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Argh

Das passt mir jetzt aber gar nicht in den Kram

Wir waren es gewohnt, alles tun zu können, was wir wollten, wann immer wir wollten. Schon nicht immer impulsiv und zu jeder Tages- und Nachtzeit. Aber den Job hinschmeißen und etwas ganz anderes tun? Jederzeit möglich. Eben Urlaub nehmen und eine Woche nach Teneriffa fliegen? Meist auch irgendwie möglich. Einen Sparplan fürs Alter anlegen, eine Wohnung finanzieren? Einfach machen und schon drauf hoffen, dass es irgendwie passen wird.

Das alles relativiert sich, wenn höhere Gewalt sich einmischt. In Form einer Pandemie, einer Naturkatastrophe oder eines Irren, der nichts Besseres zu tun hat, als grundlos ein anderes Land anzugreifen und damit das labile Gefüge einfach zu zerstören, das die Welt noch irgendwie zusammenhält.

Ich kann mir fünfmal weismachen (lassen), dass der mein Land schon nicht angreifen wird. Das würde mir auch gerade überhaupt nicht in den Kram passen, ich habe genug zu tun (siehe Post von gestern). Aber daran entscheidet es sich nicht. Er könnte es jederzeit tun, ganz egal, wie dumm es wäre, es zu tun, ganz egal, welche Konsequenzen es selbst am Ende für ihn hätte. Die Entscheidung würde uns abgenommen, wir müssten uns damit befassen. Und das hieße im schlimmsten Falle auch für jemanden wie mich, der mal an der Waffe ausgebildet wurde und noch im wehrfähigen Alter ist, zur Waffe zu greifen und auf jemanden zu schießen, der da eigentlich gar nicht sein will.

So ein Irrsinn. Aber glaubt ihr, diejenigen, die in den 1. und 2. Weltkrieg marschieren mussten, hatten gerade nichts Besseres zu tun? Think again.

Und mein Gefühl sagt mir, dass das mit etwas Pech erst der Anfang gewesen sein könnte. Covid-19, Ahrkatastrophe, jetzt der Ukrainekrieg, damit verbunden wohl eine Hungerkatastrophe (weil zwei der wichtigsten Weizenexporteure der Welt eben gerade nicht liefern), ohnehin Dürren, auch hier, mehr Stürme, auch hier, Flüchtlingsströme, sowieso hierhin, weitere Kriege aufgrund des Klimawandels… Mit etwas Pech geht das alles gerade erst los. Und nichts davon liegt noch in unserer Hand.

Unsere Planbarkeit, die uns die letzten Jahrzehnte ein so stabiles, größtenteils friedliches Leben beschert hat, bröckelt gerade bedenklich. Und die Frage, ob uns das in den Kram passt, stellt sich wohl schon bald nicht mehr.

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