Nichtstu-Challenge
Wann kommt man eigentlich mal dazu, wirklich nichts zu tun, um, sagen wir, über das Leben nachzudenken? Ich hab da gerade einiges, was ich durchdenken müsste, aber wenig Zeit übrig. Außerdem strebe ich danach, die Freizeit mit irgendwelchen Aktivitäten zu füllen. Es gibt da ja noch Arbeit vorzubereiten, Bücher zu lesen, Podcasts zu hören, Dinge wegzuschmeißen, an Linux rumzubasteln, Netflix zu gucken.
Von daher ist wohl mal wieder eine neue Challenge notwendig. Ich beginne mal mit 30 Minuten Nichtstun vor dem Schlafengehen. Ab jetzt täglich. Abschließen möchte ich das Ganze mit einem Wochenende voller Nichtstun. Und wenn ich Nichtstun schreibe, dann meine ich auch Nichtstun. Einfach nur dasitzen oder liegen und die Gedanken kommen und gehen lassen. Sonst nichts. Meditieren, nennen das die Esoteriker wahrscheinlich. Aber ob es dasselbe ist, weiß ich nicht und ist mir auch erstmal egal.
Heute am ersten Tag gehe ich mal für ein paar Stunden all out. Wir haben es jetzt 2230 Uhr und für gewöhnlich gehe ich nicht vor 0100 Uhr schlafen. 15-20 Minuten erledige ich jetzt alles, was ich noch wollte, damit ich da gleich nicht dran denken muss. Dann sollten 2 Stunden Nichtstun folgen. Das wird hart! Denn ich weiß jetzt schon, dass mir erstmal 20 Sachen in den Sinn kommen, die ich unbedingt noch machen wollte. Da wird Durchhalten gefragt sein.
Okay, bis später…
Statt zum Arzt ins Fitnessstudio
Ich hab wieder Nacken seit einiger Zeit. Das kommt zweifellos von einer Fehlhaltung, regelmäßig massiv beungünstigt von zu viel Tischtennis (was mir Spaß macht, aber ganz sicher nicht gut für den Rücken ist).
Der erste Impuls: Gehste zum Arzt. Das Gesundheitssystem hat zwar kein Interesse an dir oder deiner langfristigen Heilung, aber mit etwas gut Zureden nach ein paar Monaten geben sie dir mal was.
Der Plan B läuft seit heute bzw. gestern. Da war ich im Fitnessstudio, hab die Geräte benutzt, von denen ich weiß, dass sie mir gut tun, und den Rückenkurs mitgemacht. Mit dem Ergebnis, dass es heute schon weit weniger schlimm ist.
Idee also: Die Zeit, die ich von und zu Ärzten, in Wartezimmern oder bei der Physio verwenden würde, eben ins Fitnessstudio gehen. Das Ganze verordne ich mir jetzt erstmal fünf Tage lang täglich, wobei ich auch verstärkt auf korrekte Haltung achte. Kostet mich gut eine Stunde jeweils. Aber sollten die wirklich akuten Beschwerden dann weg sein, dann weiß ich ja, was geholfen hat.
Trade in: Heute kein Tischtennis-Training, Donnerstag aber ein Meisterschaftsspiel, das lässt sich nicht skippen (will ich aber auch gar nicht). Eventuell zeitlich kombinierbar mit einer Morgenroutine. Gehe ich morgens, kann ich den Aufwachprozess und meinen täglichen Spaziergang teils ins Studio und auf den Weg von und nach dort verlegen und spare Zeit.
Ob’s den Arzt überflüssig macht? Ich werde berichten.
Von macOS zu Linux?
… ist ein Beitrag, den ich gerade für das Trendblog verfasse. Fürs Blog hier habe ich ein Audio dazu aufgenommen. Denn, kurz gesagt: Ja, das geht. Wenn ihr das für euch richtige Linux nehmt, nicht all zu viele proprietäre Programme braucht, ihr flexibel und ein klein wenig Tüftler seid – dann kann euch Linux stellenweise sogar ein wenig moderner vorkommen. Warum, hört ihr hier:
Die Idee für das Thema stammt von Nicky. Eure Reaktion auf meine etwas planlosen ersten Audios war, einen Plan zu haben. Gar keine schlechte Idee…
Von denen bitte schonmal keiner
Aber langsam fragt man sich wirklich: Wer soll es denn werden? Merkel war wie Obama und hat weit unter ihren Möglichkeiten performt, aber wenigstens den Intellekt ein Land zu führen. Das geht mindestens zweien hiervon gänzlich ab, ein Dritter ist nichts Anderes als ein Turbokapitalist. Immer nur das kleinere Übel zu wählen, ist, sich mit 50% zufrieden zu geben. Das kleinere Übel von 50% wären dann 25% usw.
Gibt’s bei den Grünen noch einen, der was taugt? Wenn nicht, wird man wirklich langsam zum Kaninchen, das vor der Schlange AfD erstarrt. Weil einem einfach kein Ausweg bleibt.
Kaltdusche als Morgenroutine
Heute Morgen bin ich aus dem Bett geklettert, auf direktem Wege ins Bad, habe mich unterwegs meiner Klamotten entledigt und stand Sekunden später ohne weiter drüber nachzudenken in der Dusche, wo ich den Kaltwasserhahn (und nur den Kaltwasserhahn) voll aufgedreht und mich druntergestellt habe.
Die Kurzfassung einer Morgenroutine, wenn ihr so wollt.
Die sieht bei mir eigentlich anders aus: Aufwachen, Aufstehen, Jalousien hoch, Fenster auf, das Zimmer lüften, Zähneputzen und dabei auf dem Google Home Mini die Nachrichten hören, die Kaffeemaschine warmlaufen lassen, erst warm, dann kalt duschen, Anziehen, Bett machen, Kaffee kochen, mit Kaffee auf die Couch und bisschen mit dem Handy daddeln. Langsam in den Arbeitstag starten…
Fühlt sich gut an, dauert aber auch gut und gerne 30-45 Minuten. Heute hatte ich irgendwie keine Lust auf sowas Langes.
Und die Erfahrung des Ganzen? Die Dusche: nicht so schlimm wie erwartet. Ist die echt ganz kalt? Mein Körper nimmt es gelassen entgegen. Es kann an den Kaltdusch-Trainings gelegen haben oder daran, dass der schlaftrunkene Kopf in den 20 Sekunden von Bett zu Dusche einfach keine Möglichkeit hatte, auf Angst umzuschalten.
Ich hab sie kalt gelassen, mich eingeseift und dann auch kalt wieder abgespült. Danach natürlich noch Zähne geputzt, angezogen, gelüftet und Bett gemacht, bisschen mit dem Handy gedaddelt und dann an den Rechner. Wacher bin ich nicht, motivierter: höchstens ein bisschen. Scheint also egal zu sein, wie diese Morgenroutine aussieht. Es muss nur eine da sein.
Code und Text
Was war, was wird
Der erste Monat Junglenotes ist rum. Ich habe euch einen Monat tägliches Bloggen versprochen. Das habe ich gehalten. Zeit, ein wenig inne zu halten. Gleich vorab: Es könnte gleichzeitig der letzte Monat von Junglenotes gewesen sein.
Nach dem Ende von Leidartikel habe ich nach etwas Neuem gesucht, etwas Positivem, habe lange nach einem guten Namen gefahndet. Und jetzt, nachdem es Junglenotes wurde, bekomme ich mehr und mehr das Gefühl, dass es Junglenotes eben doch nicht ist.
Was ist schon ein Name, mag der eine oder andere denken. Für einen Blogger sehr viel. Der Name ist Zugpferd, Motor und Inspirationsquelle in einem. Und daher muss er passen, sonst wird es kein Selbstläufer, sonst schleppt man sich täglich ab. Zu oft hatte ich in diesem Monat das Gefühl, mich abzuschleppen. Ob es jetzt nur am Namen lag oder auch ein paar anderen, teils unvorhergesehenen, Ereignissen, kann ich noch nicht genau sagen.
Fakt ist, dass ich aber schon mit irgend etwas weiter machen möchte. Geht also davon aus, dass ich euch in absehbarer Zeit etwas Neues präsentiere, auf das ihr, notfalls, automatisch umgeleitet werdet. Es tut mir Leid für das ganze Hin und Her der letzten Monate. Es ist wohl so eine Art Selbstfindungsprozess, und ich hoffe, der ist bald abgeschlossen.
A propos: Danke! Ich wollte das hier nicht an Zahlen fest machen, aber es ist toll, wie sehr ihr in diesem kurzen Monat bei Junglenotes mitgemacht habt, wie ihr kommentiert habt und wie mich das immer wieder neu motiviert hat. Dieser Monat zählt 63 Blogbeiträge, 167 Kommentare, davon 65 Antworten von mir, also 102 Kommentare von euch. Ihr seid einsame spitze!
Demokraten aller Länder
Man muss es als Polit-Coup bezeichnen, was die AfD da in Thüringen abgezogen hat. Und genau genommen müsste man ihr dankbar sein, dass sie den demokratischen Parteien die Augen geöffnet hat. Wenn die ihre Augen denn nun endlich mal öffnen würden.
Grüne, Linke und SPD sind so oft mit der Wahl ihres Kandidaten Bodo Ramelow zum Ministerpräsidenten gescheitert, bis die AfD-Abgeordneten ihre Stimmen geschlossen dem FDP-Kandidaten Thomas Kemmerich gaben und Ramelow damit überboten.
Dass Kemmerich die Wahl dann auch noch annahm und nun neuer Ministerpräsident Thüringens ist, praktisch von AfDs Gnaden, und sich von Björn Höcke die Hand schütteln ließ, ist erbärmlich. Und es zeigt, was passiert, wenn sich Demokraten untereinander so zerstritten sind, dass sich für Rechte plötzlich Chancen ergeben.
Muss man jetzt wieder auf 1933 verweisen, bevor sie es endlich merken? Eine schwache Demokratie, eine zerstrittene Parteienlandschaft, das Volk von den ständigen Regierungswechseln derart genervt, dass sich die Rechten irgendwann als Retter aus dem teils mitverantworteten Chaos präsentieren konnten.
Demokraten aller Länder: Lernt aus der Geschichte! Und vor allem: Get your shit together! Sonst tanzen euch die Rechten bald noch ganz anders auf der Nase herum.
Einholen auf Speed
Es mag spannendere Themen geben als eine optimierte, schnellste Route zum Supermarkt und wieder zurück. Aber denkt mal darüber nach: Ihr wollt einen leckeren Nachmittagskaffee trinken, habt aber keine Milch mehr im Haus. Also die einzigen zwei Optionen: schwarzer Kaffee oder schnell zum Supermarkt.
„Schnell“ zum Supermarkt – wie soll das gehen? Meistens ist man ja rund ne halbe Stunde unterwegs, um alles zu planen, einzuladen, an der Kasse zu warten. Ich habe es heute mal „auf Speed“ versucht:
- Kaffeemaschine einschalten. Die kann schonmal warm laufen.
- Schuhe an, einfache Schleife statt Doppelschleife (dann geht das Wiederausziehen hinterher schneller), Jacke an, Rucksack auf, Tür nicht abschließen, nur zufallen lassen, Schlüssel und Telefon in die Hosentasche und los.
- Schnurgerade flotten Schrittes zum Markt, der bei mir ca. 200 Meter entfernt liegt. Unterwegs schon einmal die Dinge in Erinnerung rufen, die ich gleich kaufen will, und im Geiste die Route ausmalen, die ich im Markt abschreite. Wichtig: nicht hetzen, nicht rennen. Nur zügigen Schrittes gehen.
- Im Markt genau 1 Runde drehen. Nichts suchen, nicht zurückgehen, alles schon wissen. So lade ich, in der Reihenfolge, eine Packung Äpfel, ein paar Kekse, Hummus, einen Flammkuchen (spontan), Milch, Hafermilch, Nüsse und Tiefkühlgemüse ein und gehe sofort damit zur Kasse.
- Ich habe Glück. An der Kasse ist nur noch eine Person vor mir, eine andere überhole ich auf den letzten Metern (ohne dabei zu wirken, als ginge es mir um was). Ich lade alles simultan in den Rucksack und zahle mit Karte-Auflegen.
- Die 200 Meter auf direktem Wege zurück zur Wohnung. Sogar noch kurzer Briefkastencheck. Hoch, Schuhe, Mütze und Jacke aus. Insgesamt: 12 Minuten!
- Ich räume alles in den Kühlschrank, gieße von der neuen Milch gleich was in die Kanne, ziehe einen Espresso, schäume die Milch auf und sitze exakt 17 Minuten nach Aufbruch mit einem frischen Milchkaffee und ein paar Keksen wieder am Schreibtisch. Genial!
Ist das alles mehr als ein Kleiner-Junge-Experiment? Ich denke ja, denn es besiegt die Faulheit, aktiviert den Kreislauf an einem müden Nachmittag und motiviert vor allem für Tage, an denen es mal stressig werden sollte: Schau an, in rund einer Viertelstunde kannst du Einholen und nen Kaffee kochen. Alles halb so wild.
Noch besser wäre natürlich, das ganze in wirklich 15 Minuten zu schaffen. Aber viel mehr Einsparpotenziale sehe ich da gar nicht, außer ich würde rennen, und das will ich nicht. Vielleicht hätte ich bei der Auswahl der Lebensmittel noch einmal 30 Sekunden einsparen können, vielleicht beim Kaffeekochen noch 1 Minute. Dafür hatte ich unbeschreibliches Glück an der Kasse, dass niemand vor mir dran war. Bei einer etwas längeren Schlange hätte mich das Minuten kosten können. Dennoch: 15-20 Minuten sind allemal drin und das zu wissen, motiviert, es zu tun. Ich werde weiter experimentieren (ob es euch interessiert oder nicht ;).