Ich betrachte Köln und Bonn ja mittlerweile als eine Stadt, und so falsch ist das gar nicht. Zwar trennen die beiden Innenstadtkerne etwa 30km, und vom nördlichsten Worringen bis zum südlichsten Mehlem wären es gut 60 km. Aber fast die gesamte Strecke ist bebaut und die kürzeste Distanz zwischen beiden Städten ist deutlich kleiner. Ich bin sie heute in knapp 2 Stunden gelaufen.
Nochmal zur Verdeutlichung:
Die normale Strecke Bonner Münster bis Kölner Dom, Luftlinie etwa 25km, Laufstrecke etwas über 30km. Normal weit:

Bonn vom südlichsten Punkt Mehlems direkt an der Grenze zu Rheinland-Pfalz bis in Kölns äußerten Norden Worringens an der Grenze zu Dormagen: gut 60km. Ganz schön weit:

Und hier der Trick: Von Bonns nördlichstem Punkt, der Mondorfer Fähre in Graurheindorf bis zu Kölns südlichstem Stadtteil, dem rechtsrheinischen Libur, sind es nicht einmal 10km. Gar nicht weit:

Du setzt also einmal in Graurheindorf mit der Fähre über, durchquerst Mondorf, lässt Rheidt und Niederkassel im wahrsten Sinne des Wortes links liegen, gehst durch die Felder, auch an einem Golfplatz und einigen Baggergruben vorbei, passierst schöne Obstplantagen, Rollrasen- (!) und Rapsfelder, bis du in Uckendorf (nie zuvor gehört) wieder auf eine Ortschaft stößt und an dessem Ortsausgang schon der Liburer Weg beginnt.
Das ist leider eine Landstraße ohne Bürgersteig, der du die letzten 2km noch folgen musst, auch über einen Kreisverkehr hinweg, bevor es zum Schluss rechts in die Pastor-Huthmacher-Straße einbiegst. An einem Feldkreuz vorbei kommt dann auch schon das Ortsschild mit der Aufschrift „Porz-Libur, Stadt Köln“, direkt gefolgt von der Hausnummer 32, dem dann wohl südlichsten Wohnhaus Kölns.











Libur ist im Grunde nur ein Dorf mitten im Nichts mit etwas über 1.000 Einwohnern, einer großen Kirche, einem Gasthaus und sonst nicht viel mehr. Ein Wegweiser verrät es: Bis zur Kölner Innenstadt sind es von hier noch 18km, mehr als in die Bonner City. Aber, voilà, streng genommen bist du jetzt von Bonn nach Köln gelaufen. Meine Sportuhr zeigt 1:48h an und 9,04 km, gestoppt ab der Fähre in Mondorf.
Das Ganze wozu? Um deinen Enkelkindern (oder Kegelbrüdern) aufs Brot zu schmieren, dass du mal wahrhaftig zu Fuß von Bonn nach Köln gelaufen bist.
Aus Spaß an der Freud? Na ja, eigentlich nicht. Es gibt wirklich schönere Wanderstrecken, zumindest andere als diese kürzeste Version. Aber heute, an Karfreitag, war ja auch ein Tag der Buße.
Ich würd’s wieder tun.
*
Mobile Payment
Der älteren Frau hinter mir an der Kasse entfährt ein „Woa!“ und dann ein „Haben Sie gerade mit dem Handy bezahlt? Das geht?“. Ja, entgegne ich, das geht. Auch schon recht lange und mittlerweile sogar mit einer Uhr…
Ein paar Augenblicke später beim Einpacken kommt die Frau noch einmal auf mich zu: „Und braucht man da eine App dafür, oder wie geht das?“ Ich erkläre es ihr, nicht zwingend eine App, aber die Freischaltung durch die Bank.
„Ach so, und dann machen Sie wahrscheinlich auch Mobile Banking. Das mache ich nicht, ist mir zu unsicher.“ Auch nicht unsicherer als Papierüberweisungen, versuche ich ihr zu erklären. Und könne man sich ganz einfach für freischalten lassen. Aber sie winkt ab: „Nee. Nee, das mache ich nicht. Mit dem Handy… lieber nicht. Nachher wird das noch geklaut und alles…“
Ja, aber selbst dann könnten die Diebe nicht viel damit… versuche ich ihn noch hinterherzurufen. Aber da hat sie sich schon verabschiedet.
Also, mit dem Handy bezahlen ja, aber Online-Banking lieber nicht. Na gut. 😉 Schade.
*
Bea and her Business: Safety Net
Ist ein netter Pop Song, mehr eigentlich nicht. Aber ich mag, wie sie ihre Musik Guerilla-Style promoted, hier mit einem extra angeheuerten Chor in der Londoner Metro. Die haben Spaß dabei!