Harry ist in der Zeitung:
Ich bin darin auch kurz erwähnt als Nachbar, der immer mal wieder nach ihm schaut und sich fragt, ob und wer von der Stadt sich eigentlich um ihn kümmert.
Lisa Inhoffen, die GA-Redakteurin, hat das richtig gut gemacht, finde ich. Sie hat die zuständigen Stellen kontaktiert und herausgefunden, dass er schon Betreuer hat, von einigen allerdings keine Hilfe annehmen will. Ihm ist demnach nun Bürgergeld bewilligt worden – wenn auch erst vor zwei Wochen, als Harry schon rund zwei Monate auf der Straße lebte. So langsam mahlen die Mühlen dann doch. Der zuständige Betreuer kümmere sich demnach darum, dass Harry das Bürgergeld nun auf ein Konto überwiesen wird, das erst noch eingerichtet werden muss. Da sie Harry das Smartphone ja gestohlen haben (?) wird es für ihn auch schwer, online darauf zuzugreifen. Mir sagte er, dass er jemanden kenne, bei dem er vorübergehend einziehen könne. Er brauche nur das Geld dafür. Wenn ihm das Bürgergeld ausgezahlt wird, müsste das dann ja eigentlich möglich sein. Bin jetzt gespannt, wie lange er da noch sitzen wird/muss.
Ich hab ihn vorhin nochmal besucht. Er hat sich über den Beitrag gefreut und mir noch einmal sehr herzlich gedankt. ? Ich hab den Dank an Frau Inhoffen weitergegeben. Und feiern tun wir eh erst, wenn er da nicht mehr sitzen muss oder, wie Harry sagt, „der Wahnsinn hier ein Ende hat“. Der Witz ist: Ich würde ihn vermissen, alleine schon als tollen Gesprächspartner, und ich glaube, viele andere Leute, die ihn regelmäßig besuchen, mittlerweile auch.
Die Geschichte um Harry, die Begegnung mit der alten Frau neulich… Vielleicht passiert ja nichts durch Zufall auf dieser Welt. Ich glaube, mir hat etwas gefehlt. Ich habe Frau Inhoffen gefragt, ob ich sie bei solchen Geschichten mal unterstützen kann. Und hab mich außerdem um ein Ehrenamt beworben (Beratungsgespräch ist am Freitag). Ist noch nichts beschlossen, aber wäre auf jeden Fall was, mich im Herbst mal ein wenig karitativ zu betätigen.
*
Das iPhone 15 Pro macht richtig tolle Bilder ?:
Das iPhone 14 Pro aber auch ?:
*
Heiteres Suchspiel: Finde den eigentlichen Content auf dieser Seite:
Es scheint die Zeit des Jahres zu sein, in der die Webanbieter wieder Kohle brauchen. ?
Stimmt übrigens irgendwie nicht. Das ist im Intro doch kein Am nach dem G, sondern ein viel höherer Akkord, den die da spielen. ? Wenn ich nur wüsste, welcher.
Für einen Pop-Act haben Florence + the Machine übrigens einige Songs, die mich regelmäßig richtig packen. Wie auch immer die das machen.
Eine Antwort auf „Was noch kommt“
Deine Begeisterung für den Artikel kann ich nicht nachvollziehen. Frau Inhoffen stellt Harry als jemanden dar, der Hilfsangebote negiert und ausschlägt. Aufgrund einer Vollmacht, die sich der GA von ihm hat ausstellen lassen (weißt Du Genaueres darüber?), wird berichtet, dass er nach Auskunft seines Betreuers psychisch krank sei – mit diesem Vorgehen verstößt der Artikel übrigens meiner Meinung nach deutlich gegen Richtlinie 4.2 des Pressekodex („Recherche bei schutzbedürftigen Personen“).
Wohin der Hase läuft, lässt sich dem oben im Artikel verlinkten Interview entnehmen: Dort fragt Frau Inhoffen, warum „viele, die auf der Straße leben, nicht in die Notunterkunft oder gar keine feste Wohnung wollen.“ Als die Gesprächspartnerin einen Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen herstellt, kommt gleich die Nachfrage, ob man diese Personen nicht in eine Psychiatrie einweisen lassen könne, „wenn sie etwa andere Menschen bedrohen?“ Da wird die Luft schnell dünn für Harry. Hoffentlich bleibt er so friedlich.
Dass Frau Inhoffen sich sehr gut mit der Materie auszukennen scheint, wie Du in Deinem vorhergehenden Artikel schreibst, liegt daran, dass sie regelmäßig über die Obdachlosenszene rund um den Kaiserplatz berichtet. Viel Mitgefühl kann ich ihren Artikeln nicht entnehmen. So bezeichnet sie Obdachlose, die sich einen Schlafplatz suchen, als „ungebetene Gäste“ – bei diesem Ausdruck denke ich zuerst an Ungeziefer.
https://ga.de/bonn/stadt-bonn/bonn-kaiserpassage-erhaelt-tore-gegen-ungebetene-gaeste_aid-74284169
Auch wenn das vielleicht ein Zitat ist und die Überschrift vielleicht jemand anderes gemacht hat, scheint sie ja kein Problem mit dem Ausdruck zu haben. Der GA ist zuerst ein Blatt für das Bürgertum, und dort möchte man Armut nicht im öffentlichen Raum sehen. Aber das ist eben auch die Position Deines Nachbarn, der wiederholt das Ordnungsamt gerufen hat.