Ich habe mir über die Jahre einen recht ungünstigen Schlafrhythmus angewöhnt. Es hat sich für mich herausgestellt, dass 0100 bis 1000 Uhr tatsächlich am ehesten meinem Biorhythmus entspricht.
Ungünstig ist das vor allem deswegen, weil morgens dadurch keine kreative Arbeit mehr möglich ist. Ich komme meist nur zu Organisatorischem, und danach schließt sich dann oft meist gleich das Nachmittagstief an. Meine produktivste und kreativste Phase habe ich zwischen 1600 und 1900 Uhr. Die lasse ich mir auch normal nicht nehmen.
Dumm ist nur, dass ich parallel dazu weiterhin intervallfaste. Aufgrund des 16:8-Rhythmus‘ versuche ich deswegen möglichst früh abendzuessen (vor 1800, spätestens 1900), damit ich am nächsten Morgen ab 1000, spätestens 1100 Uhr direkt mit einem Milchkaffee in den Tag starten kann.
Nun verschiebt sich auch wegen Corona gerade einiges und auch ich experimentiere viel mit der neu gewonnenen Freizeit. Da kam mir der Gedanke, einfach mal früher schlafen zu gehen. Da jetzt Winter ist und ich ohnehin immer müde bin: durchaus mal einen Versuch wert.
Und so gehe ich seit Sonntag schon die ganze Woche vor Mitternacht schlafen, manchmal gegen 2300 Uhr, einmal sogar davor. Das geht erstaunlich gut. Weil es in meinem Haus zu der Zeit für gewöhnlich noch sehr laut ist, sind Ohrstöpsel meine Geheimwaffe geworden. Eigentlich sind die gar nicht mein Ding, mehr so aus Vorsicht. Was ist, wenn ausgerechnet dann der Feueralarm losgeht oder ein Freund mich nachts aus dem Bett klingeln muss, weil er sich ausgesperrt hat? Aber das habe ich jetzt einfach mal riskiert…
Mit ziemlichem Erfolg bisher: Wenn ich nichts mehr höre, geht mir anscheinend auch weniger durch den Kopf. Dann las ich neulich von Dankbarkeit. Überleg dir vor dem Schlafengehen ein paar Dinge, für die du an diesem Tag dankbar bist, dann kannst du froheren Mutes einschlafen. Auch das funktioniert bei mir. Und wenn ich dann auch noch halbwegs müde bin, schlafe ich dann auch sehr schnell ein…
Die ersten Male bin ich seitdem sogar von selbst früher aufgewacht (obwohl der Wecker nach wie vor auf 1000 Uhr steht). Das war praktisch, weil ich dann auch versuchsweise gleich morgens mit DuoLingo in den Tag gestartet bin, das Gefühl hatte, schon produktiv gewesen zu sein, sogar ohne gearbeitet zu haben. Und auch danach war ich deutlich produktiver während der eigentlichen Arbeit.
Heute bin ich um 1000 Uhr aufgewacht – nachdem ich am Vortag um 2300 Uhr ins Bett gegangen bin. 11 Stunden Schlaf, einfach mal so. Das ist selbst für mich viel.
Der ganze Schwung der letzten Tage ließ sich so nicht mehr wirklich mitnehmen. Mit Kaffee, Sprachkurs, Frühstück, Organisatorischem, Mini-Workout, Duschen und dem Nachrichtenstream war ich dann erst gegen 1300 Uhr fertig. Mein eigentliches erklärtes Ziel ist: gegen 1000 Uhr am Rechner zu sitzen und eine Kreativphase einzulegen. Das bedarf wohl noch ein wenig Übung…
Aber ausgeschlafen war ich heute. Das kann ich euch sagen! 🙂
Wie organisiert ihr euren Tag?
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