre gut. Aber der, den es gibt (gibt es den überhaupt noch), ist nicht gut oder zumindest nicht so gut wie die schon bestehenden Dienste. Denn das macht der Mensch am Ende nicht. Er geht nicht freiwillig zurück zu etwas schlechterem.
Ich bin mir nicht sicher wer das regelt, aber im Zweifelsfall die EU 😉 Wie die Roaminggebühren u.ä.
Zurück zu der alten SMS will keiner, was ich meine ist dass die schlauen Telefone ohne eine „dritte“ App die Funktionalität der heutigen Messenger in der „ÜberSMS“ durchlässig an alle Teilnehmer bieten könnten/sollten, und zwar egal welches Betriebssystem/Gerät bzw. Anbieter man hat. Das wäre doch was?
Na ja gut, das gibt es ja im Grunde schon mit dieser RCS-Geschichte. Ich meine, ein Provider (Telekom) hätte sich auch mal daran versucht, wollte aber natürlich sofort die Tasche dafür aufhalten. Die trauern ihren alten SMS-Umsätzen noch nach und jetzt wo sie damit nicht mehr reich werden, haben sie ihre Rolle als Gatekeeper neu entdeckt: Mehr Geld für höhere Geschwindigkeit und ansonsten Verpartnerung mit Messenger-Diensten, wahrscheinlich gegen einen Obolus (Stream on und Co.). Es müsste einer in die Hand nehmen…
Habe noch nie Facebook benutzt und auch nie vermisst!
Und meine Kinder (18&21) auch nicht…
Und WhatsApp? 😉