Heute habe ich mir einen Traum wahr gemacht, ich habe in der 50er-Zone ein Auto mit dem Fahrrad überholt. Nicht von rechts, sondern von links, so wie Autos sich auch gegenseitig überholen würden.
Es war einer dieser von mir kürzlich kritisierten 35-in-der-50er-Zone-Fahrer und die habe ich langsam über.
Dass das überhaupt möglich war, lag daran, dass es bergab ging. Von Bonn-Ippendorf nach -Poppelsdorf herunter sind es 6 Prozent Gefälle. Mit dem Fahrrad bekomme ich hier gut und gerne mal 55 km/h auf den Tacho – wenn mich Autofahrer:innen wie die heute nicht ausbremsen.
Ganz ungefährlich war das nicht und sinnvoll eigentlich auch nicht, aber spaßig irgendwo schon. Hab leider nicht mitbekommen, was die Fahrerin dabei gedacht hat.
Aber ganz ehrlich: Die Leute nerven mich sooo sehr. Was soll das? Macht ihr das auch? Fahrt ihr 30 oder 40, da wo 50 erlaubt sind? Ich habe solche Schnarchnasen dauernd vor mir, die kein Hindernis vor sich haben und auch ganz sicher keinen Parkplatz suchen. Es scheinen mir immer mehr zu werden.
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A propos immer mehr Autos: Steigt man Freitagmittag für eine Runde Sport aufs Rad, schiebt man sich natürlich an der Blechlawine vorbei. Und schaut man mal etwas genauer in die Cockpits, sieht man dort in den seltensten Fällen mehr als eine Person in einem Auto. Der so viel gescholtene Individualverkehr: er findet nach wie vor statt.
Was ich mich hier heute gefragt habe: Wenn doch eh jeder alleine fährt, warum dann eigentlich diese riesigen Autos? Selbst ein kleiner Viersitzer, wie ich ihn habe, ist für den Zweck noch überdimensioniert, von einer Limousine oder einem SUV ganz zu schweigen.
Den Luxus, den ein Auto bietet (flexibel, regendicht, schnell, bequem, keine Körperkraft notwendig) möchte niemand missen, verstehe ich gut. Aber warum belässt man es dann nicht bei Ultrakleinstwagen von der Größe (nicht unbedingt dem Aussehen und der Offenheit) eines Renault Twizy? Es würden mehr davon auf die Straße passen, Rückstaus würden kürzer, es würde weniger Abstellfläche benötigt. Platz für 1 Person + 1 Wocheneinkauf/zweite Person = das perfekte Pendlerauto. Warum nicht mehr davon?
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An den letzten Abenden habe ich mich dazu gezwungen, meine Unterlagen für die Einkommensteuer 2019 + 2020 zusammenzusuchen und die für 2021 schon einmal vorzubereiten, mit allem, was schon da ist. Ist so ungefähr das spießigste, was man mitten im Hochsommer (falls man das so nennen kann) abends machen kann, aber ich wollte das ein für alle Mal erledigt haben.
Es gibt kaum etwas, wovor ich so sehr zurückschrecke, wie vor Buchhaltung, Steuer und anderem Papierkram – und was seinen Schrecken dann auch ebenso schnell verliert, wenn man einmal dabei ist. Wie der größte aller Endgegner, den du nach fünf Schuss dann doch schon erledigt hast.
Diesmal falle ich aber nicht in alte Verdrängungsmuster. Deswegen hier ein Reminder to my future Self, wie leicht so eine Einkommensteuererklärung(svorbereitung) eigentlich ist:
- Du nimmst alle Nachweise, die du schon für deine Umsatzsteuervoranmeldungen herausgesucht und verbucht hast.
- Du schaust die Kontoauszüge/“Finanzreporte“ der betreffenden Monate durch, was zusätzlich noch EKSt-relevant sein könnte und suchst auch dafür die Nachweise zusammen
- Das sind Reisekosten, Gesundheitskosten, Fortbildungen, Versicherungen, Altersvorsorge, Handwerkerrechnungen, Wohnnebenkosten für das Arbeitszimmer, Spenden und andere Rechnungen, die aus irgendeinem Grund umsatzsteuerfrei waren oder dafür nicht relevant, nun aber noch zählen können.
- Das alles sortierst du zusammen, elektronisch, Papier, egal, und gibst es dem Steuerberater, der den Rest macht. Fertig.
- Wenn du schlau bist, suchst du die passenden Rechnungen schon dann heraus, wenn du gerade deine USt.-VA machst. Es kostet dich nur 5 Minuten extra.
- Und wenn du die komplette Übersicht haben willst, verbuchst du die USt-VA mit samt den Extra-Rechnungen für die EKSt.-Erklärung nicht quartalsweise, sondern monatlich. Es wird dich nicht länger als eine halbe Stunde kosten.
- Ja, dann bist du halt nen Spießer! Aber du hast 1 große Sorge weniger, die die jedes Mal viel Zeit und Geld kostet.
Okay, und jetzt weiter mit interessanten Themen.
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Vielleicht ist es einfach allgemein keine gute Idee, wenn Politiker Bücher schreiben… Klar, sie haben viel zu sagen. Aber die geborenen Schriftsteller scheinen sie selten zu sein…
Müssen sie in meinen Augen aber auch nicht sein. Sie sollen gute Politik machen und sonst eigentlich nichts.
2 Antworten auf „Endgegner Steuer“
Thema Autos:
Familien brauchen dann aber nach deiner Interpretation schon meist mehr Autos. Ist es nicht vielleicht der Vater / die Mutter, der / die da im großen Auto neben dir alleine sitzt, aber eben vielleicht nur das eine Auto hat. Oder soll sich der Pendler dann noch zusätzlich so etwas „schnuggeliges“ dazu leisten ?!?
Thema Buchhaltung:
Da ich ja im täglichen (Berufs-)Leben damit zu tun habe, muss ich da immer schmunzeln.
Aber meine ESt-Erklärung mache ich irgendwie auch erst sehr spät… ?
Thema Politik:
Leider können die meisten selbsternannten Politiker weder gute Bücher schreiben, noch gute Politik machen… ?
Hat doch eh beinahe jeder Erwachsene ein Auto heute… Vielleicht spart der eine oder andere sogar Geld, wenn er sich ein ganz kleines kauft. Oder es müsste eben viel mehr Carsharing dieser kleinen Fahrzeuge geben. Klar, Familien dürfen auch zusammen in Urlaub fahren. 🙂 Ich hab auch eigentlich gar nichts gegen große Autos. Ich finde nur, bei den meisten Fahrten ist da 90 Prozent Platz verschenkt.
Und Politiker… Wir hatten gestern noch eine Diskussion darüber, wer sich das eigentlich warum freiwillig antut. Alle deine Ideen werden zerredet, abgeschmettert oder enden in faulen Kompromissen, danken tut’s dir keiner, du wirst statt dessen öffentlich angefeindet und nicht einmal Geld bekommst du viel dafür, wenn überhaupt. Es sei denn, du hast nebenher noch was laufen. Warum macht man das?