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Aventure Pieces #17: Oh Linux

Halten wir fest: Das Dell XPS 13 ist mindestens das zweitbeste Notebook, das ich die letzten Monate getestet habe. Eigentlich stimmt alles, nur auf dem Lenovo Yoga C940 konnte ich noch besser schreiben (und das, obwohl die Thinkpads angeblich die besten Tastaturen haben sollen, fand ich aber gar nicht).

Nur das mit dem Linux… Heute noch einmal schlau gemacht, im BIOS gerumfuhrwerkt, ein anderes Speichermanagement ausgewählt, zweimal Windows und einmal die ganze Platte abgeschossen hatte (Recovery ging zum Glück noch) ist dann jetzt auch Ubuntu 20.04 final im Dualboot mit Windows 10 auf der Kiste. Und beide laufen nicht rund. Der eine (Windows) braucht gefühlt eine Minute zum Booten und schmeißt mich alle drei Minuten aus dem Netz, das andere (Ubuntu) verhält sich träge und reagiert nicht auf alle Eingaben.

Also the worst of both worlds. Hatte ich mir irgendwie hübscher vorgestellt.

Doch zurück zum Mac? So schnell gebe ich nicht auf.

Die Koalition senkt temporär die Mehrwertsteuer (wow!), legt zumindest ein kleines Paket für besonders hart Getroffene der Krise auf (wie Kneipen oder Schausteller) und bügelt sogar die Forderungen der Automobilindustrie ab. Förderungen gibt es nur für E-Autos, nicht für Verbrenner. Das wird jetzt sicher noch irgendjemand in der Luft zerreißen, aber auf den ersten Blick sieht mir das so aus, als hätte es noch weit schlechter kommen können. Man wünscht sich fast mehr Viren herbei, weil diese Koalition dann offenbar endlich mal zu vernünftigen Entscheidungen in der Lage ist.

Interessantes Anekdötsche: Ein Twitter-Account, der Donald Trumps Tweets repostet hat, wird nach 68 Stunden gesperrt, mit der Begründung, er habe Gewalt glorifiziert. Trumps eigene Tweets der vergangenen Tage hat Twitter stehen lassen oder mit einem Warnhinweis versehen.

Amerika, spätestens jetzt müsstest du doch eigentlich aufwachen, dich zur Wahl registrieren und diesen Volldepp zum Teufel jagen. Wie viel schlechter kann es der Andere machen? Ich versteh dich nicht.

Nachtrag zu Rezo (und oben noch einmal das Video): Hat er gut gemacht. Ist in Wahrheit keine Zerstörung der Presse, sondern der Versuch, sie zu retten. Und ist sogar um Meilen besser als damals die „Zerstörung der CDU“. Danke, Jung!

Wir haben neulich einen Podcast-Prototypen zum Thema Kaffee aufgenommen. Und Kollege Daniel hat Rondo Melange, eine alte DDR-Mischung, als (ebenfalls) Prototypen für „Wir hatten ja nichts, schon gar keinen guten Kaffee, und jetzt kaufen wir ihn aus rein nostalgischen Gründen“ deklassiert. Ratet, wer sich heute im Kaufland eine Packung davon geholt hat.

Proteinchips mit stolzen 44 Prozent Eiweiß, ebenfalls von Kaufland…

… sind eine glatte Mogelpackung, im wahrsten Sinne. Von Haus aus ist die Tüte gerade mal zu 30% gefüllt.

Aber eben sehr proteinreich, und schmecken gar nicht so schlecht. Einen Tod muss man wohl sterben.

Bild des Tages:

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Aventure Pieces #8: Wenn das mal gut geht

Seit wir jetzt auch wieder in Restaurants, Kneipen und Biergärten gehen können, ist Corona für viele denn auch vorbei. Oder anders gesagt: Wenn der Staat oder das Land kaum noch was vorschreiben, dann hält sich auch keiner mehr daran. Gestern und die vergangenen Tage teils Haarsträubendes erlebt. Leute, die im Biergarten völlig arglos ohne Distanz und Mundschutz an dir vorbeilatschen, Freunde, die sich dir direkt gegenüber setzen und es nicht verstehen können, wenn du zurückweichst, Köche, die ihre Maske nur halb aufhaben, KellnerInnen, die einfach nicht verstehen können, warum Nicky und ich (aus 2 Haushalten stammend und weder verwandt noch verschwägert) nicht direkt gegenüber sitzen, sondern lieber etwas Abstand halten wollen.

Nicky hat in ihrem tollen Gastlog auch noch einiges dazu geschrieben. (Wer möchte noch gastloggen?)

Es wird nichts passieren, und das ist vielleicht sogar das Schlimme. Einerseits natürlich toll, Corona scheint überwunden, aber, auch da haben wir gestern nochmal drüber diskutiert: Das dürfte erst die Ruhe vor dem Sturm bzw. der zweiten Welle sein. Oder anders gesagt: Ja, geht all in, genießt den Sommer – und rechnet damit, dass es ab Herbst noch mal so richtig losgeht.

It had to be done…

Letztendlich schlichte Notwendigkeit. Da wir auf der Arbeit zuletzt immer mehr Telefonkonferenzen oder Podcast-Testläufe hatten, brauchte ich ordentliche Kopfhörer. Mit den In-Ears aus dem Samsung oder den Over-Ears von Boltune, die ich dafür zuerst benutzt habe, habe ich mich selbst beim Sprechen nur dumpf bis gar nicht gehört. Ich brauchte also etwas mit offener Bauweise.

Und ja, es sind die echten. Ich wollte immer schon True-Wireless-Kopfhörer haben und hab jetzt (wie offenbar bei allem, was ich tue) jahrelang nach „den richtigen“ gesucht. Die falschen hatte ich schon, aber die haben nicht funktioniert. Jetzt konnte ich eigentlich nicht mehr länger warten. (Okay, ich könnte die mit Kabel nehmen, aber… nee… 😉 Kaum zu glauben, dass es sie schon seit Dezember 2016 gibt. Man hätte sich also dreieinhalb Jahre Kabelfrust ersparen können…

Speaking of which: Schaut man sich an, wie viel Zeit so mit Warten, Probieren und Rumärgern vergeht, sollte ich auch langsam mal beim Thema neues Notebook zur Tat schreiten. Mein aktueller Favorit: das Lenovo Yoga C940. Hatte ich ja neulich getestet, stimmte auch fast alles, war höchstens bisschen schwer, und die Akku-Laufzeit mit dem 4K-Display ziemlich schwach. Gibt es aber auch in Full HD…

Ich gebe mir noch zwei Wochen Bedenkzeit…

Before…

After…

Spaß! Natürlich anders herum. Und, Mann, war das eine Plackerei! Zumal in dem einen Karton noch ein recht voluminöses Testgerät war, das ich bei der Gelegenheit noch schnell ausprobiert und dann ins Auto gewuchtet habe. Natürlich sind unsere Altpapiertonnen gerade alle voll, also wollte auch die Pappe wegchauffiert werden… Aber hat sich gelohnt. Challenge fulfilled!

Als nächstes hat Nicky mir aufgetragen, mich 36 Stunden lang vegan zu ernähren. Ich behaupte mal, das kriege ich hin. Ich trinke dann einfach Kaffee mit Hafermilch (mache ich ohnehin inzwischen bevorzugt, die Barista Edition von Oatley, ich sag es euch!). Sandwichtoast mit Hummus. Und fürs Hauptgericht wird sich schon was finden. Also: Challenge accepted!

Ich musste herzlich lachen:

Warum? Na, deswegen:

Dabei war’s eigentlich ziemlich lecker:

Ich wollte eigentlich nach ner Viertelstunde ausmachen, weil mir das zu unrealistisch schien. Blinde, die gegeneinander Krieg führen? Wie soll das überhaupt gehen.

Aber dann hat’s mich doch irgendwie gepackt. Jason Momoa sehe ich sowieso immer gerne. Gut gemacht ist es in jedem Fall und spannend irgendwie auch. Wird die Abschlussshow für mein iPad (eBay).

Skulpturen-Street-Art!

Hey, I like this song!

Könntet ihr euch vorstellen Wandern auf Pilgerwegen zu gehen? Ich hätte da Bock drauf.

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Möh Tech

Störungsmelder hat eine Störung

Powered by Vodafone.

Kannste dir nicht ausdenken. 🙂

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„Der Empfänger hat folgenden Link in deiner E-Mail angeklickt“

Unter Linux habe ich noch kein wirklich gescheites Mailprogramm gefunden, das mir zugesagt hätte (Empfehlungen nehme ich gerne entgegen!). Deswegen bin ich bei Mailspring hängen geblieben. Aufgeräumt, schön designt. Da war klar, dass ein kommerzieller Anbieter dahinter steht. In dem Falle ist es ein Webdesign-Unternehmen namens Foundry 376 aus Nashville, Tennessee. Und wie ich mir schon dachte, gibt es den Client auch für Windows und Mac.

Mailspring hat aber einige, sagen wir, sehr interessante Zusatzfunktionen. Der Dienst informiert euch etwa standardmäßig, wenn euer Empfänger eure Mail gelesen hat.

„Welche Empfangsbestätigung?“

So eine Möglichkeit ist nicht neu. Bei der ersten dieser Benachrichtigungen dachte ich noch, die Empfangsbestätigung sei eingeschaltet. So etwas hatte man vor 20 Jahren mal ausprobiert und dann schnell wieder aufgegeben, weil es die Leute zu sehr genervt hatte. Sie bekamen dann eine Benachrichtigung, dass der Sender eine Bestätigung angefordert hatte und mussten dann „ja“ oder „nein“ klicken, um diese zurückzusenden.

Ich schrieb meinem letzten Empfänger eine Mail hinterher, um mich zu entschuldigen. „Welche Empfangsbestätigung?“, fragte der zurück. Er habe nichts bekommen. Mailspring scheint das also beim Empfänger heimlich zu tracken.

Das Ganze geht allerdings noch weiter. Als ich gerade an eine Bekannte eine Mail verschickte, die einen Link enthielt, schickte mir Mailspring sehr bald nach der Empfangsbestätigung noch eine weitere Nachricht hinterher: „Dein Empfänger hat folgenden Link geöffnet…“.

Holla! Geht das nicht ein bisschen weit? Sicher ist die Info für mich interessant, dass derjenige, dem ich Mails schicke, diese auch liest, und sogar, was genau er darin liest. Aber die Technik des heimlichen Sammelns grenzt ja fast schon an einen Trojaner. Solche Infos würde nicht einmal Facebook liefern (selbst sammeln ja, aber nicht an seine Nutzer herausgeben).

Etwas zu interessant für Newsletter-Marketer

Ganz so heimlich ist das allerdings nicht. Foundry 376 wirbt auf der Mailspring-Website öffentlich damit:

Und auch einen eigene Seite hat die Funktion namens „Link Tracking„, die übrigens zu sogenannten Activity Reports beiträgt.

Sicher, das ist gerade für Newsletter-Marketer ein sehr interessantes Tracking. Und eine, die in meinen Augen zu weit geht. Klick-Statistiken generiert man eigentlich anonymisiert und über Drittanbieter. Etwa über Linkdienstleister. Was Mailspring da macht, dürfte kaum DSGVO-konform sein, weiß ich damit doch genau, dass Hein Müller unter den 10 Nachrichten-Links im Newsletter den zum Playboy-Abo angeklickt hat.

In Mailspring werde ich die standardmäßig aktivierte Funktion erst einmal abstellen. Und auf ein anderes Mailprogramm wechseln werde ich dann in Kürze besser auch. Denn denen traue ich jetzt natürlich zu, dass sie noch so einiges mehr an Daten über mich sammeln…

Eine letzte Mail habe ich über Mailspring noch verschickt: An den Chefentwickler von Foundry 376 mit der Frage, ob die Praxis des Link Trackings mit gängigen Datenschutzbestimmungen konform sei. Ich werde hier updaten, sollte Antwort kommen. Dass er die Mail gelesen hat, weiß ich derweil schon. 😉

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Manjaro Linux

Optisch nah dran an der perfekten Benutzeroberfläche. Noch dazu auf einem Lenovo Yoga C940 (aktuelles Testgerät) auf einem tollen Notebook. Manjaro hat die Hardware inklusive des Touchscreens auf Anhieb erkannt. Der Kühler hat sich noch kein einziges Mal gemeldet. Es ist himmlisch ruhig.

Unter der Haube ein paar Fragwürdigkeiten. System und Internetverbindung sind erstaunlich lahm. Chromium lässt sich nicht benutzen (auch Neustarts, Re-Installationen haben nichts geholfen), die Paketverwaltung rödelt ewig, verwirrt mit Angaben, fällt aus, weil das System sich nach einiger Zeit in den Ruhemodus schaltet, kommt mir allgemein etwas weniger komfortabel vor als unter Ubuntu. Da wird es wohl noch einiges zu tüfteln geben.

Immerhin: Dass Chromium nicht funktioniert, hat mich dazu motiviert, nun doch endlich einmal auf Firefox umzusteigen. Das war ohnehin überfällig.

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Und jetzt? Linux oder Mac?

Ich mag es kaum glauben. So gerade beschleicht mich etwas wie Wehmut. Ich muss morgen das Testgerät vom Dynabook Tecra X40-F zurückgeben, auf dem ich Linux in allen Facetten getestet habe. Und ich mag nicht so wirklich gehen. Es hat richtig Spaß gemacht, obwohl oder gerade weil Linux so unperfekt ist. Und obwohl ich da bestenfalls Anfänger-Wissen habe. Deepin war am Ende zu anfällig, aber mit Ubuntu und manchmal Kubuntu/Plasma kam ich jetzt richtig gut zurecht. Teilweise wirkt es weiter, auf jeden Fall mit mehr Enthusiasmus umgesetzt als ein zuletzt kaum noch weiter verbessertes (allerdings schon seit Jahren nahezu perfektioniertes) macOS.

Ich brauche ein neues Notebook, das steht fest. Aber welches soll es werden? Schaut man sich mal um, gibt es eigentlich nur zwei ernstzunehmende Hersteller, die Notebooks von Haus aus mit Linux bestücken: Lenovo und Dell. Lenovos treffen nicht ganz so meinen Geschmack. Ein gangbarer Weg wäre das Dell XPS 13 2-in-1. Allerdings bietet Dell nur das XPS 13 ohne Touch in einer Version mit Ubuntu an. Auf dem anderen könnte ich auf eigene Faust Ubuntu installieren. Dann wären aber einige Teile wie die Webcam nicht mit der aktuellen Ubuntu-Version 19.10 kompatibel. Außerdem geht bei Linux immer irgend etwas schief. Deswegen wäre es eigentlich stark, da ein von Haus aus installiertes Linux und auch noch ein wenig Support zu haben. Nur müsste ich dann ohne Touchscreen auskommen.

Update: Holla, wer bist du denn? Ein „neuer“ XPS 13 mit Touchscreen, verbessertem Tastaturlayout, 16 GB RAM und Ubuntu zu einem bezahlbaren Preis? So ganz sollte ich die Idee doch noch nicht aufgeben. P.S. Ich weiß nicht, ob Dell sich einen Gefallen damit tut, XPS-13-Modelle mit der 10. Intel-Core-Generation vorrätig zu halten und ein paar Wochen später den „neuen“ XPS 13, ebenfalls mit der 10. Intel-Core-Generation anzukündigen. Wer soll da den Überblick behalten?

Also doch wieder Mac? Das neue MacBook Air erhält gute Kritiken. Touch gibt es hier auch wieder nicht. Da müsste ich zum iPad Pro mit Magic Keyboard greifen. MacOS macht schon noch einige Dinge besser als Linux. Einzelne Apps haben schlicht einen höheren Reifegrad. Und manchmal sind es kleine Dinge, wie, dass irgendwie nur Apple die kluge Idee hatte, eine Musik-On/off-Taste gleich ins Gerät einzubauen ebenso wie Skip-Tasten. Muss ich einmal Bilder im Dutzend verkleinern (und das muss ich oft genug), kann die Vorschau das mit nur einem Befehl.

Oder ein MacBook Air und darauf Parallels mit Linux installieren? Wäre auch noch eine Möglichkeit. Vielleicht sogar die Beste, die mir gerade einfällt. Touchscreen… ach, egal…

Verdammte Axt, ich hätte nicht gedacht, dass die Auswahl so schwierig sein würde! Aber ohne Linux würde mir etwas fehlen, das weiß ich.

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Mein System ist cooler als deins

Wisst ihr noch, als man sich um so Sachen wie Mac vs. Windows oder iOS vs. Android gezofft hat? Hat genervt, aber war vergleichsweise harmlos im Vergleich zu dem, worüber man heute im Alltag so Diskussionen führt. Interessant finde ich, dass es mittlerweile wieder eine halbwegs stattliche Auswahl an Betriebssystemen gibt und die Frage sich tatsächlich wieder stellt, was man nimmt. Nachdem ich ein paar verschiedene Systeme zuletzt ausprobiert habe, möchte ich folgende, natürlich rein subjektive Rangliste aufstellen, weil Ranglisten Spaß machen:

Meine aktuellen Lieblings-Betriebssysteme für Notebooks oder Notebook-ähnliche Systeme

  1. Eine noch nicht erfundene neue Version von macOS mit Touch-Unterstützung, der Leichtigkeit von Chrome OS, wirklich (!) schnelles Hochfahren, nahtloser Smartphone-Integration (nicht nur iOS) und modernisierten Systemprogrammen
  2. macOS (Catalina)
  3. Ubuntu (19.10)
  4. Deepin (15.11)
  5. Chrome OS (79)
  6. Voyager OS (19.10)
  7. Windows 10 (1909)
  8. Android (9/10)
  9. iPad OS (13)

Drüben auf dem Trendblog habe ich ja gerade Deepin getestet. Und, was soll ich sagen. Schöne Optik entschädigt natürlich für so vieles. Aber wenn dann immer wieder die gleichen, offenbar unlösbaren Probleme auftauchen und einige Komfortfunktionen im Vergleich zu anderen Systemen dann doch fehlen, dann nervt das irgendwann. Apps sind es übrigens nur am Rande. Da bin ich auf Linux eigentlich beinahe wunschlos glücklich, was ich von Chrome OS leider nicht behaupten kann. Was ist euer aktueller Favorit?

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„Nutzen Sie die AOL-Suche?“

Gestern befragte mich Kantar zu meinem Medienkonsum. Immerhin: Sie kannten Instagram und fanden es offensichtlich seltsam, dass ich weder Facebook noch Twitter (noch) benutze. Die Frage, auf welchem Gerät ich Radio höre oder fernsehe kam gar nicht erst. Dafür die Frage, welche Suchmaschinen ich benutze. „Google?“ Klar. „Bing?“ Nope. „Yahoo?“ Gibt’s die noch? „AOL-Suche?“ AOL-was?

Tatsache, sie haben mich gefragt, ob ich die AOL-Suche benutzen würde. Klar, man lebt in seiner eigenen Filterblase, aber ich hatte nicht mehr auf dem Schirm, dass es AOL überhaupt noch gibt, geschweige denn, dass die eine eigene Suchmaschine haben sollen.

Aus Spaß also tatsächlich noch einmal AOL.de eingetippt. Nach 10 Sekunden erscheint eine Nachrichtenseite. Xavier Naidoo bei DSDS rausgeflogen, Tom Hanks hat sich Corona eingefangen. Gott sei Dank. Eine Suche gibt es tatsächlich:

Drückt ihr auf Enter, erscheint auch eine Suchergebnisseite und ganz unten der Hinweis „Powered by Bing“. Ich habe nie ganz verstanden, wer so etwas wie einen Online-Dienst überhaupt gebraucht hat. Dasselbe mit T-Online. Irgendeine der 30 AOL-CDs, die ich bis dahin mal angesammelt hatte, gab mir ca. anno 2000 mal einen kostenlosen Monat ohne Fallstricke. Das war das erste und einzige mal, dass ich wissentlich etwas mit AOL zu tun hatte.

Schaut man sich die Historie an, war mit AOL zuletzt einiges los. Vor rund 10 Jahren kaufte AOL bekannte Online-Postillen wie Huffington Post, Engadget und Techcrunch. Später wurde AOL selbst von Verizon übernommen, das die Marke mit Yahoo zusammen zur neuen Marke Oath verschmolz. Auch Yahoo gibt es noch, sieht so ähnlich aus, ebenfalls powered by Bing, beide Seiten haben ein deutsches News-Angebot, vermutlich aus derselben Redaktion.

Aber ganz ehrlich: Wer nutzt denn sowas noch? News und Mail gibt es überall im Netz, Google ist seit 20 Jahren die beste Suchmaschine, wer Google nicht mag, mag auch Microsoft nicht und geht bestenfalls zu DuckDuckGo. Gibt es tatsächlich noch Millionen von Nutzern, die an ihren uralten Gewohnheiten hängen und Konzerne, die davon noch leben können?

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Deepin Linux im Video

Der Testbericht kommt voraussichtlich am Wochenende aufs Trendblog. Hier schon einmal das kurze Übersichtsvideo. Deepin kommt in meinen Augen nicht ganz an macOS heran, dafür ist es doch an noch zu vielen Stellen zu unrund. Es schlägt aber Windows 10. 🙂

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Deepin – oh, wie schön kann Linux sein

Deepin ist eine Linux-Distribution aus dem chinesischen Wuhan (ja, die mit dem Virus, also dem Nichtcomputervirus). Vor allem aber ist die Benutzeroberfläche von Deepin für mich das schönste, was Linux derzeit zu bieten hat. Deepin ist, wie ich kürzlich auch im Trendblog schrieb, nicht die einzige Linux-Variante, die wie macOS aussieht. Aber im Vergleich zu Ubuntu Budgie oder Voyager OS etwa, die ich kürzlich im Test hatte, verzichtet Deepins UI auf eine Menüleiste oben. In Kombination mit dem Dock unten und dem ansonsten völlig aufgeräumten Desktop könnte das macOS-ähnlicher kaum sein.

Auf den zweiten Blick hat sich Deepin aber dann doch ein paar Eigenheiten einfallen lassen, wie die integrierten Quick-Steuer-Symbole im erweiterten Dock. Der Starter mit den installierten Apps erinnert wiederum eher an Chrome OS, für das Einstellungsmenü habe ich keine Vorlage gefunden. Das scheinen sich die Entwickler ebenso wie den App Store selbst ausgedacht zu haben.

Im ersten Rutsch funktioniert noch nicht alles, die Skalierung stimmt nicht an allen Ecken und Enden. Spotify etwa verliert sich in den Tiefen der 4K-Auflösung meines aktuellen Test-Notebooks Lenovo X1 Carbon 2019, für Helligkeit und Sound sind zwar Schieberegler vorhanden; sie ändern aber nichts. Und die Benachrichtigungs-Töne nerven mich allesamt so sehr, dass ich sie ausgeschaltet habe. Aber insgesamt, Hammer, funktioniert das gut und sieht schon sehr, sehr hübsch aus. Aber seht selbst: