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.36: Manche Dinge ändern sich nie

Also Heidenheim in der Relegation. Unser kommender Gegner konnte es selbst kaum fassen, hatte er doch gerade 0:3 in Bielefeld verloren. Funktionäre sollen sich die Hände vors Gesicht geschlagen haben. Motto: Au weia, da haben wir jetzt aber mal so gar nicht hingewollt, und wir haben doch gerade alles dafür getan, damit der Hamburger SV noch Dritter wird.

Genannter Hamburger SV hatte da aber gerade zuhause (!) mit 1:5 (!) gegen den SV Sandhausen (!) verloren (!). Mehr Häme spare ich mir an dieser Stelle. Da gibt es spezialisiertere Medien für:

Ich habe die Schlussphase des HSV-Spiels auf NDR2 hören wollen, diesem Sender, der sich in mancher Hinsicht auch nach 30 Jahren kein Stück geändert hat.

Um 17:00, kurz vor der Entscheidung, schalte ich ein. Es laufen: die Nachrichten. Es folgen: Die Staumeldungen. Um 17:05 Uhr nach einer kurzen Begrüßung und Bekanntgabe des Zwischenstands (1-2): Musik (2 Titel). Dann kurz nach Hamburg geschaltet (1-3), wieder Musik. Dann doch noch die letzten paar Minuten der Schlusskonferenz im Wechsel mit dem Spiel in Bielefeld. Es fallen zwei weitere Tore für Sandhausen. Im Anschluss läuft „I can’t dance“ von Genesis.

Es war schon in den 90ern ein Running Gag, dass auf NDR2 mindestens 1x die Stunde Phil Collins, Sting, U2 oder Eurythmics liefen. Schon damals hat NDR2 von der Bundesliga-Schlusskonferenz immer nur die letzten 10 Minuten gespielt. Zum Vergleich: WDR2 spielt immer die letzte halbe Stunde komplett und lässt dafür sogar die obligatorischen Nachrichten zur vollen Stunde aus.

Ich hatte mich als Jugendlicher schon einmal so sehr darüber aufgeregt, dass ich mal einen Brief an die NDR2-Redaktion geschrieben habe. Als Antwort kam, sinngemäß: Jaha, lieber, kleiner NDR2-Hörer. Aber wir haben ja nicht nur Fußball-Hörer, die anderen wollen gerne Musik und Nachrichten hören und ob vor dem Elbtunnel wieder Stau ist. Deswegen machen wir das so und bleiben auch dabei.

Auch 25 Jahre später. In einer Sendung, die „Die NDR2 Bundesligashow“ heißt. Nee, ist klar. Da will jeder in der spannenden Schlussphase, wo es für den HSV um alles geht, Phil Collins hören.

Immerhin: Der Moderator ist diesmal konsterniert und spricht mehrfach von einer Blamage und Riesenenttäuschung. Das wäre in den frühen 90ern noch anders gewesen.

Etwa zu der Zeit bekamen wir dann auch endlich einen Kabelanschluss, der zum Glück auch neue Radioprogramme in unser Provinznest mitbrachte. Und ich lernte die Vorzüge der Sender des WDR, von Radio Bremen und Radio 3 FM (Niederlande) kennen.

Aber dass sich bei NDR2 Sport seitdem nichts geändert hat, das ist beinahe fast zum Lachen – wäre man nicht hin und wieder mit dem Auto auch im Norden unterwegs und auf die Halbinformationen des Senders angewiesen. Ich werde übrigens das Gefühl nicht los, dass das maßgeblich etwas mit dieser Person zu tun hat.

Klar spreche ich fließend Autokorrektur, aber ich habe halt auch einen trockenen Humor.

I <3 you, Ersatzhaltestelle!

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.35: Wahnsinn

Ich kann’s noch nicht ganz fassen! Heute um 15:30 Uhr ist Werder Bremen fast abgestiegen, nur ein Wunder kann den Klub noch retten. Um 17:30 Uhr hat er 6:1 gegen Köln gewonnen und es in die Relegation geschafft.

Möglich nur dank tatkräftiger Mithilfe des 1. FC Köln (praktisch keine Gegenwehr mehr) und vor allem von Union Berlin, das gegen Düsseldorf normal gespielt hat, obwohl es für sie um nichts mehr ging. Danke Union! <3 In diesem Sinne:

Jetzt Relegation gegen den HSV? Entscheidet sich morgen. Das wär’s!

Der „Express“ ist derweil nicht ganz so begeistert:

„Keine Witze über Nachnamen!“

„Ja, aber…“

„KEINE WITZE ÜBER NACHNAMEN!“

Die erste Fahrradtasche ist da…

Und die ganze Campingausrüstung passt rein. Yeehah!

Das‘ mal’n Prank! Aber all die Spaßbremsen da draußen machen eh nicht mit, oder? ODER?!!

Das borge ich mir aus. 🙂

Ich mag Spotify, aber ich hasse die Spotify-App.

Schon okay.

Hübsche Gegenden

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.34: Random Thoughts

  • Browser-Anbieter: Bitte in eure nächsten Versionen Tools einbauen, die automatisch jedes Standard-Cookie bestätigen und nach 7 Tagen automatisch wieder löschen, wenn ich die Seite nie wieder besuche. Außerdem jede frickin‘ Anfrage sofort blocken, ob ich Browser-Benachrichtigungen dieser Seiten abonnieren möchte (möchte ich nicht! Möchte keiner!!!) und Anfragen nach Newsletter-Abos automatisch herausfiltern.
  • Online-Redaktionen und Webdesigner: Nur weil es technisch möglich ist, ist es kein Grund, all diesen Mumpitz in eine Seite einzubauen. Das war bei Laufschrift in den 90ern auch schon so.
  • Und wenn ihr schon dabei seid, baut eure Seiten bitte so, dass die 27 Ads, die ihr einfügt, nicht andauernd die Seitenstruktur verändern. So dass der Text in den 30 Sekunden, die die Seite mit allen Trackern und Ads laden muss, nicht kreuz und quer durch die Gegend springt.
  • Alle, die sich depressiv, verängstigt, nicht mehr in Kontakt mit der Welt fühlen und Angst haben, dass wir auf dem Weg in eine Diktatur sind oder der Weltuntergang naht, schmeißt als erstes bitte alle Breaking-News-Apps von eurem Smartphone. Da. kommt. nichts. Breaking-News-Mäßiges. Ihr verpasst nichts, wenn ihr 1x morgens und abends die WDR5- und DLF-Radio-Nachrichten hört oder 1x die Tagesschau guckt.
  • Meldet euch als zweites von Facebook ab. Da verpasst ihr noch viel weniger.
  • Drittens: Von Twitter. Nein, ihr müsst den Ignoranten dort nicht die Welt erklären oder euch von ihnen beleidigen lassen.
  • Geht anschließend eine Runde um den Block und überzeugt euch davon, dass da gerade kein Mord- und Totschlag stattfindet.
  • Ich mache das mal eben gerade selbst, sonst drehe ich hier durch. Augenblick…

  • Hersteller von Camping-Ausrüstung: Bitte Aufbau-Anleitungen standardmäßig um Wieder-Zusammenpack-Anleitungen ergänzen. Beim ersten Auspacken achtet doch keine Sau genau drauf, wie so ein Schlafsack zusammengefriemelt war…

Was ich gerade mache, hat mit Minimalismus wenig zu tun, es läuft allem, was ich eigentlich machen wollte zuwider, und vielleicht bin ich deswegen so unausgeglichen. Der ganze geplante Trip in die Schweiz samt dem E-Bike, der Camping-Ausrüstung, neuer Fahrradklamotten etc. kostet mich Tausende. Ich kaufe das halbe Internet leer, statt Dinge wegzuschmeißen. In meiner Küche stapeln sich schon wieder die Kartons, dabei hatte ich die alten gerade weggeräumt.

Vieles davon ist idealerweise nachhaltig, wird mich also über Jahre begleiten (das Zelt, die Luma, der Schlafsack…). Bei den geplanten Fahrradklamotten, den Fahrradtaschen (kosten 50-70 Euro das Stück!) und überhaupt dem E-Bike weiß ich das noch überhaupt nicht. Werde ich jetzt zum E-Tourenweltmeister oder verkaufe ich das direkt wieder? Man wird sehen.

Um das alles zu kompensieren, habe ich erstmal ein paar alte Klamotten in der Altkleidertonne entsorgt. Hat sich gut angefühlt. Aber ich werde nicht für immer Dinge wegschmeißen können…

Würdet ihr für einen E-Mail-Dienst über 100 US-Dollar im Jahr zahlen?

Auch nicht, wenn er verdammt chic ist und die E-Mail gehörig aufbohrt?

Für das Trendblog habe ich Hey.com getestet, das seit heute frei zugänglich (aber nach der Testphase eben kostenpflichtig) ist. Ich bin über viele frische Ideen gestolpert, ein paar Dinge haben mich aber auch direkt genervt… Wenn ihr das mal testen wollt, schreibt mir zwei Zeilen an jvielmeier@hey.com!

Was für ein Bild! Leider nur eine Zeichnung, leider auch nicht von mir (sondern von der IPAC), aber so ungefähr darf man es sich vorstellen, wenn zwei Schwarze Löcher auf Kollisionskurs sind:

Caltech/R. Hurt (IPAC)

Mein Bild des Tages hält da nicht ganz mit…

Wird ne kurze Nacht. Auf dem Frankenbadplatz steigt die Party des Jahres. Bose, JBL und Co.: Was musstet ihr Bluetooth-Lautsprechern auch so einen Wumms verpassen?

Ich mochte den Corona-Lockdown…

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.33: Corona-Urlaub

4 Menschen sind laut offiziellen Angaben in Bonn gerade akut an Covid-19 erkrankt. 4! In einer Stadt mit über 300.000 Einwohnern. Es gab in der vergangenen Woche 0,91 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, sprich: 3 an der Zahl.

Angesichts dessen wirkt eigentlich alles, was es gerade so an Maßnahmen gibt, maßlos übertrieben. Die 4 bekannten und gemeldeten Fälle werden ziemlich sicher überwacht. Die Chance, sich bei denen anzustecken, ist verdammt gering. Eher hole ich mir derzeit irgendwo Typhus.

Trotzdem laufen die Maßnahmen weiter wie bisher. Maske tragen im Supermarkt, Abstände halten. Der Biergarten, in dem wir heute waren, hatte Ein- und Ausgang strikt getrennt. In der Schlange trugen längst nicht alle Mundschutz. Könnte ich ad-hoc aber auch nicht sagen, ob das überhaupt muss. Vermutlich ja, aber – bei wem soll man sich auch anstecken, denke viele. (In meinen Augen nicht ganz zu Unrecht.)

Die Regelungswut klingt zu Weilen ein wenig absurd. Ich zitiere aus der Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 des Landes NRW, gültig seit dem 19.6.:

(2) Mehrere Personen dürfen im öffentlichen Raum nur zusammentreffen, wenn es sich

1. ausschließlich um Verwandte in gerader Linie, Geschwister, Ehegatten, Lebenspartnerin-nen und Lebenspartner,

2. ausschließlich um Personen aus maximal zwei verschiedenen häuslichen Gemeinschaften,

3. um die Begleitung minderjähriger und unterstützungsbedürftiger Personen,

4. um zwingend notwendige Zusammenkünfte aus betreuungsrelevanten Gründen oder

5. in allen übrigen Fällen um eine Gruppe von höchstens zehn Personen handelt.

Sagt mir bitte, was ich da gerade wieder falsch verstehe. Aber macht Punkt 5 nicht das ganze Bohei der anderen 4 Regeln davor überflüssig? Oder gelten die übrigen Punkte für noch größere Gruppen, etwa, wenn ich im Falle von Punkt 1 verdammt viele Eltern, Kinder und Lebenspartner habe?

Gestern beim Grillen bei einem Freund – wir waren zu siebt und saßen auf dem Balkon. Keiner trug eine Maske. Hätten wir das beim Reingehen gemusst? Wenn nur einer alleine reingeht, wenn zwei oder mehr Leute gleichzeitig reingehen? Ich kann es ehrlich nicht sagen.

Aber tatsächlich saßen wir da, genossen die Freiheit und das gute Wetter, tranken ein kühles Blondes, und Corona war verdammt weit weg. Fast ein wenig wie Urlaub von dem ganzen Mist. Denn man ahnt, dass das nicht für immer so bleiben wird. Also nimmt man das jetzt einfach mit und macht, was möglich ist. Urlaub von Corona also. Denn schon bald könnte es wieder losgehen.

Auch die Bonner Lokalpresse macht gerade ein wenig Corona-Urlaub, und das ist ebenso amüsant wie erfrischend. Nach dem Streit neulich um einen rausgerissenen Busch an der S-Bahn-Haltestelle Helmholtzstraße geht es diesmal um die hart geführte Diskussion um die Fußgängerampel vor dem Uni-Hauptgebäude.

Hach, Urlaub!

Speaking of which: Die Sommerlochposse um die taz, Polizisten und die Müllkippe. Hendrik Zörner kritisiert in einem wunderbaren Kommentar für den DJV Bundesinnenminister Horst Seehofer, der Klage gegen die taz einreichen wollte:

„Der Minister also, der qua Amt die Pressefreiheit besonders schützen soll, holt den Knüppel aus der Schublade. Der Minister, der bisher trotz mehrmaliger Aufforderungen keine sichtbaren Anstrengungen unternommen hat, Journalisten vor rechtsextremistischem Hass zu schützen. Horst Seehofer zwingt damit mich und viele andere Journalisten zur Solidarität mit der taz-Kolumnistin. Das ist bitter. Denn ich finde die „Kolumne“ wirklich abgrundtief schlecht.“

Übrigens hat Seehofer trotz der Ankündigung bisher noch keine Klage eingereicht. Einige Tage war der Bundesinnenminister seltsam abgetaucht, bevor er sich heute am späten Nachmittag plötzlich mit einer Pressekonferenz wieder zurückmeldete. Ob er noch Klage einreiche, entscheide sich heute oder morgen, sagt er. Man munkelt, die Kanzerlin habe ihn zurückgepfiffen.

Hach, Angie!

Zwei halbe Ikonen haben just heute ihr Ende verkündet: Olympus-Kameras und Segway PTs. Genau, das eine sind die sußerspießigen, langsamen Fortbewegungsroller, meist eingesetzt für Touristengruppen, die einst als Zukunft der Mobilität galten. Dafür waren sie aber viel zu teuer. Ich könnte mir gut denken, dass letzendlich sogar E-Scooter ihre Nachfolge antreten. Schneller, praktischer, noch verhasster. Nach der Übernahme Segways durch Ninebot gibt es sogar E-Scooter aus eigener Produktion. Tatsächlich bin ich bis heute noch nie einen Segway gefahren. Ich werde mal versuchen, das noch nachzuholen.

Bild: maxmann

Und Olympus? Wundert mich auch nicht so richtig. Hatten zuletzt wenige attraktive Kameras und als einzige noch auf das, für mich, veraltete, kleine 4/3-Format gesetzt. Bessere Bilder dürften damit kaum rausgekommen sein. Fuji, Sony und Panasonic waren umtriebiger. Wobei ich die Pen-Serie echt chic fand!

Olympus Pen-F

In beiden Fällen: Good Riddance!

Hach, Sommer…

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Yeah

.32: Camping Attire

Geiles Zelt, ist wirklich in 10 Minuten auf- und wieder abgebaut:

Geile Luma, liegt sich erstaunlich bequem:

Dauert nur leider fast so lange wie das Zelt aufzubauen, sie mit dem integrierten Blasebalg aufzupumpen. Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt:

Stuhl okay (bisschen tricky, den wieder zusammen zu friemeln)

Also insgesamt echt cooles Camping-Attire. Alles schön kleines Packmaß. Auch der Mini-Schlafsack ist da und lüftet gerade aus. Kann bald losgehen.

Wenn sie jetzt nur noch das E-Bike…

Ich muss mehr über Vögel in Erfahrung bringen. Mein Vater würde sich im Grabe umdrehen, wenn ich nicht mal weiß, was das für einer ist. Falke? Bussard? Meise? 😉 Weiß das einer von euch?

Neue Challenge: Wenn ich meinem Kollegen aufgebe, bis Ende nächster Woche alle Kommaregeln der deutschen Sprache zu verinnerlichen, dann kann ich mich davon natürlich nicht ausnehmen. Ein Refresh, den ich mir gerne erspart hätte, aber, ist, ja, sicher, für, was, gut. Macht noch einer mit?

Wird wohl nicht ganz so cool werden wie Staffel 1. Egal, ich hab euch trotzdem lieb:

That’s it for today. Muss ja auch nicht immer so viel und so.

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Möh

.31: ¯\_(ツ)_/¯

Wenn sich jetzt schon der Heimathorst in die Debatte um einen taz-Satirebeitrag einschaltet, sogar die Autorin anzeigt, dann ist entweder Sommerloch oder er will von was ablenken.

Nö, falle ich nicht drauf rein.

¯\_(ツ)_/¯

Wahrscheinlich sollte ich mich sogar darüber aufregen, dass nun alle davon sprechen, die taz hätte geschrieben, Polizisten gehörten auf der Müllkippe entsorgt (hat sie nicht). Dass Seehofer ernsthaft glaubt, so ein Beitrag hätte etwas mit den Krawallen in Stuttgart zu tun, glaube ich ihm schon nicht. Dann hätte er entweder selbst vergessen (oder will, dass wir vergessen haben), dass er selbst vor gar nicht langer Zeit noch gegen Flüchtlinge gehetzt und sich hinterher erschüttert gezeigt hat, dass es immer mehr Angriffe auf Flüchtlinge gäbe.

Trotzdem tippe ich einfach mal auf Sommerloch. Corona ist vorbei (zumindest auf dem Bonner Frankenbadplatz), viele Leute sind im Urlaub, die meisten Wahlkämpfe beginnen erst später. Von daher:

¯\_(ツ)_/¯

Außer in Bonn übrigens, da ist der Wahlkampf schon losgegangen, unter anderem bei der SPD:

Hm… nein!

Also, „nein“ im Sinne von: Mit solchen Bildern könnt ihr dem aktuellen Amtsträger nichts anhaben.

Causa Amthor: An Zufälle glaube ich ja nicht. Warum deckt der „Spiegel“ das ausgerechnet jetzt auf, kurz bevor Amthor für den Vorsitz der CDU in Mecklenburg-Vorpommern kandidieren will? Zufall? Oder war der Zeitpunkt der Veröffentlichung geplant? (<- ja, das ist eine Frage, die ich dem „Spiegel“ stellen sollte, sonst wird daraus ein Verschwörungsmythos und dann bin ich nix besser als die Anderen. Ich hoffe, ich finde die Woche über mal die Zeit dazu, da nachzufragen.)

¯\_(ツ)_/¯

War nett, von HBO, die Serie „Watchmen“ über das Wochenende weltweit kostenlos zur Verfügung zu stellen. (Noch netter wäre es gewesen, wenn auch die letzten drei Folgen in Deutschland funktioniert hätten, aber na gut). Ein Zufall war es offenbar nicht, denn die Serie spielt in Tulsa, Oklahoma, just dort, wo anno 1921 ein weißer Mob 100 bis 300 Schwarze getötet und ihre Wohnviertel dem Erdboden gleichgemacht hat. Das Tulsa-Massaker wird anfangs in der Serie thematisiert. Bisher sehr gute Serie übrigens, hat (zum Glück) mit dem Film von 2008 nicht viel zu tun.

Donald Trump hielt seine erste große Wahlkampfrede nach Ende der Corona-Maßnahmen just an diesem Wochenende in – Tulsa, Oklahoma.

Apple WWDC 2020: Das erfrischendste an der Keynote war tatsächlich die Keynote selbst. Weil die Konferenz diesmal nicht vor Ort stattfindet, hat Apple die Keynote schon vorher aufgezeichnet und die Chance für ein wenig Dramaturgie genutzt. Sah gut aus – und wirkte irgendwie wie eine Comedy ohne eingespielte Lacher. Ich hoffe, das macht Schule, auch wenn Corona wieder vorbei ist! Auffällig auch das gleich doppelte Statement: Tim Cook bezieht Position für #BlackLivesMatter, und im Video selbst sind fast nur Apple-ProjektleiterInnen zu sehen, die eben keine weißen Männer sind. Auch so viele Frauen hat man in einer Tech-Präsentation selten gesehen. Kudos Apple!

Ach so, inhaltlich? Ein hübsches Redesign für macOS (Icons jetzt nicht mehr rund, sondern mit abgerundeten Ecken), Widgets für iOS (zehn Jahre nach Android), neue Watchfaces für watchOS („beautiful“), Memojies mit Mundschutz (aktuell) und um die Jahreswende die ersten Macs mit Apples eigenen ARM-Chips statt mit Intel.

¯\_(ツ)_/¯

Laut Apple bezeichnen „viele“ die 2021 auf Apple TV+ startende Serie „Foundation“ als „die beste Science-Fiction-Serie“ aller Zeiten. Ist ne Ansage (und sieht mir noch nicht wirklich so aus). Jared Harris spielt auf jeden Fall wieder mit:

Jahaha, Instagram-Werbe-Algorithmus! Du weißt, dass ich eine Schwäche für Kaffeetassen habe, dass ich Wortspiele mag und sowas auch durchaus witzig finde. Aber du hast nicht an die Form gedacht. Ich kaufe nur flachere, bauchige Kaffeetassen. Tja. Better luck next time…

Jetzt auch noch Spin. Bonn hat jetzt mindestens vier E-Scooter-Leihdienste. Mein Favorit bleibt vorerst Bird.

Fast schon mediterran. Fast.

¯\_(ツ)_/¯

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Möh

.30: Story

Welcher Zweitklässler hat sich Ende von „The Mandalorian“ ausgedacht?! (Dicke Spoiler im nächsten Abschnitt! Scrollt zum Foto)

Wir haben euch umzingelt, wir haben nen TIE Fighter, eine Protonenlaserkanone auf euch gerichtet, 100 Stormtrooper, die auf euch zielen, 20 Elite-Einheiten, nebenbei haben wir gerade den Vermögenswert in unsere Gewalt gebacht, ihr habt überhaupt nichts mehr, wofür wir euch bräuchten, und ich bin sowieso der evilste Dude seit Kylo Ren. Deswegen nehmen wir euch jetzt an Ort und Stelle auseinander geben wir euch eine Viertelstunde, damit ihr euch noch verpissen könnt und danach lassen wir uns alle von euch totschießen.

¯\_(ツ)_/¯

Bild: Disney+

So gut mir die Serie gefallen hat, ich finde klare Abzüge in der B-Note. Ohnehin ein komischer Zeitgeist gerade. Sei es „The Witcher“, sei es neulich „See – Reich der Blinden“ oder eben „The Mandalorian“. Mich wundert, mit welcher Selbstverständlichkeit in jeder Serie inzwischen die Statisten im Dutzend abgemurkst werden. Im Rahmen der ersten „See“-Staffel dürften Hunderte über den Jordan gegangen sein, bei „Mandalorian“ ebenfalls.

Fand ich bei beiden Serien überflüssig und nebenbei unglaubwürdig. Ihr wärt gerne Game of Thrones, schon klar. Bei „See“ kaufe ich den (blinden!) Beteiligten die Präzision nicht ab, mit der sie ihre Gegner abmurksen. Und bei „Mandalorian“ kann ich mir beim Kanonenfutter so wenig Überlebenstrieb nicht vorstellen. Die warten geduldig auf ihren Gnadenschuss und sagen sofort nichts mehr. Soll das besonders familienfreundlich sein, damit es auf Disney+ laufen darf? Ich finde, eine gute Geschichte geht sparsam mit ihren Charakteren um, auch mit den bösen.

Speaking of gute Geschichte: Watchmen läuft dieses Wochenende kostenlos weltweit auf HBO.com. Aber nur dieses Wochenende. Der Dienst will nur einmal eine fiktive E-Mail und ein fiktives Geburtsdatum (Altersfreigabe) von euch. Ich kenne die Geschichte noch nicht, aber Hendrik meint: wäre gut. 🙂 Bekommt wohl zusätzliche Brisanz durch die aktuellen Unruhen in den USA.

Ich finde die Idee interessant, es ist fast wie Fernsehen. Ihr müsst zu einer beinahe bestimmten Zeit einschalten, sonst verpasst ihr’s. Klar könntet ihr auch noch am Sonntagabend damit anfangen, aber dann schafft ihr die 9 einstündigen Episoden nicht mehr.

Lange gesucht, das hier gefunden: Trekking-Zelt von Nightcat

Zum Thema Camping muss ich noch ergänzen: Sooo viel hat sich im Vergleich zu vor 30 Jahren dann doch wieder nicht getan. Die Luftmatratzen sehen heute anders aus, aber sie sind immer noch zu dünn und vor allem viel zu schmal. Es ist doch nicht alles so günstig und auch nicht alles vorrätig (etwa das Zelt, das ich eigentlich wollte, gab es gestern noch, heute aber nicht mehr). 70 cm für eine LuMa wären schon viel, meine hat nur 60. Ist halt Camping, sagt man sich dann. Aber auf 60-70cm kann ich mich nichtmal gefahrlos umdrehen. Warum darf es beim Camping nicht auch mal bisschen bequem sein? Breitere Luftmatratzen gibt es zwar auch, aber die kosten gleich einiges mehr, und ihr pustet schon wieder deutlich länger.

Was mich zum nächsten Punkt bringt: Man muss meistens zwei Tode sterben. Ich wollte ein möglichst kleines Packmaß, möglichst gut, möglichst bequem, möglichst schnell aufgebaut, möglichst günstig, halbwegs schnell geliefert. Gibt es in dieser Kombination äußerst selten. Wäre vielleicht auch bisschen viel verlangt…

Ich werde dennoch bei <200 Euro für ein komplettes, kompaktes Campingset bestehend aus Zelt, Luma, Schlafsack, Stuhl, Handtuch und Hängematte bleiben. Qualität sieht in Ordnung aus, Packmaß so, dass alles idealerweise in 1 bis 1,5 Gepäcktaschen passt. Soll alles im Laufe der kommenden Woche geliefert werden. Kann man nicht meckern.

Ganz im Gegensatz zum Ebike-Versand. Von denen habe ich seit der Bestellung am Dienstag nichts mehr gehört…

Tatort Biergarten. Ich erwähnte, die Weißwürstchen hätten eventuell schon „was komisch geschmeckt“. Die Chefin nahm sich der Sache an…

… und schenkte mir einen großzügig bemessenen Schnaps als Medizin. Es ging mir auch gleich besser…

Wir machen das mit dem Leidartikel-Buch! Ich habe einen (verdächtig) günstigen Online-Service gefunden, und Jens war so nett, die ganze Sache bereits vorzufinanzieren. Jetzt heißt es eigentlich „nur“ noch, die alten Texte zu sichten, ein PDF aus den besten zu basteln, und dann kann es auch bald losgehen. Geplante Seitenzahl: 144. Geplante Auflage: 25. Bin gespannt, was das wird. 🙂

Redwood City Bad Godesberg:

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.29: Was maßen wir uns an?

Nachdem ich das Dell-Notebook zurückgeschickt und deswegen mit einer Service-Mitarbeiterin geschrieben hatte, teilte sie mir heute mit dass wahrscheinlich in Bälde eine Mail käme, in der ich ihre Arbeit auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten könne.

Wäre nicht das erste Mal, dass so eine Bewertungsmatrix kommt. Die ersten Male habe ich solche Formulare noch verwirrt ausgefüllt und eigentlich immer eine 10/10 gegeben, weil ich mit der Arbeit auch wirklich zufrieden war.

Aber eigentlich finde ich so eine Bewertung gehörig daneben. Gebe ich vielleicht nur eine 7/10, dann bekommt derjenige am Ende Ärger und vom Kontrollator in seinem Team einen auf die Finger? In einem solchen Betrieb kann doch eigentlich nur ein Arbeitsklima herrschen, das von Angst geprägt ist. Und das möchte ich nicht unterstützen.

Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen: Das Selbstverständnis, mit dem wir heute alles und jeden bewerten, muss aufhören. Woher nehmen wir uns das Recht, hier den römischen Kaiser zu spielen? Ist das nicht viel zu viel Macht, die uns da gegeben wird und die ja eigentlich nur korrumpieren kann?

Ja, verstehe schon. Servicequalität ist wichtig. Aber wo endet das? Bewerte ich eine App oder ein Produkt, scheint das noch legitim. Es gibt anderen Verbrauchern Rückschlüsse darüber, was sie davon erwarten können und kein Einzelner steht dafür in der Schusslinie. Aber schon hier führt eine 5-Sterne-Matrix oft in die Irre.

Lasse ich meine Texte bewerten, geht das schon einen Schritt weiter, denn dann steht mein Name drüber, die Haftung ist unmittelbarer und ich stehe in der Gefahr, mich auch persönlich angreifbar zu machen. Im Trendblog nutzen wir in eine solche 5-Sterne-Matrix, und ich habe mich im Zuge unseres Relaunchs dafür ausgesprochen, sie abzuschaffen. Weil sie zu wenig Rückschlüsse liefert. Jemand gibt meinem Text eine 2/5: was sagt das? Findet er den Text schlecht, das Produkt, über das ich schreibe, mag er nur mich nicht? Habe ich irgendwo einen Fehler gemacht, ist es mein Schreibstil, der ihm nicht passt oder das zweite Bild von unten?

Ich frage mich schon seit längerem, ob ich beim Gegenlesen ihrer Texte meinen Kollegen überhaupt noch Feedback abseits des Inhaltlichen geben soll. „Text gefällt mir diesmal nicht so gut“ oder „Toller Text!“: Lob ist wichtig, meint man, Tadel, wo angebracht, auch. Aber wer bin ich, dass ich mir das Urteil darüber anmaße? Ich bin zuletzt dazu übergegangen, es auf das Sachliche zu beschränken („habe 6 Passiv-Formulierungen geändert“). Die Frage, ob Lob für die Zusammenarbeit wichtig ist, ist umstritten. Ich tue mich schwer mit dem Thema.

Auf jeden Fall möchte ich niemals die Arbeit meiner Kollegen oder auch sonst irgendwessen auf einer Skala bewerten müssen. Dann sind wir ja nicht mehr weit von einem Social Rating System entfernt, wie es die von uns so vielkritisierten Chinesen einsetzen.

Ein Text in der taz polarisiert, und eigentlich sind sich fast alle einig: Die Autor_in ist hier zu weit gegangen. Hengameh Yaghoobifarah sinniert in ihrer Kolumne mit dem Titel „All Cops are berufsunfähig“ darüber, wohin Polizisten sollten, wenn man sie tatsächlich abschaffen würde. Vor allem folgender Satz sorgt für Empörung:

„Spontan fällt mir nur eine geeignete Option ein: die Mülldeponie. Nicht als Müllmenschen mit Schlüsseln zu Häusern, sondern auf der Halde, wo sie wirklich nur von Abfall umgeben sind.“

Zwei Polizeigewerkschaften habe eine Klage wegen Volksverhetzung gegen die taz angekündigt, in den sozialen Medien (yada yada) bekam die Zeitung einen Shitstorm ab, in ihrem eigenen Kommentatbereich auch. Journalistenkollegen von Übermedien bis Tagesspiegel sind nicht begeistert und werfen der taz auch Inkonsequenz vor. Selbst in den Gängen der taz-Redaktion wird der Text angeblich kontrovers diskutiert, und die Chefredaktion sah sich zu einer Stellungnahme veranlasst. Ist ja auch klar. Wenn man schreibt, dass man Polizisten auf der Müllhalde entsorgen will, dann ist man auf AfD-Niveau herabgesunken.

Das hat Yaghoobifarah so aber eben nicht geschrieben. Wenn man das verstanden haben will, dann muss man sich die Textstelle so zusammenreimen. Denn sie lässt bei genauer Betrachtung auch ganz andere Interpretationen zu, etwa das Arbeiten auf der Müllhalde als Entsorger, ein durchaus ehrenwerter Beruf.

Das Ganze wird aber noch interessanter, wenn man die Hintergründe betrachtet, nach denen Yaghoobifarah hier als Opfer von Polizeigewalt spricht. Nach dem der umstrittene und weit rechts stehende Polizeigewerkschaftschef Rainer Wendt, der Klage eingereicht hat, als Hardliner bekannt ist und in der Berliner Polizei offenbar Personalratswahlen anstehen, für die er sich beliebt machen könnte. Stichwort: Aktionismus. Und wenn man Yaghoobifarahs Text als Satire betrachtet, die vielleicht nicht alles, aber dann doch so einiges darf. Schlecky Silberstein hat das etwa getan und stellt sich fast als einziger hinter Yaghoobifarah. Nach eigener Erfahrung mit einem Shitstorm und durchaus runder Argumentation (hört oder lest mal rein).

Auch mein erster Impuls war: geht nicht! Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger stört mich an dem Text. Und, na ja, es zeigt sich ja zuweilen, dass Nachdenken nicht immer falsch ist. Also vielleicht nicht immer dem ersten Impuls folgen und „Ans Kreuz mit ihm!“ schreien, sondern erst einmal die Hintergründe betrachten. Ob Yaghoobifarahs Text nun die beste Satire aller Zeiten ist, sei einmal dahingestellt, aber ich hoffe, die taz lässt ihn trotzdem stehen.

Wir haben alle gewusst, was für eine Sauerei die Massenproduktion von Fleisch ist, dass das Zeug zu billig ist und wir zu viel davon essen. Und wir haben trotzdem immer weiter gemacht. Gnädig über prekäre Arbeitsbedingungen hinweggesehen oder nichts darüber wissen wollen, eher noch genickt, als die Betreiber die Schuld auf die armen Schweine in der Produktion abgeschoben haben. Jetzt gerade bekommen wir gewissermaßen die Quittung dafür. Wäre jetzt nicht eigentlich ein idealer Zeitpunkt, um mit Billigfleisch aufzuhören?

Falls ihr euch fragtet, wie investigative Recherche funktioniert. Dieses 1:40-min-Video über den Fall Amthor zeigt es sehr schön:

30 Jahre alt und immer noch aktuell. George Carlin präsentiert auf sehr amüsante Art, wie wir unsere Sprache immer weiter verwässert haben, weil die schnöde Wahrheit zu hart klingen würde:

Bonn-Tannenbusch, 1 übelste Ghettouw:

Ohne weitere Worte:

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.28: Camping

Gibt wenig, was mir gerade so viel Spaß macht, wie nach neuer Camping-Ausrüstung zu schauen.

Und irgendwie hat mich das gedanklich in meine Kindheit zurückversetzt, in der ich im Jugendzeltlager irgendwie nicht so das beste Equipment hatte, aber wer hatte das schon…

  • Wir hatten Gemeinschaftszelte, um die wir erst einen Graben ziehen mussten. Wir mussten immer daran denken, den Boden über die Wände zu ziehen, weil das Wasser sonst reingeflutet wäre. Das hat einen von uns trotzdem nicht vorm Schlimmsten bewahrt, er ging in der Senke buchstäblich unter…
  • Irgendwie hat es damals auch immer geregnet, wenn man im Zeltlager war. Und Schnee hatten wir auch jedes Jahr, winters, sommers… So toll war das gar nicht…
  • Selbiger, bedauernswerter Zeitgenosse vergaß irgendwann, seine Taschenlampe auszuschalten. Als er sie das nächste Mal in die Hand nahm, waren sämtliche, vorher frische Batterien leer. Es waren diese riesigen D-Batterien, die man standardmäßig in seinen 1 Kilo schweren Totschläger von „Funzel“ stecke. Die Älteren unter euch erinnern sich vielleicht noch.
  • Wir lagen auf Luftmatratzen, die jeden Tag ein paar Liter Luft verloren, sei es durch undichtes Material oder Löcher, die man sich irgendwie eingefangen hatte. Sie zu befüllen, hieß, sich die Lunge aus dem Hals zu pusten und dabei die Gegend um das Ventil atemnass zurückzulassen, oder 20 Minuten auf dem Blasebalg herumzutreten, aus dem irgendwie gar keine Luft kam.
  • Im Schlafsack war es entweder zu heiß oder zu kalt. Beim Packen später konnte man drücken und pressen, wie man wollte. Das Ding ging einfach nicht wieder in seine Hülle zurück.
  • Für das ganze Zeug musstest du dir eine riesen Reisetasche mitbringen, was leichter klingt als gesagt, denn meine Schwester fuhr auch mit und so viele Reisetaschen hatten wir gar nicht.

Das waren die 80er. Und wenn die im Osten heute sagen: „Wir hatten ja nichts, nichtmal totgerösteten Eduscho-Kaffee“, dann muss ich entgegnen: Wir da in der westlichen Peripherie hatten auch nur theoretisch alles. Praktisch warst du darauf angewiesen, was Intersport Reiners in der Meppener Fußgängerzone überhaupt da hatte, und das war nicht viel. Besonders reich waren wir leider auch nicht. 150 Mark für einen besseren Schlafsack wären nicht drin gewesen. Meine Eltern beklagten sich schon, dass jedes Jahr eine neue LuMa her musste, und ob sich die alte nicht doch noch mal irgendie flicken…

Jetzt gerade stöbere ich auf Amazon für meinen geplanten Bike & Camp-Trip in die Schweiz. Dazu brauche ich noch ein Zelt, ein Kissen und vielleicht noch einen neuen Schlafsack. Eine schnellaufblasbare Komfortmatte mit besonders angenehmem Schlafmuster hatte ich mir bei Zeiten mal für 30 Euro via Instagram bestellt. Fünfmal reinpusten, fertig is‘.

Was soll’s sonst noch sein? Ein Sommer- oder ein Winterschlafsack? Typ Mumie oder Decke? Wenn du willst, auch mit ultrakompakten Packmaßen. Du hast nur 35 Euro Budget? Auch kein Problem, nimmste die Nicht-Marke aus China. Paarmal vorher waschen, dann hält das genauso gut. Das Quickdry-Nackenkissen aus Visco-Schaum mit thermoregulierendem, schnelltrocknendem Bezug? Kostet zwar fast so viel wie der Schlafsack, sind aber doch nur 25 Euro und bietet unnachahmlichen Schlafkomfort. Hängematte aus Fallschirm-Nylon noch dazu? Und das Zelt? Bike-friendly? Willst du ein Motorrad drin parken? Iglu-, Tunnel- oder Ruckzuck-Popupzelt mit verbesserten Schwarzwerten? Alles für unter 70 Euro, versteht sich. Passt auch in die Bike-Tasche.

Es hat sich alles geändert. Sicher, es liegt auch ein wenig daran, dass ich zum ersten Mal im Leben mal ein wenig Geld zur Verfügung habe und nicht jeden Cent umdrehen muss. Aber wir haben mit Amazon auch einen fast kompletten Markt mit unendlicher Auswahl und Transparenz, mit stichhaltigem Kunden-Feedback und Informationen bis ins kleinste Detail. Und nach 20 Jahren Amazon haben wir endlich auch das Skillset, uns schnell und kompetent in diesem Dschungel zurechtzufinden. Ich hatte selten so viel Freude beim Shoppen wie hier.

Unterschätzt das alles nicht! Amazon, so wie es jetzt ist, ist das kundenfreundlichste Instrument, das wir JE-MALS hatten. Und irgendwie ahnst du, dass es von jetzt an eigentlich nur noch schlechter werden kann…

Passend dazu, hrhr:

Dortmund und Leipzig, ihr vaterlandslosen Gesellen! Jetzt wird es wirklich eng für Werder. Düsseldorf oder wir, und dann auch maximal noch Relegation… Ich bin für uns.

How to Sell Drugs Online Fast gewinnt (völlig zu Recht!) den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Comedy, und die zweite Staffel kommt Ende Juli. Wird schwer, das Niveau zu halten, aber ich freue mich trotzdem riesig darauf!

Ist nicht euer Ernst, Techbook (oder vielmehr Apple)! 😉 Habt ihr Schwierigkeiten mit dem WLAN-Empfang auf eurem iPhone, dann ist der goldene Tipp, den Flugmodus einzuschalten und hier WLAN wieder zu aktivieren. Werde mal testen, ob das unter Android genauso funktioniert, habe da nämlich immer wieder Schwierigkeiten mit.

Ja sicher, wir können jetzt auf Stefan Raab rumhacken, wie er sich anno 2001 über Lesben und Schwule lustig gemacht hat (siehe Video) oder noch über viele andere, darunter Menschen mit Behinderung. (Ich glaube, ein Pocher würde das sogar heute noch machen.) Guter Beitrag auf jeden Fall wieder von Matthias Schwarzer! Motto: Kehren wir doch erst eimal vor unserer eigenen Tür, bevor wir auf Amerika zeigen. Und fassen wir das Ganze größer als „nur“ um das Thema Rassismus herum.

Denn, überhaupt: Warum nutzen wir nicht einfach mal die Gelegenheit und räumen jetzt endlich mal mit allem auf? Keine halbgaren Geschichten mehr, kein „Hätte ja vielleicht und eigentlich ja doch und wir machen das ja nur weil“, sondern klare Kante. Zum Beispiel hier, live in Bonn.

Sollten Straßen und Plätze in der ehemaligen „Hauptstadt der Demokratie“ noch nach jemandem benannt sein, der Hitler den Weg zur Macht geebnet hat? Der das Gesetz unterschrieben hat, mit dem er das Parlament auflösen ließ und mit dem die Demokratie in Deutschland faktisch abgeschafft wurde? Der zwar alt und greis war, der aber mitbekommen haben muss, dass Kommunisten, Sozialdemokraten und noch viele andere bereits in Folterlager interniert wurden? Und der die Macht gehabt hätte, etwas dagegen zu tun, dem es aber offensichtlich egal war.

Ich denke nein, der Mythos Hindenburg ist in der Geschichte mittlerweile entzaubert. Er hat die Demokratie gehasst, er hat die Diktatur eingeleitet, und selbst seine vermeintlichen Verdienste als Weltkriegs-1-General waren keine. Es ist Zeit, dem ein Ende zu setzen, und jedem anderen Wischiwaschi auch. Der Sommer 2020 könnte die Zeit des Rückgrats werden. Klarer Kampf gegen Rechts, gegen Rassismus, Chauvinismusm, Diskriminierung, für Gleichberechtigung. Nutzen wir die Chance und geben wir uns nicht mit weniger zufrieden!

Bild des Tages (vor ein paar Tagen miesepeterte hier noch Beethoven, aber der ist gerade auch wirklich nicht so wichtig):

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.27: Die langweiligste App der Welt

Habt ihr auch schon ein paarmal in die neue Corona-Warn-App geschaut, um zu gucken, ob da endlich was passiert? 😉

Wird es nicht, sollte es auch besser nicht. So gesehen mag es wirklich die beste derartige App der Welt sein (auch wenn sich die Bundesregierung dafür irgendwie etwas zu sehr selbst auf die Schulter klopft). Sie ist damit aber irgendwie auch die langweiligste App der Welt…

E-Bike bestellt. Gibt sicher noch hübschere und bessere, aber hat eine 11-Gang-Nabenschaltung, den Akku im Rahmen und vor allem: einen Zahnriemen statt Kette (I like!). Und ist dafür letztendlich gar nicht mal so schrecklich teuer. Vor allem, weil ich es nach meiner geplanten Schweiz-Tour ja eigentlich wieder verkaufen möchte.

E-Bike Manufaktur 7ben - 600 Wh - 2018 - 28 Zoll - Diamant

Hat trotzdem mehr gekostet als mein Auto. Irgendwie absurd…

Gerhard Schröders Podcast „Die Agenda“… Warum mache ich auch den Fehler, da immer wieder reinzuhören. Seine Gespräche mit Ex-Regierungssprecher Bela Anda sind zwar launig, aber jeden möglichen Konflikt umschiffen sie bewusst. Schröders umstrittene Verbindungen zu Russland hätten eigentlich Thema der Folge „Russland“ sein müssen. Aber nein, heute reden wir nur über Land und Leute, und wie toll Wladimir Putin ist. Die Agenda 2010, in Schröders Worten: Die SPD hat die Chance verpasst, sich dahinter zu stellen, deswegen ist Deutschland heute nicht mehr die stärkste Sozialdemokratie in Europa und die SPD kann keinen Kanzler mehr stellen. (Keine kritische Nachfrage, kein Anflug von Zweifel. Anda geht zum nächsten Thema über.) Schröder lobt das Gesundheitssystem in Deutschland für seine Gerechtigkeit, dass auch arme Leute die gleiche Art von Behandlung bekämen wie Reiche…

Das ist von hinten bis vorne ein faules Ei. Vielleicht hört man Onkel Gerhard deswegen so gerne zu, weil es zu gut klingt, um wahr zu sein. Weil man sich nach der Welt sehnt, deren Bild er da malt, die aber mit der Realität nicht viel zu tun hat.

Hab noch ein Bild von vor >15 Jahren gefunden. Das kann eigentlich unmöglich von mir sein, dafür ist es zu gut. Ich hab da meine damalige Freundin im Verdacht, die konnte das besser. Die Szene mag ich auf jeden Fall. Früh morgens am Causeway zwischen Singapur und Malaysia.

Nichts Besonderes, aber ich mag die Bildstimmung – und sammle Erinnerungen für später: