In Leer haben sich in einem Restaurant 7 Menschen mit Corona infiziert obwohl alle Schutzmaßnahmen und Abstände eingehalten wurden.
Eben höre ich dann im Radio dass auch der Inhaber & Koch infiziert ist und dass es sich dabei nicht um den normalen Restaurantbetrieb handelte, sondern dass er mit 40 Freunden, Lieferanten und Angestellten dort die Eröffnung gefeiert hat.
Ja, ne, ist klar. NATÜRLICH wurden die 40 Leute auf 20-30 Tische verteilt und auf jeder blieb auf seinem Platz und hat auf dem Weg zum Klo seinen Mundschutz angezogen. Genau so laufen Partys!
Das könnte tausende deutsche Gastronomen ficken wenn es jetzt heißt „Restaurantbetrieb doch nicht sicher, es haben sich 7 von 40 Menschen trotz aller Sicherheitsvorkehrungen infiziert, wir müssen die Gastronomie wieder schließen“.
Klar, wird nicht passieren wegen dieses einmaligen Ereignisses, aber es ist egoistisch von dem Restaurantbetreiber das so darzustellen.
Ganz und gar nicht egoistisch hat sich hingegen der Wirt der „Kulisse“ in Köln verhalten.
Dort wurde es am Vatertag draußen immer voller und die Gäste haben die Anweisungen des Personals Abstand zu halten einfach nicht eingehalten.
Also hat er dicht gemacht. Hat, weil er die corona-Regeln nicht einhalten konnte, den gesamten Aussenbereich geschlossen, auch wenn ihm das viel Geld und einige erboste Gäste eingebracht hat. Guter Mann.
Heute Abend treffe ich Jürgen in Bonn und weil es kalt und ungemütlich ist, würde ich mich heute vorsichtig an die Aussengastronomie trauen, in der Hoffnung dass echt wenig los ist.
Also wirklich nur da aufhalten wo man Abstände einhalten kann und wo einem auch kein Penner ins Gesicht spuckt.
Das Schänzchen würde ich sehr gerne mal ausprobieren, aber: die haben kein Flaschenbier. Wäre in einem Biergarten auch ausgesprochen komisch.
Da die Frage nach Übertragung durch schlecht gespülte Gläser noch nicht abschließend geklärt ist, frage ich mich wie banane es wäre wenn ich mit Sagrotan-Tüchern den Gläserrand abwischen würde. Im Zweifel wäre es mir aber auch egal, wenn man mich für bekloppt hält.
Und während ich die Thematik google, stosse ich auf „Glaselli“, den fröhlichen Glasranddesinfizierer
Ich bin begeistert. Ok, bis heute Abend bekomme ich den nicht mehr aufgetrieben, aber auch für nach Corona scheint mir das eine ausgesprochen sinnvolle Ergänzung meines Handtaschen-Survival-Kits zu sein.
Heute bei Arte in der extremst empfehlenswerten Dokureise „viral“, in der es eigentlich um Corona weltweit geht, gelernt: die Rumänen reisen nach Deutschland und GB um da als Erntehelfer zu arbeiten und weil Rumänien dann zu wenig Erntehelfer hat, kommen die Asiaten da hin. Bekloppte Welt.
Der/Die/Das perfekte Bruschetta:
Das Ciabatta oder Baguette am Vortag backen (ja, es macht einen Unterschied).
Dann das Brot aufschneiden, von beiden Seiten in Olivenöl braten und anschließend mit einer Knoblauchzehe abreiben.
Cocktailtomaten möglichst klein schneiden und mit ordentlich frischem Basililikum, sowie ein bisschen gepresstem Knoblauch und Salz&Pfeffer würzen.
Tomate mit dem Brot kombinieren und bei über 25 Grad Außentemperatur genießen.
Gescheitert sind wir heute nur am letzten Punkt ?
Großartig!
Manchmal bin ich sehr müde
Ok, der Biergarten scheint recht sicher und wie soll ich sagen: ist das cool nochmal im Biergarten zu sein! Der erste Biergarten des Sommers ist einfach ein Event
Ok, läuft nicht alles wie geplant. Trotz riesiger Schilder am Eingang setzen die Leute ihre Masken nicht auf, obwohl das auch Outdoor eigentlich (hier) vorgesehen ist, so lange man nicht am Tisch sitzt.
Und Kellner sowie Kinder bekommen das mit dem Abstand auch nicht immer so hin.
Aber: die Gläser kommen aus einer maximal temperierten Spülmaschine, die Tische werden nach jedem Besuch desinfiziert, alle Tische haben ordentlich Abstand, man ist wirklich bemüht das hier hinzubekommen.
Ein bisschen anders sieht es im nachfolgenden, libanesischen Restaurant aus.
Obwohl es sehr leer ist, will man uns einen Zweiertisch geben. Ich sage dass wir nicht aus einem Haushalt sind, sie entgegnet „kein Problem, zwei Haushalte und dürfen an einen Tisch!“
Ja, schon klar, aber wir wollen nicht. Unverständnis. Aber zwei Haushalte an einem Tisch ist erlaubt!
Jahaaaa, können wir bitte trotzdem an einen Vierertisch? Danke!
Man lässt und uns bringt statt der Speisekarte ein Buch, in dem wir unsere Adresse hinterlassen müssen. Jürgen merkt mein Unbehagen und bietet mehrfach an dass wir noch abhauen können.
Ich habe nicht wirklich Angst mir hier Corona zu holen, die Fallzahlen sind super niedrig, das Mädel trägt ne Maske (steht dennoch die ganze Zeit neben Jürgen während er das Buch ausfüllt statt einfach n Schritt nach hinten zu gehen), mir wird hier real nichts passieren, aber ich betrachte es eben als Experiment wie sicher sich essen gehen anfühlt.
Und bisher ist mein Eindruck: sie verstehen dass es Regeln gibt, aber sie verstehen nicht wieso. Man muss sich eintragen, aber alle mit dem gleichen Kuli. Sie trägt ne Maske, aber steht die ganze Zeit neben einem. Ausführung weitesgehend passend, aber Konzept dahinter nicht kapiert.
Eine andere Kellnerin bringt uns ein gemeinsames Brot mit einem gemeinsamen Dip und fragt warum wir nicht zusammen sitzen. Ich antworte dass wir nicht ein Haushalt sind. Sie strahlt „ist kein Problem, ihr könnt zusammen, das ist erlaubt“.
Ich antworte ihr dass wir das wissen, aber dass man sich ja auch anstecken kann wenn es erlaubt ist und genau da scheint ihre intellektuelle Kapazität auch ausgeschöpft und sie geht wieder.
Also, ne. Wir sassen draussen auf Abstand, haben keinen Dip geteilt, ich habe mein Bier aus der Flasche getrunken, mir nach Namensliste und Speisekarte die Hände desinfiziert, ich werde mir da nix geholt haben. Aber ich hatte nicht den Eindruck dass man dort Corona halb so erst genommen hat wie ich und damit kommt es für mich – im Gegensatz zum Biergarten – in die Kategorie „unsafe“.
(Essen war aber echt gut!)
Eine Antwort auf „Nickys Gastlog“
Viele Leute haben’s echt nicht raus. Und im Vergleich zum Frühjahr habe ich auch das Gefühl, dass es ihnen zunehmend egal ist. Als die Beschränkungen noch „von oben“ kamen, waren die Leute da eher hinterher, sie zu befolgen (preußisches Gehorsam halt), jetzt ist immer mehr Laissez-faire und deswegen auch immer weniger Vernunft.
Deine Bruschetta sind vegan, oder? 😉 Danke für das Rezept – und den Log!