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112: Der Winter wird härter

Ich habe mit Nicky gewettet, dass die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland pro Tag auch im Winter nicht über 10.000 steigen wird. Klar sind die Leute nicht clever genug, Maßnahmen für sich selbst zu treffen (sorry, aber isso, ihr seid Herdentiere, und ich wahrscheinlich auch). Aber die Politik ist klug genug, Künstler und Soloselbstständige am langen Arm verhungern zu lassen irgendwann die Reißleine zu ziehen und einen zweiten Lockdown anzuordnen. Und die Leute in Deutschland sind obrigkeitstreu genug, dem dann auch zu folgen.

Was mich zum eigentlichen Punkt bringt: Der Corona-Winter wird deutlich härter werden. Es wird schwieriger werden, Leute zu treffen. Ich kann oder mag nicht in volle Kneipen und Restaurants gehen oder meine Leute draußen zum Kaffee treffen. Was ohnehin gar nicht mehr so einfach ist, denn die ersten Kneipen, Cafés und Restaurants haben ihre Außengastro schon wieder eingepackt. Die Leute gehen aber wie selbstverständlich rein. Es gibt ja noch keine Beweise dafür, dass Aerosole die Krankheit übertragen, also gibt es auch keine Gefahr. Auch dann nicht, wenn wegen trockener Heizungsluft und kalten Wetters das Immunsystem geschwächt ist. Was soll schon passieren…

Wir hatten einen Jahrhundertfrühling, der die teils harten Maßnahmen sehr viel erträglicher gemacht hat. Ich konnte meine besten Freunde jede Woche auf der Terrasse treffen. Aber im Winter wird das nicht mehr so leicht gehen. Wenn überhaupt noch. Dazu kommt die Dunkelheit, die eigentlich mehr Sozialkontakte erfordert. Für den Weihnachtsmarkt sieht es auch nicht gut aus. Christian lädt jedes Jahr Ende November einmal eine große Runde zum Griechen ein, aber ich sehe nicht, wie das gelingen kann.

Irgendwie werden wir das überstehen, klar. Soll nur heißen: Lasst uns irgendwelche Lösungen des alternativen Treffens finden und lasst es vor allem nicht auf einen zweiten Lockdown ankommen! Das wäre ganz schön bitter.

And that’s it for today. Ihr wollt noch ein Foto? Ihr kriegt ein Foto!

Ja nun. Das war das spannendste Motiv, während ich zwei Minuten vor der roten Ampel stand und nur die Cops auf der anderen Seite gewartet haben. Langsam habe ich das Gefühl, die Qualität meiner Smartphone-Kamera lässt nach…

Ihr bekommt dafür noch eine Perle des Lokaljournalismus‘:

Wer von euch war das? ? 🙂

6 Antworten auf „112: Der Winter wird härter“

Gibt es Menschen die Behaupten Aerosolinfektionen gäbe es nicht?
Das RKI meint das wäre genauso gesichert wie die Tröpfcheninfektionen.

„ Der Hauptübertragungsweg für SARS-CoV-2 ist die respiratorische Aufnahme virushaltiger Partikel, die beim Atmen, Husten, Sprechen und Niesen entstehen (1, 2). Je nach Partikelgröße bzw. den physikalischen Eigenschaften unterscheidet man zwischen den größeren Tröpfchen und kleineren Aerosolen, wobei der Übergang zwischen beiden Formen fließend ist. Während insbesondere größere respiratorische Partikel schnell zu Boden sinken, können Aerosole auch über längere Zeit in der Luft schweben und sich in geschlossenen Räumen verteilen“

Da gibt es auch genug Studien und genug logische Alltagsbeweise wie den Tönnies-Ausbruch, die haben sich da schon nicht angespuckt, die haben ihre Viren über die Klimaanlage bekommen.

Und doch tun alle so, als gäbe es das nicht. Keine Landesregierung warnt davor, kein Innenraum wird deswegen geschlossen, kein Drosten spricht sich vehement dafür aus, Kneipen und Restaurants im Winter zu meiden. Die Hygienmaßnahmen beschränken sich auf Desinfektion, Abstand und Lüften im Sommer. Wie kann das sein?

Weil es wirtschaftlich sehr dramatisch wäre. Deswegen wird von der Politik nicht allzu hart davor gewarnt, Merkel sagt auch nur dass die AHA Regel um Lüften ergänzt werden muss und dass es ganz wichtig ist regelmäßig ordentlich zu lüften. Aber die würden niemals Explizit sagen dass man nicht mehr in Restaurants und Kneipen und Schulen und Kitas gehen sollten.

Der Drosten ist halt diplomatisch. Er sagt ganz klar dass die Gefahr in Innenräumen gegeben ist. In dem Zeitinterview sagt er dass wir die Lage ernst nehmen müssen und uns fragen müssen ob wir uns wirklich rein setzen wollen oder wirklch eine Feier machen müssen oder das nicht verschieben können. Auf die Rückfrage ob er selbst denn im Restaurant drinnen sitzt antwortet er dass er sich gern nach draußen setzt, auch wenn es etwas kälter ist.

Also sie sagen es schon alle, aber aus verschiedenen Gründen (Angst vor Wirtschaftlichen Folgen und wissenschaftlicher Diplomatie a la Drosten) nicht in der eigentlich notwendigen Vehemenz

Na ja, und das führt halt dazu, dass die Leute das nicht mehr so ernst nehmen und die Länden teilweise schon ihre Außengrastronomien wieder einpacken, wie unsere „Lieblings“-Crafbeerbar. Mir fehlt die klare Warnung davor oder zumindest der Hinweis: Nehmt’s des ernst und setzt’s euch weiter draußen hin.

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