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.68: Basel one last time

Am Ziel. Sozusagen. Die letzte Etappe ist relativ leicht und ohne besondere Ereignisse. Weil der Zeltplatz am Vorabend bei genauerer Betrachtung an einer Schnellstraße liegt und sich immer wieder einzelne Autos auch in unsere Straße verirren, mache ich kaum ein Auge zu. Um 0530 gebe ich auf, schäle mich aus dem nassen Schlafsack und packe in Rekordzeit alles fertig. Inklusive des Kaffees an der Tanke gegenüber, bin ich um 0700 startklar.

Ich komme gut voran, höre Musik, ziehe die 70km fast in einem durch und mache nur eine Frühstückspause in Bad Säckingen.

Am Ende wartet ein Zeltplatz 10 km vor Basel. In der Stadt selbst gibt es keinen. Die Rezeptionistin ist gar nicht mal so verwundert, dass da um 1100 schon einer für die kommende Nacht einchecken will. Aber einen Vorteil hat meine frühe Ankunft: Ich bekomme einen Platz im Schatten direkt am Fluss (Rhein) zugewiesen. In den Bäumen darüber brüten Klapperstörche. Sieht man auch nicht alle Tage.

Eigentlich wäre mir ein Platz in der Sonne fast lieber gewesen, um mein klatschnasses Zelt noch einmal zu trocknen und meine Powerbank noch einmal aufzuladen. Neben einem Wohnwagen finde ich aber ein kleines sonniges Plätzchen, wo ich die Solarzelle auslegen kann. Wenig später kommt eine liebevolle, alte Frau aus dem Wohnwagen, mit meiner Solarzelle in der Hand: „Ich leg das mal in den Schatten. Ist ja nicht gut, wenn das die ganze Zeit Sonne bekommt.“ ?

Morgentau, du verdammter Spielverderber!

Später fahre ich mit dem E-Bike nach Basel rein. Damit habe ich meine Tour dann offiziell beendet. Ich bin den ganzen Rhein von der Rheinquelle bis nach Bonn abgefahren, wenn auch in verschiedene Richtungen.

Am Bahnhof möchte ich herauskriegen, warum das mit meiner Fahrradreservierung gestern nicht geklappt hat. Der simple Grund, wie sich herausstellt: alle Fahrradplätze sind ausgebucht. Hättest du das nicht wissen und mir schon sagen können, bevor ich die Fahrt buche, DB Navigator? Stornieren kann ich das Ticket natürlich nicht, das sei bei der gewählten Ticketart nicht möglich. (Ihr Säcke, darüber reden wir noch, wenn ich wieder da bin!)

Dafür gerate ich an eine höchst hilfsbereite Dame bei der SBB, die sich eine halbe Stunde ins Zeug legt, um mir eine Alternative herauszusuchen (RE bis Karlsruhe, ab da den IC zum Sparpreis), mir danach noch ein Ticket nach Bern verkauft (habe spontan beschlossen, da noch hinzufahren) und mir den Weg zu einer Apotheke um die Ecke weist.

Und da bekomme ich sie endlich: Die letzte Packung FPP2-Masken, die nicht nur die anderen schützen, sondern auch mich selbst. Auf der Fahrt nach Bern probiere ich sie gleich mal aus.

Und fühle mich gar nicht so toll darunter. Sie sitzt sehr eng, es riecht nach Chemie, ich bekomme kaum Luft und werde so müde, dass ich ein paarmal einnicke. Es wird eine verdammt lange Stunde. Auf der Rückfahrt geht’s dann aber. Vielleicht ist jede Maske anders? Die Idee, darauf zu setzen, scheint mir zumindest gar nicht so dumm. Der Waggon ist relativ voll, in jedem Vierer sitzt mindestens einer. Und das Mädel neben mir trägt anfangs gar keine Maske, weil sie sich noch schminken muss.

Bern ist toll! Die Zeit reicht nicht für viel mehr als einen Kaffee, um mich wieder aufzuwecken, einen Stadtbummel mit paar Fotos und einem Abschlussessen. Es werden Militärkäseschnitten. Sehr deftig, sehr lecker!

Letzter Programmpunkt morgen vor der Abfahrt: noch einmal ins Kunstmuseum. Und dann bin ich hier fertig, sehe der Fahrt nicht unbedingt mit Vorfreude entgegen. Einmal wegen 6 Stunden Maskentragens (mit wenigstens 1h Pause dazwischen), einmal weil ich die Schweiz vermissen werde. Es war wirklich schön hier! ?

3 Antworten auf „.68: Basel one last time“

Die Lady war ja großartig!

Und ne Maske mit Ventil schützt nur dich, das Ventil lässt dein Virus in die Welt raus. Deswegen sollten die eigentlich nicht zulässig sein, aber kümmert sich keiner drum

Gute Reise morgen, das Rheinland freut sich auf dich!

Bad Säckingen – da warst du nur 6 km von meinem Büro entfernt ? Mein Neid ist unendlich! Da gibts übrigens einen tollen Schwimmplatz am Rhein, aber das ist jetzt wohl zu spät ?

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