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Eifelgold

Zum zweiten Mal komme ich jetzt von einem mehrtägigen Aufenthalt in der Eifel zurück, und zum zweiten Mal bin ich völlig geflasht. Bereit die Welt zu umarmen, mich selbst zu bessern, Liebe in die Welt hinaus zu tragen (jaja!). ?

Der erste Mal war Rock am Ring vor einem Jahr, das zweite Mal jetzt das verlängerte Wochenende in der Osteifel auf dem Jakobsweg. Ich mag die weiten Felder und Wiesen, das Eifelgold, ich mag die Menschen, die teils wunderschönen kleinen Orte, ich mag gerne dort sein.

Wir sind freundlich behandelt worden, die meisten Menschen grüßen (muss nichts heißen, aber ist immer ganz angenehm), viele haben sich für uns interessiert, uns Hilfe angeboten, ein völlig Fremder hielt vor uns mit dem Auto an, um jeden von uns dreien zwei kleine Flaschen Wasser in die Hand zu drücken (die wir gut gebrauchen konnten).

Es wirkt auf mich noch wie ein Stück heile Welt dort – keine Märchenwelt, das sei aber auch klargestellt. Am letzten Abend trafen wir auf einen Junggesellinnenabschied und lernten noch einige andere sehr nette Leute in der dortigen „Kneipenszene“ kennen. Eine Frau erzählte von ihren zwei Kindern, die sie von verschiedenen Männern hat, eine zweite hatte drei Kindern von Ex-Mann und aktuellem Partner, eine dritte dass sie vier Kinder hat und von ihrem Mann Ärger kriegt, wenn sie abends spät nach Hause kommt und trotzdem (oder gerade deswegen) noch auf Tinder unterwegs ist.

Also auch nicht viel anders als das moderne Leben in der Großstadt. Nur irgendwie etwas netter, mehr Miteinander, mehr echtes Interesse füreinander. Immerhin ist die Internetverbindung mobil wie fest besser als noch vor ein paar Jahren, als wir dort waren (Funklöcher gibt es dennoch und man freut sich, wenn einen das überlappende Luxemburger Netz begrüßt). Die Kneipe, deren Angebotsreklame mich vor ein paar Jahren noch deprimiert hatte, weil sie das Übernachtungs- und das Speisenangebot einfach durchgestrichen hatten, hatte nun immerhin wieder Speisen im Angebot:

Und ja, nach all den tollen Erlebnissen dort, frage ich ich immer, warum ich eigentlich nicht jedes zweite Wochenende dort bin und wandern gehe. Oder warum ich das nicht schon seit Jahren tue. Immerhin wohne ich seit über 20 Jahren direkt daneben.

Support your local Hausgebirge is what I’m saying. In Bonn genauso wie in Stuttgart, Dresden, Bielefeld. Fahr hin, entspann dich, erlebe die Gegend, bring Devisen in die meist strukturschwachen Region, nimm dir ein bisschen Zeit mit den Leuten zu reden.

Möchte ich jetzt öfter mal tun.

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Killers of the Flower Moon (Scorsese): Sieht nach harter Kost aus…

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Die Schlinge zieht sich immer enger zu…

2 Antworten auf „Eifelgold“

Das klingt ja sehr schön!
Irgendwann muss ich mich Dir bzw. Deiner Wandergruppe testweise für eine Etappe anschließen.

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