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Vorfreude ist gering, aber vorhanden, Erwartungshaltung niedrig, aber nicht bei null, das Wissen, dass das mindestens 200 Euro zu teuer ist, ist hoch. 256 GB sollten’s sein, damit man angesichts des Preises ein bisschen länger was davon hat. Die 130 Euro weniger für 128 GB wären am falschen Ende gespart gewesen. Weiß ich, dass es keine offensichtlichen Innovationen gibt? Ja. Weiß ich, dass Apple das Thema Schnellladen, das jedes Mittelklasse-China-Handy längst kann, samt und sonders ignoriert? Ja. Weiß ich ferner, dass das wertvollste Unternehmen der Welt hier gerade die Inflation vorschiebt, um eine satte und keinesfalls notwendige Preissteigerung von 150 Euro im Vergleich zum iPhone 13 Pro durchzudrücken? Ja. Habe ich das Ding trotzdem gekauft? Ja.
Es wird meine Kamera werden, es wird tolle Fotos machen, es wird schnell sein, es wird Bilder per Knopfdruck zum Mac schicken (was auch mit einem Android-Phone ginge, wenn Apple es erlauben würde), es soll mich die nächsten Jahre überallhin begleiten, es wird tun, was es soll. Und wenn Apple in dieser Kriechgeschwindigkeit mit Innovationen weitermacht, wird es sich auch in 5 Jahren noch wie ein modernes iPhone anfühlen.
In der gleichen Woche, in der Huawei (!) eine Smartphone-Kamera mit variabler Blende vorstellt und Motorola eins mit 125-Watt-Schnellladetechnik (Apple schafft 25) und eigentlich allem anderen auch für 900 Euro – zahle ich 500 Euro zu viel für ein Smartphone.
Ihr hört mich ächzen. Und nicht nur, weil ich krank bin.
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Immerhin: Das geht aufwärts. Man sollte öfter mal 12 Stunden am Stück schlafen. Es wirkt Wunder. Man hustet danach nicht mehr.
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Meine jetzige Smartphone-Kamera nähert sich derweil Van Gogh an. 🙂 Wie gesagt: Nicht nur ein iPhone kann schöne Bilder machen…