Heute Abend habe ich dann endlich die Zeit gefunden, meine letzten Fotos wegzuminieren. Was für ein elendiger Nervfaktor auch langsam…
Ich hab mich dazu mit dem Laptop auf meinen Balkon gesetzt, die Füße aufs Geländer. Spotify spielte gute Musik dazu, und plötzlich war ich im Flow.
Fördernd war sicher auch, dass es die letzten paar tausend Bilder waren, alle aus diesem Jahr. Ich kannte die meisten also schon und wusste, dass ich dem Ende immer näher kam.
Fühlte sich sehr gut an.
Neulich hatte sich ja für ganz kurze Zeit die Möglichkeit aufgetan, in eine wesentlich schickere Wohnung umzuziehen. Daraus wurde leider nichts und meine jetzige Wohnung kam mir plötzlich ziemlich schäbig vor, die Gegend zu laut, alles doof.
Wie ich heute da auf dem Balkon saß, gute Musik an, schöne Bilder dazu, Flow… Unten auf dem Platz guckten ein paar Studenten amüsiert zu mir rauf. Ich war ein Stück weit versöhnt. Hat sich gut angefühlt, mal von oben den Platz mit Musik zu beschallen (falls da überhaupt was ankam), statt wie sonst immer anders herum. Eigentlich ganz schön hier, warum sollte man woanders hin? Ist ja gerade eh was schwierig. Bleibe ich einfach erstmal hier und verbringe den Sommer auf dem Balkon.
Muss den nur noch bisschen hübsch machen.
Und im Sommer doch mal wegfahren, Impfung oder nicht.
Und nach Wohnungen schaue ich mich trotzdem mal um. Kostet ja nichts.
Mit den Bildern bin ich trotzdem noch nicht fertig. Jetzt geht es noch darum, den Ordner mit den 6.700 wahllos „geretteten“ Bildern noch einmal durchzuminimieren. Davon eine druckbare Endauswahl zu treffen und dann auch endlich mal ein paar davon auszudrucken und aufzuhängen. Längst überfällig.
Bei den meisten Challenges, die ich hier mache, geht es bei genauerer Betrachtung darum, meine persönlichen Defizite und Ängste zu besiegen. Und hier wäre mittlerweile mal eine People Challenge fällig.
Denn, ja, bekanntlich kosten mich viele andere Menschen Energie, weswegen ich mich schon vor Jahren ins Home Office verdrückt und meine letzte Mitbewohnerin mehr oder weniger rausgeekelt habe. Und jetzt wohne ich alleine und treffe Menschen real eigentlich nur in der Freizeit – wenn ich will. Ich muss im Prinzip niemanden treffen.
Klingt doch paradiesisch, sagt ihr? Der muss dann keine nervigen Kollegen mehr ertragen?
Stimmt schon. Aber mir gehen so auch wichtige Dinge durch die Lappen:
Die Fähigkeit, Strategien zu entwickeln, wenn man sich dann doch mal mit nervigen oder langweiligen Mitmenschen auseinander setzen muss. Vielleicht stellt man ja sogar nach einer Weile fest, dass sie trotz allem eigentlich ganz nett sind und man erst lernen muss, mit ihnen gut umzugehen.
Nette Kollegen. Denn wenn ich ehrlich bin: In den paar Jahren, in denen ich doch einmal in einem Büro gearbeitet habe, waren die klar in der Überzahl. Und den anderen ist man halt möglichst aus dem Weg gegangen oder hat später mit den netten Kollegen zusammen über sie ablästern können.
Challenge also: Diesen Sommer mehr Leute treffen, vielleicht auch mal für eine Phase von 2 Wochen täglich jemanden. Ich muss nur noch genau ausbaldowern, wann und wie genau am besten. Hängt ja auch ein wenig von Corona ab.
Wer möchte sich treffen?
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März 2021, iPhone 12 Pro Max. Der Ordner wäre dann auch halb durch. Eigentlich wollte ich bis Ende Mai mit allen Fotos fertig sein. Das wird leider nichts. Aber vielleicht lege ich morgen wirklich mal einen ganzen Tag dafür ein, um wenigstens den letzten Ordner durchzuarbeiten. Dann bliebe nur noch die nochmal zu sortierende Gesamtauswahl (7-8000 Bilder) übrig.
Ich werde drei Kreuze schlagen, wenn ich damit fertig bin. Nicht weil das Bilderaussortieren so furchtbar wäre. Aber es kostet unfassbar viel Zeit und die würde ich langsam gerne mal für Anderes aufwenden. Und ja, es macht etwas mit einem. Vieles tritt zu Tage, was auch erst einmal verarbeitet werden will…
Und schaue ich mir das so an, verstehe ich die ganze Aufregung eigentlich nicht. Da haben drei Trainer rotiert, mehr nicht. Ein eher kleines Karussell.
Vor allem die ersten beiden Genannten haben allerdings einen massiven Schaden dadurch genommen. Sowohl Marco Rose als auch Adi Hütter haben mit ihren Teams nach Bekanntgabe der Wechsel mehr Niederlagen als Siege eingefahren und bessere Saisonziele verpasst. Frankfurt spielt künftig „nur“ in der Euro League, dabei war lange die Champions League möglich. Gladbach hat alle Saisonziele verpasst. Es ist nicht einmal die Conference League geworden.
Angesichts dessen muss man sich die Frage stellen, ob die Verpflichtung der beiden Traumkandidaten von ihren neuen Vereinen wirklich so traumhaft wird. Denn beide Trainer kommen nun gewissermaßen „vorbelastet“ zu ihren neuen Arbeitgebern. Fans und Funktionäre werden sie ganz besonders kritisch beäugen. Gerade Marco Rose ist, Stand jetzt, für mich einer der heißesten Kandidaten auf die erste Trainerentlassung in der kommenden Saison.
Zumal bei seinem künftigen Arbeitgeber in den Monaten nach der frühen Bekanntgabe seines Wechsels eine neue Lichtgestalt erschienen ist: Edin Terzic. Nur als Interimstrainer gedacht übernahm Terzic im vergangenen Winter das verunsicherte, kleine Dortmunder Star-Ensemble. Anfangs klappte längst nicht alles, weswegen man wohl auch in Dortmund beschloss, zur neuen Saison Rose zu holen.
Doch dann geschah Unerwartetes: Dortmund begann unter Terzic plötzlich wieder den altbekannten Zauberfußball zu spielen. Sieg um Sieg kämpfte sich die junge Truppe nach oben und erreichte am Schluss Platz 3 und das Minimalziel Champions League. Schlussendlich fehlte sogar nur 1 Punkt zu Platz 2 und damit dem, was als eigentliches Saisonziel realistisch gesehen möglich gewesen wäre.
Terzic, der große Gewinner der Rückrunde, steigerte seine Sympathiewerte gar noch weiter, indem er ankündigte, loyal zu sein, bei Dortmund zu bleiben und hinter Rose ins zweite Glied rücken zu wollen. Meine Prognose: Wenn es bei Dortmund in den ersten Spielen der Liga und der Champions League nicht läuft, man vielleicht sogar irgendwo früh ausscheidet, zum Beispiel im DFB-Pokal, könnte schon am 10. Spieltag wieder Terzic ganz links auf der Trainerbank sitzen.
My point being? Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft, klar. Aber gerade langfristig zeigt sich, wie gut jemand wirklich ist. Und mit großen Ankündigungen wartet man vielleicht wirklich am besten, bis die eigentliche Arbeit erledigt ist. Selbst wenn die Reporter täglich danach fragen. Auch wenn das übrigens nicht ganz fair ist. Denn als Rose sich mit Dortmund schon geeinigt hatte, stieg der Druck in der Presse und der Fanszene ins Unermessliche. Rose müsse sagen, was Sache ist, sonst mache er sich unglaubwürdig und verliere die Spieler, hieß es von dort. Wie er es gemacht hätte, wäre es verkehrt gewesen.
Sehr klug gemacht hat es in meinen Augen Oliver Glasner, der „leise Österreicher“ in Wolfsburg. Er brachte die Saison erst in Ruhe zu Ende – und auf Platz 4 mit mehr, als so manch einer Wolfsburg zugetraut hätte. Und erst dann verkündete er Frankfurt als seinen neuen Arbeitgeber. Bei seinem alten Klub kann ihm nun niemand böse sein, zumal er dort trotz aller Erfolge ohnehin nicht sonderlich beliebt war. Wer nun auf ihn folgt, bekommt eine intakte Mannschaft, die in der Champions League spielen wird.
Glasner wählte für sich selbst den besten Zeitpunkt. Er hat nun viel Wind im Rücken, ist im Guten gegangen und sein neuer Job wird definitiv eine spannende Herausforderung. Denn Frankfurt liegt nach dem Weggang von Hütter und des Managers Bobic, dem Verpassen der Champions League und voraussichtlich dem Verkauf des Starstürmers Andre Silva am Boden. Glasner kann hier erneut zur Lichtgestalt werden.
Im Fußball wird es auf jeden Fall nicht langweilig. Es war eine richtig spannende Saison, die mir die Corona-Zeit deutlich versüßt hat. Sie hätte am Ende nur etwas anders ausgehen können…
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Wir sind mittlerweile im Februar 2021. Immer noch das iPhone 12 Pro Max:
… außer wenn es um solche Dinge wie Systemupdates geht.
Gestern Abend meldete sich das MacBook, dass macOS 11.4 jetzt zur Verfügung stünde, würde nachts automatisch aktualisiert. Ich könne hier schonmal mein Systempasswort eingeben.
Super, mache ich direkt, klappe den Rechner später zu und lege mich schlafen.
Am nächsten Morgen: „Einige Updates konnten leider nicht automatisch installiert werden“.
Na toll.
Dann eben jetzt von Hand. In den Systemeinstellungen auf „Jetzt neu starten“ klicken, noch einmal das Passwort. Und jetzt noch bitte die Lizenzvereinbarung lesen und akzeptieren. Warum auf einmal? Gestern stand da, dass das nicht muss…
Na gut, dann eben jetzt. „Jetzt neu starten“.
Aber nix da, „jetzt“. Das Update muss erst herunterladen. Warum hast du das nicht schon längst im Hintergrund… Meine Güte!
Das Update ist einige GB groß. Ich gehe in der Zwischenzeit einen Kaffee trinken, ein Paket von der Packstation mit Schuhen drin abholen, sie anprobieren, merken, dass sie nicht passen, wieder einpacken, zurückschicken.
Das Update ist nun geladen, der Rechner bereitet es vor. „Jetzt neu starten?“. Ja-ha! Hab ich dir doch vorhin schon gesagt.
Der Klick auf „Neu starten“ bewirkt erst mal nichts. Ich schließe die paar noch offenen Apps und klicke noch einmal „Neu starten“. Dann endlich klappt’s. Der Mac schaltet auf Schwarz und installiert das Update, das nach weiteren 15 Minuten fertig ist.
Meine Güte! Und das nennt ihr „automatische Updates“?!?
Ja, anderswo is‘ auch kacke. Aber ganz ehrlich, Apple. Schau dir mal bei Chrome OS an, wie Systemupdates funktionieren. Ja. Chrome OS! Da lädt das Update im Hintergrund, nach <1 Sekunde (!) ist das System heruntergefahren und es installiert das Update.
MacOS ist für mich das beste (oder sagen wir: angenehmste) Betriebssystem, aber das heißt keinesfalls, dass da alles reibungslos funktionieren würde. Minsch!
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Mein neues Zelt ist da! Urlaubsfeeling – auch erstmal ohne Urlaub.
Diesmal doppelwandig mit Innenzelt und Plane
die bei gutem Wetter und heißen Nächten aber weggelassen werden kann
und trotzdem noch Windschutz bietet (unten)
Es ist größer als mein altes Zelt bei nicht sonderlich gewachsenem Packmaß
Und in der gleichen Zeit (< 10 min) auf- oder wieder abgebaut
Es hat verstärkte Stangen
Zwei Eingänge
Steht auch ohne Heringe und Schnüre, wenn es schnell gehen muss (und das muss es beim Bikepacking meistens)
Außerhalb des Innenzelts, aber noch innerhalb der Plane ist nun Platz für Gepäck
Einigermaßen hübsch finde ich es auch
70 Euro (!) für ein nahezu perfektes Zelt
Genial!
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(Medium) Big City Lights, Bonn, immer noch Januar 2021, iPhone 12 Pro Max:
Scharfer Protest gegen Belarus wegen eines abgefangenen Flugzeugs und inhaftierten Bloggers, ist auf jeden Fall: genau richtig. Wo kommen wir denn dahin, wenn jetzt schon ganze Flugzeuge wegen personae non gratae abgefangen werden, eben diese Personen inhaftiert und misshandelt werden! Die EU reagierte schnell, überraschend eindeutig und vorbildlich mit scharfen Worten und geplanten Sanktionen. Besonders amüsant finde ich die Anordnung des Rigaer Bürgermeisters. Dort, wo gerade die Eishockey-WM stattfindet, an der auch die belarussische Nationalmannschaft teilnimmt, ließ er die Flagge der belarussischen Opposition hissen. Eine herrliche Provokation!
All das ist nur eines nicht: besonders mutig. Mich erinnert das irgendwie an eine Schulklasse, an der sich alle gegen den reichen Streber verbündet haben, den eh schon keiner mag, der sich das aber auch irgendwo selbst eingebrockt hat, weil er verächtlich auf alle herunter schaut. Der Klassensprecher teilt vor versammelter Mannschaft gegen ihn aus und alle springen auf den Zug auf. Den Klassentyrannen lassen sie derweil unbehelligt, an den trauen sie sich nicht ran.
China, die Uiguren, Hongkong, ausgewiesene westliche Journalisten, Ende einer Quasi-Demokratie? Ein wenig Protest vielleicht, aber ernsthafte Konsequenzen? Lieber nicht, wir brauchen die ja. Saudi-Arabien und der Fall Kaschoggi? Proteste, ja, aber Sanktionen gegen das saudische Königshaus, die den Namen verdienen würden? Fehlanzeige. Russland und der Kremlkritiker Nawalny? Schon nicht okay, das mit dem geplanten Mordanschlag und jetzt das Straflager. Scharfe Proteste, ja, sogar einzelne Sanktionen. Aber sonst?
Beim Protest gegenüber Belarus können deswegen alle so laut schreien, weil sie hier keinerlei Konsequenzen zu befürchten haben. Kein Gas, keine Smartphones, keine Massenware, kein Öl – Belarus kann uns nicht den Hahn zudrehen. Russland und China könnten das schon.
Wenn Heiko Maas also so etwas sagt, wie: „Jedem Diktator muss klargemacht werden, dass es dafür einen bitteren Preis zu zahlen gibt“, dann würde ich mir wünschen, dass das auch den Quasi-Diktatoren größerer Länder gölte.
Derzeit esse ich wenig. Mehr als 2 Mahlzeiten am Tag sind es eigentlich sowieso schon lange nicht mehr, seit Intervallfasten bei mir eigentlich zum Standard geworden ist. Derzeit versuche ich, das auf 1 Hauptmahlzeit am Tag runterzubrechen. Ergänzt durch einige (möglichst) gesunde Snacks und 2-3 Milchkaffee.
Manchmal, wenn ich die 16 Stunden erreichen möchte, ist mein erster Kaffee am Tag auch ein schwarzer Kaffee und der hält erstaunlicherweise meist genauso lange vor. Ich mag Milchkaffee nur lieber. 😉
Und nein, ich falle weder vom Fleisch, noch fühle ich mich irgendwie unwohl damit. Im Gegenteil. Ich habe das Gefühl, der Körper macht Luftsprünge. Er ist gar nicht so sehr mit Verdauen beschäftigt und freut sich, dass er sich anderen Dingen widmen kann. Denke ich zurück an meine 3-4-Mahlzeiten-Tage, sehe ich irgendwie nur Müdigkeit und Stress.
Stress habe ich natürlich in einer Arbeitswoche auch noch oft genug, und ja, oft genug finde ich mich da in der Küche wieder, um nach irgendwelchen Snacks zu forschen. Nicht gut, bekomme ich nur schwer abgestellt, auch wenn es besser geworden ist. Es zeigt auf jeden Fall, wie beides zusammenhängt.
Und noch etwas scheint da mit reinzuspielen: Psyche und Mitmenschen. Besuche ich zum Beispiel meine Schwester und ihre Familie, bin ich sehr schnell drin in ihrem Essensrhythmus und kann auch problemlos 4 Mahlzeiten am Tag einnehmen. Obendrein schaufle ich dort auch immer rein wie ein Scheunendrescher. Alleine zu Hause eigentlich eher nicht so.
Wenn ich mit Menschen zusammen bin, die mich anstrengen, habe ich mehr Hunger. Auch das ist vielleicht Psyche: Der Geist schreit nach einer Pause oder Abwechslung. Und das kann eine Mahlzeit leisten.
Alleine zu Hause esse ich mehr aus Gewohnheit. Wenn ich Auto fahre, habe ich ein sonderbares Faible für das Essen an Autobahnraststätten. Wenn ich Rad fahre oder wandere, habe ich nur selten mal echten Hunger. Kehre ich dann aber nach einer langen Wanderung irgendwo ein, ist das am liebsten ein Brauhaus mit deftiger Küche und gutem Bier.
Mein ersten Kaffee heute war schwarz. Gegen 1100 Uhr bin ich zum Wandern in die Eifel gefahren und hatte nur eine Flasche Wasser dabei. Das hätte ich mich früher nicht einmal getraut. Da hätte ich irgendwas für den Notfall eingepackt.
Nach dem Wandern gegen 1500 habe ich mir in Adenau bei einer Eisdiele einen Milchkaffee und eine Eiswaffel mit 2 Kugeln gegönnt. Einfach, weil ich Bock auf Kaffee und Kuchen hatte (und es keinen Kuchen gab) – meine ersten Kalorien heute. Großen Hunger hatte ich bis dahin nicht. Wieder zu Hause, wollte ich mir was kochen, bin dann aber spontan doch zu einem Streetfoodfestival um die Ecke geschlendert und habe mir dort eine Portion Kässpätzle geholt. Als Nachtisch gab es noch ein paar Nüsse, 1 Fisherman’s Friend Schoko-Minz und das war’s für heute.
Auch danach hatte ich keinen Hunger mehr. Der Körper gewöhnt sich auch überraschend schnell an weniger Essen.
Die Frage ist höchstens noch, wie sehr das Alter da mit reinspielt. Der Metabolismus fährt ab 40 schon ein Stück herunter. Das betrifft dann halt auch mich. Aber ist der Effekt so krass?
Also zusammengefasst: Der Körper scheint viel weniger Nahrung zu brauchen, als ich immer annahm. Nach ein bisschen Training können 1-2 Mahlzeiten genügen. Das Bauchfett hält sich trotzdem eisern. Und: Stress macht Hunger. Das ist noch etwas, wo ich gerne ansetzen würde. So dass ich dann irgendwann gar nichts mehr… nein, das schon auch nicht. 😉
Es gab schon bessere Nachmittage als den gestern… ciao SV Werder, ciao SVM… ? Aber der Abend mit dem Eurovision war eigentlich ganz witzig. Denn er hatte alles: Abgedrehte Live-Acts, Ironie, Rock’n’Roll und vielleicht sogar einen Drogenskandal. Herrlich!
Die eigentliche Sensation aber: Gleich zwei Rocksongs unter den ersten 10, Italien und Finnland. Der härtere von beiden, Zitti E Buoni von Måneskin aus Italien sogar auf Platz 1. Und zwar fast alleine dank des Publikums. Allein nach den Juryvotings hätte der Schweizer Schmusesong gewonnen. Man könnte kühn sein und behaupten: Die Leute lechzten nach einer Portion Rock’n’Roll. Und ganz ehrlich: Wie sollten sie auch nicht?
Denn dass Rock’n’Roll ist im Grunde tot ist, ist ja kein Geheimnis. Ein paar Acts gibt es noch, zu denen auch junge Menschen gerade zu Festivals strömen, nur um dann zu Hause wieder Deutschrap anzuschmeißen. Rock’n’Roll wird so beschrieben, dass er immer dann auftritt, wenn der Mainstream zu soft, ruhig und poppig wird. Das war in den letzten Jahren der Fall – aber wo war der Rock’n’Roll? Ich wüsste keinen Rock-Act, der aus den letzten 10 Jahren stammt, der heute von internationaler Bedeutung wäre.
Rock’n’Roll ist aber natürlich zu gut, um für immer tot zu sein. Deswegen könnte ich mir jetzt wirklich denken (das schrieb ich neulich schonmal), dass er jetzt als Mode-Erscheinung nochmal wiederkommt und vielleicht sogar ein paar Jahre lang wieder die Charts stürmt. Würde ich mich bestimmt nicht gegen wehren.
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Ich bleib dabei: Das ist das beste Smartphone-Foto, das ich je geschossen habe:
Und hier noch paar andere mit dem iPhone 12 Pro Max vom Dezember 2020. Warum sieht das vom Wetter her genauso aus wie jetzt? ? Wo ist der verschissene Sommer? Warum musste Werder absteigen. Warum, waruuum?
Just heute ist mir aufgefallen, dass vieles von selbst funktioniert, wenn nur Selbstbewusstsein dafür da ist. Selbstbewusstsein – zumindest geht es mir so – hat man aber nicht zwingend in allen Bereichen, sondern in einigen ja, in anderen nein. (Oder auch gar nicht oder nur, aber das dürften Extrembeispiele sein.)
Ich bin zum Beispiel Journalist, aber sehr, sehr schlecht darin, Interviews zu führen oder zu Ortsterminen zu fahren und dort mit Leuten zu smalltalken. Das kann zum einen natürlich an fehlendem Handwerkszeug liegen (ich kenne keine guten Fragetechniken), an meinem chronischen Desinteresse für andere Menschen (no offense, aber mich interessieren Innovationen mehr als die Leute, die sie entwickeln, und wer gar nichts entwickelt, interessiert mich halt gar nicht, also beruflich ??♂️). Zum anderen aber auch daran, dass unbewusst etwas abläuft.
Interessanterweise ist mir genau das bewusst geworden, als ich in den letzten Tagen die 1. Staffel von After Life gesehen habe. Die Hauptperson (gespielt von Ricky Gervais) ist dort Reporter eines überflüssigen Lokalblatts und wird immer rausgeschickt zu irgendwelchen Leuten, die unbedingt in die Zeitung wollen. Seine Aufgabe ist dann zu entscheiden, ob ihre Geschichte Nachrichtenwert hat. Und dazu stellt er eigentlich immer genau die richtigen Fragen.
Als ich das sah, dachte ich: okay, auf die Frage wäre ich auch gekommen. Aber ich hätte sie nicht gestellt, um die andere Person nicht zu beleidigen. Aber wäre das nicht eigentlich mein Job? Und müsste man kritische Fragen nicht einfach nur anders verpacken, damit sie weniger beleidigend sind? Ich war mal auf Presseveranstaltungen, hab als einziger kritische Fragen gestellt und bin teilweise sogar von den anderen Journalisten dafür komisch beäugt worden, warum ich unbedingt die Harmonie zerstören musste. War ich zu kritisch?
Im Technikjournalismus ist es nämlich schon so: Bist du zu kritisch, wirst du ausgeladen (es sei denn, du bist zu groß), kommst nicht mehr exklusiv zu irgendwelchen Produktvorstellungen und erhältst Testgeräte als letzter, wenn überhaupt noch. Also dann, wenn alle Anderen schon darüber geschrieben haben.
Sehr interessant auf jeden Fall. Alleine, weil ich all das im Hinterkopf hatte, hatte ich in der Hinsicht eine Blockade, die mir bei dem Thema auch Selbstbewusstsein genommen hat. Ähnlich ist es bei Lokalterminen. Ich habe mich da sehr oft gefragt, wie ich mich verhalten soll, ob ich die und die Frage stellen kann, wie ich mich kleiden muss, was von mir erwartet wird, ob mich jemand für „komisch“ hält, dass ich am Ende meist völlig verkrampft bei solchen Events aufgetreten bin und dann auch wirklich „komisch“ gewirkt haben muss.
Diese ganze Sache mit Vergangenheitsbewältigung und Minimieren hat mein Selbstbewusstsein in vielen Bereichen mittlerweile tatsächlich gestärkt. Und dazu noch die paar Folgen After Life als Erinnerung…
Heute war ich auf einem Ortstermin und es lief sehr gut. Ich sollte Fotos machen, ich sollte ein wenig mit meinem Gesprächspartner plaudern. Es hat gut funktioniert. Es war mir egal, was er davon hält, dass ich nur mit einem Smartphone fotografiere und filme (und augenscheinlich war es ihm dann auch egal) und ich habe ganz normal mit ihm geplaudert, und ich glaube, ich bin ihm nicht komisch vorgekommen.
Als ich nach dem Termin in der Eifel noch kurz nach Belgien reingefahren bin, mit der Intention, ein paar leckere Pommes zu essen, habe ich etwas Interessantes bemerkt. Ich fuhr über die Grenze, hinter der sofort ein Restaurant kommt und einige Leute schon draußen saßen. Mein ganzes neu gewonnenes Selbstbewusstsein sackte plötzlich in sich zusammen in Anbetracht der veränderten Situation. Denn das innere Team brüllte sofort los: „Belgien = anderes Land. Verstehen die mich da jetzt? In welcher Sprache soll ich grüßen? Ist es unhöflich, wenn ich direkt vor der Tür parke oder sie sofort auf Deutsch anspreche? Darf ich mich da überhaupt hinsetzen oder brauche ich einen Test? Soll ich die Leute grüßen? Was ist denn, wenn ich das tue, und die mir irgendwas zurufen, was ich nicht verstehe? Dann ruiniere ich die Situation für alle. Wie unangenehm.“
Hochinteressant.
Ich durfte mich dann übrigens auch ohne Test hinsetzen, nachdem ich die zweisprachige Kellnerin (französisch/deutsch) nett danach gefragt habe. Auf Deutsch übrigens, weil ich dachte, dass ich ja im deutschsprachigen Teil Belgiens bin, und wenn die ein Restaurant direkt hinter die Grenze bauen, dann bestimmt, weil sie auch Deutsch verstehen. Am Nebentisch saß ein Frankophoner, der gemütlich sein Bier trank und eh nichts von mir wollte. An einem weiteren Tisch saßen drei Typen, die aussahen wie Soldaten im Feierabend, und sich auf Niederländisch unterhielten. Die Kellnerin sprach mit ihnen auf Deutsch. Ich mit ihr auch, und ein paar leckere Fritten und ein alkfreies Bier habe ich auch bekommen:
Quintessenz: Die inneren Stimmen mal analysieren und zur Not zum Schweigen bringen. Und: After Life gucken. Zumindest Staffel 1 kann ich wirklich sehr empfehlen!
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Nachdem ich alle alten Bilder nun von meiner externen Festplatte minimiert habe, kommen als letzter offener Posten nun die Bilder vom aktuellen Smartphone dran, das ich seit rund 1/2 Jahr im Einsatz habe. 9.700 Dateien habe ich davon soeben runtergeladen. Wie kann ein Mensch so viele Bilder machen ohne dass er in Urlaub fahren konnte?! ? Es dauert also noch paar Tage, bis ich wirklich fertig bin, aber die letzte Runde ist eingeläutet. Hallo Gegenwart:
Hach, Japan… Damals kam ich dazu wie die Jungfrau zu Kind. Eine Freundin von mir sah den Aushang zu einem Aufsatzwettbewerb an der Uni. Der Preis: Eine bezahlte Rundreise für 2 Wochen, viel Kulturelles, Teilnehmer aus ganz Europa, all expenses paid! Und ich so: Ach echt? Japan? Ich würd viel lieber nach China…
Aber na gut, ich hatte gerade studiert, wie man gut schreibt ??♂️, hatte eine zündende Idee und gewann den Aufsatzwettbewerb für mein Bundesland. Also ging’s nach Japan. Und meine Güte, hatte ich ein Glück…
2005, Kamera: Sony DSC-P93.
Hiroshima:
Vortrag eines Überlebenden des Atombombenabwurfs auf Hiroshima. Mir kommen heute noch die Tränen, wenn ich das sehe…
Die Kapelle blieb als einziges stehen. Die Überreste hat man als Mahnmal bis heute in dem Zustand von damals erhalten:
Was ich damals gelernt habe: Krieg sind immer die Anderen. Hatten die Japaner im 2. Weltkrieg es verdient, dass man die Bombe auf sie schmeißt? Das tut nichts zur Sache. Abbekommen habe es andere als die, die im Elfenbeinturm saßen und wieder andere in den Tod geschickt haben.
Unsere Reiseleiterin, wie sie uns erklärt, wie man sich beim Besuch einer heißen Quelle nichts weggucken lässt:
Kyoto, Nara? Ich hab leider irgendwann den Faden verloren:
Wir waren eine wirklich tolle, trinkfeste Gruppe aus ganz Europa. Einige Freundschaften halten bis heute. Zwei von uns haben sogar geheiratet.
Der Fuji ist auch nur ein Berg – und nicht immer mit so schöner weißer Kuppe.
Kulinarisch war ich im Paradies und modisch… auf dem Höhepunkt…
Tokyo:
Ein Land das uns so ähnlich ist und doch völlig unterschiedlich. Verrückt.
Ob ich nochmal hin würde? Jederzeit! Aber vorher möchte ich wirklich erstmal nach China…
Sonderbare Ideen spuken mir gerade im Kopf herum, was ich nach Corona wohl alles machen könnte. Wobei „nach Corona“ am ehesten „wenn ich Impfschutz habe“ heißt. Also nach derzeitigem Impftempo vielleicht irgendwann im Dezember… Mir kommen da Ideen wie:
Mit einem Standup-Paddle-Board den ganzen Rhein ab Bonn stromabwärts fahren. (Okay, das kommt jetzt weniger überraschend)
In einen Technoschuppen gehen und die ganzen Nacht abzappeln (das schon eher)
Selbst (!) eine Party schmeißen und Gäste zu mir (!) nach Hause einladen.
Irgendwo in der Eifel alleine im Wald campieren und es mit Wölfen und Bären aufnehmen (soll’s da geben).
1 Monat irgendwo in den Niederlanden wohnen
Umziehen
Was einem halt so in den Sinn kommt… Könnte noch deutlich radikaler, da habt ihr recht.
Was plant ihr?
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Me when I’m travelling:
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