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Where do you belong?

Langes Telefonat heute mit Nicky, in dem ich mich connected gefühlt habe. Beste Freundin, deep talk, groß! Ich kam währenddessen zufällig an den chillfeiernden Leuten am Soundbike unterhalb der Beethovenhalle vorbei. Fand es schön, fühlte mich für den kurzen Moment gut dort, auch irgendwie connected, aber ging weiter, weil wir ja spazifonierten (Kunstwort aus Spazierengehen und Telefonieren).

Auf dem Rückweg kam ich wieder dort vorbei. Die offizielle Veranstaltung war beendet, aber einige Leute feierten noch. Unser Telefonat war mittlerweile beendet. Plötzlich fühlte ich mich hier fehl am Platze, gar nicht mehr aufgehoben, disconnected.

Sonderbar.

Und die Frage kam auf, wohin und zu wem ich eigentlich gehöre. Welche Stadt, welche Menschen, welche Circles, Freunde, Familie? Könnte man an einem anderen Ort leben, an dem man niemanden kennt, und sich trotzdem verbunden fühlen? Wie macht ihr das? Zu wem gehört ihr, und woher wisst ihr, wo ihr hingehört?

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Mich ruft nur selten mal jemand an, ich auch niemanden, folglich telefoniere ich äußerst selten und noch viel viel seltener länger als fünf Minuten. Aber wenn ich das dann doch mal tue, ruft in der Zeit garantiert noch jemand an.

Heute in den zwei Stunden, die ich mit Nicky telefoniert habe, haben gleich drei Leute insgesamt viermal versucht, mich anzurufen. Das kann doch kein Zufall sein!

Sobald ich das Smartphone ans Ohr halte oder die AirPods aufsetze, scheint irgendwo im Universum ein Signal an Freunde und Bekannte ausgesendet zu werden: Hey, den Jürgen könntet ihr mal wieder anrufen, jetzt ist ne gute Zeit dafür!

Oder so. ??‍♂️

Ist übrigens alles nicht schlimm. Mal abgesehen davon, dass ich viele andere Dinge lieber tue als zu telefonieren, freue ich mich trotzdem über jeden Freund, der es versucht und mit mir was starten will. Drei Anrufe heute kamen von Freunden, die mit mir ein Bier trinken wollten. ? And in that moment I felt like I belong…

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Antenne Deutschland hat den ersten, von einer KI-moderierten Radiosender gestartet. Der heißt Absolut Radio AI, und das ist genauso schlimm, wie es sich anhört. Also nicht, dass irgendjemand das von Berufs wegen anscheinend geforderte, dauerfröhliche Gesabbel von Radiomoderatoren vermissen würde – aber dann halt irgendwo doch. Zum einen hört man, dass da eine Maschine spricht, zum anderen ist der vermittelte Inhalt gar noch viel, viel seichter, quasi unanhörbar. Aber warte, das sind 1live und WDR2 mittlerweile auch.

Warum müssen im Radio alle immer gut gelaunt sein und alles toll finden, was da draußen so passiert? Gebt mir mal jemanden, der mies gelaunt ist, und ich schalte mal wieder ein. Bis dahin komme ich irgendwie auch ziemlich gut ohne Radio klar. Mehrere Jahre jetzt schon. ?

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Fotos vom Abendspaziergang:

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Die Evolution hat jetzt irgendwie für diese neuen Deckel gesorgt. Und so praktisch und wahrscheinlich umweltfreundlich die auch sein sollen: Ich mag die irgendwie nicht…

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Kate Miller-Heidke: Zero Gravity (2019)

Es gibt nicht viele Eurovision-Songs, die einem nicht nur gefallen, sondern sogar nachträglich im Gedächtnis bleiben. Aber der hier hat mich damals komplett weggeflasht. Beim ersten Mal Hören dachte ich mir: What the hell is that? Beim weiten Mal: Ach… Und dann hat es mich vollkommen aus den Latschen gekippt. Kann nicht genau sagen warum. Aber vielleicht sollten wir mal eine Liste mit ESC-Beiträgen dieses Jahrtausend machen, an die ihr euch noch erinnern könnt, weil es tolle Songs waren oder einfach die Show herrlich war – oder sogar beides.

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