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Post-Minimalismus

Die Welt wird nach Corona nicht mehr die gleiche sein. Und wahrscheinlich endet auch für mich persönlich dann ein Lebensabschnitt. Wenn alles klappt, bin ich dann „fertiger“ Minimalist, der alles in seinem Leben, was er nicht braucht, aussortiert hat. Und dann?

Was ich weiß, ist, dass ich nicht so weitermachen möchte, wie im Moment. Auf der Arbeit komme ich mir festgefahren und teilweise rückwärtsgewandt vor. Ich war selten offen für Neues. Vielleicht liegt’s auch daran, dass ich mich die letzten Jahre viel mit der Vergangenheit beschäftigt habe. Das sollte dann auch bald mal ein Ende haben. Und Bonn? So schön es hier ist, immer nur hier zu sein, ist zu wenig inspirierend. Selbst der Trip nach Düsseldorf übers letzte Wochenende war befreiend und erbauend.

Ich möchte die Welt sehen – nicht nur aus privaten, auch aus beruflichen Gründen. Eine Art Inspirational World Trip. Mal das Silicon Valley sehen, China, Südostasien, Australien – mir Green Startups anschauen, Konzepte zur Stadtentwicklung, Gewinnung neuer Energien, Dinge, die den Planeten und das Leben darauf besser machen. Warum eigentlich nicht!

Ich hoffe nur, Corona „endet“ auch wirklich irgendwann mal und freies Reisen kehrt zurück.

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Endgegner Steuer

Heute habe ich mir einen Traum wahr gemacht, ich habe in der 50er-Zone ein Auto mit dem Fahrrad überholt. Nicht von rechts, sondern von links, so wie Autos sich auch gegenseitig überholen würden.

Es war einer dieser von mir kürzlich kritisierten 35-in-der-50er-Zone-Fahrer und die habe ich langsam über.

Dass das überhaupt möglich war, lag daran, dass es bergab ging. Von Bonn-Ippendorf nach -Poppelsdorf herunter sind es 6 Prozent Gefälle. Mit dem Fahrrad bekomme ich hier gut und gerne mal 55 km/h auf den Tacho – wenn mich Autofahrer:innen wie die heute nicht ausbremsen.

Ganz ungefährlich war das nicht und sinnvoll eigentlich auch nicht, aber spaßig irgendwo schon. Hab leider nicht mitbekommen, was die Fahrerin dabei gedacht hat.

Aber ganz ehrlich: Die Leute nerven mich sooo sehr. Was soll das? Macht ihr das auch? Fahrt ihr 30 oder 40, da wo 50 erlaubt sind? Ich habe solche Schnarchnasen dauernd vor mir, die kein Hindernis vor sich haben und auch ganz sicher keinen Parkplatz suchen. Es scheinen mir immer mehr zu werden.

A propos immer mehr Autos: Steigt man Freitagmittag für eine Runde Sport aufs Rad, schiebt man sich natürlich an der Blechlawine vorbei. Und schaut man mal etwas genauer in die Cockpits, sieht man dort in den seltensten Fällen mehr als eine Person in einem Auto. Der so viel gescholtene Individualverkehr: er findet nach wie vor statt.

Was ich mich hier heute gefragt habe: Wenn doch eh jeder alleine fährt, warum dann eigentlich diese riesigen Autos? Selbst ein kleiner Viersitzer, wie ich ihn habe, ist für den Zweck noch überdimensioniert, von einer Limousine oder einem SUV ganz zu schweigen.

Muss nicht genau der sein und die gleichen Eigenschaften haben, aber wenn es nur ums Pendeln geht, hat der Renault Twizy genau die richtige Größe (Bild: Renault).

Den Luxus, den ein Auto bietet (flexibel, regendicht, schnell, bequem, keine Körperkraft notwendig) möchte niemand missen, verstehe ich gut. Aber warum belässt man es dann nicht bei Ultrakleinstwagen von der Größe (nicht unbedingt dem Aussehen und der Offenheit) eines Renault Twizy? Es würden mehr davon auf die Straße passen, Rückstaus würden kürzer, es würde weniger Abstellfläche benötigt. Platz für 1 Person + 1 Wocheneinkauf/zweite Person = das perfekte Pendlerauto. Warum nicht mehr davon?

An den letzten Abenden habe ich mich dazu gezwungen, meine Unterlagen für die Einkommensteuer 2019 + 2020 zusammenzusuchen und die für 2021 schon einmal vorzubereiten, mit allem, was schon da ist. Ist so ungefähr das spießigste, was man mitten im Hochsommer (falls man das so nennen kann) abends machen kann, aber ich wollte das ein für alle Mal erledigt haben.

Es gibt kaum etwas, wovor ich so sehr zurückschrecke, wie vor Buchhaltung, Steuer und anderem Papierkram – und was seinen Schrecken dann auch ebenso schnell verliert, wenn man einmal dabei ist. Wie der größte aller Endgegner, den du nach fünf Schuss dann doch schon erledigt hast.

Diesmal falle ich aber nicht in alte Verdrängungsmuster. Deswegen hier ein Reminder to my future Self, wie leicht so eine Einkommensteuererklärung(svorbereitung) eigentlich ist:

  • Du nimmst alle Nachweise, die du schon für deine Umsatzsteuervoranmeldungen herausgesucht und verbucht hast.
  • Du schaust die Kontoauszüge/“Finanzreporte“ der betreffenden Monate durch, was zusätzlich noch EKSt-relevant sein könnte und suchst auch dafür die Nachweise zusammen
  • Das sind Reisekosten, Gesundheitskosten, Fortbildungen, Versicherungen, Altersvorsorge, Handwerkerrechnungen, Wohnnebenkosten für das Arbeitszimmer, Spenden und andere Rechnungen, die aus irgendeinem Grund umsatzsteuerfrei waren oder dafür nicht relevant, nun aber noch zählen können.
  • Das alles sortierst du zusammen, elektronisch, Papier, egal, und gibst es dem Steuerberater, der den Rest macht. Fertig.
  • Wenn du schlau bist, suchst du die passenden Rechnungen schon dann heraus, wenn du gerade deine USt.-VA machst. Es kostet dich nur 5 Minuten extra.
  • Und wenn du die komplette Übersicht haben willst, verbuchst du die USt-VA mit samt den Extra-Rechnungen für die EKSt.-Erklärung nicht quartalsweise, sondern monatlich. Es wird dich nicht länger als eine halbe Stunde kosten.
  • Ja, dann bist du halt nen Spießer! Aber du hast 1 große Sorge weniger, die die jedes Mal viel Zeit und Geld kostet.

Okay, und jetzt weiter mit interessanten Themen.

Vielleicht ist es einfach allgemein keine gute Idee, wenn Politiker Bücher schreiben… Klar, sie haben viel zu sagen. Aber die geborenen Schriftsteller scheinen sie selten zu sein…

Müssen sie in meinen Augen aber auch nicht sein. Sie sollen gute Politik machen und sonst eigentlich nichts.

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Die Sache mit diesem Selbstbewusstsein

Neulich fuhr ich mit dem Auto zu einem Termin in die Eifel und war schon etwas spät dran. Noch in Bonn etwa 150 Meter vor dem Kreisverkehr zur Autobahnauffahrt hatte sich ein kleiner Stau gebildet. Die Müllabfuhr war da am Werk, direkt dahinter ein weiterer LKW, daneben: eine Verkehrsinsel.

Ich hatte die Wahl: Mich dahinter einordnen, warten, bis die Müllabfuhr so weit war, gegebenenfalls auf meine Chance zum Überholen warten, bestimmt 5 Minuten verlieren und damit zu spät zum Termin kommen. Oder in einem bold move ohne Anzuhalten direkt links daran vorbeiziehen.

Ich dachte nicht lange nach und entschied mich für Letzteres. Die Schlange hinter der Müllabfuhr bewegte sich ohnehin gerade nicht, das Personal war auf der Straßenseite mit der Arbeit beschäftigt, es kam kein Gegenverkehr, ich überholte die ganze Baggage links von der Verkehrsinsel. Erst bei Überholen sah ich, dass zwischen Müllabfuhr und dem LKW dahinter noch ein PKW eingeschlossen war, der da nicht herauskam. Vielleicht hat der Fahrer sich in dem Moment über mich geärgert, rausgekommen wäre er dort aber ohnehin nicht.

Ein weiteres Erlebnis heute beim Edeka an der Kasse. Der Kassierer checkte die Packung Eier, die ich kaufen wollte und stellte fest: eins davon kaputt. „Wollen Sie sich grad eine neue Packung holen. Wir rechnen die hier schonmal ab, Sie zahlen, lassen Ihren Einkauf hier und kommen dann einfach wieder an die Kasse.“ Und ich, mit Blick auf die Schlange hinter mir: „Äh, einfach wieder durch den Laden hierhin und an der Schlange vorbei?“ Der Kassierer, schon etwas genervt: „Jaja, einfach wieder an diese Kasse kommen. Ihren Einkauf können Sie solange hier stehen lassen.“

In meinem Hinterkopf sangen bereits die Urängste Kanon: Du wirst Aufsehen erregen, wenn du an der Schlange vorbeirennen willst, die anderen werden dich dafür anhassen, werden dich gar nicht durchlassen, dich beschimpfen, der Kassierer wird dich nicht mehr erkennen. Besser, du stellst dich einfach nochmal hinter allen an, wartest die 5 Minuten in Ruhe ab, bis du wieder dran bist und hoffst, dass der Kassierer sich dann noch an dich erinnert.

Time for a bold move again: Ich ging durch den Eingang wieder rein, nahm die Packung Eier aus dem Regal, sah auf dem Weg zur Kasse, dass bei meinem Kassierer zwar eine recht lange Schlange war, an der Nachbarkasse aber gerade keiner stand. Ich überholte auf den letzten Metern noch einen Dude, der sich dort anstellen wollte, zog an der anderen Schlange vorbei, wedelte mit der Packung gegenüber meinem Kassierer, der mich sofort erkannte, nahm meinen Einkauf mit und verschwand mit einem „danke, schönen Abend noch!“.

Und ich glaube sogar, außer ihm ist das nirgendwem großartig aufgefallen. Niemand hat mich böse angeguckt, niemand hat sich beschwert, wahrscheinlich hatten die meisten in der Kürze der Zeit nicht einmal die Möglichkeit zu denken: Was macht der denn da!

Story #3, ebenfalls heute: Ich musste in den Obi, um Alleskleber zu kaufen (siehe Beitrag von gestern). Direkt vor dem Eingang wollte ich meine FFP2-Maske aufsetzen – worauf die Gummihalterung an der linken Seite an einem Punkt abriss. Shit, und jetzt? Eine andere hatte ich nicht dabei. Irgendwie wieder festknoten? Nicht möglich. Ich wollte die Halterung um mein Ohr wickeln und so tun, als wäre sie noch intakt. Dabei riss die linke Halterung auch an der anderen Stelle ab. Na toll! Was nun? Jetzt nach Hause gehen und morgen wiederkommen?

Ich entschied mich, die Maske um das rechte Ohr gespannt zu lassen und sie an der der linken Seite mit der Hand festzuhalten, damit zum Infostand am Eingang zu gehen und die Leute dort zu bitten, mir eine neue Maske zu verkaufen, die ich dann sofort anziehen würde. Aber wie das bei Obi immer so ist: Der Infostand ist längst auch gleichzeitig Kasse und dort hatte sich bei der einzigen verfügbaren Mitarbeiterin bereits eine Schlange gebildet. Also doch aufgeben und zurück nach Hause?

Nein, auch hier time for a bold move: Ich ging einfach in den Laden rein, meine Maske an der einen Seite festhaltend, sah, dass sie Klebstoff direkt an einem Stand hinter Eingang und Infostand haben, schnappte mir schnell die bestaussehende Packung, marschierte direkt damit zur Infostand-Kasse und griff dort in der Auslage noch nach einem Doppelpack FFP2-Masken.

Die Kassiererin sah mich verblüfft an. Aber bevor sie etwas sagen konnte, erklärte ich: „Die Maske ist mir gerade kaputt gegangen. Ich kauf schnell eine neue.“ Sie nickte und hatte keine Fragen.

Mein altes Ich hatte kein Selbstbewusstsein und hätte sich alle drei Male wohl brav hinten angestellt oder wäre nach Hause gegangen, hätte dadurch viel Zeit verloren, sich irgendwie unbeholfen benommen und hinterher geärgert.

Mein neues Ich hat so etwas wie Selbstbewusstsein entwickelt. Und das fühlt sich nicht nur besser an und erleichtert im Alltag viele Dinge. Der viel wichtigere Punkt ist: Es hat auch niemand irgendeinen Nachteil dadurch. Mir geht es besser, den anderen nicht schlechter. Vielleicht freut es sie sogar, dass da jemand ist, mit dem sie klar kommunizieren können und wissen woran sie sind.

Oder anders gesagt: Wenn ich mich unbeholfen zweimal in jede Schlange stelle, weil ich mich nicht traue, ist niemandem damit geholfen. Ist für Menschen mit wenig Selbstbewusstsein leicht gesagt, weiß wohl niemand besser als ich selbst, aber mein Rat muss trotzdem lauten: Macht einfach! Traut euch! Nicht in einer Art und Weise, dass ihr andere dabei zur Seite drängt. Aber schon so, dass ihr klar für euch selbst einsteht. Traut euch!

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Minimalismus und Essen

Derzeit esse ich wenig. Mehr als 2 Mahlzeiten am Tag sind es eigentlich sowieso schon lange nicht mehr, seit Intervallfasten bei mir eigentlich zum Standard geworden ist. Derzeit versuche ich, das auf 1 Hauptmahlzeit am Tag runterzubrechen. Ergänzt durch einige (möglichst) gesunde Snacks und 2-3 Milchkaffee.

Manchmal, wenn ich die 16 Stunden erreichen möchte, ist mein erster Kaffee am Tag auch ein schwarzer Kaffee und der hält erstaunlicherweise meist genauso lange vor. Ich mag Milchkaffee nur lieber. 😉

Und nein, ich falle weder vom Fleisch, noch fühle ich mich irgendwie unwohl damit. Im Gegenteil. Ich habe das Gefühl, der Körper macht Luftsprünge. Er ist gar nicht so sehr mit Verdauen beschäftigt und freut sich, dass er sich anderen Dingen widmen kann. Denke ich zurück an meine 3-4-Mahlzeiten-Tage, sehe ich irgendwie nur Müdigkeit und Stress.

Stress habe ich natürlich in einer Arbeitswoche auch noch oft genug, und ja, oft genug finde ich mich da in der Küche wieder, um nach irgendwelchen Snacks zu forschen. Nicht gut, bekomme ich nur schwer abgestellt, auch wenn es besser geworden ist. Es zeigt auf jeden Fall, wie beides zusammenhängt.

Und noch etwas scheint da mit reinzuspielen: Psyche und Mitmenschen. Besuche ich zum Beispiel meine Schwester und ihre Familie, bin ich sehr schnell drin in ihrem Essensrhythmus und kann auch problemlos 4 Mahlzeiten am Tag einnehmen. Obendrein schaufle ich dort auch immer rein wie ein Scheunendrescher. Alleine zu Hause eigentlich eher nicht so.

Wenn ich mit Menschen zusammen bin, die mich anstrengen, habe ich mehr Hunger. Auch das ist vielleicht Psyche: Der Geist schreit nach einer Pause oder Abwechslung. Und das kann eine Mahlzeit leisten.

Alleine zu Hause esse ich mehr aus Gewohnheit. Wenn ich Auto fahre, habe ich ein sonderbares Faible für das Essen an Autobahnraststätten. Wenn ich Rad fahre oder wandere, habe ich nur selten mal echten Hunger. Kehre ich dann aber nach einer langen Wanderung irgendwo ein, ist das am liebsten ein Brauhaus mit deftiger Küche und gutem Bier.

Mein ersten Kaffee heute war schwarz. Gegen 1100 Uhr bin ich zum Wandern in die Eifel gefahren und hatte nur eine Flasche Wasser dabei. Das hätte ich mich früher nicht einmal getraut. Da hätte ich irgendwas für den Notfall eingepackt.

Nach dem Wandern gegen 1500 habe ich mir in Adenau bei einer Eisdiele einen Milchkaffee und eine Eiswaffel mit 2 Kugeln gegönnt. Einfach, weil ich Bock auf Kaffee und Kuchen hatte (und es keinen Kuchen gab) – meine ersten Kalorien heute. Großen Hunger hatte ich bis dahin nicht. Wieder zu Hause, wollte ich mir was kochen, bin dann aber spontan doch zu einem Streetfoodfestival um die Ecke geschlendert und habe mir dort eine Portion Kässpätzle geholt. Als Nachtisch gab es noch ein paar Nüsse, 1 Fisherman’s Friend Schoko-Minz und das war’s für heute.

Auch danach hatte ich keinen Hunger mehr. Der Körper gewöhnt sich auch überraschend schnell an weniger Essen.

Die Frage ist höchstens noch, wie sehr das Alter da mit reinspielt. Der Metabolismus fährt ab 40 schon ein Stück herunter. Das betrifft dann halt auch mich. Aber ist der Effekt so krass?

Also zusammengefasst: Der Körper scheint viel weniger Nahrung zu brauchen, als ich immer annahm. Nach ein bisschen Training können 1-2 Mahlzeiten genügen. Das Bauchfett hält sich trotzdem eisern. Und: Stress macht Hunger. Das ist noch etwas, wo ich gerne ansetzen würde. So dass ich dann irgendwann gar nichts mehr… nein, das schon auch nicht. 😉

Wie ist das bei euch?

Random Bonn Pics, Jan 2021, iPhone 12 Pro Max:

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Hi again, Rock’n’Roll!

Es gab schon bessere Nachmittage als den gestern… ciao SV Werder, ciao SVM… ? Aber der Abend mit dem Eurovision war eigentlich ganz witzig. Denn er hatte alles: Abgedrehte Live-Acts, Ironie, Rock’n’Roll und vielleicht sogar einen Drogenskandal. Herrlich!

Die eigentliche Sensation aber: Gleich zwei Rocksongs unter den ersten 10, Italien und Finnland. Der härtere von beiden, Zitti E Buoni von Måneskin aus Italien sogar auf Platz 1. Und zwar fast alleine dank des Publikums. Allein nach den Juryvotings hätte der Schweizer Schmusesong gewonnen. Man könnte kühn sein und behaupten: Die Leute lechzten nach einer Portion Rock’n’Roll. Und ganz ehrlich: Wie sollten sie auch nicht?

Denn dass Rock’n’Roll ist im Grunde tot ist, ist ja kein Geheimnis. Ein paar Acts gibt es noch, zu denen auch junge Menschen gerade zu Festivals strömen, nur um dann zu Hause wieder Deutschrap anzuschmeißen. Rock’n’Roll wird so beschrieben, dass er immer dann auftritt, wenn der Mainstream zu soft, ruhig und poppig wird. Das war in den letzten Jahren der Fall – aber wo war der Rock’n’Roll? Ich wüsste keinen Rock-Act, der aus den letzten 10 Jahren stammt, der heute von internationaler Bedeutung wäre.

Rock’n’Roll ist aber natürlich zu gut, um für immer tot zu sein. Deswegen könnte ich mir jetzt wirklich denken (das schrieb ich neulich schonmal), dass er jetzt als Mode-Erscheinung nochmal wiederkommt und vielleicht sogar ein paar Jahre lang wieder die Charts stürmt. Würde ich mich bestimmt nicht gegen wehren.

Ich bleib dabei: Das ist das beste Smartphone-Foto, das ich je geschossen habe:

Und hier noch paar andere mit dem iPhone 12 Pro Max vom Dezember 2020. Warum sieht das vom Wetter her genauso aus wie jetzt? ? Wo ist der verschissene Sommer? Warum musste Werder absteigen. Warum, waruuum?

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Regenpussi

Um Ängste zu besiegen, raten sie dazu, sich ihnen sparsam dosiert auszusetzen. Und bei Dingen, vor denen man keine Angst hat, die aber einfach nur unbequem sind?

Da würde ich auch fast sagen: einfach machen und zwar feste druff!

Zum Beispiel fahre ich äußerst ungern im Regen Fahrrad. Selbst mit passender Kleidung nicht. Denn, simmer ehrlich: passende Kleidung dafür gibt es nicht. Irgendwo ist am Ende doch eine Stelle undicht, es regnet rein, du schwitzt, weil es nicht atmungsaktiv ist, es wird kalt.

Ich versuche dem gerade zu begegnen, indem ich mich jetzt einfach ein paar Mal richtig nass regnen lasse, während ich ein paar Radtouren drehe. Nach 1-2 Stunden ist die Tour dann ja meist auch vorbei. Ein wenig Regenschutz ziehe ich an, anderen absichtlich nicht.

Heute lief bereits Versuch Nummer 4, ich habe mich tatsächlich sogar gefreut, dass ich schon direkt im Regen losfahren konnte (¡Motivacíon!), es kam streckenweise gut was runter, und es war auszuhalten, selbst als das Wasser dann sogar igendwann auf den Lörres…

Also ja, es könnte funktionieren. Ich teste weiter, mit dem Wetter ist ja gerade eh nichts anderes anzufangen.

Manche Mediatheken scheine ich doppelt gehabt zu haben. Das Bilderaussortieren in der finalen Runde könnte mit etwas Glück jetzt was schneller gehen.

Android 12 sieht gut aus!

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Vroeger

Es gab anscheinend früher schon mal eine Zeit, an der ich eine Reihe von Videos aufgenommen habe. 2008, weißes MacBook, FaceTime-Kamera. Den Zusammenhang weiß ich nicht mehr. ? (Update: Oh, offenbar hat das Video gar kein Bild).

Auflösung von gestern:

  1. Sorry, das Bild war wohl gar nicht von mir, sondern von Nicky. Ungerade, kein klarer Fokus auf irgendwas.
  2. Eiffelturm nicht ganz drauf (ansonsten eigentlich gar nicht so schlecht, finde ich).
  3. Motiv nicht gut zu erkennen, zu weit weg, unscharf, nicht ganz im goldenen Schnitt
  4. Smartphone nicht ganz drauf auf dem Bild
  5. dto. Gerät zwar ganz drauf, aber das Auge will auch das Kabel darüber ganz drauf haben. Noch besser natürlich, man hätte den Fokus ganz auf das Gerät gesetzt…
  6. Das Fenster über dem eigentlichen Motiv lenkt ab.
  7. Auto vorne und hinten abgeschnitten und insgesamt auch was zu dunkel, aber das lag an der Kamera
  8. Die Schornsteine der Häuser oben abgeschnitten. Die sollten ganz drauf. Sonst gar nicht so schlecht, sogar halbwegs gerade.
  9. Die Flaggenmasten im Vordergrund stören.
  10. Kein klares Motiv, die Frau vorne nicht ganz drauf, hinten zu hell, vorne zu dunkel.

Gute Arbeit, Nicky!

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Curfew and freedom

Am ersten Tag der Ausgangssperre gehe ich um fünf von Zehn spazieren und treffe einen Freund auf dem Fahrrad, der gerade nach Hause hastet. Ein Auto brettert geschätzt mit 80 über den Ring, die Straßenbahn wenig später ist kaum langsamer. Um Punkt zehn ist Schicht im Schacht. Nur noch vereinzelt treffe ich ein paar andere Spaziergänger. Nachts schlafe ich so gut wie schon lange nicht mehr. Es ist himmlische Ruhe.

Jetzt, ein paar Wochen später, spielen gerade noch ein paar Jungs Basketball auf dem Frankenbadplatz vor meiner Wohnung. Es ist 22:20 Uhr. Die Tage sehe ich den gleichen Freund, der damals um kurz vor zehn nach Hause gehuscht ist, um 22:30 Uhr noch in einer Gruppe von Freunden an einem beliebten Treffpunkt stehen. Ein paar andere Kleingruppen vorbei, alle mit einem Auge auf das Ende der Straße gerichtet, wohin eigentlich zu jeder Zeit das Ordnungsamt hätte abbiegen können und jeder dann schnell hätte so tun müssen, als wäre er nur alleine unterwegs.

Es ist eine witzige Zeit, ich werde sie tatsächlich vermissen. Genauso wie ich auch diese Zeit ohne FOMO vermissen werde. Niemand kann etwas verpassen, weil einfach nichts passieren kann. Ist noch schwer zu sagen, ob wir nach Corona alle von FOMO befreit sein werden oder ob das Gefühl einfach nur pausiert.

Ich finde die Ausgangssperre nicht sonderlich einschränkend. Ich muss meine Tage etwas umplanen, dann geht das schon. Vor allem hat sie mir noch einmal in Erinnerung gerufen, was Freiheit eigentlich ist: Die Möglichkeit, jederzeit das tun und lassen zu können, was ich will, selbst wenn ich es dann letztendlich gar nicht tue. Komischerweise war FOMO für mich oft ein Stück weit Bremse dieser Freiheit: Kannst du eigentlich guten Gewissens den Samstagabend lesend und fernsehend zu Hause verbringen, während deine Freunde voll coole Sachen irgendwo anders machen?

Früher bin ich deswegen öfter noch spontan raus oder hab vorsorglich schon ein paar Tage früher etwas mit Freunden organisiert. Und mich hinterher manchmal ein wenig geärgert. Der gemütliche Abend auf der Couch wäre mir im Nachhinein lieber gewesen.

Gestern bin ich spontan in die Vulkaneifel gefahren. Eigentlich keine große Sache. Ich wollte erst wandern, dann wurde es etwas zu spät. Aber ich fahre auch gerne Auto, und schon das versprach eine willkommene Abwechslung zu werden. Und so fuhr ich eine Stunde Richtung Süden, kam am Nürburgring vorbei und lief um die Ulmener Maar und den Jungfernweiher. Es war nichts mehr als ein Abendspaziergang mal woanders. Und es war toll.

Moral von der Geschicht? Man nimmt sich seine Freiheit sowieso irgendwann, und vielleicht tut es ganz gut, mal eine Zeitlang auf sie verzichten zu müssen. Damit man dann weiß, was man an ihr hat.

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Be the idiot

Telekomatrix, 2012 mit dem Nokia Lumia 800 aufgenommen:

Ich hatte ein 1,82 GB großes JPG auf der Platte… (und kann es nicht öffnen. Vermutlich aber eh nichts Dolles, auf den Bildern davor und danach im Ordner stehe ich in Berlin vor einem hässlichen Bürogebäude, das ich aus irgendeinem Grund hübsch fand.)

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Umziehen?

Wie das mit Gelegenheit meistens so ist. Sie kommen nicht dann, wenn du sie am besten gebrauchen kannst, sondern sie platzen irgendwann dazwischen. Und so ist the window of opportunity gerade offen für die genialste Wohnung aller Zeiten.

Vorteile: Ruhigere, aber nicht zu ruhige Lage, praktisch die gleiche Gegend. Loft, Dachterrasse, Südseite, hell, modernst ausgestattet und eben die coolste Wohnung aller Zeiten.

Nachteile: keine, außer dass es jetzt relativ schnell gehen müsste und die Miete mindestens 50% über meiner jetzigen läge. Und dann noch Umzugs-, Renovierungskosten + neue Möbel.

Ja, der finanzielle Punkt wiegt schwer.

Man könnte das teilweise refinanzieren, indem man sich endlich mal bei der VG Wort anmeldete…

Wäre nicht unbedingt minimalistisch. Wobei… Weil die Wohnung wenig Stauraum bietet, irgendwo dann wieder doch…

Tja, was sagt ihr: Machen oder nicht machen?

Von wegen 20 GB. Ganze 50 GB an Mediatheken-Fotos haben sich noch gefunden. Wird noch viel Arbeit werden, die nächsten Tage, seufz. Hier ein Foto von meiner Nordland-Tour 2017: