Auf der Rennbahn

War ich bisher noch nie. Dann schlug Matthias vor, da mal hinzugehen. Galopprennbahn Köln-Weidenpesch.

Klingt total dekadent, war dann aber völlig mainstream mit ein paar Ausschlägen nach oben. Da trifft sich wirklich alles von reichen, aufgetakelten Schnöseln bis hin zu Asi-Prolls (oft beides in einer Person). Und wir irgendwo dazwischen.

Wir kamen an und hatten gerade noch Zeit, das erste Rennen mitzuwetten. Es läuft dann fast wie am Fließband. Alle 20-30 Minuten ist ein Rennen und in der Zwischenzeit hast du Gelegenheit, die Gewinnerquoten abzuwarten, die Siegerehrung zu sehen, kurz auszutreten, eine Kleinigkeit zu essen oder zu trinken und dir Gedanken zu machen, auf wen du als nächstes setzt.

An Monitoren geben sie die Wettquoten bekannt. Und gegen Ende kriegst du ein bisschen ein Gefühl dafür, wer was taugen könnte. Sind oft auch dieselben Jockeys, die mehrmals starten und dann wettest du nicht mehr auf Pferde, sondern auf den Jockey. Sibylle Vogt haben wir am Ende oft gewählt, weil sie davor schon mehrere Rennen gewonnen hatte. Thore Hammer-Hansen hatte es uns alleine schon vom Namen her angetan.

Und überhaupt: Die Namen! Sunshine Baby, Charlie Brown, DingDong, Bright Smiles, Sovereign State, Oak Lahoma, Kosakenzipfel aus dem Stall „Wo laufen sie denn?“. Pferde, deren Namen mich zum Lachen brachten, standen direkt höher im Kurs bei mir, auch wenn die Quote nicht gut war.

Dann schnell die Wette platzieren (geht ab 50 Cent und du kannst meist auch so wetten, dass du was gewinnst, wenn dein Pferd unter die ersten 3 kommt) und wieder zurück zur Rennbahn. Zwischendurch gewinnst du immer mal wieder was. Kleinbeträge, mein bestes waren 13,50 Euro, Matthias hat in der letzten Runde stolze 32,50 Euro gewonnen. Eintritt waren aber 16, und du trinkst und isst was und verlierst natürlich am Ende doch etwas mehr als du gewinnst.

Aber es war eine Mordsgaudi, weil du die ganze Zeit irgendwie beschäftigt bist. Hab schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt.

Was könnte man als nächstes tun, was ein dekadenter Spaß wäre, überlegten wir noch am Schluss. Im Casino waren wir beide schon mal, Formel 1 soll langweilig sein, Opern auch, Musicals sind Mainstream geworden.

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Kommentare

3 Antworten zu „Auf der Rennbahn“

  1. Avatar von Frank
    Frank

    ich habe zu Studi-Zeiten auf der Rennbahn in Hannover gejobbt zusammen mit meiner Frau und ein paar Freunden. War immer sehr lustig. Eine Gruppe, zu denen meine Frau und die meisten Mädels gehörten, haben verkauft, die andere Gruppe hat die vollen Getränke zu den ständen gebracht und das Leergut abtransportiert. Dazu gehörte ich. Zwischendurch musste ich Wetten für die anderen annehmen und platzieren. Habe auch immer nur auf Namen gesetzt, weil ich natürlich keine Ahnung von Pferden oder Jockeys habe. Ich erinnere mich noch, dass Big Willy mir einen schönen Gewinn beschert hat. Der Vorteil beim Arbeiten auf der Rennbahn ist, dass man in der Regel am Abend trotz Wettverlusten mehr im Portemonnaie hat als am Morgen.

    1. Avatar von Jürgen
      Jürgen

      Hehe, ja, das klingt gut. Aber hast du dir dann die Rennen überhaupt anschauen können? Mittlerweile haben sie ja Bildschirme überall, auf denen die Rennen übertragen und die Wettquoten vorher eingeblendet werden.

  2. Avatar von Frank
    Frank

    Doch doch, das ging schon. Das mit den Getränken war ja nicht zeitkritisch, und so lange dauert ja so ein Rennen auch nicht.

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