Das gilt auch für diesen Blogbeitrag; er wird kurz. Ich dachte aber vor allem an Klatsch und Tratsch, wie es ihn heute in meinen Tischtennis-WhatsApp-Gruppen gab. Erfolgreiche Menschen klatschen und tratschen nicht, habe ich mal gelesen. Und ich will ja erfolgreich sein – Spaß macht das manchmal aber schon, muss ich gestehen. 😉
Heute jedenfalls habe ich mich nicht beteiligt, weil ich einfach keine Zeit hatte. Auf der Arbeit ist gerade richtig viel los. 2 Stunden Telefonkonferenz, einiges vorzubereiten, nachzubereiten und auch sonst noch viel zu organisieren. Während mein Smartphone heiß lief, konzentrierte ich mich mal ganz auf die Arbeit, statt in den WhatsApp-Gruppen früh meinen Senf zu etwas zu geben. Und siehe da: es sprangen Andere in die Bresche. Es sagten sogar einige was, die sonst nie etwas sagen. Vielleicht sagt man selbst für gewöhnlich einfach zu viel.
Ich sollte öfter keine Zeit haben, mich an Diskussionen zu beteiligen.
–
Gilt es als Aussortieren, die Bilder, die man schon aussortiert hat, zu bearbeiten und als Ausdrucke zu bestellen? ? Ich kann mir das ja nur selbst beantworten und sage: passt schon. Macht nämlich auch Spaß. Problem ist, dass ich wahrscheinlich gar nicht mehr so viel davon haben werde, wenn ich das mit der Weltreise durchziehe. ? Aber das habe ich ja im Grunde immer schon gewusst.
Murmansk in Nordrussland war eine Stadt, die ich immer mal besuchen wollte. Und als ich dann die Chance hatte und gerade „in der Gegend“ (Nordkap) war, habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und bin rübergefahren. Ich spreche so gut wie kein Wort Russisch, Russen in der Regel schlechtes bis gar kein Englisch. Aber trotzdem hat’s irgendwie geklappt. Und genial war’s! Die Stadt irgendwo zwischen Kommunismus und Moderne, und dann ging es weiter auf dem „Highway“ runter in Richtung Sankt Petersburg. Und weil ich an einem Tag hunderte Kilometer abriss und nichts als Straße sah, bog ich an einer Ausfahrt einfach mal ab, landete in ein Dorf, das aussah wie Bullerbü, sah eine alte Babuschka in türkisem Kleid in der Tür zu ihrem türkisen Haus stehen und lächeln – und stieg aus.
Es war das erste Mal seit dem Kindergarten, dass ich einem Menschen gegenüber stand, der keinerlei Argwohn in sich trug, null. Wir standen da, lächelten uns an, unterhielten uns bestimmt eine Viertelstunde lang mit Händen, Füßen und Google Translate über Ich-weiß-nicht-was und fühlten uns irgendwie verbunden.
Es ging danach noch weiter in einen kleinen Ort namens Kem, direkt am Weißen Meer gelegen, die einzige Übernachtungsmöglichkeit in hunderten Kilometern Umkreis, die sich auf Booking.com buchen ließ. Was dann auch die einzigen Worte waren, die mein russischer Gastgeber auf Englisch beherrschte: „Jürgen! … … … Booooking.com!“
Ich traf dort eine Russin, die fließend Englisch sprach und mir die Unterschiede zwischen Moskau und Sankt Petersburg erklärte, während ihr Mann daneben stand und einfach nur lächelte – ohne ein Wort sagen zu können. Für zwei Tage ging es dann noch nach Sankt Petersburg und seine atemberaubende Paläste, wo ich mich mit der sehr hübschen Verkäuferin eines Souvenirladens über Putin-Matruschkas und Putin-Kartenspielen unterhielt. Damals konnten wir noch darüber lachen. Ich ging in einen Supermarkt und sprengte die Bank, weil ich mit dem Geld durcheinander kam und meine Snacks mit einem 10.000- statt einem 1.000-Rubel-Schein bezahlte. Erst später fand ich raus, dass man in Russland eigentlich längst alles per Smartphone bezahlte. Die Verkäuferin murmelte etwas, ging ins Hinterstübchen und kam mit einem daumendicken Paket an Scheinen als Wechselgeld zurück, während die Leute hinter mir in der Schlange ohne einen Mucks seelenruhig warteten, bis wir so weit waren.
Die Erkenntnis, die blieb, jedenfalls: Was. Für. Tolle. Menschen. Dort!
Und das sollen jetzt unsere Feinde sein?
Okay, wir sehen das nicht so schwarz-weiß; Putin ist der Böse, die Russen nicht. Zumindest, solange wir ihnen nicht auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen, was ich immer noch nicht für ganz ausgeschlossen halte…
Aber darum geht’s mir heute eigentlich gar nicht. Es geht mir darum, dass diese Reise heute so nicht mehr möglich wäre. Selbst wenn ich irgendwie doch noch nach Russland einreisen könnte, ein freies Bewegen wäre nicht mehr möglich, die Menschen würden anders auf mich reagieren, es wäre wahrscheinlich auch einfach keine gute Idee gerade, dorthin zu reisen.
Also dieses „Mache-ich-später-mal“ ist eine ganz schlechte Idee. Denn es kann und wird immer etwas dazwischen kommen. Mein weiser Rat also: Worauf ihr die Chance habt: tut es sofort, bevor es zu spät ist!
Speaking of which: Weltreise – why the hell not? Ich setze mir mal den 1.1.23 als Startdatum, denn es ist gut, klare Ziele vor Augen zu haben. Wenn es früher klappt: auch okay.
–
Daily sort-out: Die Endauswahl steht. Yeah!
Sind nur leider 37 Bilder, die ich gerne aufhängen würde, aber nur 9 Rahmen frei.
Muss ich wohl noch bisschen Platz für mehr Bilder schaffen.
Herrlich, wenn ein Held in einer Actionkomödie eine Schwäche hat. Indiana Jones hat Angst vor Schlangen. Marty McFly aus „Zurück in die Zukunft“ wird getriggert durch die Provokation: „Du feige Sau“, worauf er dann reagiert mit…
Was das mit diesem Blog zu tun hat? Seit Tagen zermartere ich mir den Kopf darüber, wie ich mich selbst dazu motiviert bekomme, mein verdammtes Kapitel über Architektur in Singapur endlich zu schreiben. Ich tat es bisher nicht,
Weil ich mich mit Architektur nicht auskenne
Weil ich Angst habe, dass deswegen ein schlechtes Kapitel dabei herauskommt
Weil sich das Kapitel deswegen auch nicht so schön leicht herunterschreiben lässt wie die meisten anderen.
Gerade in der Badewanne, wo mir für gewöhnlich die besten Ideen kommen, kam mir diese: Du wolltest doch Ängste überwinden. Und das tut man am besten, an dem man sich selbst challengt und die Angst damit überwindet, indem man es einfach macht. Auch mich nennt niemand eine feige Sau (wehe!).
Also gerade aus der Badewanne wieder raus, gerade noch abgetrocknet und meinen schicken Bademantel übergeworfen, und dann direkt an den Laptop. Noch kurz recherchiert, alles zusammengetragen, was mir noch für das Kapitel fehlte, und dann den Rohtext endlich runtergeschrieben. Hat mich 45 Minuten gekostet. Also doch, leicht war es nicht. Aber machbar. Und jetzt liegt der Mist endlich, endlich hinter mir. Von hier an sollte es mit dem Arbeitsaufwand bergab gehen, also im wahren Sinne des Wortes.
–
Nochmal ein paar Lieblings-Songs meiner Jugend nachgehört und die Texte analysiert:
Pearl Jam: Alive -> na ja
Nirvana: Smells like teen spirit -> kompletter Nonsense, es allerdings anscheinend auch genau darauf angelegt
Garbage: Stupid Girl -> ok
Oasis: Don’t look back in Anger -> gar nicht mal so schlecht
Guns N’Roses: You could be mine -> ziemlich badass
Metallica: Nothing else matters -> eigentlich ziemlich schön, genauso wie der Song
Don McLean: American Pie -> nice!
Harry Chapin/Ugly Kid Joe: Cats in the Crade -> dto.! Verbringt mehr Quality Time mit euren Kindern! 😉
–
Mein erstes Weinfest an der Ahr mit anschließendem Absacker im Kater 26 mit Nicky und Juan. Gonna miss these days. 🙁
–
Ich mag keine Fotos mehr aussortieren, keine Fotos mehr aussortieren, aussortieren, aussortieren… na ja, das Ende naht:
Ich mag „The Office (US)“, hole das gerade mit reichlich Verspätung nach und feiere das ziemlich ab. Klar sind da alles voller Chaoten im Büro und ein narzisstischer Chef. Aber jede Folge ist dann doch wie ein kleiner Familienausflug. In einer Folge erlebte Andy eine ziemliche Enttäuschung nach einer Aufführung in seinem Laientheater – und die ganze Mannschaft kommt am Schluss vorbei, um ihn wieder aufzubauen:
Das ist schon herzensgut. Was mir aber vor allem aufgefallen ist: der Song aus dem Video! Das ist natürlich eine Neuinterpretation von Macy Greys „I try“. Den Originalsong kannte ich (ich bin in den 90ern stecken geblieben und kenne jeden erfolgreicheren Popsong aus der Zeit. Try me!). Mir war der Text bis dahin aber nie sonderlich aufgefallen.
Und der gefällt mir bei genauerer Betrachtung ziemlich gut. Ein Liebeslied mal anders herum, sich eingestehen jemanden zu vermissen, auch wenn man eigentlich so tut, als würde einen die Trennung nichts anhaben („though I try to hide it, it’s clear: my world crumbles when you are not here“).
Damals war mein Englisch noch nicht gut genug, oder ich habe einfach nie mal wirklich auf den Text gehört – bis jetzt.
Eine ähnliche Offenbarung hatte ich neulich, als ich mir „What’s up“ von den 4 Non Blondes noch einmal genau angehört und auf den Text geachtet habe. Und schon einmal vor langer langer Zeit bei William Shatners herrlicher Neuinterpretation von Pulps „Common People“.
Was ich mich gerade frage, ist: Wie viele Lieder aus seiner Jugend müsste man wohl eigentlich nochmal neu hören, um herauszufinden, wozu man da eigentlich alles so mitgesummt hat, ohne es genau zu wissen oder mal genau hinzuhören? Welche Lieder, die man geliebt hat, waren vom Text her am Ende in Wahrheit Schrott? Und anders herum: Welche Perlen sind einem da entgangen, wo man mal besser aufgepasst hätte? Fällt euch da was ein?
–
A propos Musik: Liam Gallagher hat ein neues Album raus. Und es ist leider wie immer, wenn Liam Gallagher ein neues Album rausbringt: Es klingt nach Oasis, ist es aber nicht. Und das Stigma wird er nicht mehr los, bis er und Nöl nochmal gemeinsam… aber das wisst ihr ja.
Ist der Name „(I wish I had) More Power“ hier Programm? Der Song gefällt mir allerdings trotzdem irgendwie. Talent hat er ja… ?
Und, ach so, der Text… Na ja…
–
Daily sort-out. Mir ist aufgefallen, dass ich noch keine finale Auswahl zum Drucken treffen kann, ehe ich den Best-of-Singapore-Ordner noch einmal durchgegangen bin. 1.400 Fotos. Verdammt…
Ich mag Veränderungen nur, wenn Sie nicht zu viel Neues bringen. ?
Und jetzt gerade ändert sich viel. Die bekannte Weltordnung, das Klima, bei mir die Arbeit, die Persönlichkeit, vielleicht auch mittelfristig der Aufenthaltsort. Da bekommt man teilweise die Krise.
Nein, kann man nicht anders sagen: Es wird ein Sommer der massiven Veränderungen werden. Ich tue mein Bestes, damit die alle in die richtige Richtung gehen. Wenn Veränderungen nicht Überhand nehmen, können sie sogar Spaß machen. Deswegen jetzt erstmal Schritt für Schritt.
–
Der Singapur-Reiseführer stockt. Bilder sind aussortiert, von der Mehrheit der Kapitel steht der Rohtext, aber seit Wochen hängt es bei einzelnen Kapiteln, für die mir einfach die Zeit fehlt, selbst für Microschritte.
Heute habe ich endlich mal ein bisschen weiter gemacht, die letzten noch offenen Kapitel immerhin in eine Reihe geschoben (es fehlt noch ungefähr ein Drittel), den Rest gelöscht. Wird noch eine ganze Menge Arbeit, aber die wirkt jetzt zumindest wieder überschaubar.
–
Toll war’s gestern auf der Bonner Theaternacht 2022! Nette Leute, tief gehende Gespräche, viel Kultur, Gedichte über das Cala d’Or (eine verranzte, aber kultige Pizzeria) und das Neinhorn:
–
Ich plädiere für mehr Feier- und Brückentage. Man kommt mal zur Ruhe, man hat die Zeit, Dinge auszusortieren, sich mal zu sammeln und einfach mal einen ganzen Abend auf der Couch zu verbringen.
–
Social-Media-Beratung vom Stuckateur. #jedermachtalles
–
Daily sort-out. Noch was aussortiert unter den druckfähigen Bildern, Ordner minimiert von 700 auf nur noch 200 Fotos. Hier noch ein paar Exemplare (teils aussortiert, teils behalten):
Es folgen ein paar Bilder, die ich mal für ausdruckens-und-an-die-Wand-hängenswert fand. Teilweise müssten sie noch etwas bearbeitet werden. Einiges davon fand ich wohl komisch, einiges bei näherer Betrachtung jetzt nicht mehr so. Könnt ihr verstehen warum? 😉
Mit ihr in einem Bungalowhäuschen mit kleinem Garten am Berliner Stadtrand leben, bis wir grau und alt sind, und immer wieder Freunde einladen und bei Lagerfeuer im Garten oder Kaminfeuer im Wohnzimmer abhängen. Einer spielt Gitarre dabei, morgens gibt es Kaffee und lecker Frühstück. Ich habe einen Plattenspieler, meine Frau liest und strickt gerne, wir haben schwere Lehnstühle, eine große Couch, eine Veranda und trotz allem sind wir nicht spießig. ☝?
Eine Katze dabei halten
Ein berühmter Romanautor sein und davon leben
Und zwar auch so ziemlich in der Reihenfolge.
Jetzt, wo ich das hier gerade noch einmal aufliste, wundert mich vor allem, dass der Plan mit Berlin so klar ist. Meine Eltern hatten Freunde in Nikolassee, die wir einige Male besucht haben, als ich Kind war, und da fand ich es ziemlich cool. Cooler zumindest als in Wien, wo meine Eltern auch Freunde hatten. Katzen hatten die in Berlin auch, nur keinen Bungalow…
Na ja, vorhin dachte ich jedenfalls: Es ist unwahrscheinlich, dass dieser Plan noch Wirklichkeit wird. Ich wohne in Bonn im 3. Stock einer Mietswohnung, wo man humanerweise keine Katzen halten kann, ich habe in meinem Leben noch kein Buch geschrieben, Bungalowhäuschen kosten ein Vermögen, gerade in Berlin, und vom Heiraten bin ich im Moment ungefähr so weit entfernt wie die Erde vom Mars. Aber man fragt sich halt schon: Wenn man in ca. 40 Jahren ins Gras beißt, wozu macht man das dann alles eigentlich? Was ist der Sinn des Lebens, außer: den Lebensplan zu erfüllen, von dem man fühlt, dass er der richtige ist?
Unmöglich ist es derweil freilich nicht… Vielleicht bin ich sogar näher dran, als ich es jemals war. Vielleicht muss ich nur die Reihenfolge ändern. Ich möchte aus Bonn weg, Berlin gefällt mir, und man könnte ja mal die Augen nach Wohnungen aufsperren, auch wenn der Markt gerade schwierig ist. In diesem Jahr werde ich wohl mein erstes Buch veröffentlichen. Es wird kein Roman, aber eine Mischung aus Reiseführer und Reiseabenteuerliteratur, und das ist schon mal eine Steigerung im Vergleich zum Journalismus. Eine Katze kann man sich ja immer holen, fehlt also nur noch die Frau fürs Leben.
Ich weiß nicht, ob das alles was wird, aber man kann ja mal darauf hin arbeiten. Ich werde natürlich ein Gästezimmer im Bungalow einrichten. Kommt vorbei! 🙂
–
Was ist euer Lebensplan und wie nah seid ihr dran?
–
Jetzt bin ich beinahe etwas traurig, dass der HSV nicht in die Bundesliga zurückkehrt. So weit kann’s kommen. ?
–
Best of sort-out. Schottland-Fotos aus meinem Album der Bilder, die ich mal für lohnenswert gehalten habe, sie mir an die Wand zu hängen. Tue ich das immer noch? ?
Im ersten Gang habe ich die Bilder aus dem Verzeichnis schon deutlich reduziert. Mal sehen, was am Ende noch übrig bleibt…
Ich habe alle Fotos aussortiert, die ich jemals gemacht habe. Und vor allem die letzte Charge der Singapur-Bilder war ein ziemlicher Kraftakt, weil da viele Erinnerungen dranhingen. Leb im Jetzt, sagen Lebensratgeber, aber das ist auch immer leichter gesagt als getan. Ich kann nur sagen, dass mir da gerade ein riesiger Brocken von der Seele gefallen ist. Damit jetzt erstmal fertig zu sein, setzt ungeahnte Energien frei.
–
War ich heute also erstmal 70km radfahren. Die Madbachtalsperre zwischen Rheinbach und Bad Münstereifel ist nicht unbedingt ne Reise wert…
Der Rest der Gegend (Voreifel im Rhein-Sieg-Kreis?) war aber eigentlich ganz hübsch. Sollte man eigentlich eine Stadt verlassen, wenn man die Gegend drumherum noch gar nicht richtig erkundet hat? ?
–
Übrigens krass, das mal ebenso nebenbei zu erwähnen. 70km! Ich fahre weiterhin mit dem E-Bike aber mittlerweile meistens ohne Motor, heute ganz ohne. Es gab schon ein paar ganz stattliche Steigungen, und ich reiß die mal eben ab, ohne am Ziel sonderlich erschöpft zu sein. Glaube, ich bin tatsächlich gerade fitter, als ich jemals war. Das geht also auch noch im hohen Alter. 🙂
–
Aber zurück zum Thema: Wie lebt man eigentlich im Jetzt? Ich weiß, dass das gut wäre, weil ständiges Aufräumen der Vergangenheit und Schmieden von Zukunftsplänen nur unglücklich machen. Im Jetzt leben würde bedeuten, auch nicht mehr über jeden Schritt nachzudenken, den man vor den anderen setzt, sich ständig zu hinterfragen, wie man wohl gerade aussieht und auf andere wirkt. Kann man das einfach so abschalten?
Dinge, die ich tue, bei denen ich völlig mit dem Kosmos im Einklang bin und nicht an Zukunft oder Vergangenheit denke:
Radreisen – so wie heute
Tischtennis spielen mit netten Leuten (außer Wettkämpfe, da sieht es noch etwas anders aus)
Wandern/Pilgern
Auf dem Balkon liegen und gute Musik hören
Einen guten Film im Kino sehen
Fotografieren einer Gegend, die ich noch nicht kenne
Schreiben, hauptsächlich bloggen
Was bringt euch runter?
–
Ganz vorbei ist das alles übrigens noch nicht. Jetzt muss ich die für den Singapur-Reiseführer aussortierten 1.400 Fotos noch einmal durchgehen und die 700 druckfähigen Bilder, die ich zur Seite gelegt habe, auch endlich mal ausdrucken und an die Wand hängen. Aber das sind Dinge, die Spaß machen sollten.
–
Porto. Schön ist es da am Douro ja schon. Da muss ich Nicky (leider?) Recht geben…
Es muss jetzt mal ein Ende haben. Steter Tropfer hölt zwar auch den Stein. Aber das dauert 100-mal so lange, als wenn du einmal mit dem Presslufthammer zu Werke gehst. Heute habe ich über den Tag verteilt ca. 3.000 Bilder aussortiert. Es fehlen damit nur noch einmal 3.000. Dieses Wochenende möchte ich fertig werden. Und idealerweise auch mit dem Kapitel über Architektur in Singapur, das mich jetzt seit Wochen aufhält.
–
Als ich damals nach Bonn gezogen bin und ein WG-Zimmer gesucht habe – es war zufällig der 11. September 2001 – war alles neu, spannend, aufregend. Gleich am ersten Tag sah ich drei Männer in ganz weißen Gewändern aus der Straßenbahn aussteigen. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Jede Ecke war anders, jede Kneipe wollte man einmal ausprobieren, das Gehirn hat sich die neuen Wege erst erschließen müssen, ich habe mich anfangs immer zwischen Thomas-Mann-Straße und dem Stadthaus verirrt. Es gab diese kultige Sowjetkneipe mit dem Honigbier und dem Keller im Keller, die mir natürlich am meisten gefallen hat. 20 Jahre ist das jetzt alles her.
Heute kenne ich jede Ecke dieser Stadt, bin jeden Winkel schon 200-mal abgeschritten. Es passiert immer mal wieder etwas Neues, klar. Die Tanzschulen machen etwa wieder auf, die Dudes mit der fetten Anlage stehen am Freitagabend jetzt eine Ecke weiter als früher und trinken ihr Bier… Manche Dinge ändern oder bessern sich aber auch nicht. Und das Gehirn bekommt einfach zu wenig neuen Input. Die kultige Sowjetkneipe mit dem Honigbier und dem Keller im Keller gibt es nicht mehr, die Männer in den weißen Gewändern habe ich nie wieder gesehen (und etwas Vergleichbares auch nicht mehr).
Ja, ich glaube, der Standardweg eines Lebens ist, sich für eine Stadt zu entscheiden, irgendwann den/die Partner:in fürs Leben zu finden und die nächsten 20-25 Jahre Kinder großzuziehen. Dann brauchst du so viel neuen Input gar nicht, dann kriegst du den täglich frei Haus geliefert. Für Menschen wie mich, die wohl nicht ganz der Norm entsprechen, bleibt eigentlich nur noch: eine andere, bestenfalls größere oder zumindest lebendigere Stadt – oder mit der Stadt glücklich werden, die man hat. Aber ich sagte es ja bereits und es zeichnet sich immer mehr ab: Mit Bonn bin ich jetzt erst einmal durch. Ich mag die Menschen hier, ich mag den Sommer und den Rhein, und ich komme gerne wieder, spätestens, wenn ich alt bin. Aber die nächsten Jahre sollte es jetzt erst einmal woanders hingehen.
–
Was ja auch immer irgendwie hilft, wenn man weg will und eigentlich gar nicht weiß, wohin: einfach mal ein bisschen Fernweh erzeugen und aufs Geratewohl ein paar Städte auflisten, in die man eigentlich immer schon mal wollte, aber noch nie war, warum auch immer. Für den Anfang – und ich vermute, meine Auswahl ist etwas anders als deine wäre. Von West nach Ost:
Venedig (jaja!)
Triest
Belgrad
Adana
Tel Aviv
Mekka
Teheran
Isfahan
Samarkand
Mumbai
Goa
Chennai
Shanghai
Ulanbator
Wladiwostok
Taipeh
Hongkong
Saigon
Sibu
Makassar
Darwin
Perth
Anchorage
Fairbanks
Vancouver
Seattle
Portland
San Francisco
Mexico-Stadt
Medellin
La Paz
Santiago de Chile
Buenos Aires
Ushuaia
Tanger
Casablanca
Marrakesch
Madrid
Und das sind nur Städte, dann gibt es noch Inseln und Ländern, bei denen mir die Städte egal wären. Curacao und Neuseeland zum Beispiel. Was fehlt noch auf meiner Liste?
–
Das habe ich so noch nie gesehen: Bereits der fünfte Fußballbundesligist hat sich nach der Saison von seinem Trainer getrennt. Bisher:
Adi Hütter (Bor. M’gladbach)
Florian Kohfeldt (VfL Wolfsburg)
Markus Weinzierl (FC Augsburg)
Sebastian Hoeneß (TSG Hoffenheim)
Marco Rose (Bor. Dortmund)
Und irgendwas sagt mir, dass das noch nicht der Letzte gewesen sein wird. Dazu endet noch das Engagement von Felix Magath bei Hertha BSC, falls die ab kommenden Montag überhaupt noch Bundesligist sind (Relegations-Hinspiel gegen den Hamburger SV 0:1 verloren).
Zumindest im Falle von Hütter und Rose lief das sogar halbwegs zivilisiert ab. Keine Giftpfeile in die eine oder andere Richtung, „gegenseitiges Einvernehmen“, teils sogar Gehaltsverzicht. Einfach die nüchterne Analyse: Wir haben die gesteckten Ziele nicht erreicht, es hat auch nie wirklich gepasst, deswegen trennt man sich jetzt besser. Jeder der fünf Trainer dürfte auch noch einmal anderswo einen gut dotierten Job bekommen.
Ich will nicht sagen, dass das eine Verbesserung ist gegenüber der ansonsten oft üblichen, heißblütigen Demission eines Trainers in Mitten einer laufenden Saison. Aber es wirkt doch ein ganzes Stück professioneller, erwachsener. Vielleicht hat die Pandemie am Profisport doch etwas verändert.
–
Daily sort-out. Heute noch einmal Singapur, aber wie oben schon erwähnt: Hat ja dann wohl bald ein Ende.
Ich war noch nie auf einem Festival, also so richtig einem mit Zelten, im Schlamm rumrobben, drei Tagen nicht duschen, schlafen sowieso nicht und dann völlig verdreckt und entkräftet – aber glücklich – nach Hause zurückkommen. Und mittlerweile fühle ich mich auch zu alt dafür.
Und deswegen machen wir das jetzt. 🙂 Rock am Ring über Pfingsten. Das wird legendär. Und dann kann ich auch offiziell alt werden, dann bin ich damit durch.
–
Daily sort-out. Ich glaube, das Problem ist tatsächlich teilweise auch, dass ich die letzten Tage in Singapur nur noch unterwegs war und teilweise sehr viele brauchbare Fotos für den Reiseführer geschossen habe, die ich jetzt alle mühsam vorsortieren muss. Ich gebe mal Ende Mai als Ziel aus. Dann sollte ich damit endlich mal durch sein.
Nee, mehr heute nicht. 🙂 Gehe vielleicht einfach mal früh schlafen.
Cookies
Diese Website verwendet Cookies. Ich gehe davon aus, dass du mit der Nutzung einverstanden bist. Wenn nicht, kannst du sie in den Cookie Settings unten deaktivieren.
This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Cookie settingsACCEPT
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.