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Sigh

Der Fußball und ich, wir haben wohl fertig

Ich will hier gar nicht davon anfangen, wie ich als Kind riesiger Fußballfan war und mich das heute nicht mehr in dem Maße interessiert, weil das Ganze zu kommerziell geworden wäre. Denn erstens geht das jedem so und zweitens finde ich das gar nicht mal unbedingt. Der Fußball bietet immer noch genug Raum für Überraschungen, Sensationen, Emotionen, Tore und Spielzüge, die richtig was fürs Auge sind. Es gibt immer wieder Außenseiter, die Geschichte schreiben, jedes Jahr einen anderen Meister in England, einen anderen Klub, der die Champions League oder EuropaLeague gewinnt. Und dazu wäre ich in der Corona-Zeit wahrscheinlich wahnsinnig geworden, hätte es keinen Fußball gegeben. Alleine die Tatsache, dass da beinahe jeden Tag eine Mannschaft gegen eine andere mit 2:1 gewonnen hat, hat mich kurzzeitig geerdet und mir klar gemacht, dass die Welt sich noch dreht.

Nur in Bezug auf die Bundesliga reicht es jetzt langsam mal.

Dort ist alles ab Platz 2 seit Jahren noch recht bunt. Man nehme nur die tolle Entwicklung vermeintlich kleiner Klubs wie dem SC Freiburg und dem FC Union Berlin, die mit wenig Geld und dafür Konstanz sensationellerweise im oberen Tabellendrittel stehen und international spielen. Wie auch Eintracht Frankfurt. Die eigentlich schon tote Traditionsmannschaft schreibt im Europapokal seit Jahren ein Märchen nach dem anderen. Die Stabilisierung der einstigen Chaos-Clubs Gladbach und Köln, die schnelle Rückkehr von Werder Bremen. Ein Borussia Dortmund, das mit jungen Talenten und einer attraktiven Spielweise Millionen verzaubert.

Aber ganz oben ändert sich nichts. Der FC Bayern ist zehnmal in Folge Meister geworden und wird es – wenn nicht noch ein Wunder geschieht – auch noch ein elftes, zwölftes, dreizehntes und fünfzehntes Mal. Mir fällt keine Sportart in irgendeiner anderen Liga der Welt ein, in der ein Verein das Geschehen derart dominieren würde. Ich missgönne den Bayern das nicht. Bis auf ein paar fragwürdige Entscheidungen wie das Engagement in Katar ist das heute ein Traditionsverein wie jeder andere auch. Längst nicht mehr der arrogante Antipathieträger, der er in den 80ern und 90ern noch war.

Aber wenn ein Klub derart dominant ist, dann stimmt doch eindeutig irgendwas mit den Metriken nicht. Ein Geschäft, das nur diejenigen finanziell belohnt, die Erfolg haben, die dann ihr Geld natürlich – wenn sie besonnen und nachhaltig handeln, und das muss man dem FC Bayern lassen – in gute Spieler investieren, die dann wieder Erfolg versprechen, was dann wiederum mehr Geld…

Das ist allseits bekannt, aber daran wird nichts geändert. Und das hat unfassbar an Attraktion verloren. Ich habe mich noch einige Jahre mit eben diesen kleinen Wundern ab Platz 2 hochgehalten. Aber auch das ist ja nur Augenwischerei. Denn egal, wer vielleicht eine Zeitlang mithalten kann: Am Ende werden die Bayern Meister, das steht beinahe in Stein gemeißelt. Wenn das jetzt diese Saison wieder passiert – dann glaube ich, bin ich raus. Endgültig, wahrscheinlich, ziemlich sicher, denke ich schon.

Aber woran halte ich mich dann fest, wenn nochmal eine Pandemie kommt?

Oscars: Okay, „Everything, Everywhere All At Once“ (7 Oscars) würde ich jetzt gerne sehen. „The Banshees of Inisherin“ sowieso. Glückwunsch auch an „Im Westen Nichts Neues“ (4 Oscars)! Auch wenn ich den gar nicht so herausragend fand und es mich irgendwo nervt, dass beinahe ausschließlich deutsche Historienfilme sich international durchsetzen.

Astrofotografie (mit dem iPhone 14 Pro aus der Hüfte geschossen):

Nebenbei: Dass Samsung Mondfotos bei seinen Galaxy-Phones aufhübscht – die Praxis hat jetzt ein Reddit-Nutzer mit einem simplen Trick „aufgedeckt“. Er nahm ein Mondfoto aus dem Internet, zeichnete es unscharf, zeigte es auf seinem Laptop-Display an, machte alles dunkel und fotografierte es mit einem Galaxy-Phone ab. Worauf das ein scharfes Mondfoto mit ziemlich guten Texturen draus machte:

Das kann man einen Skandal nennen. Oder aber auch Respekt zollen, wie Samsung es hinkriegt, aus unscharfen Mondfotos ziemlich coole Bilder zu machen. Denn real ist in Zeiten von Photoshop, Instagram und Künstlichen Intelligenz doch vieles nicht mehr, und wir lassen uns doch in Wahrheit gerne täuschen, solange das Bild am Ende gut aussieht.

Errr, what?!

via GA Bonn

Jeden Tag fast drei Fälle von Körperverletzung MEHR als sowieso schon. Was zum Teufel ist hier los?!

Hach, Singapur. ?

Hachhh, Singapur. ?

Wie kann man ein Land nicht lieben, in dem solche Geschichten beinahe täglich in der nationalen Presse stehen! ?

Spring Sneak Peak heute: 17 Grad, Sonnenschein und erste Anzeichen von Blüte:

Dazu ein hübscher Sonnenuntergang:

Könnte ich mich dran gewöhnen.

2 Antworten auf „Der Fußball und ich, wir haben wohl fertig“

Ich hatte die selbst auch schon einmal hinter mir. ^^ Aber irgendwie musste/sollte es dann doch weiter gehen. Irgendeine Form von Unterhaltung braucht man ja. Womit hast du den Fußball ersetzt?

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