Was immer ich gerade an Büchern lese oder mit welchen Menschen ich gerade spreche, die Botschaft ist immer dieselbe: Du brauchst niemanden, um nicht allein zu sein. Wenn du dir selbst genug bist, bist du niemals einsam.
Das ist Pro-Level-Shit. Also klar ist sicher jedem von uns: Besser alleine als in schlechter Gesellschaft. Nimm zum Beispiel ein Familienfest, auf das du gar nicht gehen willst und auf dem du niemanden zum Reden hast. Dann doch lieber den ganzen Tag alleine auf der Couch.
Heute an meinem letzten Abend in Berlin war ich alleine unterwegs. Ich hatte ein Buch zum lesen, ich hatte ein neues Handy, an dem ich noch viel ausprobieren wollte, und meine einzigen Gesprächspartner waren jeweils die Kellner und andere Kneipengäste, mit denen ich kaum mehr als ein paar Worte gewechselt habe. Das hat mir für den Abend aber tatsächlich gereicht. Alle paar Tage hätte ich gerne mal jemanden für einen Austausch und tiefer gehende Gespräche. Das ist alles andere als leicht zu finden.
Und dann wiederum… je besser ich mich selbst kennen und akzeptieren lerne, desto weniger schert es mich, was andere von mir denken. Und desto weniger Scheu habe ich davor, mit wildfremden Menschen zum Beispiel im gleichen Lokal ein Gespräch anzufangen, einfach mal zu fragen, ob ich mich dazu setzen kann. Und dann irgendwie ein tief gehendes Gespräch vom Zaun zu brechen. Wenn ich nicht gerade jemandes Date dadurch störte, hätte ja niemand einen Nachteil dadurch.
Das sind beides zwei verwandte Superkräfte, die ich gerne noch hätte: mir selbst genug sein und mit Wildfremden ins Gespräch kommen, weil wir ja alle nur Menschen und damit irgendwie eins sind. Klingt banal, ist es aber nicht. Wenn ich die Kräfte noch habe, traue ich mir auch eine Weltreise zu.
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Es ist erstaunlich, wie schnell eine Woche vergehen kann. Okay, ich hatte nur gutes Wetter. Okay, ich bin hier in einer großen Stadt mit sehr vielen neuen Impulsen und sehr vielen schönen, netten, jungen Menschen. Aber, wow, dafür, dass ich – wie vor jeder Reise – erst dachte, „was soll ich da eigentlich?“, hat das verdammt viel Spaß gemacht. Und ich hab eigentlich „meinen“ Kiez Prenzlauer Berg in der Zeit so gut wie nie verlassen. Ich glaube, in Berlin könnte man es gut und gerne ein Jahr aushalten, ohne dass einem auch nur für eine Sekunde langweilig würde.
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Video (und ich muss jetzt schon sagen, die Kamera wird noch eine Herausforderung, die hat abends ganz schön Potenzial):
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Daily sort-out, yes, it sometimes rains in southern Singapura:

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