So langsam reicht’s dann aber auch mal. Rassistische Filme aus dem Programm nehmen oder zumindest mit einem Disclaimer versehen: ja. Aber jetzt hat sogar die BBC eine Folge von „Fawlty Towers“ ausgelistet, weil sie anti-deutsche Ressentiments schüren könnte.
Wie weit ist es gekommen, dass normale Menschen das nicht mehr als wunderbare Satire erkennen könnten? Hotelchef Basil Fawlty alias John Cleese gibt (nachdem er einen Schlag auf den Kopf bekommen hat) beim Aufeinandertreffen mit deutschen Hotelgästen ein paar Nazi-Parodien zum Besten. Die Deutschen sind natürlich echauffiert. Leider fehlt der Schluss, in dem sich die Deutschen wundern: „Wie konnten die nur den Krieg gewinnen?“. Fawlty kriegt’s also, wie immer, selbst drauf, und die Moral von der Geschicht: Die Deutschen gewinnen am Ende doch irgendwie, genauso wie im Fußball.
Mir ist das tatsächlich mal passiert. In Dublin (s.u.) traf ich auf der Toilette auf einen betrunkenen Iren, der mir auf Lokalkolorit etwas zurief, was ich nicht verstand. Auf seine Frage, woher ich käme, begrüßte er mich mit „Sieg heil“. Und als ich das nicht ganz so lustig fand wie er, schob er noch eine Fawlty-ähnliche Parodie hinterher, nicht ohne mich danach mit einem aggressiven „Never mention the war, right?“ hinauszukomplimentieren.
Kann gut sein, dass daher meine latente Angst rührt, im Ausland nicht verstanden zu werden. Was ist also dran an der Debatte, dass Filme und Serien Ressentiments gegenüber einer bestimmten Bevölkerungsgruppe schüren, denen man dann auch noch vorwirft, keinen Humor zu haben?
Ich will das trotzdem nicht. Ich will eine Gesellschaft, in der die Leute empfänglich für Ironie, Satire und belesen in Politik und Geschichte sind, und wo keine Serien verboten werden müssen, die klar ironisch gemeint sind. People of the British Isles: Go ahead and mention the war! Just don’t insult us (or we are gonna win next time. ; )
Ich gönne mir gerade einen Monat Disney+. Mehr wird’s wohl auch nicht werden. Ich dachte, ich schaue mir noch einmal alte Simpsons-Folgen an, aber nach einer Folge habe ich gemerkt, dass es dafür noch zu früh ist.
Die guten Kritiken von The Mandalorian kann ich dagegen nachvollziehen. Wirkt ein wenig wie die inoffizielle Fortsetzung von Firefly. Ich hoffe, diesmal kriegen sie es hin mit mehr als einer Staffel. Und, ach du Scheiße, ist Baby-Yoda süß geworden!

Mein alter Mac ist Geschichte. Ich habe die letzten Daten rübergeholt und bin auf ein paar alte Bilder von Leidartikel.de gestoßen, die maßgeblich noch aus den Nullerjahren stammen. Hier noch einmal, weil’s so schön war:


















Cooler Hack, wenn euch Werbung auf YouTube nervt: Einfach einen Punkt setzen hinter youtube.com.
Mir tut der Hals weh vom Nicken. Heinrich Schmitz bringt es auf den Punkt. Ruhig mal ganz durchlesen (via Bildblog):
„Wer den Missbrauch von Kindern verhindern will, muss früher ansetzen. Strafgesetze greifen immer erst, sobald eine Tat begangen wurde. Dann ist es zu spät. Aber – und das macht den großen Reiz von Gesetzesverschärfungen für Politiker aus – verschärfte Gesetze kosten nichts und lassen sich im Wahlkampf gut vermarkten. Das ist wohl der Hauptgrund, warum so gerne lautstark nach ihnen gerufen wird. Wirksame Maßnahmen hingegen sind teuer und unpopulär.“
Eine Antwort auf „.26: Please Mention the War!“
Ich muss ganz ehrlich sagen – die Selbstzensur die mit der politischen Korrektheit einhergeht und jeder noch eine Schippe drauf legt, geht mir echt gegen den Strich. Reaktionismus, Hetze und Idiotie lassen sich so nicht bekämpfen, aber wie auch bei anderen Gelegenheiten, es greifen SN-Muster um sich und wir verhalten uns wie eine dumme Herde.
PS: Coole Bildersammlung 🙂