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Sex, Threads und LSD

Mein Osteopath ist einer… Bei der ersten Sitzung hat er noch einiges an Blockaden und Verspannungen an meinem Körper gelöst, bei der zweiten mehr gehorcht und gespürt und heute, bei der dritten – haben wir uns eigentlich nur noch unterhalten. Über Drogen und Sex.

Sei Frau und er genössen das langsame Älterwerden und das Leben auf dem Land. Auch dass sie zugenommen hätten, wäre kein so großes Problem. Er habe einen Bauch bekommen, seine Frau einen dicken Hintern. „Eine Sexstellung können wir jetzt leider nicht mehr machen.“

Dude! 🙈 Bisschen viel Information, aber lachen muss ich trotzdem, und ich kann mir schon denken, welche Position das sein dürfte.

Dass ich auf seinen Tipp hin LSD gegoogelt hätte, sage ich noch. Das gäbe es ja wirklich legal. Ja, und gar nicht teuer, sagt er. „Willst du welches haben? Ich will meins loswerden.“ Er geht kurz nach nebenan und bringt dann auch Iboga mit. Könne er mir aber nicht wirklich empfehlen, wäre nur entspannend, wenn man liege, stehst du auf, fühlt es sich wie ein Kater an. Wollte er mir nur mal zeigen.

Ein LSD-Derivat ist derzeit legal erhältlich.

Dann whatsappt er mir noch den Link zu einem Shop, in dem es auch noch manch andere Psychopharmaka legal zu kaufen gibt und verschreibt verkauft mir 10 Mikropellets 1T-LSD deutlich unter Ladenpreis. Wann und ob ich die nehme, weiß ich noch nicht. Aber interessieren würd’s mich schon.

Und als Osteopath… Wie gesagt: Prima Kerl, Ich hätte ihn gerne als Kumpel, jemanden, den ich zum Geburtstag einladen würde. Der wäre der spannendste Gast auf der Party. Wenn ich das nächste Mal einen schlimmen Nacken habe, gehe ich aber doch lieber wieder zum Orthopäden, denn am Ende war der es, der mich „geheilt“ hat, nicht der Osteopath.

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Threads

Threads ist heute mit ein paar Monaten Verspätung in Deutschland gestartet. Probiere ich mal aus, dachte ich. Ließ sich via Instagram starten, ich konnte alle meine Kontakte darüber mitnehmen und hatte dadurch auch schon einige Follower, als ich dort aufschlug.

Und nach fünf Minuten war ich wieder weg. Klar, Sven war da. Aber ansonsten die gleichen Nasen dort, die ich auf Twitter damals schon nicht mehr lesen mochte, die gleichen Selbstdarsteller, die mich von Facebook davongetrieben haben. Leute, die sich dort beschweren, dass LinkedIn gerade down sei…

Threads wirkt wie Twitter anno 2013, und auch wenn das bedeutet, dass noch wenig Hass da ist: spannender ist es dadurch nicht.

Es gab wohl auch andere Gründe, warum ich damals gegangen bin: Die Welt hat sich weitergedreht. Die zweite Generation Social Media ist visuell (Storys, Bilder, Reels, TikToks) und irgendwie auch sauberer, selbst wenn da auch nicht alles perfekt ist. Zu den Facebooks, Twitters, Xs, Blueskys, Mastodons oder eben auch Threads muss ich nicht zurück.

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Podcast: SchwarzRotGold: Mesut Özil zu Gast bei Freunden

Khesrau Behroz ist der beste Podcaster Deutschlands – zumindest, wenn es um Porträts geht. In seiner Reihe „Cui Bono“ hat er sich nach Ken Jebsen und dem Drachenlord diesmal Mesut Özil vorgenommen. Man könnte sagen: Aufstieg und tiefer Fall des Fußballers Mesut Özil. Heute habe ich die letzte Folge der 8-teiligen Serie gehört.

Bild: Undone, RTL+

Und auch wenn ich die Reihe mit dem Drachenlord deutlich besser, weil tiefer, fand, bleibe ich hier sehr nachdenklich zurück. Vor allem, weil ich gar nicht mehr so sehr auf dem Schirm hatte, wie groß der immer irgendwie selbstunsicher, schüchtern wirkende Özil tatsächlich war. Wie sehr er sich für den Nachwuchs eingesetzt, wie vielen jungen Leuten er das Studium finanziert hat. Und wie Deutschland ihn dann hat fallen lassen, wegen eines umstrittenen Fotos. Man muss es nach dem Hören dieses Podcasts so hart sagen: Özil wurde von einem rassistischen Deutschland dafür abgestraft, dass er türkische Wurzeln hat. Mit keinem „weißen“ deutschen Fußballer wäre man so hart ins Gericht gegangen.

In Deutschland kann man mittlerweile fast bedenkenlos Rassist oder Antisemit sein. Es macht mich traurig. Einmal für dieses Volk, von dem ich immer dachte, wir wären trotz aller Verschrobenheit besser als das. Zum anderen aber auch für Özil, den Weltmeister von 2014 und begnadeten Fußballer. Dass man ihn für die Fotos mit Erdogan derart geschlachtet hat, hat er nicht verdient.

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To feel the news is not enough

Greta Thunberg hat sich in den vergangenen Wochen mehrfach nicht nur pro-pälestinensisch geäußert (was okay wäre), sondern auch anti-semitisch, was nicht okay ist. Ja, dieses „kleine Mädchen mit den Zöpfen“, die für die Umwelt kämpft. Und weil ich in letzter Zeit viel im Auto unterwegs war und mal wieder ein paar Podcasts gehört habe, war auch eine Folge „Feel the News“ darunter, wo Maike und Sascha Lobo bereits den Absturz von Greta thematisierten.

Ich höre mittlerweile nur noch 1x am Tag die News, morgens im Bad beim Zähneputzen auf dem Sprachlautsprecher. Hin und wieder surfe ich noch bei tagesschau.de vorbei. Spiegel Online besuche ich nur noch sporadisch, das gibt’s nur noch Meinung und News gegen Geld. Beim Bonner Generalanzeiger habe ich nur die Lokalnachrichten im Feed, der Rest sind größtenteils Medien- oder Techniknews.

Und ich merke: Das ist offenbar zu wenig. Die Sache mit Gretas Antisemitismus – wenn man ihn so nennen will – hätte ich so gar nicht mitbekommen. Und ich vermute: Die meisten von euch auch nicht. Das ist eben nichts, was in den Abendnachrichten Schlagzeilen macht. Deswegen kommt ein Abgesang in meinen Augen auch zu früh. Die halbe Welt kennt Greta, aber nur die wenigsten werden ihre jüngsten Äußerungen mitbekommen haben, in denen sie Israel, nicht aber die Hamas kritisiert.

Sie ist übrigens nicht die einzige, die sich derart äußert. Offenbar hat auch Amnesty International ein Antisemitismusproblem. Die Organisation nennt Israel ein Apartheidregime. In einem Video im Dossier „Israel’s System of Apartheid“ werden Juden dargestellt, wie sie eine palästinensische Familie aus einem Haus vertreiben. Zwar verurteilt Amnesty auch die Terroranschläge der Hamas vom 7. Oktober, aber Isreal wirft die Organisation im gleichen Dokument vor, ganze palästinensische Familien im Gaza-Streifen auszurotten. Was mindestens außer Acht lässt, dass der Gaza-Streifen von der Hamas regiert wird, dass jährlich von dort hunderte Raketen Richtung Israel abgeschossen wurden und dass die Hamas keinerlei Interesse daran hat, die Situation der eigenen Bevölkerung zu verbessern. Amnesty scheint sich aber relativ klar auf eine Seite geschlagen zu haben.

Ich spende seit Jahren per Dauerauftrag für Amnesty. Ich wusste das nicht. Ich werde das jetzt mal überdenken.

Ich weiß aber jetzt schon, dass ich da offenbar was ändern muss. Ja, es geht mir besser, wenn ich wenig Nachrichten höre, lese oder gucke. Ja, sogar als Journalist. Aber ich bekomme zu vieles nicht mit, was mich am Ende doch betrifft.

Ich habe es mir zu einfach gemacht.

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Harry

Ist nicht mehr da unten.

Es war vergangene Woche Dienstag, da sah ich ihn mehrmals vom Fenster aus, und er machte gar keinen guten Eindruck, lag fast den ganzen Tag unter seiner Decke und schien zu schlafen. Abends ging ich rüber, er wirkte schwach, zitterte ein wenig, war nur halb mit einer dünnen Decke zugedeckt. Ob ihm warm genug wäre, fragte ich. Ja, wäre es, beteuerte er. Eine weitere Decke lag direkt neben ihm. Ich schlug vor, dass er sie auch noch über lege. Er wollte nicht.

Ob es ihn sonst denn noch gut gehe, fragte ich. Die Antwort fiel differenzierter aus. Körperlich ja, seelisch nicht so richtig, sagte er. Ich mache mir ein wenig Sorgen, sagte ich. Er winkte ab. Wir redeten ein bisschen über dies und jenes, er sagte, er würde gerne noch einmal dieses eine Lied von „Unheilig“ hören. Ich wusste schon, welches er meinte. Ich hatte mein Handy dabei und machte den Song via Spotify einfach an und wir lauschten gemeinsam.

„Du hast mir gezeigt, wie wertvoll das Leben ist“, sang der Tüppes (besonders viel halte ich nicht von dem Song, aber ein bisschen was hat der schon). Harry hatte Tränen in den Augen.

Sehen wir uns morgen, fragte ich zum Abschied. Ja, beteuerte er. Ich machte mir echte Sorgen. Würde er nicht bald in eine Unterkunft kommen, dann hätte ich ernste Bedenken, dass er den Winter nicht überlebt. Was dauerte denn da bloß so lange?

Ich nahm mir vor, am nächsten Tag bei der Caritas anzurufen, schaffte es aber zeitlich nicht. Harry sich da aber schon ein wenig berappelt. Sein bester Freund war lange zu Besuch, ich fragte nach, wie der Stand wäre – sein Freund antwortete die meiste Zeit, aber es ging ihm wohl besser. Auch eine Frau, die ich nicht kannte, kam später vorbei und blieb lange.

Am nächsten Morgen, dem Donnerstag vergangener Woche, sah ich morgens aus dem Fenster und wollte meinen Augen nicht trauen. Harry war nicht da – dafür das Ordnungsamt mit einer Putzkolonne der Stadt im Schlepptau. Fünf Männer in Ganzkörperanzügen. Sie räumten seinen Platz! Schmissen seine Habseligkeiten samt und sonders in den Müllwagen, während die beiden Ordnungshüter Spalier standen.

Ich ging runter und sprach mit einem der Beamten. Ich ahnte zwar Schlimmes und hatte ein wenig Wut im Bauch, aber fragte trotzdem freundlich, was denn mit dem alten Mann wäre, der hier „gewohnt“ habe. Der habe eine Unterkunft bekommen, sagte der Ordnungshüter freundlich. „Er zieht gerade da ein“. Ich fragte: „Wissen Sie wohin?“. Er sagte: „Nein, leider nicht.“

Mein Anruf bei der Caritas bestätigte das. Die zuständige Mitarbeiterin, mit der ich schon einmal telefoniert hatte – offenbar die Frau, die ihn tags zuvor lange besucht hatte – hatte das veranlasst und Harry am gleichen Morgen umquartiert. Ob sie mir sagen könne wohin, fragte ich. Nein, leider nicht. Ob sie Harry fragen könne, ob ich mich bei ihm melden könne. Würde sie ihn fragen.

Das war es dann also. Harry wurde – hoffentlich – winterfest einquartiert. Jetzt ist die Bushaltestelle nur noch eine Bushaltestelle.

Und ich sag es ganz ehrlich: Mir fehlt mein Kumpel, und die guten Gespräche, die wir hatten. Es war eine Routine für mich geworden, fast jeden Tag einmal da vorbeizugehen und zu fragen, wie es ihm geht. Er war immer freundlich zu mir, sagte oft, dass er sich immer freue, mich zu sehen, „mein Freund“.

Schaue ich jetzt runter zur Bushaltestelle, ist da eine gähnende Leere. Ich bin ein wenig traurig, vor allem, weil ich bis heute nicht weiß, wo er eigentlich genau ist. Gemeldet hat sich noch niemand bei mir. Gestern traf ich seinen besten und zweitbesten Kumpel vor genau der Bushaltestelle. Ihnen hat er auch noch nichts gesagt. Ich hoffe, das ändert sich bald.

Jetzt nach einer Woche überwiegt allerdings die Freude. Immerhin vier Monate hatte er dort gelebt, auch davor war er schon seit einigen Monaten obdachlos, wie er mir mal erzählt hatte. Dass seine vielen Helfer im Hintergrund jetzt endlich eine Bleibe für ihn gefunden haben, ist ein glücklicher Ausgang der Geschichte.

Wo immer du auch bist: Ich wünsche dir alles Gute, mein Freund!

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116117

„Die Leute wissen offenbar nicht, dass sie sich auch auf der 116117 einen Facharzttermin geben lassen können“ – schnappte ich neulich irgendwo im Radio auf.

Ach, tatsächlich?! Diese komische Nummer, von der man mal gehört hatte, aber gar nicht wirklich weiß, wofür die eigentlich ist.

Nachdem ich beschlossen hatte, dass sich jetzt doch mal ein Orthopäde meinen Nacken anschauen muss, mit dem ich jetzt seit fast zwei Monaten Geschichte habe, wollte ich das mal ausprobieren.

Es brauchte acht Anrufe dafür.

Anruf 1

„Wenn wir Ihnen einen Termin vermitteln sollen, brauchen Sie eine Überweisung vom Hausarzt. Sonst können wir Ihnen nicht helfen.“

„Okay, kann ich besorgen. Wenn wir jetzt einfach davon ausgehen, dass ich die schon hätte, können wir dann…“

„Nein, ich würde Sie bitten, sich erst einmal die Überweisung zu besorgen und sich dann noch einmal hier zu melden.“

„Na gut“.

Anruf 2 beim Hausarzt. Rezept gehe klar, könne ich morgen abholen.

Anruf 3 bei der 116117:

„Oh, Sie wollen zur Terminvergabe. Da sind Sie bei mir jetzt leider falsch. Ich kann nur nach Adressen für Ärzte suchen, bin noch nicht weiter eingearbeitet und an einer anderen Stelle aktiv. Da müssen Sie noch einmal…“

„Können Sie mich durchstellen?“

„Nein, leider nicht. Sie müssen zum Regionalverband durchgeleitet werden. Das kann ich von hier aus nicht. Aber wählen Sie direkt die 116117 3, dann kommen Sie durch“

„Die Nummer ist dann 1161173 oder meinen Sie, dass ich 116117 anrufe und dann die 3 wähle?“

„Ja, Sie wählen die 116117 3.“

„Ah, okay“.

Anruf 4: 1161173 – „Nummer nicht vergeben“

Anruf 5: 116117 – ich wähle die 3 – ich höre nichts mehr, wähle noch einmal die 3 – nichts passiert. Ich lege auf.

Anruf 6: Zweiter Versuch. 116117 – 3. Es tutet, ich lande in der Warteschleife. Es gibt keine Ansage, wann oder ob überhaupt sich noch etwas täte. Nach vier Minuten lege ich auf.

Anruf 7: 116117 – diesmal wähle ich die 1, wie beim ersten Mal. Es geht auch jemand dran, wieder ein Mann.

„Haben Sie eine Überweisung mit einem Dringlichkeitscode?“

„Einen was?“

„Sie brauchen von Ihrem Hausarzt eine Überweisung mit Dringlichkeitscode. Sonst dürfen wir von der 116117 Ihnen da leider nicht helfen.“

„Da habe ich nicht gewusst, dass ich das brauche“. (Hatte mir der Typ beim ersten Anruf auch nicht gesagt. 🤬)

Ich beschließe, es einen day to callen, mir am nächsten Tag beim Hausarzt noch einen Dringlichkeitscode geben zu lassen, wenn ich das Rezept abhole und es dann noch einmal zu versuchen.

Heute Morgen also latschte ich zum Arzt, sage der Sprechstundenhilfe, was ich will und dass die 116117 einen Dringlichkeitscode von mir wolle. Sie lächelt, das hätte sie schonmal gehört. Auf dem Tresen liegen Visitenkarten für die 116117 aus, wie passend. Sie kramt in einer Schublade, holt eine Seite mit Stickern raus und klebt einen davon auf meine Überweisung. „Bitteschön, der Code!“ – „Dankeschön.“

Anruf 8 bei der 116117 – 3. Diesmal geht jemand dran, eine junge Frau.

„Haben Sie eine Überweisung mit Dringlichkeitscode?“

„Ja.“

„Lesen Sie mir den Code dann bitte einmal vor. Und dann brauche ich noch Namen, Adresse und Geburtsdatum.“

Bekommt sie.

„Gut, dann schaue ich mal… der nächste freie Termin wäre… morgen früh.“ 😳 „Wollen Sie den nehmen?“

Wollte ich!

Erst danach gibt sie mir Namen und Adresse des Arztes durch und noch den Hinweis, dass ich morgen vorab noch einmal dort anrufen solle. Es ist leider der Orthopäde, bei dem ich vor Jahren schon einmal war und der mir damals – um ehrlich zu sein – einen vom toten Sheriff erzählt hatte. Aber in der Not frisst der Teufel Fliegen. Ich nehme an.

In der Zwischenzeit aber bekomme ich eine Mail. Marius hatte mir gestern seinen Orthopäden empfohlen. Bei der Webrecherche stellt sich raus, dass die Praxis Online-Termine vergibt. Ich buche pro forma direkt einen (absagen kann man ja später immer). „Nächster freier Termin: 2.1. um 9:45 Uhr“. Na gut, besser als nichts. „Wollen Sie über frei werdende frühere Termine per Mail informiert werden?“

Und ob!

Heute dann die Mail: „Es ist ein früherer Termin frei geworden. Nächster möglicher Termin: morgen früh um 8.45, 9:30, 10:15 oder 11:20. Welchen wollen Sie?“ 😳

Also habe ich jetzt binnen 24 Stunden gleich zwei Termine bei einem Orthopäden für einen Termin am nächsten Tag bekommen. Etwas, worauf ich beim letzten Mal drei Monate (!) warten musste.

Für das deutsche Gesundheitssystem besteht Hoffnung! Aber ganz ohne bisschen Umständlich geht nicht, da kommt Deutschland nicht ohne aus.

(Später erfahre ich, dass die 116117 auch eine Website hat, auf der man sich selbst einen freien Facharzttermin geben kann. Ja sowas…)

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The Shamen: Ebeneezer Goode (1992)

Musste ich vorhin irgendwie dran denken. Ist gut gealtert. Ich mag diese dreckige Lache:

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AI

Verrückte Zeiten sind es derzeit – wollte ich eigentlich als erstes schreiben. Aber sind die wirklich so seltsam? Es passiert gerade viel Neues, ja, vielleicht sogar eine Art neue Industrielle Revolution. Aber das wäre ja bekanntlich nicht die erste.

Auf Instagram warb einer mit einem Einführungskurs in KI. Der Dude wirkte nett und recht seriös auf mich, der AI-Crashkurs sollte kostenlos sein, als Gegenleistung halt meine E-Mail-Adresse – na gut, warum nicht. Die hat ja eh schon jeder. 😉 Und der Kurs war gut, natürlich zwischendurch eine Werbeveranstaltung, aber das sind jeder Podcast, jedes YouTube-Video, jede TV-Sendung heute auch. Hauptsächlich stellten sie viele interessante KI-Tools vor und was man mit ihnen so alles machen kann.

Was mir darunter vor allem in Erinnerung bleiben wird, ist Rask, ein Tool, das ein Video einer Person in dessen Stimme in einer – beinahe – beliebige andere Sprache übersetzen kann. Und das verdammt akkurat! Ich hab das hier einmal mit Englisch ausprobiert. Die Sprache beherrsche ich ja eigentlich, aber einen so feinen Oxford-Akzent habe ich natürlich in Wahrheit nicht, und so gewählt ausdrücken könnte ich mich auf Englisch auch nicht. 🙂

Das ist wirklich meine Stimme. 🤷🏻‍♂️ Dass Bild und Ton nicht gerade lippensynchron sind, liegt – angeblich – daran, dass ich nicht den Pro-Account genutzt habe. Damit ginge das. Übrigens sind über 100 Sprachen möglich. Übersetz dein Video auch auf Kisuaheli, Mandarin oder Finnisch!

Willst du ein synchrones Video, musst du allerdings ordentlich dafür blechen – mindestens 50 Euro im Monat.

Und das ist irgendwie usus gerade in dieser KI-Welt. Eine Menge an Tools ist in den letzten Monaten auf den Markt gekommen. Die Aufmerksamkeit ist da und deswegen auch die Goldgräberstimmung. Hier wollen viele Glücksritter das schnelle Geld machen, und immer wieder ist das Argument: „Enorme Zeit- und damit Kostenersparnis für Unternehmen“ – und die scheinen irgendwie massiv Bedarf daran zu haben.

Ich konnte mir auch einen Blogbeitrag zu einem beliebigen Keyword schreiben lassen – das kann unter anderem Neuro-Flash – aber der Text war so falsch und überkandidelt, dass ich mir immer weniger Sorgen um meinen Job mache.

Als die beiden Kursleiter dann die Frage eines Teilnehmers über eine mögliche Lösung beantworten sollten, die redaktionelle Texte schreiben kann, stockten sie. Da wäre ihnen tatsächlich keins bekannt. Es gäbe gute Assistenztools wie Perplexity.ai, aber ganz ohne menschliches Zutun? Keine Chance!

Das war – alles – erhellend irgendwie.

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Wohlwollende Kommentare

Mittlerweile seit ein paar Monaten spiele ich auf dem iPhone das schon etwas ältere Casual Game „The Creeps 2“, eine Art Tower Defense. Der Entwickler hat einige Level wirklich nicht einfach gestaltet und du kannst ein paar Tokens kaufen, damit du schneller vorankommst (Pay to win), aber mit ein wenig Training kannst du jedes Level schaffen (habe ich getan) und hast dann sogar mehr Spielspaß.

Also monatelang ein tolles Spiel und dafür keinen Cent zahlen – das fand ich super, und da wollte ich dem Entwickler wenigstens eine wohlwollende 5-Sterne-Wertung hinterlassen. Ich lobte das Spielkonzept und dass man solche Spiele, die den Spieler über den Verleger stellen, heute nur noch selten finde.

Weniger später am Abend dann diese Nachricht von Apple:

Kommentar nicht zugelassen wegen Verstoßes gegen die Veröffentlichungsrichtlinien.

Ich kann mir das nur so erklären, dass Apple vermutet, dass für meinen lobhudelnden Kommentar Geld geflossen sei. Ist aber nicht.

Wie bringt man denn nun ehrlich gemeintes Lob an in diesen – doch irgendwie – verrückten Zeiten?

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Feelings

Zugang zu seinen eigenen Gefühlen herzustellen, ist eine enorme Herausforderung, gerade wenn man mal gelernt hat, möglichst keine Gefühle zu zeigen.

Warum man das gelernt hat? Sagen wir mal, das Umfeld hat es eine Zeitlang erfordert. 😏 Zeig keine Gefühle, sonst greift man dich genau dafür an oder nutzt dich dafür aus. Diese Zeit ist schon lange, lange vorbei, aber eventuell hat man nicht gelernt, wieder umzustellen. Es gibt tatsächlich immer noch Situationen, in denen man seine Gefühle besser nicht zur Schau stellt oder sie zumindest zügeln muss. Die Welt da draußen kann megabrutal sein.

Zum Glück sind diese Situationen selten. In den meisten sozialen Situationen ist es heute durchaus angebracht, sogar notwendig, seine Gefühle zu zeigen. Differenzieren ist also notwendig. Aber wenn man das all die Jahre nicht gemacht hat, muss man das erst wieder neu lernen. Ich bin dabei.

Und ich schaue zurück: Wie vielen Menschen es wohl genauso geht, wie viele sich verhärtet haben, weil sie es mussten oder meinten es zu müssen, wie viele wie ein Eisblock wirken, weil sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben, aber dann nicht mehr zurückschalten konnten, wie viele ihrer Mitmenschen daran verzweifelt sind.

Mensch sein ist echt eine bekloppte Angelegenheit, wenn man es sich mal genau überlegt.

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Nöel

Konzert in Düsseldorf, tolle Vorbands, Noël Gallagher and the High Flying Birds dann pünktlich (zur offiziellen Übertragung im WDR) dann um 2100 Uhr auf der Bühne. Gitarristen, Keyboarder, Schlagzeuger und dazu irgendwie auch noch vier junge Backgroundsängerinnen. Irgendwie überflüssig – eine hätte gereicht – aber schön anzuschauen.

Noël spielt die besten Hits des neuen Albums, seiner Solokarriere insgesamt und gegen Ende zunehmend alte Oasis-Songs. Little by little, Live forever, the Masterplan. Ein wenig Sparring mit dem Publikum, grimmiges Gesicht, ich meine so etwas wie „Fucking Germans“ zu hören und wäre nicht überrascht. Meine Mitstreiter, darunter ein Engländer, aber klären mich auf. Er sagte wohl: „I don’t speak fucking German“. Tolle Video- und Lightshow, anderthalb Stunden Programm, angenehme Atmosphäre, für einen kurzen Moment lächelt er sogar.

Nach dem Konzert noch ein wenig Brimborium. Die Schlange vor der Garderobe ist massiv, es dauert eine halbe Stunde, bis wir drankommen. Ich unterhalte mich ein wenig mit einem aus Berlin, Johannes sieht einen mittelalten Typen mit Kurzhaarfrisur und Augenklappe – der perfekte Doppelgänger von Olaf Scholz. Ich renne rüber und frage, ob er ein Selfie mit mir machen will. Er sagt: ja klar.

Vor der S-Bahn-Station direkt nebenan geht die Party weiter. Ein Straßenmusikant hat sich hier mit Mikro und E-Gitarre aufgebaut, spielt alte Oasis-Songs: „Don’t look back in Anger“ und „Wonderwall“. Der Pulk der Leute feiert, auch wir stimmen kurz mit ein.

Immer wieder, wenn ich mich frage: „Ach, was soll ich eigentlich auf Konzerten, ist das nicht verschenkte Lebenszeit?“ passieren mir solche Dinge und ich habe mit die besten Zeiten meines Lebens. Halte ich hiermit mal schriftlich für mein Future-Self fest.

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Kölner Bahnhofsvorplatz

Es geht mit S- und Regionalbahn zurück nach Bonn, Johannes und ich haben eine halbe Stunde Aufenthalt im Kölner HBF. Wir treten kurz aus, ich hab einen Mordshunger und hole mir noch was beim Bäcker, danach ist immer noch Zeit übrig. Klare Sache: Einen Blick auf den monumentalen Dom werfen, wo wir schon mal da sind! Oft gesehen, aber immer wieder schön.

Wir stehen auf dem Bahnhofsvorplatz, es ist halb Zwölf in der Nacht. Zwei Mädels kommen auf uns zu, ich würde sie auf etwa 18 schätzen. Sie fragen uns superlieb, wer wir sind, ob wir vielleicht nen Euro haben, sie müssten dringend aufs Klo. Die beiden teilen sich eine Flasche Wein, wirken schon recht angetrunken, wir haben vom Konzert her auch schon drei Bier auf, ein normales „Party“-Gespräch, eigentlich.

Wir fragen, was sie hier noch machen. Sie seien aus ihrer Einrichtung ausgebüxt, sagen sie, hätten es da nicht ausgehalten. „Ich wollte bei meinem Freund sein“, sagt die eine. „Der hat mich geschlagen und ist manchmal gemein zu mir, aber dann auch wieder superlieb und textet mir voll lieb.“

Ich versuche, ihr zu erklären, dass das gar nicht gehe: „Wenn er dich schlägt, musst du von ihm weg.“

Sie nickt: „Ja, aber ich lieb den voll. Ich weiß auch nicht.“

Die andere stimmt ein: „Ich kann auch nicht ohne meinen Freund. Ich denk die ganze Zeit an ihn. Und wenn er weg ist, vermisse ich ihn so, dass ich mich manchmal ritzen will.“

„Was?!“, frage ich. „Bist du bekloppt? Warum sollte man sich denn ritzen?“

„Na ja, wenn der Schmerz so groß ist, dann ist man kurz davon abgelenkt.“ Sie krempelt ihren Unterarm hoch, er ist wirklich voller Schrammen. Keine so tief, dass es lebensgefährlich wäre, aber definitiv selbst zugefügt, so als würde sich jemand… ja, ritzen, um den Schmerz abzulenken.

Ich versuche, ihr zu erklären, dass das gar nicht gut ist.

Sie sagt: „Ja, aber ich vermisse meinen Freund oft so sehr. Dann ritze ich mich. Würde ich jetzt eigentlich auch gerne, aber ich hab nichts dabei…“

Ich frage sie, wie alt sie sei. Sie sagt: siebzehn. Ich versuche noch, ihr zu erklären, dass das keine Liebe ist, dass es Wichtigeres im Leben gibt und es sich nicht lohnt, jemandem hinterherzulaufen. Ich erreiche sie nicht.

„Wir fahren noch nach Mönchengladbach“, sagte die eine dann.

„Was? Jetzt noch?“, fragen wir. Ja, da wäre eine Freundin gerade aus der Geschlossenen ausgebüxt, die holen sie jetzt noch ab.

„Und dann? Wo kommt ihr heute denn unter?“

Ich frage bewusst die andere, die mir etwas zugänglicher erscheint. Sie sagt: Bei ihrer Mutter. Ist es da okay, frage ich. Sie nickt: Ja, da ist es okay.

Die andere, die sich geritzt hat, ext die Flasche und torkelt danach gen Eingang. Zwei junge Typen kommen vorbei, es ist schwer zu sagen, ob sie sich kennen. Johannes gibt ihnen den einen Euro fürs Klo. Die Mädels verabschieden sich superlieb, gehen mit den Typen in die Wartehalle und sind auch kurz darauf verschwunden, bevor wir noch irgendwas unternehmen könnte. Na ja, was auch?

Aber WTF just happened?

Als wir in der Bahn sitzen, sagt Johannes: „Ich glaube, die beiden haben uns verarscht. Die haben uns irgendwas erzählt und brauchten in Wahrheit Kohle für irgendwelche Drogen oder so“.

„So eine Geschichte erfinden, um einen Euro fürs Klo zu schnorren? Und die Schrammen von der einen waren wirklich echt!“

Wir werden es nicht mehr herausfinden. Es könnte tatsächlich so etwas wie eine dieser Loverboy-Geschichten sein. Vielleicht haben sie uns auch wirklich nur verarscht. Ganz ehrlich, es wäre mir lieber.

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Deutschlandticket

Einmal nach Düsseldorf und zurück sind im Nahverkehr über 30 Euro, also fast 2/3 dessen, was ein Deutschlandticket kostet. Ich möchte mir also vor der Fahrt eins kaufen.

In der neu gestalteten DB-Navigator-App finde ich dazu erst einmal nichts. Im Hauptmenü kein Hinweis darauf; gehe ich bei der gesuchten Verbindung auf „Tickets“ taucht es hier auch nicht auf. Ich suche: Irgendwo unter Tickets im dritten Untermenü schließlich finde ich es: das Deutschlandticket. Will es direkt kaufen und buchen.

„Bitte füllen Sie aus: Name, Straße, Ort, Postleitzahl, Geburtsdatum, E-Mail, Telefonnummer (optional)…“

Echt jetzt? Das weiß die App doch schon aus meinem Account, ich bin eingeloggt.

Na gut, ich fülle alles aus.

„Ticket nur im Abo erhältlich. Bitte geben Sie die IBAN für das SEPA-Lastschriftmandat ein“.

Serieus? Die habt ihr doch schon durch die App. Habe ich längst als bevorzugte Zahlungsart ausgewählt…

Copy/Paste geht nicht. Ich krame mein Portemonnaie heraus, zücke meine Bankkarte und tippe die IBAN von Hand ab.

„Herzlichen Glückwunsch, Deutschland-Ticket gekauft. Wenn Sie das Ticket nutzen wollen, können Sie es im Hauptmenü mit einem + hinzufügen und nutzen“.

Echt jetzt? Das passiert nicht automatisch? Ich muss das wirklich von Hand hinzufügen, damit ich es nutzen kann? Meine Güte.

Gut fünf Minuten hat es also „nur“ gedauert, bis ich das Deutschlandticket mit der Bahn-App gekauft und dort hinzugefügt habe.

War ja ganz einfach…

Das Bürokratiemonster – gerade erst um ein paar Monate von Bund und Ländern verlängert – wirkt, als hätte es alles mit der Deutschen Bahn nicht das Geringste zu tun. Warum nur?

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Telefontermin

Ich schrieb in meinem letzten Blogbeitrag darüber, dass man das Telefon auch ganz gerne abschaffen dürfe, weil es für die Terminabsprache ungeeignet sei, bessere Lösungen aber oft noch fehlen.

Gestern klingelt dann mein iPhone, ich gehe dran, aber wie so oft drückt das iPhone den Anrufer stattdessen weg. Wenig später eine Voicemail: „Tag Herr Vielmeier, Sie wollten einen Termin für eine professionelle Zahnreinigung bei uns. Hier ist er: kommenden Dienstag um 1145 Uhr. Sie brauchen nur noch zurückzurufen, falls Sie an dem Termin nicht können. Wiederhören.“

Geniale Lösung des Problems. 🙂 Ich war so überrascht, dass ich vor lauter Freude direkt zurückrief, um den Termin zu bestätigen – was ich nicht musste, aber auf Nummer sicher gehend trotzdem wollte.

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Noël Gallagher: Pretty Boy (2022)

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Stress und Selbstbewusstsein

Scheinen zusammenzuhängen. Ersteres nagt – zumindest bei mir – an zweitem. Heute bei einem Spaziergang kam mir zum ersten Mal in den Sinn wieso. Ich versuche bei Stress alles schneller zu erledigen, wirke gehetzt, husche so durchs Leben, achte nicht auf meine Körperhaltung, nehme mir auch wenig Zeit, für mich selbst einzustehen und meine Bedürfnisse überhaupt zu erkennen.

Was hilft da außer Achtsamkeit und Meditation? Bei mir noch ein wenig: Regelmäßigkeit und kleine Ziele:

  • Ich habe wieder angefangen, täglich 10.000 Schritte zu gehen. Die Fitbit Charge 6, die ich gerade teste, hilft mir dabei.
  • Mal wieder bisschen abnehmen und gesünder essen. Ich hab gut zugelegt, die letzten Monate, weil ich hauptsächlich aus der Pfanne gegessen habe. Hab irgendwo gelesen: Ersetze Pfanne standardmäßig durch Topf und schon wird dein Essen gesünder. Probiere ich aus. 1 kg ist schon runter, woher genau, weiß ich nicht.
  • Lesen. Ich lese gerade noch einmal das Reisebuch „Hinter dem Horizont Rechts“, wo einer mit dem Motorrad bis nach Australien gefahren ist. An den meisten Tagen schaffe ich 50 Seiten.
  • „Die drei ???“ hören. ??‍♂️ Macht mir gerade irre Spaß. Spotify hat sehr viele (alle?) Folgen, und eine Folge lässt sich gut in den Nebentätigkeiten eines Tages (Duschen, Kochen, Kaffee zubereiten, auf Couch chillen) unterbringen. Nur beim Essen bleibe ich dabei, dass ich esse und sonst nichts.

Ob’s hilft? Ich weiß nicht. Spätestens nächste Woche ist ja wirklich Herbst, und die Umstellung bekommt mir für gewöhnlich nicht. Es wird wohl mal wieder ein Kampf werden.

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Selfie mit iPhone 15 Pro

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Antifascist Drinking Club

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Timing ist alles, was Eventim?

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Dünnes Eis, mein Lieber, ganz dünnes Eis.

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Accidental Cooking

Ungesundes Essen habe ich mittlerweile auch durchgespielt. Langsam wäre es mal gut, bisschen in die andere Richtung zu gehen. Seit ich mehr auf meinen Körper höre, sagt der mir auch interessante Dinge, wie, was eigentlich gerade ganz angebracht wäre und wie man es vernünftig würzen könnte. Ich weiß nicht, woher der das plötzlich weiß…

Also gesund kochen, trotzdem nicht zu viel Zeit für alles verwenden – und Rezepte aufschreiben, sagte man mir heute. 😉 Ich kam auf folgendes Rezept für selbstgemachten Kartoffelstampf:

  1. 1 Glas geschälte und vorgekochte junge Kartoffeln. Gab’s beim Rewe, gar nicht mal so teuer, 1,29 Euro das Glas. Die Kartoffeln abgießen, in einen breiten Topf geben und mit einer Gabel zerdrücken (falls wie bei mir ein Stampf nicht vorhanden)
  2. Mit bisschen Hafermilch (oder echter Milch) aufgießen, erhitzen
  3. Würzen mit Muskatnuss (nicht zu viel ?, ich musste welches wieder rausschöpfen), Rosenpaprika, einer Ecke Butter, einmal mit dem Salzstreuer drübergehen. That’s it.

Schmeckte erstaunlich gut.

Ich bin großer Freund von vorgekochten Kartoffeln, Pasta oder Reis. Spart unfassbar viel Zeit und gelingt immer. Kaufe ich in Angeboten oder zur Not eine Billigmarke.

Dazu gab’s übrigens Sauerkraut aus der Tüte und vegetarische Nürnberger. Keine 10 Minuten, und alles war fertig.

Mir fehlen weiterhin die Ideen. Es müsste eine App geben, die einem täglich drei Ideen für 1 personalisiertes gesundes, leckeres Schnellgericht rüberschickt.

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Hab im Trendblog heute über das neue Google Pixel 8 Pro geschrieben. Es hat einen magischen Editor. Der magische Radierer in der Vorversion konnte per Knopfdruck Personen und Gegenstände aus einem Bild löschen, die man dort nicht haben wollte. Das war schon nice. Mit dem magischen Editor könnt ihr jetzt Personen und Gegenstände in einem Bild neu anordnen. Dave steht zu weit links und ist außerdem sehr klein? Kein Problem: Rücken wir ihn mehr nach rechts und machen ihn größer:

Das dürfte die Fotografie ganz schön verändern. ?

Apples neuere iPhones können das übrigens im Prinzip auch, also Personen von Hintergründen lösen. Anders als Google weiß Apple damit aber noch nicht wirklich was anzufangen…

Best Take ist außerdem eine Funktion, die von einer Personengruppe eine Bilderserie aufnimmt und dann von jeder Person das beste Motiv in einem Bild zusammen“merged“:

Das wird aber noch etwas dauern, bis das gut funktioniert. Schon im Demofoto sieht das in den Umrissen um die Gesichter herum nicht gerade sauber aus (schaut mal genau hin!), und das Grinsen der Eltern auf dem Bild erinnert mich an das Musikvideo von Black Hole Sun. ?

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Ich mache solange Fotos mit dem iPhone 15 Pro. Sehen auch ganz anständig aus:

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Jetzt will ich aber was sehen!

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War einer der ganz Großen! Wer weiß, ob Filme mit Terence Hill (der im Original ganz anders klingt) ohne ihn überhaupt so ein großer Erfolg geworden wären. RIP! ?

Hier ist Danneberg, der natürlich auch schauspielen konnte, in einem alten Film in einer Szene mit Klaus Kinski (!) zu sehen:

Wolfgang Hess, der Synchronsprecher von Bud Spencer, ist schon 2016 verstorben…

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Nachdenkliche Tage

Waren und sind es.

Ich war immer schon ein Grübler. Was ich daran mag: dass ich mittlerweile auf Lösungen komme. Das war jahrzehntelang nicht der Fall. ? Aber gut, besser jetzt als erst mit 90.

Schreiben hilft dabei. Legt euch ein Erfolgsjournal an oder wartet, bis Apple die Journaling-App für iOS 17 nachreicht! (Angeblich noch vor Weihnachten, da wird man sie auch brauchen.)

Es ist konstruktiver. Ich bin konstruktiver geworden. Deswegen heißt dieses Blog auch nicht mehr Leidartikel.de, sondern Aventurer.com, wobei ersteres schon der coolere Name war…

„Moin Jürgen, wir stehen am Pawlow. Komm jetzt!“

Schrieb mir Thorsten vorhin (von dem ich seit Wochen nichts gehört hatte) und rief kurz danach an.

Auch Felix meldete sich neulich (nach Jahren!) ähnlich. „90er-Party im Nyx nachher?!“ Eine Viertelstunde später kam er mit drei Bier vorbei (weil Joachim auch gerade zu Besuch war).

Bitte hört nie auf, spontan zu sein!!!

Auch nicht mit 80!

Erwartet aber bitte trotzdem nicht, dass ich zu allem immer ja sagen kann. Zur 90er-Party gingen wir tatsächlich noch. Thorsten musste ich heute absagen, weil ich noch krank bin – und ich weiß, dass wir uns am Sonntag auf einer Weinwanderung sowieso sehen werden. Wird also nachgeholt!

Es war nett am Telefon. Sage ich selten, aber wenn beide Seiten die Belange des anderen respektieren, kann man fröhlicher da heraus gehen, als man vorher war.

Die VHS Bonn hat richtig coole Kurse zum Teil. Hab mich für welche angemeldet, darunter ein „English Christmas Singalong“ kurz vor Weihnachten, weil ich weiß, dass es richtig schöne englische Weihnachtslieder gibt and because: why not?

Es beginnt nämlich die kalte und dunkle Jahreszeit. Und wenn ich eins in der Vergangenheit gelernt habe, dann, dass ich da unter netten Menschen sein will. Ja! Ich!!

Um da mitsingen zu dürfen, sollte man vorher einen Englisch-Sprachtest machen. Na denn…

Wurde wegen zwei, drei kleiner Fehlerchen unter (ziemlichem!) Zeitdruck auf B2-Niveau runtergeschätzt. Frechheit!1!!11

Zwei meiner Exfreundinnen waren Muttersprachlerinnen, ich hatte Englisch-LK, gucke seit 20 Jahren Filme und Serien nur noch im Original. I am very proud of my Jerman äksent. Und dann B2… ? Passt lieber euren Test an!

iOS 17 schlägt mir als Hintergrundbild Fotos der Exfreundin vor. Hat man dann davon…

Ehrenamt-Beratungsgespräch am Freitag!

Mein restlicher noch auszusortierender Krempel:

Jepp, das Ende ist buchstäblich in Sicht.

Heute wäre ein Brückentag möglich gewesen. Morgen ist Feiertag. Ich arbeite an beiden Tagen. Und es ist erstaunlich, wie viel entspannter es sich arbeitet, allein mit dem Gedanken, dass eigentlich gar nicht gearbeitet werden muss. ?

Trotzt der Dunkelheit! Gute Nacht!

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Einen Obdachlosen noch obdachloser machen

… war offenbar das, was ein Nachbar mit Harry, „meinem“ Obdachlosen direkt vor seiner Tür, vorhatte. Er rief zum wiederholen Male das Ordnungsamt, das kam und Harry eine Frist setzte: bis um 1500 Uhr heute bist du da weg, sonst räumen wir dich da weg!

Als er mir das heute Morgen erzählte, setzte ich mich erstmal dazu und wir redeten eine Weile niedergeschlagen miteinander. Und was er jetzt tun wolle, fragte ich. Na ja, er würde sich halt eine neue Ecke irgendwo suchen. Ich wusste: ich muss das irgendwie verhindern, hatte aber keine Ahnung wie. Mit diesem Behördenkram kenne ich mich null aus. Ein weiterer Bekannter von Harry kam vorbei und forderte, recht aggressiv, er müsse jetzt was tun, ins Obdachlosenasyl gehen oder so. Dar war er schon mal, sagte Harry, will er nie wieder hin. Wenn man die Geschichten, was sich dort abspielt, mal gehört hat, kann man verstehen warum. Ich musste den Kopf freikriegen und ging eine Runde.

Ich würde jetzt gerne schreiben, wie ich heroisch auf die Lösung stieß und Harry da wegrettete. Aber so war es leider nicht. Mir fiel überhaupt nichts ein, was ich tun konnte, außer zwei Dingen: noch ein letztes Mal beim Generalanzeiger um Hilfe zu bitten. Und: einen Anzug anzuziehen, mich mit meinem Laptop statt Harry dahinzusetzen und auf das Ordnungsamt zu warten. Mal sehen, ob die einen Hipster mit MacBook da genauso entschlossen verscheuchen.

Nach meiner Runde ging ich zu Harry, bat ihn darum, ein Foto von ihm aufnehmen zu dürfen (durfte ich) und schickte es noch einmal an meinen Kontakt beim GA, nach dem Motto: jetzt oder nie. Ich duschte, zog mir den Anzug an und ging runter. In der Zwischenzeit hatte sich der GA-Redakteur tatsächlich bei mir gemeldet. Er entschuldigte sich, er war und sei im Urlaub, schicke aber eine Kollegin vorbei. Die kam dann auch wenig später tatsächlich, während wir da saßen, schien sich sehr gut mit der Materie auszukennen, befragte Harry und auch mich und versprach, sich um die Sache zu kümmern. Das Ordnungsamt allerdings, vermutete sie, würde wohl nun nicht mehr kommen. Die hätten vor einer halben Stunde Schichtwechsel gemacht.

Wir warteten noch eine knappe Stunde bis nach 1500 Uhr. Es kam wirklich niemand mehr vom Ordnungsamt, nur noch eine Frau, die Harry Lebensmittel brachte. Er bedankte sich bei mir, und ich zog von mit MacBook und Rucksack wieder von dannen.

Ich kann gar nicht sagen, wie weltfremd ich mir vorkam, während ich da saß und die GA-Redakteurin Fragen auch an mich stellte, wie: „Haben Sie und die anderen Nachbarn da mal zusammen versucht, etwas für ihn zu tun? Oder sich bei der Stadt gemeldet?“ Nein, haben wir nämlich nicht. :(( Und ob das, was ich da jetzt unternommen habe, nicht unfreiwillig komisch war – hat sie nicht gefragt, aber ich mich selbst: Und ja, war es wohl. Aber auf eine Sache bin ich stolz: Die Entschlossenheit, mit der ich diese kleine Aktion heute durchgezogen habe. Das kannte ich von mir gar nicht.

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Lightning Crashes: Gewitterfotos mit dem Smartphone aufzunehmen, ist einfacher, als manch einer denkt:

Live-Fotos einschalten > auslösen, sobald du den Blitz siehst > kurz warten > Aufnahme ansehen > vom Stapel das gewünschte Foto auswählen (einige Smartphone-Cams suchen auch automatisch das beste Bild einer Reihe aus, was in dem Fall der Blitz ist).

Grund ist: Bei einer Live-Aufnahme beginnt die Smartphonekamera schon 2-3 Sekunden VOR dem Auslösen mit der Aufnahme und erstellt ein Video oder eine Bildreihe, auf der dann auch der Blitz vorkommt, selbst wenn der nur kurz zu sehen war:

Was man mit Live-Fotos noch so Schönes machen kann, habe ich vor zwei Jahren mal im Trendblog aufgeschrieben.

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Idee: Out-of-the-Office-Reply einfach dauerhaft eingeschaltet lassen, nur die Daten alle zwei Wochen ändern. ? Möglicher Effekt: keiner belästigt dich mehr mit E-Mails, freut sich aber umso mehr, wenn du ihm aus dem Urlaub heraus doch antwortest, fasst sich dann aber kurz oder sagt: „ist auch gar nicht so wichtig, kläre ich schon selbst“.

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Funny van Dannen: Freunde der Realität

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Glaubenssätze überschreiben

Heute mal etwas Praktisches, das ich gerade in mehreren Bereichen meines Lebens probiere: ungute Glaubenssätze mit besseren überschreiben. Das Prinzip ist eigentlich geradlinig:

1. Ermittle dein Problem, zum Beispiel:

  • Ich trau mir nichts zu.
  • Mir hört nie einer zu.
  • Ich werde immer übersehen.

2. Horche in dich hinein und beginne zu schreiben. Schreiben hilft, Gedanken freizusetzen. Schreibe auf, welche Glaubenssätze damit verknüpft sind und woher sie wahrscheinlich kommen. Setze diese Glaubenssätze ganz bewusst in Anführungszeichen, um sie als etwas zu kennzeichnen, das gedacht wurde, aber kein Fakt ist. Zum Beispiel:

  • „Ich bin nichts wert“ -> Elternhaus, Lehrer haben es mir gesagt, Freunde/Partner haben mich im Stich gelassen.
  • „Ich bekomme nichts auf die Reihe“ -> Ich war pleite, hab mein Studium abbrechen müssen, im Job werden andere bevorzugt
  • „Ich werde ja eh wieder verlassen“ -> wurde ich oft, immer rennen mir die Männer/Frauen fort, ich kann machen, was ich will

3. Abstrahiere ehrlich und fair, auch dir selbst gegenüber. Ist es wirklich so schwarz-weiß? Stimmt das denn überhaupt? Was könnten die Ursachen dafür sein? Und was hättest du Anderes tun können? Schreib deine Gedanken wörtlich auf:

  • Na ja, das eine oder andere kann ich schon: Lesen, Schreiben, den „Schimmelreiter“ auswendig vorsagen.
  • Der Lehrer, der das damals sagte, war auch ein komplettes Arschloch. Das hat mich so verunsichert, dass ich mir eine Weile wirklich nichts mehr zugetraut habe und auch andere bescheuerte Lehrer in den Kanon einstimmten.
  • Gegen den Lehrer in meinem Alter mit meiner Unerfahrenheit hatte ich keine Chance.
  • Paar Dinge habe ich schon erreicht, zum Beispiel den Motorradführerschein bestanden.
  • Es haben mich nicht wirklich alle grundlos sofort wieder verlassen. P. etwa ging erst nach einem heftigen Streit nach zwei Jahren in unserer Beziehung. Beziehungen danach bin ich eventuell weniger ernst angegangen.
  • Eventuell habe ich aber auch einfach zu sehr geklammert.
  • Meine Ausbildung habe ich vor allem abbrechen müssen, weil in der Zeit meine Mutter gestorben ist und mich das völlig aus der Bahn geworfen hat.
  • Vielleicht würde ich es beim nächsten Mal schaffen, den Spanischkurs zu bestehen, wenn ich etwas mehr Ehrgeiz entwickle.

4. Erstelle dir eine Liste positiver Glaubenssätze und konstruktiver Vorschläge:

  • Ich kann einiges, wenn man es mal addiert.
  • Bisher habe ich eigentlich noch jede Krise irgendwie durchgestanden.
  • Ich werde den Kurs diesmal schaffen, indem ich erstmal jedes Mal hingehe.
  • Italienisch kann ich am besten morgens vor der Arbeit lernen.
  • Mittwochs schlafe ich aus, das hilft mir, die Wochen besser zu überstehen
  • Ich muss nicht jedem gefallen.
  • Wenn ich schneller Rad fahren will, muss ich mich mehr nach vorne lehnen.

Wenn du jetzt „Affirmationen!“ sagst, dann stimmt das – fast. Einige Lebenshilfe-Literatur rät dazu, dir z.B. Post-its mit der Aufschrift „Ich seh super aus“ auf den Badezimmerspiegel zu kleben. Ich finde das so aber zu holzhammerartig. Wenn es aus der Luft gegriffen ist, wirkt es auch auf dich nicht überzeugend. Lieber etwas länger, detaillierter und echter in eine Liste packen, wie: „Ich habe schon Komplimente für meine Stupsnase bekommen. / Ich hab dichtes Haar und mag das eigentlich. / Ich habe schöne Augen, haben mir meine Partner immer gesagt“.

5. Erstelle dir eine Notiz auf deinem Smartphone mit dem Titel „Babysteps“. Hier listest du täglich stichpunktartig alles auf, was dir in deiner Sache an diese Tag Gutes widerfahren ist:

  • Hab die Französisch-Lektion 3.1 beendet
  • Bin am Tresen endlich mal als erster bedient worden
  • Kollege X hat mich angelächelt.
  • Hab 3,40 Euro gespart, indem ich einfach mal keine Zeitschrift gekauft habe, die ich eh nicht gelesen hätte.

Die Einträge müssen weder immer mehr werden, noch sich steigern. Wenn dir an einem Tag nichts Gutes passiert ist, ist das zwar schade, aber hierfür nicht schlimm. Die Liste hilft dir, dein Selbstbewusstsein zu steigern. Und, ja, das ist im Grunde das, was ein Erfolgsjournal auch ist. Kannst du gerne statt dessen benutzen.

6. Nimm dir Zeit! Große Veränderungen, die dauerhaft Bestand haben sollen, schafft man nur nach Monaten, nicht ein paar Tagen.

7. Und das ist die wahrscheinlich wichtigste und doch undankbarste Übung: Wiederhole! Schaue am besten täglich in deine Liste positiver, neuer Glaubenssätze und deine Babysteps-Liste. Hämmere dir diese Glaubenssätze ein und vergewissere dich, dass dir auch Gutes passiert.

8. Halte durch! Der Tag wird kommen, an dem sich das alles falsch anfühlt, als wärst das nicht du. Das ist wahrscheinlich der Moment, in dem einige deiner neuen Glaubenssätze schon greifen, du andere aber noch nicht verinnerlicht hast. Auch so werden Rückschläge kommen, es werden Tage kommen, an denen gar nichts läuft. Aber wenn du alle Punkte dauerhaft befolgst und deine Aufzeichnungen immer wieder durchgehst und wiederholst, ist es beinahe unmöglich, dass es bei dir nicht langsam aufwärts geht. Wenn etwas nicht gut läuft, erinnere dich daran, dass du ja noch im Training bist und gar nicht alles perfekt laufen kann.

Seit ein paar Wochen nehme ich Tischtennistraining bei einem Privatcoach, und habe mir angewöhnt, nach jeder Trainingssession die wichtigsten Punkte herauszuschreiben, die er mir gesagt oder die wir gemeinsam ermittelt haben. Es sind einfache Merksätze wie „Topspin auf Unterschnitt nach oben ziehen“ oder „Aufschlag halblang auf Vorhand servieren“. Vor jeder Trainingsstunde gehe ich alle Aufzeichnungen noch einmal durch. Und mir fiel auf, dass ich in Stresssituationen – also in Turnier- oder Meisterschaftsspielen, in denen es eng wurde – einige dieser Affirmationen wieder ausgraben und anbringen konnte. Das hat mir tatsächlich schon geholfen, den einen oder anderen Satz zu gewinnen, den ich sonst wahrscheinlich verloren hätte.

Für Sport ist die Methode geradezu prädestiniert. Jetzt gerade probiere ich sie aber auch für ein selbst erstelltes Selbstbewusstseins-Training aus. Und der Erfolg in den ersten fünf Tagen ist verblüffend. Jetzt heißt es nur noch: Punkte 6-8: Geduld haben, Rückschläge einkalkulieren, durchhalten! Denn damit es eine positive Gewohnheit wird, dauert es. „It takes 30 days to build a habit – and three days to destroy it“, sagt ein Sprichwort. Vor allem, wenn der Herbst kommt und alles plötzlich möh wird und die Energie raubt. Ich glaube aber, dass es möglich ist, und ich werde berichten!

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Date Yourself!

Klingt im ersten Moment armselig – but hear me out!

Zunächst einmal spricht ja nichts dagegen, sich selbst zu daten und an anderen Tagen jemand anderen. Wenn man gerade niemand anderen trifft, kann man es sich aber ruhig auch mal einen Abend mit sich selbst gemütlich machen.

Denn was tut man für gewöhnlich bei einem Date?

  • Man verbringt Zeit mit jemandem, den man irgendwo interessant findet. ??‍♂️
  • Man horcht mal nach, wie er der Person so geht.
  • Man stellt Fragen wie: Woher kommst du? Wohin fährst du gerne in Urlaub? Was sind deine Träume? Wo siehst du dich selbst in fünf Jahren? (??)
  • Man isst und/oder trinkt etwas Gutes
  • Man landet im Bett – entweder zu zweit oder alleine. 😉
  • Man ist ausnahmsweise mal nett zu jemandem. ?

Wenn es euch ähnlich geht wie mir, dann nimmt man sich selten dafür Zeit, weder zum Daten von jemand Neuem, von jemand, den man schon hat (wird Paaren auch immer geraten) oder auch nur sich selbst. Man rauscht so durch durchs Leben. Arbeitet, geht seinen Freizeitbeschäftigungen nach, isst schnell noch was, legt sich pennen. Dass man mal eine Bestandsaufnahme macht und sich selbst fragt: Ja, wohin fahre ich denn eigentlich gerne in Urlaub? Was waren noch gleich meine Träume? Finde ich mich überhaupt interessant, und wenn nein, warum nicht? Wo sehe ich mich in fünf Jahren?

Tut man selten.

Kann aber sicher nicht schaden. Sich mal einen Abend Zeit nehmen, es sich gemütlich machen, das Handy ganz weit weg legen, vielleicht ein Glas guten Wein dazu. Kann heilsam sein.

Wem das zu esoterisch ist, der darf aber auch gerne erst einmal nur andere Menschen daten. Damit ist der Welt in meinen Augen auch nicht geschadet.

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Bilderkennungs-KI

„… with his hair combed back away from his forehead“.

Ja, äh, combed away… ?

Wir suchen auf der Arbeit nach einem Tool, das uns bei der Bildbearbeitung helfen kann. Es gehen bei jedem Testbericht Stunden dafür drauf, Bilder zu knippsen, zu betiteln, zu beschreiben, SEO-fähig zu machen…

Dass die KI es nicht schafft zu erkennen, welches Smartphone denn darauf abgebildet ist, oder mich zumindest mal danach fragt, ist dann nur leider die Crux.

Aber am Schluss wird’s schon echt poetisch, und das Alter schätzt dieses Tool (Vision AI) erschreckend genau…

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Dating-Scam

Nachdem ich vor Jahren mal eine kurze Zeit auf Tinder war und dann vermeintlich eine Dame asiatischer Herkunft gematcht habe, die relativ schnell wollte, dass ich in Krypto investiere, scheint meine Handynummer auf irgendeiner Liste gelandet zu sein. Und irgendwer scheint da zu denken: weil der Typ einmal angebissen hat, kann man ihn alle paar Wochen wieder von einer „neuen Dame asiatischer Herkunft“ mit – teilweise denselben (!) – Fotos wieder anschreiben lassen. Klappt bestimmt…

Ich habe nur nie angebissen. Wie damals mit den Bitcoins war ich sofort misstrauisch, versuche aber immer mal wieder, das zu meinen Zwecken auszunutzen. Von der „Dame“ (?) damals habe ich mir Kryptotrade erklären lassen und zu Testzwecken 200 Euro auf Binance eingesetzt (und mir später mit leichtem Gewinn wiedergeholt). Diesmal soll es angeblich um China gehen (auch wenn +95 die Ländervorwahl von Myanmar ist. Aber fällt bestimmt keinem auf ?).

Ich möchte wirklich noch nach China, also tat ich mal so, als wäre das gar keine Verwechslung, und bekomme vielleicht für lau ein paar Reisetipps. Aber, ach…

Warum müssen „Frauen“ es immer so kompliziert machen… ?

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Ein‘ Rudi Völler…

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Streetlove

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Where the streets have too many names

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Jupiter Jones: Still (2011)

Hatte ich mich heute dran erinnert. Verdammt gut gealtert: