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Solar Challenge

Ist wohl mittlerweile typisch für mich: Erstmal anfangen und hinterher erst überlegen, wie sinnvoll das eigentlich ist. Am 1.1.2020 war das Wetter gut, ein neues Jahrzehnt brach an, das Thema Klima, Nachhaltigkeit und CO2-Ausstoß, da bin ich mir sicher, ist eins, das die 20er-Jahre bestimmen wird. Mein Startschuss für die Solar Challenge: Wie lange halte ich durch, mein Smartphone allein mit Solarstrom zu laden? Mitten im Winter?

Kurz gesagt: Die Challenge läuft nun seit 6 Tagen, und weil heute zum Glück sonniges Wetter war, halte ich noch ein paar Tage mehr durch. Eine Powerbank mit 10.000 mAh springt in den Zeiten ein, in denen nichts zu holen ist. Zwei Solarzellen mit 28 und stolzen 100 Watt sollen die Sonne leersaugen, wenn sie denn mal da ist. Zur Not wird schweres Gerät wie meine Monster-Powerbank aufgefahren. Auch drüben auf dem Trendblog habe ich einige Beiträge dazu geplant, der erste soll in einigen Tagen kommen und zur allgemeinen Solar Challenge aufrufen.

Doch jetzt kommt der Pferdefuß: Ist das überhaupt sinnvoll? Und nachdem ich heute für den ersten Beitrag dazu recherchiert habe, muss ich sagen: nicht so ganz.

Mein Smartphone, das Samsung Galaxy S10, ist nicht das ausdauerndste, muss jeden Tag an die Steckdose. Nach ca. 1:30h ist der Akku wieder voll. Das Ladegerät zieht in der Zeit 10 Watt. Macht 15 Wh oder 0,015 kWh. Aufs Jahr gerechnet sind das 5,5 kWh (0,015 kWh * 365). Eine kWh kostet mich derzeit etwa 0,29 Euro. Macht für das Smartphone knapp 1,60 Euro (0,29 * 5,5) Stromkosten pro Jahr. Und das ist: erschreckend wenig.

Meine Solartools (Ladegerät + Powerbank) in der geringsten Ausführung haben 100 Euro gekostet (das 100-Watt-Panel weit mehr). Rechnen wir 100 Euro/1,60 Euro/Jahr sind das 62,5 Jahre, bis sich das amortisiert hat. So lange lebe ich nicht mehr. Und wenn ihr euch jetzt noch vorstellt, ihr würdet auf einen Stromanbieter mit 100% Ökostrom setzen (was ich mittlerweile tue), dann wäre der Sinn und Zweck von so einer Solar Challenge irgendwie begrenzt. Vor allem, wenn ihr euch die Gerätschaften erst noch anschaffen müsst. Moderne, monokristalline Solarwafer kommen aus China, werden dort aus einem Strommix hergestellt und müssen dann erst noch rübergeschippert werden. CO2-Fußabdruck: könnte niedriger.

Aber, hey, ich hab die Geräte ja schon. Und irgendwie macht es auch Spaß. Und stellt euch vor: alle würden das tun. Wir könnten insgesamt doch eine Menge Energie einsparen. Ich ziehe das jetzt mal durch, bin ja eh schon dabei. Mehr in Kürze.

2 Antworten auf „Solar Challenge“

Ach Jürgen, du hast die challenge doch schon selbst perfekt zerlegt. Es gibt derzeit einfach kein vernünftiges Verhältnis von Aufwand und Nutzen. Symbolhafter Aktionismus statt vernünftige Lösung.

Doch, es fühlt sich gut an. Und wenn alle es täten… Zumindest wer schon eine Solarzelle hat, kann sich damit ein wenig besser fühlen.

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