Auch Spiegel Online, was seit heute nicht mehr Spiegel Online heißt, springt jetzt auf den Zug auf und erklärt Bonn zu einem der Top Reiseziele für 2020. Und zitiert dabei aus dem Lonely Planet:
Und wer schon mal da sei, der dürfe nicht die Nordstadt verpassen mit ihren „Boutiquen, Kaffeeröstereien, Craft-Beer-Kneipen und New-Wave-Galerien“.
So wie es sich für eine hippe Trendstadt im Jahr 2020 gehört… Stimmt so allerdings nicht. Die Nordstadt hat 1 Kaffeerösterei, den Kaffeekontor Bonn, der auch wirklich guten Kaffee verkauft. Boutiquen gibt es, okay, keine Ahnung, was eine New-Wave-Galerie ist. Was es in der Nordstadt noch nicht gibt, sind Craftbeer-Kneipen.
Bonn hat 1 echte Craftbeer-Kneipe, das ist die Bar Balthasar in der Innenstadt. In der Nordstadt (oder genauer: der „Altstadt“) gibt es zwei Läden, die neben dem Standard-Bier auch jeweils ein Craftbeer vom Fass haben. Die Pinte kommt dem Ambiente einer Craftbeer-Bar am nächsten, traut sich aber nicht so wirklich all in zu gehen. Und das Flynn’s Inn ist eigentlich eher ein Irish Pub, noch dazu für ein etwas älteres Publikum (mein Alter). Ich bin da sehr gerne, derzeit gibt es sogar zwei Craftbeers vom Fass, aber mit einer Craftbeer-Bar, wie man sie aus anderen Städten der Welt kennt, hat das wenig zu tun. Was es noch gibt, ist einen Craftbeer-Shop, die Craftquelle. Besitzer Christoph Steinhauer veranstaltet dort auch Tastings, bezeichnet das Geschäft aber als seinen Nebenberuf. Eine Bar ist das (noch) nicht und soll es auch erst einmal nicht sein.
Wer eine Million Dollar Idea braucht, hier ist sie: Macht in der Bonner Altstadt noch schnell eine Craftbeer-Bar auf. Nach so viel Publicity von außen werden die Touristenströme schon kommen (allerspätestens zur Kirschblüte Mitte April). Und oft genug wächst eine Stadt ja in das hinein, was man schon vorab auf sie projiziert. Von daher geht für mich in Ordnung, was „Spiegel“ und „Lonely Planet“ schreiben. Ich werde in Bälde eine echte Craftbeer Bar in meiner Hood bekommen. Yeah!