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Alles auf null

Ich wollte erst „Kurz vor dem Nullpunkt“ schreiben, aber das klang zu negativ. „Balance“ wäre zu blumig. Ich meine zumindest den Punkt, dem ich mich nähere, an dem alles neu beginnen kann.

Wie ihr wisst, sortiere ich aus, nehme ab, ich befasse mich mit mir selbst und meinen Problemen. In letzter Zeit noch einmal besonders viel davon. Ich analysiere, auch Dinge, die ich hier nicht alle öffentlich teilen möchte. Das Thema Selbstliebe zum Beispiel. Wenn wenig davon da ist: warum eigentlich? Wann hat das angefangen? Wo kommt das her? Ist das noch zeitgemäß? Manchmal triggert irgendwer oder irgendwas etwas, was bei mir „Thema“ ist. Und dann analysiere ich, sobald ich mich wieder beruhigt und die Zeit dazu habe. Das tut gut, es ist heilsam.

Auch wenn es nicht ganz so blumig ist, wie es klingt. Es sind ereignisreiche Zeiten für mich im Moment, es geht aufwärts. Es ist aber auch ungeheuer anstrengend, es gibt deprimierende Tage und welche, an denen einfach keine Motivation da ist. Und dann geht es irgendwie doch weiter, langsam aber sicher.

Vor allem ist faszinierend, wie das alles zusammenhängt. Wenn alles klappt, wird es eine Punktlandung. Dann besitze ich keinen Gegenstand mehr, den ich nicht brauche, habe kein Gramm Ballast am Körper zu viel, auch mit der Vergangenheit aufgeräumt und keine der berühmten Altlasten mehr. Alles zum gleichen Zeitpunkt.

Dann wäre ich frei, ziellos zwar, alleine irgendwo auch, aber frei.

Ein ganz schön beängstigender Gedanke. Ich muss zusehen, dass ich mich auf den letzten Metern deswegen jetzt nicht noch selbst sabotiere. 🙂

Drückerkolonnen und Paketboten

Sonderbar eigentlich. Zu Paketboten bin ich immer besonders nett, zu Drückern gar nicht. Dabei sind eigentlich beide Berufsgruppen arme Schweine.

Paketboten komme ich meist entgegen – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich weiß, wie viel Stress die haben, ich mag es ihnen nicht zumuten, tonnenschwere Sachen bei mir in den 3. Stock hochzutragen. Deswegen bin ich ihnen vor Corona immer auf halbem Wege entgegen gekommen (was die meisten über die Maßen überrascht hat, das tut nämlich niemand sonst). Seit sie wegen Corona ihre Prozesse umgestellt haben, mache ich es ihnen noch einfacher und bitte sie gleich an der Gegensprechanlage, die Sendung einfach ins Treppenhaus zu legen. Machen alle sofort, und auch gerne. Und ich kann ich schon ein bisschen Frühsport machen, wenn ich die Päckchen unten abhole, was mir gut tut.

Zu Drückern an der Gegensprechanlage bin ich hingegen schonmal pampig geworden.

– „Telekom, guten Tag, es geht um Ihren Internetanschluss!“
– „Was soll mit dem sein, ich habe keinen von Ihnen.“
– „Lassen Sie mich doch bitte mal rein, dann können wir das besprechen.“
– „Nö“

Oder auch:

– „Telekom!“
– „Äh. Ja, und?“
– „Es geht um Ihren Internetanschluss.“
– „Was soll mit dem sein?“
– „Wir haben da was für Sie.“
– „Was denn?“
– „Machen Sie bitte mal auf, dann können wir das besprechen.“
– „Nee.“

Heute standen zwei vor meiner Wohnungstür, sie müssen es irgendwie ins Treppenhaus geschafft haben. Aber sie hatten Glück, ich war gut drauf. Und redselig. Und freundlich zu ihnen. Neinein, Internetanschluss habe ich schon, den alten sogar gerade gekündigt und der neue wird am Montag geschaltet, also der ist von NetCologne und gerade frisch beauftragt also ich bin da gut versorgt. Dankedanke.

Die beiden haben dann gar nicht mehr groß diskutieren wollen, nur noch einmal zusammengefasst, dass ich dann schon versorgt wäre, derzeit nichts brauche und dann auch schon danke und noch einen schönen Tag.

Man hat ja jeden Grund, genervt von denen zu sein. Aber besonders Gentleman-like ist das nicht. Ich halte es für kompletten Blödsinn, Leute loszuschicken und Breitbandanschlüsse an der Haustür zu verkaufen. Viele der Drücker sind arme Schweine, manche wissen es vielleicht nur nicht. Aber nett zu ihnen zu sein, selbstverständlich ohne irgendwas an der Haustür abzuschließen, hat viel mehr Stil. Außerdem kann ich meine rhetorischen Fähigkeiten an ihnen testen. Also ich muss die nicht jeden Tag im Haus haben, aber ich freue mich tatsächlich auf die nächsten.

Daily sort-out: 30 Seiten unbekannte Vokabeln aus Niederländisch-Kinderbuch nachgeschlagen und in den Vokalbetrainer eingetragen (ist das ein Mist!), Selbstliebe analysiert (s.o.), gleich noch Selbsthilfebuch lesen, sonst erstmal nichts.

Dinge, die du NICHT von deinem Steuerberater hören willst…

Vor allem dann nicht, wenn du fest davon ausgegangen warst, dass der Vorgänger die Steuererklärung 2020 längst eingereicht hatte. ??

Eil, Breaking… WTF!

Nichts davon war in den Abendnachrichten noch ein Thema.

DAS hingegen ist ne echte Killermeldung. Kommt nämlich tatsächlich überraschend:

Wie man hört, hat er sich mit den Arbeitnehmerverbänden überworfen und damit die „Herrscherfamilien“ gegen sich aufgebracht. Ich kenne mich zu wenig mit den Interna dort und generell mit Autos aus. Aber was ich so verfolgt habe in den letzten Jahren, hat er definitiv Mut bewiesen mit der frühen Entscheidung, die VW-Flotte komplett auf Elektroautos umzustellen, zu einem Zeitpunkt, in dem das Verbrenner-Aus noch in weiter Ferne lag. Das muss man sich im konservativen Deutschland mit der noch konservativeren KFZ-Industrie erst einmal trauen.

Whuät?!

Kein Spam, chinesisches Marketing. Was der Titel soll und warum er dann unten trotzdem auf Englisch schreibt… verstehe einer die Chinesen…

Hab trotzdem geantwortet, abgelehnt und sehr nett erklärt warum. Hatte heute wohl einen guten Tag. Email-Marketer sind ja auch irgendwo Drücker…

Auf vielfachen Wunsch noch einmal die geplante Strecke meiner Deutschlandtour. Wer wo in der Nähe wohnt, sagt Bescheid! Rainers Wohnort liegt tatsächlich direkt auf der Route. Freue mich aufs Wiedersehen! 🙂

Und danach dann noch irgendwie zurück. Mal sehen, wie…

The Fog Joggers: Waiting in the Wings (2011): Auf alter Playlist wiedergefunden. Ihr kennt den Tune aus einer überprominenten Bierwerbung. Das tut dem Song aber in meinen Augen unrecht, denn er ist trotzdem ein echter Ohrwurm (im positiven Sinne):

4 Antworten auf „Alles auf null“

„ Dann wäre ich frei, ziellos zwar, alleine irgendwo auch, aber frei.“

Mit dem Ballast bist du genauso ziellos und alleine, du kannst dich nur selbst besser darunter verstecken. ?

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