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Achtervolgen

Ich hasse es, wenn Leute, die ich nicht kenne, in gleicher Geschwindigkeit neben mir her gehen. Meistens geschieht das, wenn der eine von uns aus einer Nebenstraße auf den gleichen Gehweg abbiegt. Ich bin sehr empfindlich bei sowas, und es hilft nichts, das eigene Verhalten dann anzupassen. Was ja oft geschieht, ist, dass der eine sein Tempo erhöht oder verlangsamt, oder stehen bleibt und so tut, als müsse er was auf dem Handy checken, um dem anderen einen Vorsprung zu gewähren, oder schlicht die Straßenseite wechselt. Aber das ist doch affig.

Außerdem hilft das nicht. Wenn ich zum Beispiel einer Frau den Vortritt lasse, latsche ich mitunter hunderte Meter hinter ihr her. Ich bin halt ein großer Typ in dunklen Klamotten, der gerade in der dunklen Jahreszeit gerne spazieren geht. Dass ich harmlos bin und ihr nichts will, weiß sie ja nicht. Und ich fühle mich dann schlecht, weil ich sie verfolge und ihr Angst mache.

Heute Abend hatte ich das gegenteilige Beispiel. Ich stand an einer roten Ampel vor dem Bundesrechnungshof und ging los, als es grün wurde, worauf die Frau, die im gleichen Tempo gleichzeitig losging, den ganzen Weg bis runter zum Rheinufer nur ein, zwei Schritte hinter mir herging. Bin fast wahnsinnig geworden.

Was macht ihr in einem solchen Fall, was kann man tun, ohne irgendwie weird rüberzukommen oder sich selbst unwohl zu fühlen?

So, das Manuskript ist fertig! Ich war am Wochenende und heute sehr fleißig und habe für jedes Kapitel jetzt einen Infokasten geschrieben, unter anderem über die Westerland-Punks, die Elbphilharmonie, „Wir können gar nichts. Außer Hochdeutsch“, Theodor Storm und das graue Husum und die Abwanderungswelle aus dem Osten.

Ich glaube, jetzt ist das Buch atmosphärisch dicht und könnte ein Page Turner werden. Da sind jetzt meine gepimpten Reisetagebuchaufzeichnungen drin, die ihr teils schon kennt, ein kleiner Spannungsbogen, ein wenig Charakterentwicklung (jaja!), massig schöne oder kuriose Bilder dazu und jetzt eben noch Hard Facts in leicht verdaulicher Manier. Wird mir keiner mehr wegschlafen, wenn er das liest! Jetzt kann’s ans Layouten gehen.

BR.de:

„Die Bundesregierung will den Steuerfreibetrag im nächsten Jahr stärker anheben als bisher geplant. Aus dem Finanzministerium heißt es, der Freibetrag werde im Januar um 561 Euro auf 10.908 steigen.“

Steuerberater, werd kreativ! Vielleicht kann ich meine ganze Wohnung als Betriebsstätte absetzen. ?

Sportschau.de:

„Nach Angaben der Tageszeitung Le Parisien soll der seit Sommer 2022 laufende neue Kontrakt Mbappé rund 630 Millionen Euro brutto über drei Jahre einbringen. […] Das Jahresgehalt wird auf 72 Millionen Euro beziffert, dazu sei eine Unterschriftsprämie von 180 Millionen Euro gekommen.“

Jajaja, zu viel und so, jeden Bezug zur Realität… Schere zwischen Arm und Reich usw… Was ich mich aber eher frage, ist: Wenn die Zahlen stimmen, wo ist der Gegenwert? Also klar hat der eine oder andere Scheichklub vielleicht das Geld für so etwas. Aber das Gehaltsgefüge kann ja nicht unendlich weit nach oben gehen. Der Rest kann da ja nie und nimmer mithalten. Kommt da bei den anderen Neid auf? Was ist, wenn Mbappé danach woanders hinwechseln will oder muss? Da kann er sich ja nur verschlechtern, und wer könnte ihn da überhaupt rauskaufen?

Mehr habe ich heute nicht. ??‍♂️ Nicht mal einen Song des Tages. Deswegen habe ich hier einen zufälligen Song aus meinem Spotify-Mix der Woche ausgewählt und poste ihn hier ohne dafür zu bürgen, geschweige denn, ihn gehört zu haben. Hoffe, er taugt was. Ahoi!

2 Antworten auf „Achtervolgen“

Wenn du dich unwohl fühlst mit der „Verfolgung“, finde ich es völlig legitim einfach zu warten oder eben zu beschleunigen (ob mit oder ohne Vorwand). Und ich persönlich fühle mich selten verfolgt, auch wenn ich mein Umfeld aufmerksam im Blick habe. Da spielen deutlich mehr Kriterien eine Rolle für mich als „groß“ und/oder dunkel gekleidet.

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