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AI: Why I Like the Hype

Gut, ich habe mit KI diese meine Geburtstagseinladung designen lassen. Witzig ist das schon. Und ungeheuer praktisch: Man stelle sich den Aufwand vor, selbst so einen Flyer entwerfen zu müssen oder gar für teuer Geld in Auftrag zu geben. Bilder erzeugen lassen war noch nie so einfach. Dass dies dann voller Fehler ist, mein Name immer falsch geschrieben und Copilot/GPT4.0 ums Verrecken nicht den eigentlichen Text mit den Eckdaten der Party auf das Bild drucken wollte… beinahe geschenkt. Ich kann es gut benutzen.

In der letzten Woche habe ich mich verstärkt einmal mit dem Thema KI befasst. Gefunden habe ich Tools, die…

  • Betreffzeilen von E-Mails selbst erstellen können
  • Aus Videos Text erstellen
  • Aus Text Social-Media-Posts generieren
  • Audio-Nachrichten transkribieren
  • Aus Texten Podcasts erstellen
  • Präsentationen erstellen lassen
  • Lange Inhalte zusammenfassen lassen
  • Marketing-Kampagnen entwerfen

Ich habe jetzt viele dieser Tools ausprobiert und bekomme ganz okayene Ergebnisse dabei heraus. Aber bisher war immer noch viel Nacharbeit nötig, oder ich konnte Dinge erstellen lassen, die ich selbst nicht kann, über die aber ein Profi auf dem Gebiet lachen würde. Der Content, den man so sieht und liest, wirkt schnell beliebig.

Es gibt seriöse und weniger seriöse Quellen zu dem Thema. Allerhand Newsletter – The Neuron etwa gefällt mir ganz gut – haben derzeit viel zu schreiben, weil Google Gemini 1.5 in den Startlöchern steht und sehr gut sein soll und ChatGPT-Anbieter OpenAI beeindruckende Demos der Text-to-Video-KI Sora vorgestellt hat. Aber auch weil Klagen laufen. Die KI bedient sich bei vorhandenem Material, das kann sie gar nicht anders. Und das hat irgendwer erstellt, selbst wenn es hinterher verfremdet ist. Drehbuchschreiber um Sarah Silverman etwa haben Meta und OpenAI verklagt. Und auch die New York Times hat Klagen wegen Urheberrechtsverletzungen gegen OpenAI und Microsoft angestrengt. Die Beispiele dürften Schule machen. Wer immer Content erstellt, wird es irgendwann nicht mehr einsehen, dass andere mit ihren leicht veränderten Werken Kasse machen.

Auf Instagram sind derweil vor allem die Jungunternehmer unterwegs, die von 10-, ach was, 100-fachen Skaleneffekten sprechen. Endlich keine lästigen Skripte mehr für Social-Media-Posts erstellen. Motto: Das Klickvieh frisst ja eh alles, am liebsten Einheitsbrei. Aber die Tools und ihre Ergebnisse gleichen sich: immer irgendwas mit Text zu… oder … zu Text. Es scheint vor allem solche Menschen zu begeistern, die nicht gerne schreiben. (Da gehöre ich bekanntlich nicht zu.) Schnell kommen diese jungen KI-Anbieter dann auch mit sehr großen, sehr weit geöffneten Händen. Wir sind die Tollsten, aber Kosten sind halt hoch, zahl bitte 50, 100 oder ruhig gleich 450 Euro (auch schon gesehen) pro Monat.

Ich will das gar nicht schlechtreden, was da gerade alles passiert. Ich mag diese Aufbruchstimmung irgendwie. Täglich gibt es gefühlt ein Dutzend neue, spannende Tools. Und man kann sich selbst dabei ausprobieren, ja neu erfinden. Ich habe nur das geniale Tool, das mich umhaut, noch nicht entdeckt. Oder bin hier eher auf der fast schon konservativen Seite unterwegs: Ich finde das mittlerweile schon ein paar Monate alte ChatGPT Voice ganz große Klasse und verstehe nicht, warum das noch kein Hardware-Anbieter in einen Sprachlautsprecher eingebaut hat. Es schlägt die Siris, Alexas und Google Assistants dieser Welt um Lichtjahre.

Trotzdem bin ich mir mittlerweile sicher, dass das, was wir gerade sehen, ein Hype ist, auf dessen Spitze wir gerade stehen. Large Language Models werden ganz sicher bleiben und die Zukunft mitbestimmen; 98 Prozent der Tools, die wir gerade sehen, aber nicht. Und auch zum großen Jobvernichter wird diese KI-Generation nicht werden. Dazu ist sie nicht gut genug. 💁🏻‍♂️

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