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„Positiv ist, dass es kaum Hinweise auf den Ku Klux Klan gab“

Puh, gerade noch mal Glück gehabt…

Hinweise auf den NSU hat der Verfassungsschutz Hessen aber auch nicht gefunden. Den geheimen Bericht, den die Behörde erst für 120 und dann immer noch für 30 Jahre unter Verschluss halten wollte, haben das ZDF Magazin Royale und FragDenStaat am Freitagabend geleakt.

Und was ich an der ganzen Sache am interessanten finde ist, dass sich kaum jemand darüber aufgeregt hat. Das Landesamt für Verfassungsschutz Hessen hat protestiert, ebenso die CDU, die dort an der Regierung ist. Sonst erstmal keiner.

Vielleicht lohnt die Aufregung eh nicht, denn es steht darin nicht viel Neues. Dass der Verfassungsschutz V-Männer aus der rechten Szene mitfinanziert hat, ist lange bekannt. Dass er vor dem Selbstmord der beiden Neonazis Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos und deren Bekennervideo keine Ahnung vom NSU hatte, ist ebenso nichts Neues. Dass die Behörde Hinweise von Waffenbesitz bei mutmaßlichen Rechtsterroristen hatte, aber derartige Informationen nicht an die Polizei weitergegeben hatte, oder so etwas schlicht versandet ist: peinlich, aber beinahe schon erwartbar. Wie konnten die sonst so lange im Dunkeln tappen? Informationen zu neuen V-Leuten? Keine Spur.

Es stellt sich also heraus, dass die geplante Geheimhaltung wohl einfach nur das Versagen des Verfassungsschutzes decken sollte. In 30 Jahren wären die Verantwortlichen kaum noch zu ermitteln gewesen, längst verstorben oder das Interesse daran erkaltet. Der Leak geht so für mich in Ordnung. Jetzt müssen sich die Angehörigen des NSU-Opfer wenigstens nicht mehr mit der Ungewissheit quälen. Sie haben es hier nämlich schwarz auf weiß: Der Verfassungsschutz hat schlicht versagt oder sogar: absichtlich weggeschaut.

Schafe ??‍♂️

Spiegelungen:

Jerry Lee Lewis: Whole lotta shakin‘ goin‘ on (1964). RIP, Killer! Es gab wohl kaum einen Musiker, der seinen Fans – im wahrsten Sinne des Wortes – so nah war:

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