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.56: Europapark Rust

Wie bin ich jetzt bloß hier gelandet? Okay, der Reihe nach.

Ich kann machen, was ich will, ich komme jeden Tag um Punkt 9:48 Uhr los. Heute war ich in Rekordzeit mit dem Packen fertig, habe sogar die beiden Österreicher neben mir überholt (die übrigens den ganzen Rhein abfahren, diese Schlawiner). Ich wollte aber noch eine Unterkunft in Basel buchen (es wird eine kurze Auszeit vom Camping geben).

Um 0930 bin ich an der Rezeption zum Auschecken, und die ziemlich resolute Lady bittet um den Duschtürschlüssel. „Den Duschschlüssel, jaja, klar, den habe ich gleich… Moment mal eben.“

So an Seich! Die Duschen gönnt man doch eh seinen ärgsten Feind nicht. Warum Schlüssel dafür? Nachdem ich in der jetzt schon heißen Sonne mein halbes Zeug auseinandernehme und durchsuche, tauchen sie schließlich in meiner Kulturtasche wieder auf. Klar, wo sonst.

Ich fahre fast in einem bis Strasbourg durch. Ja, es gibt schöne Dörfer unterwegs, aber die meiste Zeit geht es an der Hauptstraße lang. Und ab Strasbourg warten 30km Schnellstraße. Klingt nicht unbedingt reizvoll.

Strasbourg selbst ist toll. Nicht nur die Innenstadt, die aber natürlich auch.

Auch diese moderne Vorstadt, die mich an die Speicherstadt in Hamburg erinnert.

Ich esse einen wirklich sehr leckeren Flammkuchen (der Teig ist irgendie porös-knusprig. Wie auch immer die das auf so wenigen Millimetern hinkriegen.

Nach dem Flammkuchen würde ich gerne weiterfahren. Aber ich weiß gar nicht wohin eigentlich. Ich hatte mich immer an den Schildern für die Veloroute 15 orientiert, aber plötzlich kommen keine mehr. Google Maps und Komoot helfen nicht wirklich weiter. Ich irre eine ganze Zeit durch die Stadt. Bis ich irgendwann feststelle: Das ist die Route schon, ⁰mehr oder weniger, sie ist nur einfach nicht mehr so hübsch.

In der Aussicht auf 30km Schnellstraße wechsle ich doch noch einmal die Rheinseite. Hello again Deutschland.

Die Seite gefällt mir besser. Ich schaue auf die Uhr und den Tacho. Es ist schon fast 1700 Uhr und ich bin bei 100km. Irgwndwie fehlen in meiner Rechnung 20km und 1-2 Stunden. Was haben die Aliens mit mir gemacht? Warum haben sie mich nicht näher an Basel heran gebracht?

Langsam schwinden mir die Kräfte. Es weht warmer, aber starker Gegenwind. Der hintere Reifen wirkt nach all den Strapazen etwas platt. Ich selbst auch. Zeit, es für heute zu beenden. Ich hatte eigentlich einen anderen Platz im Sinn, aber als ich das Hinweisschild „Rust“ sehe und mich erinnere, dass sie da am Europapark einen Campingplatz haben, gefällt mir die Idee plötzlich, mich da einzuquartieren. Ich rufe vorher an, ob das ohne Park-Ticket geht, und der Dude sagt: „Na ja, eigentlich nicht. Aber jetzt kommet se scho noa!“

Guter Mann!

Und so lande ich hier in der Westernstadt, gönne mit ein Teller Bohnen und ein paar Bier im Saloon und genieße den Abend am, nun ja, Teich.

Morgen sollte ich dann wirklich in Basel aufschlagen. Ich hab mir ein AirBnB gegönnt. Glaube, der Pöppes könnte ganz gut mal eine Pause vertragen, meine Klamotten lechzen nach einer echten Waschmaschine, Campingplätze gibt es in Basel selbst gar keine, und zum Stadterkunden ist das so einfacher. Spricht alles dafür!

Km 370, Fischen scheint am Rhein ein dickes Ding zu sein, und irgendwie sieht man auf französischer Seite nur deutsche KFZ-Kennzeichen. ?

Km 380, im Hintergrund der schöne Schwarzwald:

Km 390:

Km 400:

Km 410 geht doch!

Km 420, Strasbourg!

Und es geht noch hübscher:

Km 430, Strasbourg-Outskirts:

Km 440, zurück auf die deutsche Seite über die gefühlt höchste Brücke aller Zeiten:

Km 450:

Km 460:

Km 470, da kommen die ersten Berge:

Am Ziel für heute:

Strecke heute: ca. 115 km, Gefühl: ausgezeichnet. Noch 95km bis nach Basel. Kein dünnes Brett, aber bohrbar.

3 Antworten auf „.56: Europapark Rust“

Strasbourg erinnert mich von den Fotos irgendwie an Brüssel.

Von den Pilgertrips kenn ich das ganz genauso- egal wann ich aufstehe, ich laufe immer gegen 10 Uhr los.

Wo wir gestern unsere Bier-Prost-Bilder ausgetauscht haben, habe ich dich richtig um die nostalgische Saloon-Umgebung beneidet.
Aber unseren leckeren Fisch im Harz (wo sonst… ?) wollte ich nicht tauschen!
Apropos Saloon: Django zahlt heut nicht! ?

Haha, den kannte ich noch gar nicht. Good one. 😉 Ja, die Deko da in Rust war erste Sahne. Tolle Westernstadt!

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