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Yeah

Das Gefühl, es schaffen zu können

Gestern saß ich eine Stunde konzentriert am Rechner, habe meine restlichen Belege für die Steuererklärungen 2022 und 2023 zusammengesucht und zur Steuerberaterin rübergeschickt. Etwas, was ich bekanntlich sehr gerne tue.

Aber irgendwann mittendrin, als ich da saß, merkte ich, ich bin erstaunlich ruhig, ganz gelassen, für eine Steuererklärung wenig verschwitzt*. Da merkte ich irgendwo, dass irgendwas in mir „klick“ gemacht hatte. Das Thema ist jetzt eigentlich abgehakt, vielleicht sogar final. Ich weiß jetzt, wie das geht, was ich machen muss, was reingehört und was nicht, wie ich das automatisieren kann. Jetzt schaffe ich das auch mit dem final Minimieren**. Oder überhaupt alles. Was soll mich stoppen. ***

Schlimm ist eigentlich nur, wenn einem dieses Gefühl abgeht. Die Herausforderung ist die gleiche, die Aufgaben sind dieselben, aber es fühlt sich dann unmöglich an. Mir geht’s mal so, mal so. Und ich weiß noch nicht, was dieses Gefühl beeinflussen kann.

* Das ist für gewöhnlich kein Angstschweiß vor einer hohen Nachzahlung, ich bekomme meist etwas wieder, sondern mehr das Stressschwitzen aufgrund eines Absolutnichtwollens.

** Muss ich auch. Ich hab noch genau drei Wochen, um mein ganzes Leben final fertig minimiert zu haben. Zumindest ist es das, worüber ich mit Nicky gewettet habe. Zum Glück nur um 100 Euro. Aber das wird verdammt knapp. Andererseits hat Nicky gerade ganz andere Sorgen, vielleicht vergisst sie das vorübergehend. 😉 Und, wie früher schon einmal gesagt: Unterschätze niemals einen Aventurer auf einer Challenge. In drei Wochen geht noch einiges.

*** Es kann immer eine Menge passieren. Ich kann mir das Bein brechen, irgendeine Behörde kann auf die Idee kommen, 5.000 Euro für irgendwas nachzuverlangen, von dem ich nicht mal wusste, dass es das gibt, der Himmel kann einstürzen. Und sowieso: Sooner or later God’s gonna cut you down. Wie geht ihr mit dem Wissen darüber um, dass irgendwann doch eh alles vorbei sein wird?

*

Glasfaser

Gestern klingelte einer an der Tür und fragte, ob ich Glasfaser. Im Nachhinein wäre ich versucht gewesen so etwas zu sagen wie:

„Machen Sie Witze? Ich bin Technikjournalist von Beruf! Ich teste täglich die neuesten Gadgets und Tools, die viel Bandbreite verschlingen, hochauflösende Bilder, Videos, Streaming, 4K, 8K, wöchentlich Videokonferenzen, KI! Ich habe eine Fülle an Smart-Home-Geräten hier, bestimmt 30 internetfähige Geräte, kürzlich meinen Fernseher von Kabel auf IPTV umgestellt.

Mir reicht selbstverständlich noch meine 50-Mbits-DSL-Leitung!“

Habe ich aber natürlich nicht. Ich war wie immer nett und hab ihm so höflich wie möglich zu verstehen gegeben, dass ich an der Haustür nie etwas kaufe.

*

Kirschblüte

It’s here!

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