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Yeah

Glaubenssätze umkehren

Bei einem Daily sort-ort neulich habe ich ein altes Erfolgsjournal von mir wiedergefunden. Ist schon ein paar Jahre her, dass ich da mal eine Zeitlang meinen Tag protokolliert habe, aber habe ich eigentlich als gute Zeit in Erinnerung behalten.

Was ich mir damals nicht genau angeschaut habe, diesmal aber schon, ist die Einleitung. Der Autor rät dazu, sich parallel zum täglichen Protokoll auch über Visionen, Glaubenssätze und Werte Gedanken zu machen.

Aber nicht nur irgendwie, sondern Visionen realistisch-optimistisch und klar zu formulieren, so als hätte man sie schon erreicht. Etwa: „In einem Monat sitze ich auf Sylt am Strand im Urlaub, bin die Ruhe selbst, habe vorher alles Schritt für Schritt abgearbeitet, hatte keinen Stress beim Packen, sondern schon Wochen vorher begonnen, alles in die Hand zu nehmen“.

Und Werte so zu formulieren, dass sie als Maxime greifbar werden. Also nicht einfach „Freiheit“ als Wert, sondern genauer formuliert: „Freiheit ist mir wichtiger als alles andere, sogar als eine Partnerschaft, die mich einengt“.

Und negative Glaubenssätze umzukehren. Vor allem diese Übung hat mir die Augen geöffnet. Gar nicht mal so kompliziertes Muster, aber da muss man erstmal drauf kommen: Glaubenssatz aufschreiben, kurz drüber nachdenken und dann drunter schreiben, was man künftig lieber glauben möchte.

Also statt: „Ich tauge nichts.“
Lieber: „Ich tauge eigentlich schon was. Ich kann zum Beispiel … und habe mir in drei Wochen … beigebracht.“

Also einen negativen Glaubenssatz mit ein wenig Logik und Ehrlichkeit mal eben schnell ins Positive umkehren. Ich glaube, das hat das Potenzial, massive Verbesserungen herbeizuführen. Der Autor, Matthias Hechler, rät dazu, sich eine Weile zu beobachten, immer dann einen Glaubenssatz aufzuschreiben, wenn einem einer auffällt und ihn direkt umzudrehen. So bekommt man sich über die Zeit völlig umprogrammiert. Zum Guten hin natürlich. Cleverer Autor!

Buch: Wenig Zeit heute – deswegen freue ich mich, dass mein Vergangenheits-Ich diesmal gute Vorarbeit geleistet hat und ich mit der Überarbeitung schnell durch war. Kapitel 12 ist fertig:

Daily sort-out: Bis auf das Nocheinmal-Lesen des Erfolgsjournals (s.o.) heute mal ein Tag Pause. Morgen könnte ich dann mit etwas Muße den finalen Schrank (the final shrank, yeah!) angehen und den schonmal etwas vorsortieren. Oder anders formuliert: Ich stelle mir vor, wie ich morgen am frühen Nachmittag da glücklich sitze und den Schrank aufgeräumt und paar Dinge schon aussortiert habe. 🙂

Schönes Wochenende!

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OK

Zum Helden werden

Ich weiß gar nicht so recht warum. Aber unbewusst suche ich immer wieder nach Mentoren, die mir bei Dingen helfen. Helfen, besser im Tischtennis zu werden, eine vertrackte Situation auf der Arbeit zu lösen, ein schwieriges Thema zu durchdringen oder auch in einer schweren Lebensphase mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Sowas halt.

Manchmal finde ich auch jemanden, der das Zeug zu einem Mentor hätte. Aber dann bin ich oft schon kurze Zeit später von ihm enttäuscht, es passt irgendwie doch nicht, der andere entpuppt sich auch nur als Mensch mit erstaunlichen Schwächen, oder es fehlen schlicht doch Zeit oder Expertise für ein Mentorship.

Immer gelange ich dann so an den Punkt, an dem ich merke: Einzelne, gute Tipps können dir Andere vielleicht geben. Aber am Ende kann dir keiner helfen außer du selbst. DU musst die Dinge umsetzen, die es umzusetzen gilt, DU musst Wege finden zu tun, was noch keiner vor dir getan hat. DU musst an deinen Aufgaben wachsen. DU selbst bist gefragt, du, du, du.

Es führt kein Weg daran vorbei, dein eigener Held zu werden.

Spoiler Alert: Stranger Things Staffel 4, Minor Spoilers ahead

Stranger Things, Staffel 4, Teil 1 endet mit einem ziemlich coolen – Interlude nennt man das wohl. Cliffhanger darf man es auch nennen. Zumindest eine faustdicke Überraschung. Normalerweise hätte ich gesagt: das nervt, vor allem diese neumodische Trennung von finalen Staffeln. Andererseits war die Pause bei Stranger Things nun nicht lang. Und weil ich etwas spät dran war, geht es sogar schon morgen mit der zweiten Hälfte weiter. Yeah! Netflix holt aus einer seiner letzten Cashcows noch richtig was raus!

Buch: Kapitel 11 ist fertig – und ich mag langsam nicht mehr… Hat mich 1 Stunde Überarbeitungszeit gekostet. Vergangenheits-Ich hatte diesmal ganz schön viel an Zukunfs-Ich delegiert…

Wo wir gerade von Helden sprachen. Dass R. Kelly jetzt wirklich 30 Jahre (!) sitzen muss, haut mich regelrecht um. Normal retten sich Promis doch in irgendwelche Vergleiche, zahlen paar Millionen, kommen auf Bewährung frei oder kommen allenfalls mal ein paar Monate in den Knast. Aber 30 Jahre… das ist schon sehr krass.

Und was ich mich außerdem frage: Was ist mit den Hits, die er hatte und von denen ich einige wie „Gotham City“ oder „I believe I can fly“ sogar mochte? Darf/soll/kann ich die jetzt noch hören?

Daily sort-out: Anderen Technikkrempel vors Haus auf die Fensterbank meines Erdgeschossnachbarn gestellt: Google Home Mini, altes, leicht defektes Ansteckmikrofon fürs iPhone, einen Eve Degree (Außenthermometer fürs iPhone, kaum je benutzt), eine leere Blechdose mit der Aufschrift „Awfully Chocolate“. Diesmal ohne Zu-Verschenken-Schild.

War vor dem großen Regen alles weg. Bis auf die Awfully-Chocolate-Dose. Die habe ich heute Abend nach dem Training auf der Fensterbank des anderen Nachbarn liegen sehen. ?

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Hm

„Sie“ abschaffen

Als wir damals in der 5. Klasse anfingen Englisch zu lernen, dachte ich noch, Deutsch wäre die einzige Sprache, die bei der Anrede zwischen „Sie“ und „du“ unterscheidet. Heute weiß ich, dass das natürlich Quatsch ist. Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch und Niederländisch tun das auch, also eigentlich alle anderen dominierenden westeuropäischen Sprachen außer Englisch.

Was ich hingegen noch nicht verstanden habe: Warum tun wir uns den Blödsinn eigentlich immer noch an? Der Unterschied war meinetwegen notwendig, als es noch verschiedene Stände und Mäjestäten gab (was aber ja eigentlich auch schon Blödsinn war). Und Majestät beliebten mit „Ihr“ angesprochen zu werden; also hier gar kein „Sie“ notwendig. Spätestens seit Abschaffung der Monarchie 1918 und Einführung der Republik ist „Sie“ aber endgültig überholt. Es gibt keine Respektspersonen mehr. Jeder ist weltlich. Selbst der Bundeskanzler mit höchstem Amt im Staate ist nur ein Volksvertreter.

Wir sollten den Quatsch endgültig abschaffen. Eine gute Gelegenheit eigentlich, wo wir doch gerade eh dabei sind zu gendern, was das Zeug hält, und selbst Anreden wie „Damen und Herren“ zur Disposition stellen. Dann aber auch richtig. Klare Kante. Weg mit „Sie“!

Mit gutem Beispiel voran gehen müssen dann natürlich Andere. Ich hatte mich für meinen Reiseführer erstmal für das „Sie“ entschieden. ?

Immerhin ist Kapitel 10 jetzt fertig. Und Mensch, ist das eine zähe Angelegenheit! Ich bin gerade in der Phase des Projekts, in dem ich das alles für gar keine gute Idee mehr halte und ich meine Schwächen wie einen kläglichen Wortschatz täglich vor Augen geführt bekomme. Ich kann überhaupt nicht einschätzen, wie lange ich für den ganzen Mist (hah, seht ihr, ich kenne nur „Quatsch“, „Mist“, „Kram“, „Blödsinn“ und vielleicht noch „Mumpitz“. Das ist ganz dünner Wortschatz.) überhaupt noch brauchen werde. Dann werde ich die Urlaubssaison verpassen, am Ende wird’s eh keiner kaufen usw…

Trotzdem denke ich irgendwie überhaupt nicht übers Aufhören nach. Und das macht mir weiter Mut. Denn wenn ich schon eine erfolgreiche Karriere als Buchautor anstreben will, dann muss ich ja mal mit irgendwas anfangen. Das ist meinem Unterbewusstsein anscheinend sonnenklar.

Abendsport. Ich fahre insgesamt 5x den Ippendorfer Berg hoch, bin dabei heute in ausgesprochener Rennradkluft unterwegs. Komme beim 2. Mal an einem anderen Radfahrer vorbei, der gerade telefoniert, und grüße beiläufig mit einem Nicken, weil ich denke, dass ich das wohl darf, wenn ich schon mal Rennradkluft trage.

Schon beim nächsten Aufstieg grüßt er mich wie einen alten Freund: „Wie oft fährst du denn da jetzt noch rauf? Fährst du mit Motor oder ohne?“. Ich keuche ihm überrascht etwas entgegen.

So geht das bei den letzten drei Aufstiegen jedes Mal. Und irgendwann freue ich mich, dass er da steht und mir nett was zuruft, als wäre er mein Coach.

Das würde ich gerne auch können. Aber irgendwie kriege ich es nicht aus mir raus, völlig Fremden erst einmal mit Misstrauen zu begegnen. Selbst wenn man etwas gemeinsam hat.

Geschweige denn, die Chance zu nutzen, mit Leuten, die offensichtlich nett und kommunikativ sind, mal einen Smalltalk zu halten. Es ergab sich irgendwie nicht, weil ich entweder auf dem Weg nach oben, also aus der Puste war, oder auf dem Weg nach unten und dann mit fast 50 km/h auf dem Tacho schlecht anhalten konnte. Aber ja, mit etwas mehr gutem Willen hätte man einfach mal kurz anhalten… ?

Ich arbeite daran…

Daily sort-out: Alten Elektronikkram an die Straße gestellt: Amazon Echo Dot, USB-TV-Adapter samt passendem Koaxial-Kabel, kaputten Polfilter für eine Kamera, verschenkte und zurückerhaltene Hülle für ein iPhone 13 Mini, Ansteckmikrofon mit Klinkenanschluss, Billig-Solarzelle, die nie wirklich funktioniert hat und noch irgendwelchen Krempel.

Nach ner halben Stunde war alles weg, inklusive dem „Zu verschenken“-Schild…

Wieso schafft es der Puffer eigentlich immer bis 98 und 99 Prozent und hört dann erst auf? ?

Seriously, Rechtschreibkorrektur? ?

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Right

Gute Gespräche allem vorziehen

Ich muss anderen Menschen zu Weilen sehr hektisch vorkommen. Immer von einem zum nächsten, immer nur kurz für jeden Zeit. Neulich ist mir mal bewusst geworden, was ich da eigentlich mache: ich nehme mir selbst die Chance, Menschen, die ich mag besser kennenzulernen. Und außerdem eine Chance, mich gut zu fühlen. Denn was ihr Extrovertierten ja nicht wisst: Introvertierte fühlen sich erst dann gut, wenn sie mit jemanden „connecten“ können. Und das geht eigentlich nur über jedes Gespräch, das die Ebene des Smalltalks verlässt.

Seit einiger Zeit nehme ich mir etwas mehr Zeit, um mit anderen Menschen zu reden. Das möchte ich noch weiter intensivieren. Wenn ein Gespräch gut läuft und ich mich in der Gesellschaft Anderer wohl fühle, dann ruhig auch den nächsten Termin mal was später angehen.

Und natürlich habe ich direkt heute Abend mit dem Vorsatz gebrochen, weil ich noch zwei Kapitel in meinem Buch bearbeiten wollte. ?

Vielleicht habe ich gerade auch einfach zu viel zu tun…

„Eifersucht ist Selbsthass.“

„Einsamkeit ist ein Mangel an Selbstbewusstsein.“

„Wenn du einsam bist, kann dich niemand erlösen außer du selbst.“

Sind harte Thesen, aber an ihnen ist viel Wahres dran. Ich fühle mich interessanterweise auch manchmal einsam, wenn ich sehr im Stress bin. Weiß nicht, wie es euch da geht.

Vor lauter Zeugs heute ganz vergessen, Ukulele zu spielen, Vokabeln zu lernen, etwas wegzuminimieren und mein Abendessen zu fotografieren. ? Vielleicht war es auch deswegen kein besonders guter Tag…

Hole ich jetzt noch eben nach, so kann man das ja nicht enden lassen. Außer das mit dem Abendessen. Das kommt jetzt zu spät…

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Right

Hackfleisch abschaffen

Ich bin ziemlich begeistert von Greenforce-Produkten. Die Firma macht veganes Rührei, das man sogar essen kann, vor allem aber veganes Hackfleisch aus Erbsenprotein und Rote Beete. Du kaufst es als Pulver, rührst es als Wasser an und schon da wirkt es von der Textur und dem Aussehen her irgendwie wie rohes Hackfleisch. Nach dem Braten schmecke ich dann kaum einen Unterschied zu gemischtem Hackfleisch vom Supermarkt. Ist gut gewürzt, fühlt sich an wie Fleisch, schmeckt wie Fleisch. Passt alles.

Greenforce gibt es erst seit zwei Jahren. Und was ich am interessantesten finde: Als ich neulich bei Lidl war, um ein paar Tüten davon zu kaufen, gab es das nur als Aktionsprodukt. Ein paar Regale weiter verkaufte Lidl schon täuschend ähnliches Zeug von einer Hausmarke, das kaum anders schmeckte (ich hab es ausprobiert). Nachgeahmt und ersetzt nach nicht einmal zwei Jahren. Ich glaube, für Greenforce ist das nicht besonders schön.

Es zeigt aber, dass unfassbare Dynamik in dem Thema ist. Fleischersatzprodukte gibt es im Massenmarkt überhaupt erst seit knapp 10 Jahren, und sie werden immer besser. Hackfleisch kann man im Grunde also jetzt schon beinahe komplett ersetzen. (Mag sein, dass richtig gutes, teures Rinderhack noch besser schmeckt, aber der normale andere Kram?!). Bei Schnitzeln, Steaks, Filets etc. sind sie leider noch nicht so weit, aber wenn das in dem Tempo weitergeht, könnte das Thema in 10 Jahren – Achtung Schenkelklopfer – gegessen sein. Wenn das ohne geschmackliche Einbußen gelänge, Fleisch komplett zu ersetzen – es wäre ein Segen!

Minimalismus wird zum Ende hin immer schwieriger: Der Daily-Sortout brachte heute das Umziehen meiner Bürokommode (die kommt noch ganz weg) in meine Flurkommode:

Gestern war erneut mein Kleiderschrank dran. Und mir fiel auf: Da ist das Limit jetzt erreicht:

Es werden eher sogar noch mehr Sachen werden. Alle restlichen 10 T-Shirts sparken joy, 1 Anzug + Hemd braucht man. Vor allem meine Sportklamotten mag ich nicht weiter reduzieren. Ich treibe derzeit 5-6x Sport in der Woche, weil ich mich einfach gerne bewege. Klammottenwaschen ist mir allerdings ein Graus, das würde ich am liebsten nur 1x im Monat tun. Weil ich aber jedes Sportoutfit aus Funktionswäsche nur 1x tragen kann, sehe ich eigentlich nur zwei Möglichkeiten: gar noch mehr Sportklamotten kaufen oder auf Merino & Co. umsteigen, was nicht jedes Mal gewaschen werden muss, aber die schlechtere Sportfunktion hat. Mal überlegen…

Wahr ist aber auch: Wahrscheinlich kann ich nicht alles behalten, nur weil es Joy sparkt. Und dann wird es langsam richtig schwierig. Das oben rechts im Bild ist allerdings auch alles, was ich noch an Klamotten besitze. Ich finde, das ist schon recht minimalistisch. Wenn auch kein Hardcore-Pro-Level, wo die Leute nur noch 2 T-Shirts und so haben und die alle gleich aussehen…

Überlege noch…

Buch: Heute kam das Kapitel über Essen dran. Der Reiseführer wird meine Top 25 Gerichte aus Singapur enthalten. ♫ Ich will zurück, ich will zurück… Und ich muss gestehen, dass es hauptsächlich des Essens wegen ist. Mann, hatte ich Hunger danach…

Nasi Lemak! ?

Und ja, ich habe „Kokosnussreis“ falsch geschrieben… ? Ist zum Glück noch nicht die finale Version.

Stand im ebenfalls heute wegminimierten Buch (Titel schon wieder vergessen, irgendwas mit „Das funktioniert so“) unter „Mittel gegen Kater“. Wird ausprobiert!

Muss zurück zur 4. Staffel „Stranger Things“. Macht wieder erstaunlich Spaß. Ciao ciao!

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Right

New York, Urlaub, Kreislauf und Bücher

Ich habe extrem Kreislauf gerade. Das führt nicht nur dazu, dass ich regelmäßig in den Penny Markt einfalle und dort Soft Cake kaufe. Ich konnte es doch nicht vermeiden und ich kenne auch den biochemischen Zusammenhang nicht, aber mein Körper funktioniert gerade nur damit. Es dreht sich bei mir auch alles, wenn ich vom Stuhl, dem Bett oder der Couch aufstehe. Dann muss ich mich meist kurz abstützen, wie so ein alter Mann. Trotzdem konnte ich vorhin relativ problemlos 2,5 Stunden Tischtennis spielen. Es ist verrückt. Eventuell ist das Loratardin Schuld, das ich gerade gegen die Pollenallergie einsetze. Habe ich so im Verdacht.

Ich habe Urlaub geplant in einem Monat. Dann würde ich die Deutschland-Tour mit dem Fahrrad angehen; drei Wochen lang. Eigentlich wollte ich die erst machen, wenn ich alles wegminimiert habe. Und mein Buch veröffentlicht. Das würde noch ganz schön viel Arbeit werden, zumal auf der eigentlich Arbeit gerade auch über die Gebühr viel los ist. Und irgendwo ist da ein Denkfehler, auf den ich gerade noch nicht komme…

New York. Irgendwie fiel mir New York ein als eine der ersten Destinationen der Weltreise, wenn man noch gar nicht genau weiß, wohin eigentlich. Problem ist allerdings, dass ich den Planungen nach im Januar losreisen könnte. Dann ist aber gerade mal so gar keine Saison für New York. Außerdem sagt mir mein Gefühl, dass das so einfach alles gerade nicht wird, auch mit Corona und der Rezession, in die wir wohl schon längst geschlittert sind.

Ein Monat noch Zeit für das Buch. Zumindest das sollte ich jetzt mal forciert angehen. Ist ja auch langsam Reisezeit. Und irgendwie kehrt die Lust darauf auch gerade zurück.

Daily sort-out: „Feeling Good“ von David D. Burns ausgelesen. Ziemlich gut. Ich glaube, der Mann ahnte gar nicht, welchen Gefallen er der Menschheit damit getan hat. Viele Esoteriker und Selbsthilfe-Autoren dürften danach bei ihm abgeschrieben haben. Aber die Idee und der vielfache Beweis, dass sich Depressionen allein mit einem anderen Mindset kurieren lassen, ist genial – auch wenn es heute in den USA kaum noch angewendet wird und Medikations-Therapie dort wohl gewonnen hat, weil sie auf den ersten Blick „praktischer“ erscheint.

Jetzt fällt mir auch der Denkfehler auf: Wenn ich im Januar erst auf Weltreise gehe, muss ich jetzt nicht binnen einen Monats alles wegminimiert haben. Dann bleiben mir noch ein paar Monate mehr Zeit.

Ich fall um. Das Gemeine ist, dass man auch mit Kreislauf nicht unbedingt besser einschlafen kann. Aber die Anziehungskraft ist ungleich größer. Ich glaube, was ich schreibe, macht gar nicht so viel Sinn. Ich höre mal lieber auf.

Nachgenießen: Green Day bei Rock am Ring 2022. Den offiziellen Mitschnitt haben die Organisatoren leider nie veröffentlicht (diese Idioten!), aber dieses Video (von der Scheiß-Tribüne gefilmt, vielen Dank!) vermittelt einen kleinen Eindruck:

Oder dieses. <3

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OK

Keine Nachbarn

Ich habe derzeit keine Nachbarn und feiere das hart. Direkt neben mir wohnt schon seit Monaten keiner mehr, und die Nachbarn über mir sind auch ausgezogen. Ich kann beinahe so laut sein, was ich will. Ich kann laut mit mir selbst reden, was ich sowieso gerne mache. Und ich kann im Prinzip die Musik voll aufdrehen, weil es keinen stört. Der Nachbar unter mir ist noch da, aber der hört selber gerne laut Rockmusik, der beschwert sich nicht.

Ich weiß, was ihr denkt: Du wohnst doch am Frankenbadplatz, wo jeder den ganzen Tag seinen Bluetooth-Lautsprecher voll aufgedreht hat, warum machst du das nicht immer?

Na ja, weil man es in unserem hellhörigen Haus eigentlich schon hört, es immer sehr nette Nachbarn waren – und weil ich auf meine alten Jahre mittlerweile so hohe Lautstärken gar nicht mehr ertrage.

Deswegen mache ich eigentlich gar nicht so viel anders als sonst. Ich bin ein bisschen lauter, aber wahrscheinlich war ich mit meiner eigenen Lautstärke so zurückhaltend, dass sich der eine oder andere gefragt, ob in meiner Wohnung überhaupt jemand wohnt. Ich werde immer noch nicht groß auffallen. Vielleicht mache ich einfach so weiter, auch wenn da bald jemand Neues wohnt.

Zeiten, in denen die Tage eigentlich 48 Stunden haben müssten. Es ist sooo viel zu tun und ich komme mit allem kaum hinterher.

Daily sort-out: „Feeling Good“, S. 450-500 – ich lese noch daran und mache gleich weiter. Dr. Burns erklärt, welche Auslöser für Depressionen wahrscheinlicher sind. Solche, die einem negativen Gedankenmuster folgen oder körperliche. Zumindest zum Zeitpunkt, wo die 2. Auflage erschien (1999) wusste man es noch nicht genau.

Ansonsten habe ich noch den kaputten Brause-Halter im Bad ausgetauscht. Joa. Sonst heute nichts.

Marteria: „Niemand bringt Marten um“. Seit ich seine ziemlich geile Show bei „Rock am Ring“ gesehen habe, bin ich heimlicher Fan:

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Right

Wie das 9-Euro-Ticket mir das Autofahren wieder schmackhaft machte

Sie taten in letzter Zeit eigentlich alles dafür, damit ich mein Auto endlich abschaffe. Lange Rotphasen an der Ampel, Tempo-30- oder ganz verkehrsberuhigte Zonen. Die astronomischen Spritpreise – sowieso. Und immer wieder Events, um meinen Nachbarn und mir zu zeigen, wie schön eine autofreie Innenstadt doch sein kann. Ich fand es gut und trommelte mit, bis dann wieder der Moment kam, in dem ich mein Auto doch einmal brauchte – und dann nirgendwo parken konnte.

Erst gab es immer weniger kostenlose Parkplätze in meiner Nachbarschaft – dann immer weniger Parkplätze überhaupt. Baustellen, Begrünungen, ja sogar der Glasfaserausbau kostete eine Zeitlang vier hervorragende Parkplätze in meiner Straße, weil der Versorger dort monatelang riesige Kabeltrommeln zwischenlagerte. Fahr doch Bus, Bahn oder noch besser: Rad, sagen Kommunalpolitiker und Klimaaktivisten. Was sie nicht sagen: Wie man mit dem Bus im Winter zum Tischtennis nach Wachtberg-Pech kommen soll oder – noch besser – abends von dort wieder zurück.

Köln Hauptbahnhof bei Nacht
Köln Hauptbahnhof bei Nacht

Aber okay, es ist nicht so, als würde die Politik nichts tun. Als eine Art Vorschau, wie die autofreie Zukunft aussehen kann, gibt es jetzt das 9-Euro-Ticket. Eine Entlastung der Bürger für die hohen Energiepreise – passend zur Urlaubszeit. Wie das in der Realität aussieht, brauche ich eigentlich nicht groß zu skizzieren. Da kann vermutlich inzwischen jeder ein Lied von singen.

Kürzlich freitagsnachmittags kam ich auf die Idee, einen Freund in Düsseldorf mit dem 9-Euro-Ticket zu besuchen. Weil die Bahn, die ich eigentlich nehmen wollte, 30 Minuten Verspätung hatte, konnte ich zum Glück in eine andere Bahn steigen, die bereits eine Verspätung von 40 Minuten hatte. Die stieg im Laufe der Fahrt natürlich immer weiter an. Schnellere Züge sollten passieren können, einzelne Waggons waren so voll, dass die zusammengepferchten Mitreisenden an jedem Halt die Lichtschranken der Türen unterbrachen. Mein Nebensitzer transpirierte genervt in meine Richtung.

Beim Umsteigen in Köln war dann das Gleis so voll, dass die Bahn Sicherheitspersonal einsetzte, um die Ströme der Reisenden voneinander zu trennen. In der Bahnhofshalle wurde ich zusammen mit hunderten Anderen grob in die Richtung geschoben, in die ich musste. Der Anschlusszug selbst hatte natürlich Verspätung, diesmal gab es keinen Sitzplatz für mich. Die Bahn nahm weitere Verspätung auf, kleine Kinder weinten.

Alle fahren Bahn – sind da nicht die Straßen frei?

Wie ich da so stand, in Mitten anderer verschwitzter und sehnsüchtiger Reisender, stellte ich mir vor, wie es wäre, jetzt im Auto zu sitzen. Ein bequemer Sitzplatz nur für mich alleine, gesicherte Frischluftzufuhr, mein ganz persönliches Bordprogramm, keine Pflicht eine Maske zu tragen. Und noch ein Gedanke schoss mir durch den Kopf: Wenn jetzt alle nur noch Bahn fahren – müssten dann nicht eigentlich die Straßen frei sein?!

Das wollte ausprobiert werden. Die jüngst zumindest wieder leicht gesunkenen Benzinpreise gaben mir zusätzliche Bestätigung. Und so entstaubte ich exakt eine Woche später meinen zuletzt nur noch selten genutzten, beinahe 20 Jahre alten VW Lupo und machte den Test. An einem späten Freitagnachmittag von Bonn nach Düsseldorf. Eigentlich Harakiri – normal sammeln sich zu der Zeit Feierabend-, Wochenend- und Urlaubsverkehr aus Rheinland und Ruhrgebiet, und die Straßen sind brechend voll. Und jetzt?

So leer sind die Straßen an einem Freitagnachmittag rund um Köln sonst nicht.

Jetzt war tatsächlich wenig los. Ich kam ohne Probleme auf die A555, dann auf die A4 und sogar die A3. Ein paar andere Autos waren unterwegs – natürlich. Aber kein Stau, nirgends. Und genauso entspannt ging es einige Zeit in die Gegenrichtung zurück nach Bonn.

Das ist noch kein Beweis, aber ein Indiz. Wenn es das Ziel der Bundesregierung war, die Straßen wieder frei zu kriegen, dann könnte sie das mit dem 9-Euro-Ticket geschafft haben. Für die Besserverdienenden, die sich trotz fehlgeschlagener Sprit-Subventionierung das Autofahren noch leisten können: immerhin. Aber spaltet das die Gesellschaft nicht viel mehr, als uns lieb ist? Hier die gut Betuchten auf der freien Autobahn, dort die armen Säue im überfüllten Zug.

Einen Parkplatz fand ich übrigens erst 300 Meter von meiner Wohnung entfernt. Die Lokalpolitik immerhin meint es ernst mit der autofreien Zukunft – außer für die, die ein Haus mit eigenem Parkplatz haben. Gäbe es für „arme“ Mieter wie mich eine entspannte Alternative zum Auto – ich würde sie nehmen.

Daily sort-out: „Feeling good“, S. 400-450. Dr. Burns berichtet von seinen härtesten Fällen.

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Argh

In der Projektmanagement-Hölle

Für die Arbeit habe ich jetzt zwei Wochen lang nach einem Projektmanagement-Tool gesucht, das Kanban, Gantt, Berichte und vielleicht noch einen Kalender kann. Wir benutzen bislang eine kostenlose Version von MeisterTask, aber die kann in der kostenlosen Variante nicht so viel.

Bei der Recherche festgestellt:

  • Das kostenlose Internet ist Geschichte.
  • Gut, das wussten wir im Grunde, siehe auch Paid Content bei Spiegel, Zeit und Co. Aber dass es so schlimm ist, hatte ich nicht gedacht.
  • Praktisch alle Projektmanagement-Tools verfolgen die gleiche Preisstruktur: Einen Zeitraum kostenlos testen, dann zahlen und zwar richtig! Die meisten verlangen ab 8-12 Euro netto im Monat – pro Nutzer, exklusive Mehrsteuer.
  • Wir haben ein Team von 10 Leuten, bei 10 Euro im Monat ergibt das 1.200 Euro im Jahr – für eine bescheuerte Projektmanagement-Software!
  • Betriebssysteme, Bildbearbeitungsprogramme (außer Photoshop), ganze Office-Lösungen, Netflix, Spotify… sind billiger.
  • Um das Geld halbwegs zu rechtfertigen, bieten diese oft völlig überladenen Tools meistens ALLES, also auch Dinge, die man gar nicht will, wie Integration deiner Telefon-App, E-Mail-Konten, Zeiterfassungs-Tools um deine Mitarbeiter zu überwachen.
  • Das, was ich eigentlich will – Aufgaben strukturiert managen – ist dafür dann in irgendwelchen Untermenüs verschachtelt.
  • Am Ende kann trotzdem keins genau das, was ich eigentlich suche.
  • Die noch sympathischsten davon bieten immerhin eine Basisversion dauerhaft kostenlos.
  • Die ersten 5 Treffer auf Google sind immer Anzeigen der gleichen 5 Unternehmen, selbst wenn ich nach „free project management tools“ suche.
  • Einige kannst du dir nicht einmal anschauen, ohne deine Telefonnummer, deinen Klar- und deinen Firmennamen einzugeben.
  • Das Marketing eines Anbieters – ich sag einfach mal: Wrike – war besonders aggressiv. Nachdem ich so naiv war, meine echte Telefonnummer anzugeben, erhielt ich eine personalisierte E-Mail, kurze Zeit darauf zwei Anrufe direkt hintereinander, deren Absender mein Smartphone unter Spam-Verdacht stellte, eine Nachricht auf meine Mailbox („Leider erreiche ich Sie nicht. Rufen Sie mich dringend zurück!“) und später am Nachmittag noch eine E-Mail. Hab mein Konto sofort danach wieder gelöscht.

Puh, nee, beim Kostenlos-Internet war auch nicht alles toll, aber da zahle ich anderswo lieber mit meinen Daten, als dass ich so einen Mist mitmache. Wir bleiben jetzt erst einmal bei MeisterTask, auch wenn die ein ähnliches Geschäftsmodell verfolgen. Die haben uns bisher nicht im Stich gelassen und ein bisschen Restsympathie ist zumindest noch da. Ich hoffe, das bleibt auch.

Daily sort-out: „Feeling Good“, S. 350-400. Dr. Burns im Kampf vs. eine Nihilistin.

Hab noch einige Steuerbelege eingescannt und mir meine bisherigen Belege der Umsatzsteuervoranmeldung angeschaut. Offenbar hat mein Vergangenheits-Ich sogar Extra-Arbeit geleistet und selbst Belege gesammelt und gescannt, die Einkommensteuer-relevant sind.

Gestern die vier Kündigungen an Vodafone und jetzt das! Mein Vergangenheits-Ich ist manchmal gar kein so verkehrter Typ…

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Endgegner Papier

Und wieder einmal die Steuer…

Das Hauptproblem ist dabei wirklich das Papier. Ich weiß, ich weiß. Das meiste geht heute digital oder sogar automatisch, aber auch darauf musst du erstmal umstellen. Und das klappt sehr schlecht, wenn du den Driss so sehr hasst, dass du ihn mit spitzen Fingern nicht anpacken magst. Aber davor davonlaufen ist auch keine Lösung. Ein echter Endgegner. Danke auf jeden Fall, Nicky, für den moralischen Beistand!

Vergangenheits-Ich wollte wohl auf Nummer sicher gehen… ?

Bloß weg von diesen Verbrechern! Schlechtester Provider, den ich jemals hatte.

Wer war nochmal derjenige, der lieber Ukulele lernen wollte, weil das so ja viel einfacher wäre als Gitarre? ?

Es gibt rund 150 Akkorde und etwa jeder dritte davon ist ein Barrégriff…

Ich habe Volbeat auf Rock am Ring sogar geskippt, kann mit der Stimme des Sängers nicht besonders viel anfangen, hab jetzt aber doch mal rein- und ein paar echt gute Songs gehört. Ich mag ihr Cover von Battleship Chains, gefunden auf der „Rock am Ring 2022“-Playlist:

Und ja, ich schwelge immer noch in Erinnerungen von Rock am Ring. Die Niederländer haben sogar ein Wort für sowas: nagenieten, wörtlich übersetzt „nachgenießen“. Ich finde, das sollten wir ins Deutsche übernehmen!

Daily sort-out: s.o. + „Feeling Good“ S. 250-350. Burns‘ Spezialität sind Rollentauschs und Dialoge mit Patienten, teils auch gestellte, in denen er zeigt, wie man inneren oder echten, äußeren Kritikern die Munition nimmt. Dieses über Selbstwertgefühl wollte ich mit euch teilen: