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Um die Häuser ziehen

Es ist selten geworden und das letzte Mal auch schon eine ganze Weile her; irgendwann vor Corona. Es gab auch danach schon wieder Kneipenabende. Aber da war man dann doch irgendwie vernünftig, hat sich nur draußen hingesetzt, hat nicht über den Durst getrunken und ist irgendwann zu zivilen Uhrzeiten nach Hause. Was mich direkt zu den ersten Regeln eines perfekten „Um die Häuser ziehen“-Abends bringt:

1. Unvernünftig sein
2. Über den Durst trinken
3. Auf die Uhrzeit schei*en

Ich weiß, ich weiß. Mit Anfang/Mitte 40 hat man schon einiges an Erfahrungen gesammelt und will sich davor schützen, etwaige Negativerfahrungen zu wiederholen. Aber man macht das ja nicht ständig, im Prinzip nur alle Jubeljahre mal. Da sollte man es mal Fünfe gerade sein lassen können.

Britta kam gerade aus Berlin zu Besuch und – ich weiß gar nicht mehr, wie es dazu kam – aber wir sind erstmal spontan eine Runde in der Sonne durch den Bonner Norden spaziert und am Ende im Biergarten (Schänzchen) gelandet, wo mehr Personal als Gäste waren, aber wir was zu Essen und das erste Bier bekamen. Danach war mir – immer noch nicht ganz gesund – kalt und wir haben uns erst einmal bei mir wieder aufgewärmt. Weitere Punkte des Rezeptes also:

4. Spontan sein
5. Eine eingeschworene Gemeinschaft bilden
6. Eine gute Grundlage schaffen
7. Persönliche Bedürfnisse nicht außer Acht lassen

Mittlerweile war es halb zehn, ich hatte einen Tee und einen Portwein auf, wir zogen uns beinahe winterfest an und gingen raus. Zunächst nach draußen vors Pawlow, wo ich Britta davon überzeugte, dass wir ein Herrengedeck nehmen müssten (mit „Erfolg“, wir nahmen sogar zwei). Als nächste Station gingen wir rein in die gut durchlüftete Café Blüte – in dem ich abends noch nie war.

Nach 12 hatte bei sämtlichen Läden die Außengastro geschlossen. Wir hatten also nur noch die Wahl zwischen Kioskbier und irgendwo reinzugehen. Das Babel schien uns schließlich nicht überzulaufen, so dass wir die – vielleicht etwas leichtsinnige Entscheidung – trafen, da einfach auf ein, zwei Bier reinzugehen. Als weitere Ordnungspunkte eines Um-die-Häuser-Ziehens also:

8. Leicht vorglühen
9. Mal was Neues probieren
10. Etwas riskieren
11. Warm anziehen
12. Herrengedeck?!

Eigentlich müßig zu erwähnen, dass wir uns gut verstanden und einen sehr lustigen Abend hatten. Dass Britta unkompliziert ist, wusste ich bereits, bewies sie aber noch mehrmals, als sie danach von den Wirten des Billabonn und später des Nyx je noch ein Bier loseiste und sich nicht abwimmeln ließ, obwohl sie betonten, eigentlich schon geschlossen zu haben. Der nette Wirt vom Nyx (Nicky und Juan dürften sich noch erinnern) verkaufte uns das Bier sogar zum Einkaufspreis. Vor dem Billabonn trafen wir einen alten Bekannten von Britta, die eine gemeinsame Geschichte hatten und noch einen Typen, der eine sehr markante Stimme hatte. Wir schlugen ihm am Ende vor, er solle einen Podcast machen oder Synchronsprecher werden, worauf er sich überrascht zeigte und meinte, Hörbücher hätte er tatsächlich schon einmal gesprochen. Als wir mit dem Abschlussbier aus dem Nyx auf dem Frankenbadplatz saßen, war es bereits 0500 und ich weiß nicht mehr, wie es plötzlich so später werden konnte. Aldus:

13. Alte Bekannte wiedertreffen
14. Neue Leute kennenlernen
15. Jemand tut dir spontan und völlig zwanglos etwas Gutes
16. Das Gefühl von Zeit und Raum muss abhanden kommen
17. Es muss spät werden

Der wichtigste Punkt von allen aber:

18. Du musst mit den richtigen Leuten unterwegs sein.

Menschen, die freundlich, konstruktiv, unkompliziert, spontan, offen und hilfsbereit sind. Und natürlich solltest du selbst so auch sein. 😉

Gerne mal wieder sowas. Aber jede Woche könnte ich das nicht. Das wäre der Gesundheit nicht zuträglich, und dann wäre es auch nicht legendär.

Buch: Alle Karten sind fertig. Das Cover auch so gut wie. Hab mir die Deadline 31.10. gesetzt.

Vielleicht sollte ich noch die Fahrtrichtung angeben? ?

Tax Management: Letztlich heute durchgezogen, zumindest ähnlich wie kürzlich geplant. Werde im Beitrag dazu noch ergänzen:

  • Gute Musik hören
  • Die Arbeit gerne häufig mit anderen Arbeiten unterbrechen
  • Dinge, die möglich sind, einkürzen.

Zum Beispiel gibt mein Buchungsprogramm für eine Buchung gar kein Datum an. Dann brauche ich die Rechnungen ja auch nicht (wie all die Jahre gemacht) in eine chronologische Reihenfolge zu bringen. Einfach einbuchen wie gesehen.

Belohnt habe ich mich damit, danach nichts Anderes mehr zu arbeiten. Musste erstmal reichen.

Impfie 4.0:

Eigentlich cool, wie unkompliziert das mittlerweile funktionieren kann. Offener Impftermin im Bonner Stadthaus, kurze Schlange, der Dude händigt dir den Anamnese-Bogen direkt zwischen Tür und Angel aus:

Und dann geht’s auch recht schnell los. Bekommst dazu den Impfstoff deiner Wahl. Ich hab den von Biontech gegen die BA.5-Omikron-Subvariante genommen und lag gestern komplett flach. Scheint also gewirkt zu haben.

So langsam bin ich aber froh, wenn ich mal wieder Sport machen kann. It’s been a month…

Sagt auch etwas über eine Person aus. 😉

Welche sind es bei euch?

Malcolm Middleton: The Ballad of Fuck All (2009):

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