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.50: Erstmal Urlaub

Ab morgen erstmal Urlaub. Ich weiß noch gar nicht genau, wann es eigentlich wann wohin geht. Erstmal anrollen lassen. Gerade auch, weil ich mir gerade den Nacken verzogen habe und es mit Reisen, vor allem auf dem Rad, im Moment eh was schwierig ist. Aber Urlaub kann und muss trotzdem. Ob ich hier was zum Besten gebe in der Zeit, weiß ich noch nicht. Hab im Urlaub selten Lust, irgendwas zu müssen, .50 ist auch schon ein ordentliches Zwischenziel, das man eine Weile so stehen lassen kann, und überhaupt. Auf der anderen Seite bin ich eigentlich viel zu geschwätzig, um hier drei Wochen lang gar nichts zu posten, zumal man ja im Urlaub meist Dinge erlebt. Wir werden sehen…

Meine Ausrüstung, um von hier bis zum Kilimandscharo zu fahren, ist jetzt jedenfalls fast komplett. Braucht es nur noch einen, der fit und motiviert ist, die Reise anzutreten. Wo kriegen wir den her?

Kinder, was freue ich mich über diese Regenjacke! Sparkt schon jetzt am meisten Joy von allen Dingen, die ich mir in diesem Jahr gekauft habe, alles Elektronische inklusive. Sitzt, atmet und hält dicht. Und ist dabei ziemlich orange.

Den ersten Nieselschauer hat sie dann auch erfolgreich bestanden. Jetzt kann nichts mehr schief gehen. 🙂

Im Urlaub wird meine Solar Challenge vorübergehend pausieren müssen. Jepp, ich habe mein Smartphone in diesem Jahr tatsächlich noch keinen Tag an einer Steckdose aufgeladen, und das ist jetzt auch schon immerhin ein halbes Jahr. Darauf bin ich fast ein bisschen Darüber freue ich mich wirklich sehr.

Aber unterwegs solar: Es geht einfach nicht. Es gibt kein Solarladegerät, das mein Smartphone oder gar die Powerbank unterwegs regelmäßig schnell und zuverlässig auflädt. Die Technik ist noch nicht so weit. Ich überlege mir jetzt, die versäumte Zeit hinten dran zu hängen. Aber das Jahr vollzumachen, wäre schon schöner.

Eigentlich wollte ich auch noch was dazu schreiben. Aber wisst ihr was? Mir egal, wie er das nun wirklich genannt hat, es ist rassistische Kackscheiße, bei Tatverdächtigen die Herkunft der Eltern zu recherchieren, ganz einfach. Ein Gesetz, das das verlangt, ist falsch.

Ist das jetzt Werbung, Kunst, Systemstörung oder wieder so eine Guerilla-Aktion? Bei diesen Ströer-Tafeln weiß man nie…

Erstmal Gulusch gegoogelt. Irgendwas mit Poker.

(Nö, wenn ihr so undeutlich schreibt, verstehe ich das absichtlich falsch.)

Ein Bild noch:

Und noch eins:

Dann Urlaub.

Macht’s gut! 🙂

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.43: Nä

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro ist positiv auf Covid-19 getestet worden… Kanste dir nicht ausdenken. Na dann hoffe ich für ihn mal, dass es wirklich nur die „leichte Grippe“ ist, die er es mal nannte. Man hört, sein einst ähnlich argumentierender, britischer Kollege Boris Johnson stimmt nach seiner eigenen Erkrankung inklusive Aufenthalt auf der Intensivstation deutlich leisere Töne an.

So ganz Unrecht kann ich den beiden ja nicht geben. Covid-19 verläuft in den meisten Fällen symptomarm, täglich sterben hunderte Menschen eines natürlichen Todes, nun halt mal ein paar mehr, nicht wahr? Ein wenig gehe ich auch durchs Leben nach dem Motto: Wir können uns nicht für immer vor allem abschotten. Ich treffe die notwendigsten Maßnahmen, und sollte ich mich doch irgendwann infizieren, dann wird’s schon nicht so schlimm werden, right? Nun ja, äh…

https://www.instagram.com/p/CCSBM89Axt_/

Nick Cordero war 41, Broadway-Schauspieler, gesund und gut durchtrainiert. Nachdem er sich das Coronavirus eingefangen hatte, lag er insgesamt 95 Tage im Krankenhaus, musste beatmet werden, brauchte eine Lungentransplantation. Kleine Blutgerinnsel lösten immer wieder Schlaganfälle bei ihm aus, am Ende mussten die Ärze ihm ein Bein amputieren. Und nun ist er letzendlich an Covid-19 gestorben

Nein, das zu bekommen und dann zu hoffen, dass schon alles gut geht, ist irgendwie doch keine Option. Ich will das nicht, aber mal so gar nicht…

Okay okay, ich bin spät dran mit „The Handmaid’s Tale“, aber die 1. Staffel war schon einmal sensationell. Erinnert mich ein wenig an Children of Men: Die Demokratien sind zusammengebrochen, es werden keine Kinder mehr geboren und aufgrund dessen sind die Herrschenden zu drakonischen Maßnahmen bereit. Aber ein Stück weit hat es auch was von Persepolis: wie es ist, wenn die Demokratie abgeschafft wird und religiöse Fundamentalisten an die Macht kommen. Und, ja, ich hoffe, der Durchschnitts-Amerikaner und -Deutsche ist in der Lage den Bogen zu schlagen. Bei Fundamentalisten ist es egal, ob es Muslime, Christen, Hinduisten, Buddhisten (ja, auch das gibt’s), Kommunisten, Nationalisten oder sonstwas sind. Es geht für die Bevölkerung selten gut aus, ganz sicher aber nicht für die, denen man die Schuld an allem gibt.

In „The Handmaid’s Tale“ legitimieren die Fundamentalisten einiges Handeln durch die Bibel, hier genauer: das Buch Genesis (1 Mose 30), und ich zitiere:

1 Als Rahel sah, dass sie Jakob keine Kinder gebar, wurde sie eifersüchtig auf ihre Schwester. Sie sagte zu Jakob: Verschaff mir Söhne! Wenn nicht, sterbe ich.

2 Da wurde Jakob zornig auf Rahel und sagte: Nehme ich etwa die Stelle Gottes ein, der dir die Leibesfrucht versagt?

3 Sie antwortete: Da ist meine Magd Bilha. Geh zu ihr! Sie soll auf meinen Knien gebären, dann komme auch ich durch sie zu Kindern.

4 Sie gab ihm also ihre Magd Bilha zur Frau und Jakob ging zu ihr.

5 Bilha wurde schwanger und gebar Jakob einen Sohn. (…)

7 Bilha, Rahels Magd, wurde abermals schwanger und gebar Jakob einen zweiten Sohn…

Jakob, der alte Stecher… angestachelt durch seine devote Ehefrau. Harter Tobac, hätten sie sich auf Pornhub… na egal. Das ganze geht auf jeden Fall noch ein paar Frauen und Kinder so weiter, und am Ende hat Gott ein Einsehen und lässt auch Rahel schwanger werden. Und in „The Handmaid’s Tale“ wird’s aus pragmatischen Gründen so umgesetzt.

Nun steht in der Bibel nicht: Gehet hin und machet es genauso, aber das muss es auch gar nicht. Gilt die Bibel als Gesetzbuch, dann reicht es ja, darauf zu verweisen.

Das erinnert mich an ein unliebsames Gespräch vor ein paar Jahren mit einer religiösen Fundamentalistin. Ich wusste da noch nicht, dass sie eine ist. Meine damaligen Mitbewohner hatten sie zum Essen eingeladen, und ich war auch dabei. Im Laufe des Abends stellten wir fest, dass wir eine gemeinsame Bekannte hatten, eine Freundin, die sich irgendwann zu ihrer Homosexualität bekannt hatte.

Machen wir es kurz und sagen wir, dass es in einem Streit darüber endete, ob es ihr nun gut mit der Erkenntnis gehe und Homosexualität keine Krankheit ist oder ob sie von anderen dazu verleitet worden war und Gott ihr hoffentlich auf den rechten Weg zurückhelfen würde. Dieses, ihr Zitat werde ich zumindest nicht mehr vergessen: „Wenn ich mich nicht mehr an das halten kann, was in der Bibel steht, woran dann?“

Na, an die Wissenschaft zum Beispiel…

Oder anders ausgedrückt: Gebt denen bloß keine Macht, die die Bibel, den Koran, das Kommunistische Manifest, Mein Kampf oder was auch immer all zu wörtlich nehmen! Diese Leute sind gefährlich.

„Ey kumma, die sind gegen Verkehrschaos! Und gegen Idiologie! Und Bevormundung. Und QR-Codes haben sie auch!“ – „Krass, die wähle ich!“

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.42: Feiern

Nach dem 2:2 in der Relegation gegen Heidenheim, mit dem sich Werder Bremen ein weiteres Jahr Bundesliga gesichert hat, traf ich auf dem Heimweg eine Freundin, die auch Werder-Fan ist. „Freust du dich?“, fragte sie. Ich überlegte und zuckte dann mit den Achseln. „Und du?“. Ich glaube, nach so einem Spiel, nach so einer Saison gibt es nicht viel zu freuen, man ist bestenfalls vorübergehend erleichtert.

Jetzt fangen ja die Probleme erst an. Viele Spieler, die man gar nicht mehr so richtig will, muss man jetzt behalten oder sogar kaufen. Ob da von dem knappen Geld überhaupt noch was da ist, um dringend benötigte Verstärkungen in Offensive und Defensive zu holen, ist die Frage. Ich kann schon verstehen, warum der HSV damals aus dem Schlamassel gar nicht mehr raus gekommen ist.

Ich hab meistens ein Sub-Thema hier. Aber heute war beim besten Willen nicht mehr los. Vielleicht bleiben wir deswegen noch kurz beim Fußball, gepaart mit ein wenig Wirtschaftstheorie, und lauschen Karl-Heinz Rummenigges Erklärung, warum der FC Bayern so dominant ist. Angeblich, weil er immer mit dem Worst-Case-Szenario plant und dann doch alles besser kommt. Soso.

Ein Bild noch, dann schon genug für heute. Macht’s gut.

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.40: Puh

Schon wieder eine Woche fast rum. Ich könnte Urlaub brauchen. Ihr vom Lesen bestimmt auch. Machen wir es deswegen heute mal kurz.

Werder Bremen – kann froh sein, im Relegations-Hinspiel mit einem 0:0 gegen Heidenheim davongekommen zu sein. Der Gegner war besser. Meine Hoffnung fürs Rückspiel: Heidenheim kann aufsteigen, muss es aber nicht. Wir können es zwar nicht besser, aber wollen es mehr. Meistens geht das dann doch irgendwie gut.

Passend dazu: Kollege Peter Giesecke schaut kein Fußball mehr. Ich kann’s verstehen, wenn auch aus anderen Gründen als er.

Einen Verein mit Geld zum Meister machen? Haben schon ganz andere versucht, auch in Berlin schon paar mal. Hat in Deutschland noch nie funktioniert, zumindest nicht so. Wenn ich sowas lese, dann denke ich eher: Berlin muss aufpassen, in der übernächsten Saison nicht abzusteigen.

Von allen Cartoon-Serien, die möglich gewesen wären, kommen ausgerechnet Beavis & Butthead zurück. Ja, ich glaube, das geht heute immer noch, oder vielmehr: es geht wieder. Ich frage mich allerdings, was für Musikvideos sie heute noch verreißen oder wozu sie headbangen wollen. Rock’n’Roll ist ja in der Zwischenzeit gestorben.

Ja, sieht anders aus. Aber ganz ehrlich: Nachdem ich nach meinen ersten E-Bike-Trips Tonnen von Insekten aus meinen Tränensäcken puhlen musste, habe ich auf Amazon beim erstbesten 4,5-Sterne-Review auf Bestellen geklickt. Musste sein.

Heute war nicht viel mehr, muss auch mal reichen. Bild des Tages ist deswegen eine schnöde Wolke:

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.27: Die langweiligste App der Welt

Habt ihr auch schon ein paarmal in die neue Corona-Warn-App geschaut, um zu gucken, ob da endlich was passiert? 😉

Wird es nicht, sollte es auch besser nicht. So gesehen mag es wirklich die beste derartige App der Welt sein (auch wenn sich die Bundesregierung dafür irgendwie etwas zu sehr selbst auf die Schulter klopft). Sie ist damit aber irgendwie auch die langweiligste App der Welt…

E-Bike bestellt. Gibt sicher noch hübschere und bessere, aber hat eine 11-Gang-Nabenschaltung, den Akku im Rahmen und vor allem: einen Zahnriemen statt Kette (I like!). Und ist dafür letztendlich gar nicht mal so schrecklich teuer. Vor allem, weil ich es nach meiner geplanten Schweiz-Tour ja eigentlich wieder verkaufen möchte.

E-Bike Manufaktur 7ben - 600 Wh - 2018 - 28 Zoll - Diamant

Hat trotzdem mehr gekostet als mein Auto. Irgendwie absurd…

Gerhard Schröders Podcast „Die Agenda“… Warum mache ich auch den Fehler, da immer wieder reinzuhören. Seine Gespräche mit Ex-Regierungssprecher Bela Anda sind zwar launig, aber jeden möglichen Konflikt umschiffen sie bewusst. Schröders umstrittene Verbindungen zu Russland hätten eigentlich Thema der Folge „Russland“ sein müssen. Aber nein, heute reden wir nur über Land und Leute, und wie toll Wladimir Putin ist. Die Agenda 2010, in Schröders Worten: Die SPD hat die Chance verpasst, sich dahinter zu stellen, deswegen ist Deutschland heute nicht mehr die stärkste Sozialdemokratie in Europa und die SPD kann keinen Kanzler mehr stellen. (Keine kritische Nachfrage, kein Anflug von Zweifel. Anda geht zum nächsten Thema über.) Schröder lobt das Gesundheitssystem in Deutschland für seine Gerechtigkeit, dass auch arme Leute die gleiche Art von Behandlung bekämen wie Reiche…

Das ist von hinten bis vorne ein faules Ei. Vielleicht hört man Onkel Gerhard deswegen so gerne zu, weil es zu gut klingt, um wahr zu sein. Weil man sich nach der Welt sehnt, deren Bild er da malt, die aber mit der Realität nicht viel zu tun hat.

Hab noch ein Bild von vor >15 Jahren gefunden. Das kann eigentlich unmöglich von mir sein, dafür ist es zu gut. Ich hab da meine damalige Freundin im Verdacht, die konnte das besser. Die Szene mag ich auf jeden Fall. Früh morgens am Causeway zwischen Singapur und Malaysia.

Nichts Besonderes, aber ich mag die Bildstimmung – und sammle Erinnerungen für später:

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.21: MacBook als das kleinere Übel

Okay, es ist entschieden. Das Dell XPS 13 geht zurück. Durchaus schweren Herzens. Aber wenn die Akkulaufzeit nicht mal halb so hoch ist wie angegeben, sehe ich es irgendwo nicht ein. Bericht dazu folgt auf dem Trendblog. Schön ist es schon… :`(

Und the new weapon of choice wird dann wohl wieder die alte weapon of choice sein: ein neues MacBook Air. Du hast gewonnen, Apple. Aber nicht, weil du so geil und engagiert bist, sondern weil die anderen es noch schlechter machen. Das sei an dieser Stelle betont. Es ist wie bei einer Bürgermeister- oder Bundestagswahl, in der man schon lange nicht mehr den besten Kandidaten wählt, weil es keinen gibt, sondern nur noch das kleinere Übel. Toll ist das schon nicht.

Ich versuche weiterhin täglich hier zu loggen (außer am Wochenende). Es sind jeweils Sammlungen, aber die Überschriften bekommen jetzt wieder ganz normale Titel. Zumindest experimentiere ich mal damit. Ich hoffe, es ist nicht zu verwirrend.

Iiirgendetwas stimmt hier nicht. 😉

Wenn der Voyeur in mir eins gerne liest, dann sind das Verrisse über Til-Schweiger-Filme. Im Grunde schlagen die Medienkritiker hier aber auch nur in eine Kerbe, die Schweiger seit 20 Jahren kontinuierlich selbst ausweitet. Schon die Überschrift „Bastian hätte mehr verdient als „SCHW(31NS7)EIGER“ lässt erahnen, dass der gute Til hier wieder nicht gut wegkommt.

Jan Freitag von DWDL tritt aber noch fester drauf:

„So stehen abgesehen von der Titelfigur drei Personen im Fokus dieser Dokumentation: Til Schweiger. Til Schweiger. Und Til Schweiger.“

Oder:

„Und wenn der Donald Trump des hiesigen Massenentertainments im Hintergrund die Fäden zieht, kann sein überdimensioniertes Ego gar nicht anders, als sich ständig zum Bühnenrand vorzudrängeln.“

Autsch. Der Mann muss schon einiges aushalten.

Und irgendwie hätte ich jetzt Lust, „SCHW31NS7EIGER“ gerade deswegen zu sehen.

Wobei mir jetzt schon so oft „The Last Dance“ empfohlen worden ist, dass ich meine kostbare Lebenszeit vielleicht besser damit verbringe.

Am Ende verbringe ich ebensolche Lebenszeit zuletzt aber doch meistens damit, Bücher zu lesen, mich mit meiner Altersvorsorge zu befassen und mich nach E-Bikes umzuschauen. Leider gar nicht so billig, um nur kurz eins für einen Urlaub anzuschaffen…

Bild des Tages:

Hab mich selten so sehr über Regen gefreut.

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.19: Die Fehler der Anderen

Rezo hat für sein Video „Die Zerstörung der Presse“ fast 1.800 online verfügbare Beiträge über sich in einer Excel-Tabelle gesammelt und hier jeweils beschrieben, wenn die Autoren dieser Beiträge Fehler gemacht haben. Die Aussage scheint eindeutig: Die Presse macht Fehler, einige Presse-Erzeugnisse deutlich mehr als andere.

Die „Berliner Zeitung“ kam dabei neben der „Bild“ und der „FAZ“ besonders schlecht weg (Fehler in angeblich 55% der Beiträge über Rezo), die Verantwortlichen wunderten sich darüber. Medienjournalist Kai-Hinrich Renner hat diese Beiträge nun für die B.Z. analysiert, findet in Rezos Tabelle überhaupt nur 18 Beiträge der B.Z., von denen Rezo 11 bewertet haut und 6 davon laut Rezo Fehler aufweisen (6 von 11 = 55%). Das ist schon sonderbar gezählt, denn 1. waren es eigentlich mehr als 18 Artikel, und 2. hätte Rezo eigentlich 6 fehlerhafte von 18 zählen müssen, also nur 33%.

Renner schreibt einige der Fehler Kollegen aus der Mediengruppe DuMont zu, zu der die „Berliner Zeitung“ im Mai 2019 noch gehört hatte. Andere Fehler gibt er zu. Bei wieder anderen sieht er im jeweiligen B.Z.-Artikel keinen Fehler. Etwa, wenn der zuständige Redakteur die Zahl der Abonnenten von Rezos mehreren YouTube-Kanälen zusammenzählt und diese „Rezos Abonnenten“ nennt. Rezo weist in dem Fall darauf hin, dass viele Personen mehrere seiner Accounts abonniert hätten.

Ein Fehler also? Oder nur eine unterschiedliche Zählweise? Laut Renner ist es unüblich, dass im Mediengeschäft Mehrfachabos im ohnehin oft sonderbaren Zahlenzirkus herausgerechnet werden. Es bleibt für den genannten Artikel der einzige Fehler, den Rezo ausweist. Und gröbere Fehler in den 6 bemängelten B.Z.-Artikeln beziffert er selten. Renner moniert auch, dass Rezo einige Beiträge über ihn in der B.Z. gar nicht in seine Analyse mit einbezogen habe, obwohl diese sich nur mit Rezo befassten. Was am Ende dennoch stehen bleibt, ist die horrende Zahl von 55 Prozent Fehlern in B.Z.-Artikeln über Rezo.

Rezo hat außerdem Kommentare als falsch eingestuft, die ihm vorwerfen, die CDU zerstören zu wollen. Er erkläre nämlich in Minute 1:20 in seinem damaligen Video, dass er das keinesfalls wolle, das täte die CDU schon selbst. In seinem Video, das er „Die Zerstörung der CDU“ genannt hat. Und in dem er am Schluss dazu aufruft, (neben einigen anderen Parteien) nicht die CDU zu wählen. Darf man hier nicht zumindest die Vermutung äußern, dass Rezo die CDU eben doch zerstören wollte? Dass, wenn er damals die Zusammenstellung von Fakten gegen die CDU nicht veröffentlicht hätte, niemand auf die Idee einer Zerstörung gekommen wäre? Ist es falsch, wenn man in einem Kommentar die These dazu aufstellt? Oder eben auch nur Meinung?

Und ist es falsch, wenn ich hier Fragen stelle, die rein gar nichts beweisen? Ein eher feiges Verhalten, das Rezo in seinem Video „Zerstörung der Presse“ (zu Recht) Verschwörungsmythikern aber auch einigen Journalisten vorwirft.

Aber jetzt wird’s interessant, denn auch Renner macht in seinem Artikel, der über Fehler oder zumindest Ungenauigkeiten von Rezo handelt, zumindest einen kleinen Fehler, den er später selbst offenlegt. So heißt es in einer Anmerkung am Schluss:

In einer früheren Fassung stand, dass die Excel-Tabelle nicht verlinkt war. Tatsächlich konnten wir sie zunächst nicht finden, deshalb besorgten wir sie auf anderem Wege. Ein Leser wies uns daraufhin (sic!), dass sie unter dem Dokumentationslink zu finden sei. Ob die Tabelle dort von Anfang stand oder erst nachträglich eingefügt wurde, wissen wir nicht.

Und diese Kleinigkeit finde ich wichtig zu erwähnen, weil es zeigt, dass es praktisch unmöglich ist, keinerlei Fehler zu machen, egal, wie sehr man sich bemüht. Renner hat sich augenscheinlich bemüht, keinen Fehler zu machen und doch einen gemacht. Rezo hat in seiner umfangreichen Excel-Tabelle welche gemacht. Und zahlreiche Medien, die er kritisiert, haben dann auch wirklich Fehler in der Berichterstattung über ihn gemacht.

Man könnte nun schlussfolgern: Journalisten machen Fehler, also glaube ich jetzt nur noch solchen Leuten, die rein wissenschaftlich arbeiten. Rezo hat einen Masterabschluss in Informatik, den er an der Universität Dortmund abgelegt hat; das wissenschaftliche Arbeiten muss er dort also gelernt haben. Vor Fehlern schützt das offenbar trotzdem nicht. Also nur noch praktizierenden Wissenschaftlern mit Doktor- und Professorentiteln glauben, weil die keine Fehler machen?

Reicht leider nicht. Und sei es der Fehler, sich im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie mit einem PR-Team einzulassen (Streeck), ungeeignete statistische Methoden für eine geplante Studie anzuwenden (Drosten) oder zumindest den „Fehler“ zu machen, Kontaktdaten des Bild-Journalisten, der ihm eine zu kurze Reaktionszeit zugestanden hatte, auf Twitter zu veröffentlichen und ihn damit der Menge zum Fraß vorzuwerfen (ebenfalls Drosten, wenig später korrigiert). Oder anhand des Schätzwerts der Reproduktionszahl die Behauptung aufzustellen, die Kontaktbeschränkungen hätten keinerlei Auswirkungen auf die Verbreitung des Virus‘ gehabt (Homburg).

Und wer nun auf die Idee kommt, die herrschende Klasse lüge sowieso oder habe sich verschworen (wir haben’s ja immer gesagt, glauben wir also nur noch Verschwörungsmythikern), für den dürften die Passagen darüber in „Die Zerstörung der Presse“ eine Offenbarung oder zumindest eine Erheiterung sein.

Ja, Moment. Wer sagt denn nun die Wahrheit, nichts als die Wahrheit und die ganze Wahrheit?

Ich fürchte, keiner. Weil es oft auch gar nicht möglich ist.

Schaue ich mal auf meine eigene Arbeit, dann gehe ich jeden Text, den ich später veröffentliche, vorher in mühseliger Kleinarbeit durch. Stimmt das? Sagt die Quelle das Richtige? Schreibe ich hier das Richtige? Stimmt das ganz sicher, nur wahrscheinlich, nur ein bisschen oder eher nicht?

Die Zeit, die ich dafür zur Verfügung habe, ist etwas länger als die, die die meisten Online-Redaktionen haben. Und doch reicht sie nie aus, um 100 Prozent aller Behauptungen sicher und zweifelsfrei zu belegen und alle möglichen Fehler mit Sicherheit auszuräumen. Ich gehe dabei immer so weit, wie ich in der zur Verfügung stehenden Zeit kann, mit dem Wissen und der Erfahrung, die ich habe. Aber klar ist mir jedes Mal leider auch: Die 100 Prozent erreichst du nie.

Erreicht aber auch ein Informatiker in seiner Arbeit nie, ein Arzt nie, ein Lehrer nie, ein Wissenschaftler nie, ein Politiker nie, ein Verschwörungsmythiker: sowieso nie.

Ich habe mir die letzten Wochen gerade mit dem Aufkommen der Demos von Verschwörungsmythikern immer wieder die Frage gestellt, wie tendenziös meine Arbeit möglicherweise ist, wie ich Fehler möglichst ausschließen kann, wie ich gute Argumente für das sammeln kann, was ich tue, und wie ich meine Arbeit zur Not verteidigen kann.

Schaue ich mir diesen ganzen Zirkus jetzt an, habe ich eine Sache dabei zumindest gelernt. Wenn mir jemand vorwirft, ich wäre ja nur ein Vertreter der linksrechtsgrünversifften Regenbogenlügenpresse, wir würden ja nur Fakten verdrehen, es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen und täglich Fehler machen, dann werde ich müde lächeln und antworten: „Egal wer du bist: Du auch, und mit hoher Wahrscheinlichkeit noch viel mehr als ich.“

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Aventure Pieces #14: Whitsun Special

„Mr. President. Bei einer Polizeikontrolle ist ein Schwarzer zu Tode gekommen. Es gibt Ausschreitungen, im ganzen Land!“

„Wir werden mit aller Härte gegen Plünderer und gewalttätige Demonstranten vorgehen. Ich werde die Antifa als Terrororganisation einfstufen lassen!“

„Die was?“

„Die Antifa! Dieser schwarze Block, der auf Demos immer Krawall macht.“

„Und was hat das mit den Protesten gegen Polizeigewalt zu tun? Sollten wir nicht vielleicht…“

„Die ausländischen Agitatoren, die unser Land in Trümmern sehen wollen, sie werden keine Genugtuung erfahren. Sie wettern gegen uns in den sozialen Netzwerken und warten nur auf unsere Schwäche. China, Iran, Zimbabwe.“

„Zim-wer?“

„Ich werde die Antifa als Terrororganisation einstufen lassen und eine Erklärung gegen Zimbabwe auf die Tagesordnung bringen.“

„Okay, und wie soll das die Proteste…“

„Wir werden hart vorgehen gegen alle, die uns schwächen wollen. Ich bin der beste Präsident, den dieses Land je gesehen hat. Im November werden sie mich wiederwählen!“

Kannste dir alles nicht ausdenken. Musste dir aber auch nicht ausdenken.

Im Zuge des finalen Ausmistens ist der Endgegner schon einmal eingekreist:

Ihn zu besiegen, wird aber noch ein harter Kampf werden. Zumal es auf dem Weg dahin noch massig andere Bosse gibt: Steuer, Altersvorsorge, 80.000 Fotos, alte Dateien, Kladden, Tagebücher. Wünscht mir Glück…

Final aufgeräumt:

  • Das Auto (leichter Gegner, aber guter Start)
  • Den Keller (Oh ja!)

Und das freut mich jetzt irgendwie, weil es ja immer heißt: Du kannst keinen Frieden finden, nicht abnehmen etc. wenn du deinen Keller nicht ausgemistet hast. Habe ich jetzt. Waren kaum Leichen drin zu finden.

Ich habe nur kurz mal meine Kamera ausprobieren wollen. Am Ende wurden es in einer knappen Stunde 101 Fotos. Kein Wunder, dass sich da über die Jahre 80.000 Fotos angesammelt haben. Dass es nicht noch viel, viel mehr sind, wundert mich jetzt fast…

Smartphone oder Kamera? Das ist die Frage. Lassen wir mal Bilder sprechen. Links Smartphone, rechts Kamera:

Und hier noch ein paar exklusive Bilder mit der Kamera:

Stimmt schon, die Kamera nimmt paar mehr Details auf. Ihr könnt stufenlos und insgesamt auch etwas weiter heranzoomen (vorausgesetzt, ihr habt das passende Objektiv). Wollt ihr mit Effekten, Unschärfen etc. spielen und arbeiten, kommt das Smartphone an seine Grenzen. Sonst… fühle ich mich tatsächlich wohler mit meinem S10. Ja, exorziert mich!

Aus dem Bonner Generalanzeiger von Freitag (Hervorhebung von mir):

Tiefbauamtsleiter Esch räumte ein, dass ihm die geplante Rampe zur Viktoriabrücke „große Sorgen bereitet“. (…)

Die Statikberechnungen für die Rampe mache es nach bisherigem Stand erforderlich, dass das Fundament näher an die Bahntrasse herankommt, als bisher angenommen. Es stünde auf Grund und Boden der Deutschen Bahn, somit wäre ein Gestattungsvertrag mit der DB zu vereinbaren. Ein Verfahren, das nach Erfahrung der Tiefbauer ein bis zwei Jahre in Anspruch nähme.

Man möchte in den nächsten Flieger nach Südostasien steigen und niemals zurückkommen, wenn man so etwas liest. Ernsthaft: Es wird langsam mal Zeit, dass wir im stolzen Europa unseren Shit zusammenkriegen. Solche Dinge müssen vereinfacht werden, schneller gehen, unbürokratisch gelöst werden können. Es darf einfach nicht sein, dass sich etliche Instanzen, die eigentlich dasselbe wollen, gegenseitig blockieren. Und es kann nicht immer erst ein Virus kommen, bevor Dinge mal schnell gelöst werden.

Vier Jahre dauert der Neubau der verdammten Brücke jetzt schon, und sie ist noch nicht einmal halb fertig. In Singapur hätte sie ein Jahr später fahrtüchtig dagestanden mit der Entschuldigung for any inconvenience caused. Unser einziges Argument dann immer: Ja, aber die scheren sich da halt nicht um irgendwelche Menschenrechte!

Mag sogar sein, aber ganz ehrlich: Welche Menschenrechte sind denn bitte vom Bau einer Eisenbahnbrücke betroffen? Das Ding soll gebaut werden und den Innenstadtverkehr entlasten, mehr nicht.

Meine Smartphone-Halterung fürs Auto sieht aus wie ein Pinguin. Fällt mir jetzt erst auf, wo es Zeit ist, getrennte Wege zu gehen (meine neues Autoradio hat eine Halterung gleich eingebaut). Soll noch einer sagen, es wäre leicht, sich von Dingen zu trennen…

Aber es nützt ja nichts, schnief. :´( Pinguin in verantwortungsvolle Hände abzugeben:

Auch mein iPad 4 wechselt jetzt den Besitzer. Trenn dich von allen Besitztümern, haben sie gesagt. Dann bist du frei, haben sie gesagt. Bist du dann auch glücklich? Das haben sie nicht gesagt…

Symbolbild des Tages:

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Aventure Pieces #13

Ich dachte immer, Elon Musk würde einen perfekten James-Bond-Gegenspieler abgeben. Er hat irrsinnig viel Kohle, baut futuristische Objekte wie einen kugelsicheren Pick-up-Truck, einen Flammenwerfer, Raketen und ein gigantisches Tunnelsystem. Er schert sich nicht um Regeln, hat immer wieder Ärger mit den Behörden und einen Chefdesigner mit dem Namen Franz von Holzhausen. (Es sei in dem Zusammenhang kurz an die lange Tradition deutscher oder österreichischer Oberbösewichte oder zumindest Handlanger in James-Bond-Filmen erinnert).

Nach seinem jüngsten Video mit Jay Leno denke ich mir allerdings: Leno ist noch viel, viel fieser und gegen ihn ist Musk ja nur ein kleiner, ungezogener Junge. Beide zusammen… oha, da hätte Bond viel zu tun:

Der schon wieder. Und schon wieder so ein komisches Format. Die Sache mit Amazons PR-Maschine ist auf jeden Fall hochinteressant…

Just a few pics

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Aventure Pieces #12: Once in a Lifetime

Stellt euch vor, ihr könntet mit eurer Vergangenheit komplett abschließen. Mental, aber auch materiell. Also alles, was ihr Zeit eures Lebens angehäuft habt, loswerden. Ein für alle Mal. Alte Unterlagen, Papierkram, Klamotten von anno dazumal, Bücher, die ihr seit vier Umzügen mit euch rumschleppt, alte Technik, die ihr nie wieder braucht. Alte Dateien und Fotos auf euren Festplatten. Aber auch negative Gedankenmuster und sogar Gewicht.

Ich reduziere das alles seit Jahren. Der Rest wird kleiner und kleiner. Nun habe ich die einmalige Chance, alles loszuwerden. In einem Monat möchte ich so weit sein. Was ich behalten möchte, kommt in eine Schatzkiste, alles Andere, was ich auch nicht wirklich zum Leben brauche, kommt weg oder wird ausgetauscht. Ich sprach schon Anfang des Jahres des Jahres davon. Jetzt gilt’s.

Auf das Ende des Regenbogens bin ich gespannt. Was wird da sein? Werde ich glücklich sein, erleichtert, frei? Vorher wird es auf jeden Fall noch viiieeel zu tun geben. Stellt euch die nächsten Wochen darauf ein, dass es hier viel darum gehen wird.

Ach ja, wenn noch einer ein kaum benutztes iPad Mini 4 samt Hülle und Logitech Crayon braucht…

Ladies and Gentlemen, we have a new car stereo! Der Anschluss war am Ende das kleinste Problem, zwei Stecker einfach einstöpseln. Schwerer war es, den alten Käfig da wieder rauszubekommen, den neuen rein und dann das neue Radio so reinzufriemeln, dass es nicht rausguckt.

Hat mich einiges an Nerven gekostet, aber war so gesehen mein größtes Erfolgserlebnis heute. Danke an Bene für die Supervision!

Talking about Super Vision: Oberhalb spannt ihr euer eigenes Smartphone ein. Dann sieht’s zumindest auf den ersten Blick so aus wie eins dieser neuartigen Autoradios mit Display.

Schluss aus vorbei übrigens: Ich hab mir jetzt endlich ein Notebook bestellt. Geworden ist’s das Dell XPS 13 (2020). Nachdem ich gestern keins mit Rabatt gefunden habe, habe ich heute noch einmal unter den Business-Konfigurationen nachgeschaut. Und siehe da: Eins mit Full HD+, 16 GB RAM und Touch – und sogar 14 statt 10 Prozent Rabatt.

Der Plan ist, Linux draufzuhauen, Windows aber draufzulassen. Ich würde gerne wieder mehr zocken. Und für den Notfall, wenn mal das eine oder andere auf Linux nicht funktioniert. Wieso und warum jetzt das und warum kein Apple mehr. Darüber wird’s später noch viel zu erzählen geben.

Der Podcast mit dem Gerhard war dann in Folge 1 irgendwie auch sooo toll nicht. Okay, der Mann ist mittlerweile 76, aber er redet immer noch genauso wie früher. Es vergingen keine 2 Minuten, da hatte er sich schon selbst auf die Schulter geklopft. Neulich schrieb ich, dass ich den Typ Schröder mag. So ganz kann ich das jetzt nicht mehr unterschreiben. Dafür kam er mir in der halben Stunde schon wieder zu altklug, selbstbeweihräuchernd und auch gar nicht mehr so intelligent vor. Die Agenda 2010 hält er immer noch für eine gute Idee. Dann waren die 30 Minuten immerhin gut, um einen Mythos zu entzaubern. Auch nicht schlecht.

Bild des Tages ist ein Schnappschuss von gestern. Der ist mir da vor die Linse gehuscht und verleiht dem Ganzen eine nicht geplante Dynamik: