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Schreiben, um den Tag zu sortieren

Bevor ich begann, diesen Blogeintrag zu schreiben, hatte ich überhaupt keine Idee, worüber eigentlich. Als ich dann anfing, kamen nicht nur immer mehr Ideen, ich begann irgendwie auch, meinen Tag dadurch zu sortieren. Was war noch mal morgens, mittags, abends. Klar, Psychologen raten schon seit Jahren dazu, täglich ein Tagebuch, (Erfolgs-)Journal oder Blog zu füllen, weil das hilft, Gedanken zu sortieren und dich zu „erden“. Aber so „live“ habe ich das tatsächlich noch nie miterlebt.

Es wird jetzt sogar ein erstaunlich langer Blogeintrag. Habter davon. ?

Was man selten macht: Newsletter willentlich bestellen statt, für gewöhnlich, abzubestellen, was einem unfreiwillig aufgedrückt würde. Bei zwei Newslettern habe ich das vor ein paar Monaten dennoch gemacht und sie auch behalten. Denn beide gefallen mir erstaunlich gut, weil sie nicht um sich selbst kreisen, wie eigentlich jeder andere Newsletter, den man so kennt, sondern wirklich wertvolle Infos liefern und Spaß machen.

Dense Discovery von Kai Brach ist der eine. Bei dem brauche ich für eine Lektüre jedes Mal 20-30 Minuten. Aber die Zeit nehme ich mir sehr gerne. Der andere ist Tech Productivity von Louis Lazaris. Für den brauche ich nur zwei, drei Minuten. Und der sieht auf den erste Blick ÜBERHAUPT nicht so aus, aber er ist phänomenal, weil er sich auf ein paar wenige richtig gute Tools und ein paar wenige richtig gute Lesetipps beschränkt.

In der Ausgabe für diese Woche postete er zwei Links zu Beiträgen, die man noch nicht eimal lesen muss, um ins Grübeln zu kommen:

  • Letter to Your Future Self: Sahil Bloom empfiehlt, sich jedes Jahr selbst einen Brief für das eigene Ich ein Jahr (oder mehrere Jahre) später zu schreiben. Mir würde das fast schon 1x reichen. Zum Beispiel an mein Future Self, wenn es 50 wird (gar nicht mehr soo lange hin). Ein paar Dinge, die ihn daran erinnern, wer er heute war, was ihm damals wichtig war und was er gemacht haben könnte, wenn die Dinge gut laufen würden.
  • What Would Happen if You Worked Only 8 Hours a Week? von Daniel Fryer. Einige von euch haben vielleicht schon einmal „The 4 Hour Workweek“ von Tim Ferris gelesen, ein ziemlich radikaler Ansatz, der dich ermuntern möchte, dein ganzes Leben zu verändern. Der hier ist etwas anders. Es geht darum, mal wirklich zu überlegen, wie sich die eigene Arbeit so organisieren ließe, wenn man statt 40 nur 8 Stunden für sie zur Verfügung hätte. Also, ich käme ganz schön ins Grübeln, würde noch viel mehr Dinge wegdelegieren wollen, ganz sicher aber auch weniger E-Mails schreiben und mich langsam mal ernsthaft mit dem Thema Auto-Transkription beschäftigen. Aber ließe sich damit im Vergleich zum Tippen wirklich Zeit einsparen, wenn ein Beitrag doch auch durch Nachdenken beim Schreiben entsteht? ?

Nebenbei, aus dem Dense-Discovery-Newsletter:

?

Ich sehe noch einen Vorteil. Eltern müssen ja irgendwie auch mal streng sein, sind in der Pubertät die „doofen, peinlichen Allesbestimmer“. Als Onkel kannst du da der coole Draufgänger sein, der das Leben locker nimmt, Lederjacke trägt, Gitarre spielt (oder Ukulele, weil ihm Gitarre zu kompliziert ist ?) und mit seinem alternativen Lebensstil völlig Anti-Establishment-like frischen Wind in die oft festgefahrenen Eltern-Teenager-Beziehungen bringt. I could be that guy!

Original mit Untertitel zu gucken, ist für mich zum Standard geworden. Bekommst die Original-Atmosphäre mit, lernst idealerweise noch ein bisschen was von der Sprache (zugegeben nur in den Sprachen, die du schon ein wenig beherrschst) und bei deutschen Serien verstehst du dank Untertiteln sogar endlich ein wenig was von dem, was sie da sagen. ?

Was mich nervt, ist, dass man in vielen Fällen nur noch die Audio-Transkription bekommt. Das ist der absolute Stimmungskiller, weil es dir verdeutlicht, wie konstruiert das alles in Wahrheit ist:

Macht so irgendwie keinen Spaß mehr…

Dennoch: „Athena“ (Netflix) bisher (nach 30 Minuten) ein ziemlich cooler Film. Soll aufgrund der Handlung insgesamt vernachlässigbar sein. Aber diese Anfangssequenz hat mir fast die Luft zum Atmen genommen. 10 Minuten, die zumindest so aussehen sollen, als wären sie in einem Take gedreht (sind sie nicht, es gibt 7 Schnitte) und einfach nur krass!

Von Neuwied fehlgeleitet, dann wieder nach Neuwied und jetzt nach Hagen gebracht, was deutlich weiter entfernt liegt. Bin sehr gespannt, wann das noch kommt. ? Kann dem zum Glück sehr gelassen entgegensehen, ist überhaupt nichts Wichtiges. Aber nicht, dass es am Ende daran liegt…

Ich höre seit Jahren kein Radio mehr. Die Sender haben mich mit ihrer gleichförmigen Musik einfach zu lange zu sehr gequält. Selbst bei Deutschlandfunk Nova habe ich lange nicht mehr reingehört. Von daher umso schöner zu sehen, dass Saint Motel ganz offenbar mehr als nur eine Alltagsfliege waren. Ich mochte das ikonische „My Type“. Und das hier ist zwar auch sehr poppig, aber trotzdem ein Song nach dem Motto: Der klingt doch fast zu gut, als dass es ihn vorher nicht schon mal gegeben haben müsste. ?

4 Antworten auf „Schreiben, um den Tag zu sortieren“

Ach Jürgen, wo soll ich anfangen…
Leider hat der Wahnsinn im Osten meine mühsam in langen Jahren aufgebaute Selbstständigkeit zerstört.
Dass wir, als EU, keine Hochtechnologie nach Belarus und Russland liefern sollten, ist klar, aber Lebensmittel- bzw. Molkereianlagen…?
Als vernünftige deutsche Firma hat man natürlich mehrere Märkte und wird es überleben. Aber als hochspezialisierter Einzelselbständiger…, persönliches Pech.
Ich bin nicht komplett arbeitslos, habe treue „ehemalige“ Lieferanten, aber…
Ansonsten, alles wird gut 😉

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