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Nachdenkliche Tage

Waren und sind es.

Ich war immer schon ein Grübler. Was ich daran mag: dass ich mittlerweile auf Lösungen komme. Das war jahrzehntelang nicht der Fall. ? Aber gut, besser jetzt als erst mit 90.

Schreiben hilft dabei. Legt euch ein Erfolgsjournal an oder wartet, bis Apple die Journaling-App für iOS 17 nachreicht! (Angeblich noch vor Weihnachten, da wird man sie auch brauchen.)

Es ist konstruktiver. Ich bin konstruktiver geworden. Deswegen heißt dieses Blog auch nicht mehr Leidartikel.de, sondern Aventurer.com, wobei ersteres schon der coolere Name war…

„Moin Jürgen, wir stehen am Pawlow. Komm jetzt!“

Schrieb mir Thorsten vorhin (von dem ich seit Wochen nichts gehört hatte) und rief kurz danach an.

Auch Felix meldete sich neulich (nach Jahren!) ähnlich. „90er-Party im Nyx nachher?!“ Eine Viertelstunde später kam er mit drei Bier vorbei (weil Joachim auch gerade zu Besuch war).

Bitte hört nie auf, spontan zu sein!!!

Auch nicht mit 80!

Erwartet aber bitte trotzdem nicht, dass ich zu allem immer ja sagen kann. Zur 90er-Party gingen wir tatsächlich noch. Thorsten musste ich heute absagen, weil ich noch krank bin – und ich weiß, dass wir uns am Sonntag auf einer Weinwanderung sowieso sehen werden. Wird also nachgeholt!

Es war nett am Telefon. Sage ich selten, aber wenn beide Seiten die Belange des anderen respektieren, kann man fröhlicher da heraus gehen, als man vorher war.

Die VHS Bonn hat richtig coole Kurse zum Teil. Hab mich für welche angemeldet, darunter ein „English Christmas Singalong“ kurz vor Weihnachten, weil ich weiß, dass es richtig schöne englische Weihnachtslieder gibt and because: why not?

Es beginnt nämlich die kalte und dunkle Jahreszeit. Und wenn ich eins in der Vergangenheit gelernt habe, dann, dass ich da unter netten Menschen sein will. Ja! Ich!!

Um da mitsingen zu dürfen, sollte man vorher einen Englisch-Sprachtest machen. Na denn…

Wurde wegen zwei, drei kleiner Fehlerchen unter (ziemlichem!) Zeitdruck auf B2-Niveau runtergeschätzt. Frechheit!1!!11

Zwei meiner Exfreundinnen waren Muttersprachlerinnen, ich hatte Englisch-LK, gucke seit 20 Jahren Filme und Serien nur noch im Original. I am very proud of my Jerman äksent. Und dann B2… ? Passt lieber euren Test an!

iOS 17 schlägt mir als Hintergrundbild Fotos der Exfreundin vor. Hat man dann davon…

Ehrenamt-Beratungsgespräch am Freitag!

Mein restlicher noch auszusortierender Krempel:

Jepp, das Ende ist buchstäblich in Sicht.

Heute wäre ein Brückentag möglich gewesen. Morgen ist Feiertag. Ich arbeite an beiden Tagen. Und es ist erstaunlich, wie viel entspannter es sich arbeitet, allein mit dem Gedanken, dass eigentlich gar nicht gearbeitet werden muss. ?

Trotzt der Dunkelheit! Gute Nacht!

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Einen Obdachlosen noch obdachloser machen

… war offenbar das, was ein Nachbar mit Harry, „meinem“ Obdachlosen direkt vor seiner Tür, vorhatte. Er rief zum wiederholen Male das Ordnungsamt, das kam und Harry eine Frist setzte: bis um 1500 Uhr heute bist du da weg, sonst räumen wir dich da weg!

Als er mir das heute Morgen erzählte, setzte ich mich erstmal dazu und wir redeten eine Weile niedergeschlagen miteinander. Und was er jetzt tun wolle, fragte ich. Na ja, er würde sich halt eine neue Ecke irgendwo suchen. Ich wusste: ich muss das irgendwie verhindern, hatte aber keine Ahnung wie. Mit diesem Behördenkram kenne ich mich null aus. Ein weiterer Bekannter von Harry kam vorbei und forderte, recht aggressiv, er müsse jetzt was tun, ins Obdachlosenasyl gehen oder so. Dar war er schon mal, sagte Harry, will er nie wieder hin. Wenn man die Geschichten, was sich dort abspielt, mal gehört hat, kann man verstehen warum. Ich musste den Kopf freikriegen und ging eine Runde.

Ich würde jetzt gerne schreiben, wie ich heroisch auf die Lösung stieß und Harry da wegrettete. Aber so war es leider nicht. Mir fiel überhaupt nichts ein, was ich tun konnte, außer zwei Dingen: noch ein letztes Mal beim Generalanzeiger um Hilfe zu bitten. Und: einen Anzug anzuziehen, mich mit meinem Laptop statt Harry dahinzusetzen und auf das Ordnungsamt zu warten. Mal sehen, ob die einen Hipster mit MacBook da genauso entschlossen verscheuchen.

Nach meiner Runde ging ich zu Harry, bat ihn darum, ein Foto von ihm aufnehmen zu dürfen (durfte ich) und schickte es noch einmal an meinen Kontakt beim GA, nach dem Motto: jetzt oder nie. Ich duschte, zog mir den Anzug an und ging runter. In der Zwischenzeit hatte sich der GA-Redakteur tatsächlich bei mir gemeldet. Er entschuldigte sich, er war und sei im Urlaub, schicke aber eine Kollegin vorbei. Die kam dann auch wenig später tatsächlich, während wir da saßen, schien sich sehr gut mit der Materie auszukennen, befragte Harry und auch mich und versprach, sich um die Sache zu kümmern. Das Ordnungsamt allerdings, vermutete sie, würde wohl nun nicht mehr kommen. Die hätten vor einer halben Stunde Schichtwechsel gemacht.

Wir warteten noch eine knappe Stunde bis nach 1500 Uhr. Es kam wirklich niemand mehr vom Ordnungsamt, nur noch eine Frau, die Harry Lebensmittel brachte. Er bedankte sich bei mir, und ich zog von mit MacBook und Rucksack wieder von dannen.

Ich kann gar nicht sagen, wie weltfremd ich mir vorkam, während ich da saß und die GA-Redakteurin Fragen auch an mich stellte, wie: „Haben Sie und die anderen Nachbarn da mal zusammen versucht, etwas für ihn zu tun? Oder sich bei der Stadt gemeldet?“ Nein, haben wir nämlich nicht. :(( Und ob das, was ich da jetzt unternommen habe, nicht unfreiwillig komisch war – hat sie nicht gefragt, aber ich mich selbst: Und ja, war es wohl. Aber auf eine Sache bin ich stolz: Die Entschlossenheit, mit der ich diese kleine Aktion heute durchgezogen habe. Das kannte ich von mir gar nicht.

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Lightning Crashes: Gewitterfotos mit dem Smartphone aufzunehmen, ist einfacher, als manch einer denkt:

Live-Fotos einschalten > auslösen, sobald du den Blitz siehst > kurz warten > Aufnahme ansehen > vom Stapel das gewünschte Foto auswählen (einige Smartphone-Cams suchen auch automatisch das beste Bild einer Reihe aus, was in dem Fall der Blitz ist).

Grund ist: Bei einer Live-Aufnahme beginnt die Smartphonekamera schon 2-3 Sekunden VOR dem Auslösen mit der Aufnahme und erstellt ein Video oder eine Bildreihe, auf der dann auch der Blitz vorkommt, selbst wenn der nur kurz zu sehen war:

Was man mit Live-Fotos noch so Schönes machen kann, habe ich vor zwei Jahren mal im Trendblog aufgeschrieben.

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Idee: Out-of-the-Office-Reply einfach dauerhaft eingeschaltet lassen, nur die Daten alle zwei Wochen ändern. ? Möglicher Effekt: keiner belästigt dich mehr mit E-Mails, freut sich aber umso mehr, wenn du ihm aus dem Urlaub heraus doch antwortest, fasst sich dann aber kurz oder sagt: „ist auch gar nicht so wichtig, kläre ich schon selbst“.

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Funny van Dannen: Freunde der Realität

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Glaubenssätze überschreiben

Heute mal etwas Praktisches, das ich gerade in mehreren Bereichen meines Lebens probiere: ungute Glaubenssätze mit besseren überschreiben. Das Prinzip ist eigentlich geradlinig:

1. Ermittle dein Problem, zum Beispiel:

  • Ich trau mir nichts zu.
  • Mir hört nie einer zu.
  • Ich werde immer übersehen.

2. Horche in dich hinein und beginne zu schreiben. Schreiben hilft, Gedanken freizusetzen. Schreibe auf, welche Glaubenssätze damit verknüpft sind und woher sie wahrscheinlich kommen. Setze diese Glaubenssätze ganz bewusst in Anführungszeichen, um sie als etwas zu kennzeichnen, das gedacht wurde, aber kein Fakt ist. Zum Beispiel:

  • „Ich bin nichts wert“ -> Elternhaus, Lehrer haben es mir gesagt, Freunde/Partner haben mich im Stich gelassen.
  • „Ich bekomme nichts auf die Reihe“ -> Ich war pleite, hab mein Studium abbrechen müssen, im Job werden andere bevorzugt
  • „Ich werde ja eh wieder verlassen“ -> wurde ich oft, immer rennen mir die Männer/Frauen fort, ich kann machen, was ich will

3. Abstrahiere ehrlich und fair, auch dir selbst gegenüber. Ist es wirklich so schwarz-weiß? Stimmt das denn überhaupt? Was könnten die Ursachen dafür sein? Und was hättest du Anderes tun können? Schreib deine Gedanken wörtlich auf:

  • Na ja, das eine oder andere kann ich schon: Lesen, Schreiben, den „Schimmelreiter“ auswendig vorsagen.
  • Der Lehrer, der das damals sagte, war auch ein komplettes Arschloch. Das hat mich so verunsichert, dass ich mir eine Weile wirklich nichts mehr zugetraut habe und auch andere bescheuerte Lehrer in den Kanon einstimmten.
  • Gegen den Lehrer in meinem Alter mit meiner Unerfahrenheit hatte ich keine Chance.
  • Paar Dinge habe ich schon erreicht, zum Beispiel den Motorradführerschein bestanden.
  • Es haben mich nicht wirklich alle grundlos sofort wieder verlassen. P. etwa ging erst nach einem heftigen Streit nach zwei Jahren in unserer Beziehung. Beziehungen danach bin ich eventuell weniger ernst angegangen.
  • Eventuell habe ich aber auch einfach zu sehr geklammert.
  • Meine Ausbildung habe ich vor allem abbrechen müssen, weil in der Zeit meine Mutter gestorben ist und mich das völlig aus der Bahn geworfen hat.
  • Vielleicht würde ich es beim nächsten Mal schaffen, den Spanischkurs zu bestehen, wenn ich etwas mehr Ehrgeiz entwickle.

4. Erstelle dir eine Liste positiver Glaubenssätze und konstruktiver Vorschläge:

  • Ich kann einiges, wenn man es mal addiert.
  • Bisher habe ich eigentlich noch jede Krise irgendwie durchgestanden.
  • Ich werde den Kurs diesmal schaffen, indem ich erstmal jedes Mal hingehe.
  • Italienisch kann ich am besten morgens vor der Arbeit lernen.
  • Mittwochs schlafe ich aus, das hilft mir, die Wochen besser zu überstehen
  • Ich muss nicht jedem gefallen.
  • Wenn ich schneller Rad fahren will, muss ich mich mehr nach vorne lehnen.

Wenn du jetzt „Affirmationen!“ sagst, dann stimmt das – fast. Einige Lebenshilfe-Literatur rät dazu, dir z.B. Post-its mit der Aufschrift „Ich seh super aus“ auf den Badezimmerspiegel zu kleben. Ich finde das so aber zu holzhammerartig. Wenn es aus der Luft gegriffen ist, wirkt es auch auf dich nicht überzeugend. Lieber etwas länger, detaillierter und echter in eine Liste packen, wie: „Ich habe schon Komplimente für meine Stupsnase bekommen. / Ich hab dichtes Haar und mag das eigentlich. / Ich habe schöne Augen, haben mir meine Partner immer gesagt“.

5. Erstelle dir eine Notiz auf deinem Smartphone mit dem Titel „Babysteps“. Hier listest du täglich stichpunktartig alles auf, was dir in deiner Sache an diese Tag Gutes widerfahren ist:

  • Hab die Französisch-Lektion 3.1 beendet
  • Bin am Tresen endlich mal als erster bedient worden
  • Kollege X hat mich angelächelt.
  • Hab 3,40 Euro gespart, indem ich einfach mal keine Zeitschrift gekauft habe, die ich eh nicht gelesen hätte.

Die Einträge müssen weder immer mehr werden, noch sich steigern. Wenn dir an einem Tag nichts Gutes passiert ist, ist das zwar schade, aber hierfür nicht schlimm. Die Liste hilft dir, dein Selbstbewusstsein zu steigern. Und, ja, das ist im Grunde das, was ein Erfolgsjournal auch ist. Kannst du gerne statt dessen benutzen.

6. Nimm dir Zeit! Große Veränderungen, die dauerhaft Bestand haben sollen, schafft man nur nach Monaten, nicht ein paar Tagen.

7. Und das ist die wahrscheinlich wichtigste und doch undankbarste Übung: Wiederhole! Schaue am besten täglich in deine Liste positiver, neuer Glaubenssätze und deine Babysteps-Liste. Hämmere dir diese Glaubenssätze ein und vergewissere dich, dass dir auch Gutes passiert.

8. Halte durch! Der Tag wird kommen, an dem sich das alles falsch anfühlt, als wärst das nicht du. Das ist wahrscheinlich der Moment, in dem einige deiner neuen Glaubenssätze schon greifen, du andere aber noch nicht verinnerlicht hast. Auch so werden Rückschläge kommen, es werden Tage kommen, an denen gar nichts läuft. Aber wenn du alle Punkte dauerhaft befolgst und deine Aufzeichnungen immer wieder durchgehst und wiederholst, ist es beinahe unmöglich, dass es bei dir nicht langsam aufwärts geht. Wenn etwas nicht gut läuft, erinnere dich daran, dass du ja noch im Training bist und gar nicht alles perfekt laufen kann.

Seit ein paar Wochen nehme ich Tischtennistraining bei einem Privatcoach, und habe mir angewöhnt, nach jeder Trainingssession die wichtigsten Punkte herauszuschreiben, die er mir gesagt oder die wir gemeinsam ermittelt haben. Es sind einfache Merksätze wie „Topspin auf Unterschnitt nach oben ziehen“ oder „Aufschlag halblang auf Vorhand servieren“. Vor jeder Trainingsstunde gehe ich alle Aufzeichnungen noch einmal durch. Und mir fiel auf, dass ich in Stresssituationen – also in Turnier- oder Meisterschaftsspielen, in denen es eng wurde – einige dieser Affirmationen wieder ausgraben und anbringen konnte. Das hat mir tatsächlich schon geholfen, den einen oder anderen Satz zu gewinnen, den ich sonst wahrscheinlich verloren hätte.

Für Sport ist die Methode geradezu prädestiniert. Jetzt gerade probiere ich sie aber auch für ein selbst erstelltes Selbstbewusstseins-Training aus. Und der Erfolg in den ersten fünf Tagen ist verblüffend. Jetzt heißt es nur noch: Punkte 6-8: Geduld haben, Rückschläge einkalkulieren, durchhalten! Denn damit es eine positive Gewohnheit wird, dauert es. „It takes 30 days to build a habit – and three days to destroy it“, sagt ein Sprichwort. Vor allem, wenn der Herbst kommt und alles plötzlich möh wird und die Energie raubt. Ich glaube aber, dass es möglich ist, und ich werde berichten!

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Date Yourself!

Klingt im ersten Moment armselig – but hear me out!

Zunächst einmal spricht ja nichts dagegen, sich selbst zu daten und an anderen Tagen jemand anderen. Wenn man gerade niemand anderen trifft, kann man es sich aber ruhig auch mal einen Abend mit sich selbst gemütlich machen.

Denn was tut man für gewöhnlich bei einem Date?

  • Man verbringt Zeit mit jemandem, den man irgendwo interessant findet. ??‍♂️
  • Man horcht mal nach, wie er der Person so geht.
  • Man stellt Fragen wie: Woher kommst du? Wohin fährst du gerne in Urlaub? Was sind deine Träume? Wo siehst du dich selbst in fünf Jahren? (??)
  • Man isst und/oder trinkt etwas Gutes
  • Man landet im Bett – entweder zu zweit oder alleine. 😉
  • Man ist ausnahmsweise mal nett zu jemandem. ?

Wenn es euch ähnlich geht wie mir, dann nimmt man sich selten dafür Zeit, weder zum Daten von jemand Neuem, von jemand, den man schon hat (wird Paaren auch immer geraten) oder auch nur sich selbst. Man rauscht so durch durchs Leben. Arbeitet, geht seinen Freizeitbeschäftigungen nach, isst schnell noch was, legt sich pennen. Dass man mal eine Bestandsaufnahme macht und sich selbst fragt: Ja, wohin fahre ich denn eigentlich gerne in Urlaub? Was waren noch gleich meine Träume? Finde ich mich überhaupt interessant, und wenn nein, warum nicht? Wo sehe ich mich in fünf Jahren?

Tut man selten.

Kann aber sicher nicht schaden. Sich mal einen Abend Zeit nehmen, es sich gemütlich machen, das Handy ganz weit weg legen, vielleicht ein Glas guten Wein dazu. Kann heilsam sein.

Wem das zu esoterisch ist, der darf aber auch gerne erst einmal nur andere Menschen daten. Damit ist der Welt in meinen Augen auch nicht geschadet.

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Bilderkennungs-KI

„… with his hair combed back away from his forehead“.

Ja, äh, combed away… ?

Wir suchen auf der Arbeit nach einem Tool, das uns bei der Bildbearbeitung helfen kann. Es gehen bei jedem Testbericht Stunden dafür drauf, Bilder zu knippsen, zu betiteln, zu beschreiben, SEO-fähig zu machen…

Dass die KI es nicht schafft zu erkennen, welches Smartphone denn darauf abgebildet ist, oder mich zumindest mal danach fragt, ist dann nur leider die Crux.

Aber am Schluss wird’s schon echt poetisch, und das Alter schätzt dieses Tool (Vision AI) erschreckend genau…

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Dating-Scam

Nachdem ich vor Jahren mal eine kurze Zeit auf Tinder war und dann vermeintlich eine Dame asiatischer Herkunft gematcht habe, die relativ schnell wollte, dass ich in Krypto investiere, scheint meine Handynummer auf irgendeiner Liste gelandet zu sein. Und irgendwer scheint da zu denken: weil der Typ einmal angebissen hat, kann man ihn alle paar Wochen wieder von einer „neuen Dame asiatischer Herkunft“ mit – teilweise denselben (!) – Fotos wieder anschreiben lassen. Klappt bestimmt…

Ich habe nur nie angebissen. Wie damals mit den Bitcoins war ich sofort misstrauisch, versuche aber immer mal wieder, das zu meinen Zwecken auszunutzen. Von der „Dame“ (?) damals habe ich mir Kryptotrade erklären lassen und zu Testzwecken 200 Euro auf Binance eingesetzt (und mir später mit leichtem Gewinn wiedergeholt). Diesmal soll es angeblich um China gehen (auch wenn +95 die Ländervorwahl von Myanmar ist. Aber fällt bestimmt keinem auf ?).

Ich möchte wirklich noch nach China, also tat ich mal so, als wäre das gar keine Verwechslung, und bekomme vielleicht für lau ein paar Reisetipps. Aber, ach…

Warum müssen „Frauen“ es immer so kompliziert machen… ?

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Ein‘ Rudi Völler…

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Streetlove

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Where the streets have too many names

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Jupiter Jones: Still (2011)

Hatte ich mich heute dran erinnert. Verdammt gut gealtert:

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Urlaubslektüre

Jetzt im Urlaub habe ich zwei E-Books gelesen und eins angefangen, das ich heute beendet habe. Kann alle drei empfehlen, alle drei sind irgendwo Coming of Age – das passt am besten im Sommer.

Benedict Wells – Hard Land

Benedict Wells kann sehr schön schreiben, aber seine Geschichten, na ja, irgendetwas fehlt ihnen oft. Das Problem bei Coming of Age ist ja auch, dass Wolfgang Herrndorf mit „Tschick“ (wohl für immer mein Lieblingsbuch) die Latte an die Decke genagelt hat. Da geht nichts mehr drüber. Wussten wohl auch Wells und sein Verlag und haben die Geschichte deswegen gleich in die USA verlegt. Es gibt einen 16-jährigen Protagonisten, eine Menge Probleme und natürlich ein Mädchen, in das er sich unsterblich verliebt. Ich fand es trotzdem sehr schön, weil voller Poesie und glaubwürdig erzählt. Und dann das Ende… 😉 Klar, „Tschick“ ist 5/5, dann ist das hier 4/5. Hab’s gerne gelesen, aber einmal wird wohl reichen.

Wolfgang Herrndorf – Bilder deiner großen Liebe

A propos „Tschick“. In der Geschichte von zwei Jugendlichen, die mit einem Lada durch die Brandenburger Pampa touren, taucht irgendwann ein liebenswürdig-durchgeknalltes Mädchen auf: Isa. Kurz vor seinem Tod hatte Herrndorf noch begonnen, das Gegenstück über Isa zu schreiben. „Bilder deiner großen Liebe“ blieb unvollendet, wurde vom Verlag aber noch veröffentlicht. Und – meine Scheiße, ist das gut! Die wohl 14-jährige Isa büxt aus einer Anstalt aus und wandert daraufhin barfuß durch die Lande. Völlig angstlos, beinahe arglos, aber doch mit so einigen Wassern gewaschen geht sie auf jeden zu und wir erfahren, was sie unterwegs Haarsträubendes erlebt, wen sie trifft und wie sie diese verrückte Gegenwart aus einer ganz anderen Perspektive wahrnimmt. Und dann hört der Roman auch schon auf und man vergießt eine Träne, weil man weiß, dass dieser großartige Autor das Buch nie vollenden wird und nie wieder etwas schreiben kann, weil er viel zu früh an Krebs gestorben ist. ? (4,5/5)

J.D. Salinger: The Catcher in the Rye

Alter Klassiker, musste ich noch nachholen. Der 16-jährige Holden Caulfield bricht zum vierten Mal die Schule ab. Er hat genug von all den Heuchlern und Scharlatanen in der Schule, der Stadt, seinem Leben. Ziellos streift er drei Tage lang durch New York und überlegt, was aus seinem Leben jetzt werden soll. Liest sich eigentlich gut weg, die Geschichte ist toll und die Dialoge sind schon für die damalige Zeit (in den 1940ern entstanden) so gut und so bildhaft, dass man die Geschichte miterlebt. Was mich nervte, ist, dass der Jugendliche eben wie einer klingen soll und dann hinter jedem zweiten Satz Wiederholungen und Verstärkungen kommen wie „He got on my nerves. He really did.“ Trotzdem ein schöner Klassiker natürlich. Ich gebe 4/5.

Hab weiterhin Bock, jetzt selbst einen Coming-of-Age-Roman zu schreiben. Genug zu erzählen hätte ich… Wo fange ich an…?

Was sind eure Lieblings-Coming-of-Age-Bücher, wenn ihr welche habt? 🙂

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Taube 2.0

Hoffentlich kriege ich das alles da jemals wieder sauber…

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Sonnenuntergang am Kreuzberg

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?

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Kein Arschloch sein

„Wir Menschen haben doch immer die Wahl, ob wir Gutes tun oder nicht.“

„Ich glaube, ganz so einfach ist das nicht.“

Wie bin ich in diesem Gespräch gelandet? Auf dieser Party, auf der ich eigentlich gar nicht sein wollte, weil ich mich nicht gut fühlte, aber trotzdem gegangen bin. Ich kannte nur den Gastgeber und seine Frau, deren Geburtstag wir feierten, aber die beiden waren natürlich beschäftigt. Eine halbe Stunde fühlte ich mich völlig fehl am Platze, der Typ neben mir sagte außer „hallo“ kein einziges Wort zu mir und wirkte auch nicht gerade begeistert über meine Anwesenheit. Doch dann kam dieser Typ und der Abend wurde noch lebendig. Seine Bestimmung sei es, Menschen zu helfen, sagte er. Das hätte er schon früh herausgefunden und seitdem helfe er.

Er hört sehr aufmerksam zu, fragt oft „warum?“ und geht auch auf Dinge ein, die man nur im Nebensatz sagt.

„Wir kennen uns jetzt erst seit zwanzig Minuten oder so“, sagt er dann. „Und du hast dich schon viermal klein gemacht. Spielst runter, was du tust. Sagst, dass du introvertiert seist, dabei hast du das Gespräch mit mir und dem Kerl neben uns angefangen. Das würde ein Intovertierter doch nicht tun. Warum machst du dich klein? Woher kommt das?“

Ja, woher kommt das. Er vermutet meine Eltern dahinter, aber das trifft es irgendwie nicht. Trotzdem, ja, bringt es mich in die Zeit der Jugend zurück, wo das Gefühl wohl begründet liegt, und es flossen ein paar Tränen. Einige sogar.

Kommt da einfach jemand um die Ecke und repariert mich… Ein Stück weit zumindest. Nicky sagte, das Leben gibt einem manchmal irgendwie genau das, was man braucht.

Oder man gibt dem Leben auch mal das, was es gerade braucht…

Aber um noch einmal auf die Arschloch-Sache zurückzukommen: Geht das? Wirklich? Immer? Kein Arschloch zu sein?

Jemand provoziert dich, ärgert dich, schnauzt dich an, lässt nicht locker. Du wehrst dich, und das geht wohl nur, wenn du selbst ein paar unflätige Dinge zurückwirfst, also gewissermaßen auch kurzzeitig ein Arschloch bist.

Jemand übervorteilt dich. Bleibst du wirklich immer cool und sagst nichts?

Jemand will immer was von dir, etwa dass du ihm Gefallen tust, obwohl du gar keine Zeit hast. Sagst du wirklich immer die Wahrheit, auch wenn du mal keine Lust hast zu helfen?

Es geht um Leben und Tod. Auf dem letzten Rettungsboot sind nur noch zehn Plätze frei, ihr seid aber noch zwanzig. Drängelst du wirklich nicht, um einen der letzten Plätze zu bekommen (was ziemlich arschlochig wäre), und lässt die anderen vor?

Ich find’s schwierig. Es liegt ja nicht nur an einem selbst, es ist auch die Gesellschaft, der man unterworfen ist. Zu keiner Zeit ein Arschloch zu sein, ist schwer, finde ich, vielleicht sogar beinahe unmöglich. Versuchen will ich’s trotzdem weiterhin.

*

Probleme

Gesprächspartner 1 auf der Party erzählt von seinem klein Häuschen, wie er es selbst hat dämmen müssen, weil die da Metallrohre verbaut hätten. Plastikrohre seien aber besser. Riesenproblem wäre, dass er zwar in einer ganz guten Gegend wohne, das aber die Postleitzahl von einem üblen Stadtteil hätte und er deswegen nur schwer einen Kredit bekäme und das Haus, sollte er es irgendwann mal verkaufen wollen, nur noch unter Wert losbekäme. Oha…

Gesprächspartner 2 erzählt davon, wie er in Äthiopien war, er aus dem Taxi vom Flughafen in die Stadt ausgestiegen ist, weil er (als KFZ-Mechatroniker) instinktiv wusste: Da fliegt gleich das Rad von der Achse! Er sagt das dem Taxifahrer, der zuckt die Achseln. „Nein, bitte halten Sie an!“ Taxi hält an, er steigt aus, Taxi braust weiter, fährt um die Kurve, das Rad springt ab, fliegt mit voller Wucht in einen Laden am Straßenrand, wo gerade drei Typen arbeiten, die nur haarscharf mit dem Leben davonkommen. Der Taxifahrer holt das Rad, steckt es wieder an und winkt ihm zu: komm wieder, wir können dann ja gleich weiterfahren! Auf Schritt und Tritt ist er in der Hauptstadt von aggressiven Bettlern verfolgt worden, einmal hat er einen nur noch mit den Fäusten davon abhalten können, ihn zu berauben. Dann kamen immerhin Passanten angelaufen und hätten ihm geholfen, wenig später auch die Polizei. Und die hätten den Dieb mit Knüppeln bearbeitet, bis der sich nicht mehr bewegt hätte. So ähnlich wie man da auch Leute am Straßenrand einfach liegen lässt, die einen Motorradunfall hatten – nichts mehr zu machen. Er hat den Bruder seiner Frau im Knast besuchen müssen, der da so eine Art Mafiaclanchef wäre, der wollte, dass er ihm eine deutsche Kreditkarte auf seinen Namen besorge. Achtmal haben sie zur Sicherheit das Hotel wechseln müssen, beklaut würde man dabei selbst in den Nobelhotels. Einmal waren sie abends im Club. Da wären Frauen kommentarlos auf ihn zu und hätten ihre Brüste vor ihm ausgepackt. Als Weißer wäre er eben ihre Fahrkarte da raus. Dass seine Frau da direkt neben ihm tanzte, hat die nicht interessiert. Riesenproblem sei dann gewesen, dass die Familie auf dem Land lange auf eine Ziege gespart habe, die man ihm zu Ehren schlachten wollte. Ihm oblag die Ehre, dem Tier mit einem stumpfen Messer die Kehle durchzuschneiden. Da hätte er nicht kneifen können, das wäre sehr unhöflich gewesen.

Äh, ja, die unterschiedlichen Probleme, die man halt hat, je nachdem, in welchem Teil der Welt man sich gerade aufhält…

*

Kuchen

Mein Erstlingswerk ist saftig geworden. Fast wie geplant und wie laut Rezept.

Learnings:

  • Schmand is the answer!
  • Genau auf die Rezeptangaben achten. Nicht einfach alles verrühren, sondern wenn da steht: Erst die Butter mit dem Zucker und dann die Eier langsam einrühren, dann hat das durchaus seinen Sinn.
  • Wurde außen etwas trocken, weil ich die Backzeit verlängern musste. Wie kann man das verhindern? ?
  • Wenn da steht: „100ml Sahne für die Kuvertüre“, dann nimm nicht 200. ?
  • Beim Ausschlecken der Teigschüssel vorher die Brille abnehmen!

*

Niederländisch ist eine so höfliche Sprache! ?

*

Powerzaun

*

Bundesanzler

*

Wahnsinnsfarben (no filter)

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Musik

Aus aktuellem Anlass (Aiwanger). Funny ist irgendwie doch auf Höhe der Zeit. Danke nochmal an Jens für diesen Liedtipp!

Und aus aktuellem Anlass auch das hier:

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Urlaubsfeeling in den Alltag rüberretten

Klar, das klappt sowieso am Ende nicht. Ganz einfach deswegen, weil einem im Alltag die viele Erholungszeit fehlt, die man im Urlaub hat.

Aber wer hat nicht im Urlaub – frei von allen Sorgen – schon einmal Pläne geschmiedet, wie er (oder sie) künftig alles anders machen würde? Spätestens drei Wochen später stellt man dann resigniert fest: Hat nicht funktioniert, der stressige Alltag lässt schlicht zu wenig Freiräume zu. Am Ende bleibt alles mehr oder weniger beim Alten, nur von der schönen Erinnerung kann man noch zehren.

Bei mir wird’s natürlich so ähnlich laufen. Aber irgendwo zwischen dem saftigen Grün an den Weinbergen der Mosel und dem Bildschirm meines Laptops heute nach dem ersten Arbeitstag dachte ich mir: das muss doch irgendwie anders laufen können. Nur wie?

Ein paar Dinge, die ich mir vorgenommen habe:

  • Nur noch morgens Nachrichten hören. Abends vor dem Schlafengehen lieber abschalten und den Freiraum nutzen, um über den Tag nachzudenken, die Gedanken sacken zu lassen.
  • Kuchen backen lernen. ??‍♂️
  • Den Mut haben, auf der Arbeit Unwichtiges zu vertagen oder wegzulassen.

Und mehr auch erst einmal nicht; mehr wäre zu viel. Warum jetzt gerade das?

  • Ich hab im Urlaub keinerlei Nachrichten gehört und scheine nichts verpasst zu haben. Einige Nachrichtenmagazine, die sich zu wichtig nehmen schießen gegen andere Nachrichtenmagazine, die sich zu wichtig nehmen – habe ich heute beim Nach-Lesen einiger Newsletter erfahren. Die Fußballergebnisse habe ich hinterher mitbekommen, das war früh genug. Über den Tod von Prigoschin habe ich von einer Nebencamperin am Tag danach erfahren. Ich war überrascht – und wann ist man das von News schon wirklich mal? Dass es von Donald Trump nun ein ikonisches Polizeifoto gibt, ist witzig, aber gehört für mich außerhalb des Wahlkampfs ins Reich des Boulevards. Sagt mir, wenn ich sonst noch etwas verpasst habe in der einen Woche, aber mir scheint, da war sonst nichts. Und was ist letztlich wirklich wichtig?
  • Die Idee mit dem Kuchen kam mir gestern beim zweiten Kaffee, den ich mir vor dem Rüngsdorfer Freibad gegönnt habe. Der war saftig, der war schokoladig, der war perfekt. Wie geht das? Das muss doch zu lernen sein. Keine Süßigkeiten mehr kaufen, nur noch selbst backen, bis ich zum Kuchenheld geworden bin. Ist wahrscheinlich sogar auch etwas gesünder.
  • Auf der Arbeit Fokus auf das Wichtigste geht jetzt sowieso erstmal gar nicht anders. Ich bekam heute ein Testgerät, für das ich nur zwei Tage Zeit habe. Da muss ich alles Andere weglassen.

Was ich gestern schon getan habe: alles ausgepackt, saubergemacht, meine Campingausrüstung nachgebessert (wärmeren Schlafsack und Ladeplug bestellt, der vier Geräte schnell gleichzeitig laden kann), die Adresse des Winzers von der Weinprobe aus Traben-Trarbach gespeichert (aber erstmal dort noch nicht bestellt, ein paar Wochen ohne Alkohol wären nämlich mal ganz gesund).

Wie ich das anstellen will, die drei Dinge zu erreichen:

  • Keine Nachrichten hören, sollte einfach sein: einfach beim Zähneputzen abends Musik hören oder sogar gar nichts: die Gedanken kreisen lassen. Hat gestern und heute immerhin schon einmal funktioniert.
  • Bei Leerlauf während des Tages lieber nach Kuchenrezepten googeln, als auf Spiegel Online oder Instagram rumzudaddeln. Hat heute leider noch nicht funktioniert, mir fehlte sowohl für das eine wie auch das andere die Zeit.
  • Mal gucken, wie das geht mit dem Fokussieren auf der Arbeit. Hab es für den ersten Tag mal versucht, indem ich mir gestern und heute schon einen Plan jeweils für den nächsten Tag mit drei To-Dos gemacht habe. Alle Andere versuche ich wegzulassen. Es klappte recht gut, aber jeder einzelne Task dauerte viel länger als geplant. Vor allem das Nach-Lesen von 150 Mails (hauptsächlich Newsletter) und mehreren hundert Feedmeldungen.

Natürlich zu früh, um jetzt schon ein Fazit zu ziehen, aber ich glaube: mit zwei bis drei Vorhaben könnte das halbwegs funktionieren. Um das auf eine Formel runterzubrechen:

Die Veränderung sollte eine Reduktion oder ein Ersatz für etwas sein, dann kann es funktionieren. Wenn die Idee ist, etwas zusätzlich zu machen, dann wird es wahrscheinlich eher schief gehen.

Ich werde berichten, wie das läuft.

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„Eure lächerliche Nutzlosigkeit!“

Bemängele nicht ich, bemängelte ein Typ heute Abend lautstark auf der Kaiserstraße. Ganz Bonn schien draußen zu sein, 22 Grad, strahlender Sonnenschein. Endlich mal wieder ein bisschen Sommer. Und schon kommen sie alle aus ihren Löchern.

Weil ich niemanden in der näheren Umgebung erkennen konnte, an den oder die er die Worte richten konnte, ist der Kontext natürlich Gegenstand von Interpretation.

Und da kann man schonmal drüber nachdenken. Nutzlosigkeit von Menschen in der Mehrzahl (oder Pluralis Majestatis? „Euer Nutzlosigkeit haben den Thron besudelt“ ?). Das setzte voraus, dass der Mensch an sich eine Art von Nutzen hätte, sei es generell oder auf eine Sache bezogen.

Generell würde ich behaupten: Nein, der Mensch hat an sich keinen Nutzen. Er pflanzt sich fort oder auch nicht und zerstört dabei seinen und den Lebensraum vieler anderer Lebewesen. ??‍♂️

Auf eine Sache bezogen können Menschen sich gegenseitig nützlich sein. Die/der Beauftragte am Schalter oder hinter dem Tresen kann mir oder anderen nützlich sein, indem sie/er mein Anliegen möglichst schnell bearbeitet. Sei es, meinen Anwohnerparkausweis zu verlängern, mir eine Käsestulle rüberzureichen oder mir einen guten Tag zu wünschen. Von generellem Nutzen ist das aber noch lange nicht.

Ich sehe hier mehr Inselnutzen. Ein Mensch kann schon vorübergehend (nicht ständig!) anderen Menschen nützlich sein. Da der Mensch aber an sich keinen Nutzen hat (s.o.), ist das eine Division durch 0, der Unnütz nähert sich dem Unendlichen an.

Bleibt abschließend die Frage, wie jemand sich über den Unnütz anderer echauffieren kann, wenn er ja selbst auch keinen Nutzen haben kann. Von der Formulierung her nimmt er sich von diesem Unnütz ja aus oder weiß von seinem eigenen Unnütz, wirft ihn aber anderen vor. Das ergibt für mich keinen Sinn.

Unsere lächerliche Nutzlosigkeit!“ wäre der richtige Ausruf gewesen. Chance vertan, leider.

*

Urlaubsbarometer

Es schlägt aktuell stärker in Richtung Radtour mit dem ollen E-Bike aus. Hab heute mal die Nabe inspiziert: Sie verliert Öl an der Seite. Mit der Werkstatt telefoniert: Ja, nee, die sollte man sich genauer anschauen, wenn man die nicht völlig ruinieren wolle, sagte der Mechaniker, und ich wisse ja wahrscheinlich, was so eine Nabe koste. (Tue ich: 400-500 Euro + Versand und Einbau). Nächster freier Termin aber erst nächste Woche Freitag.

Na ja, aber wenn die Nabe eh hin ist und ausgetauscht werden müsste, kann ich ja bis dahin noch damit fahren. ??‍♂️ Hab im Forum den Tipp gefunden: So wenig Öl nachgießen, dass es nur die inneren Bauteile bedeckt, aber nicht auslaufen kann.

Hab jetzt noch schnell ein Nachfüllset bestellt.

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Filme von der Festplatte: Dead Man

„Dead Man“ von Jim Jarmusch mit Johnny Depp ist schon toll. Schräg, aber toll. Ein eigentlich komödiantischer Western als Metapher für die brutale Entstehung der USA. Dafür sehr unterhaltsam.

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Abendstimmung

Bin heute mal die B9 bis nach Godesberg lang geradelt. Irgendwie schick. Bin der Meinung, dass da noch viel zu viel Autoverkehr herrscht. Zwei Fahrspuren nebeneinander innerstädtisch – sind irgendwie 80er.

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Rad der Zeit

Jetzt bin ich also auch noch krank. Kein Husten oder Schnupfen, aber schlapp, irgendwie angeschlagen, komischen Geschmack im Mund, schnell aus der Puste, mir ist kalt, ich schwitze schnell, brauchte zehn Stunden Schlaf gestern Nacht, um heute wieder halbwegs fit zu sein. Gegen Nachmittag ging es dann besser, und weil ich länger arbeitete, wollte ich danach noch kurz aufs Rad. Anschließend bei meinem neuen Nachbarn an der Bushaltestelle vorbei, der wie immer Besuch hatte. Diesmal jemanden, der auch ein E-Bike dabei hatte.

Der schwärmte davon, dass er sein E-Bike absichtlich hässlich gemacht hätte (fand ich jetzt gar nicht), damit es keiner mehr klaue. Außerdem hat er einen Alarm daran angebracht. Immerhin 2.500 Euro rum hätte das gekostet. Oh, sagte ich: meins auch.

Nur dass ich meins überhaupt nicht wirklich hege und pflege, wie eigentlich keinen Gegenstand, den ich besitze. Ich rocke nichts absichtlich runter, behandle alles pfleglich. Aber ich habe keine Versicherung für das Rad oder den Hausrat, wie der andere mit dem E-Bike. Wat fott es, es fott. ??‍♂️

Trotzdem lobte ich danach auch noch kurz die Vorzüge meines E-Bikes. Der Riemenantrieb! Mit 11-Gang-Nabenschaltung. Nie wieder etwas anderes, höchstens noch mehr Gänge (oder stufenlos)! Dazu ist es nahezu unkaputtbar. Der Motor läuft wie am ersten Tag, der Akku hat noch volle Kapazität. Na gut, die Nabe ist halt hin. Und eigentlich will ich gar kein E-Bike mehr, lieber ein leichtes, schlankes Trekkingrad ohne E.

Mit Blick auf den Urlaub schwirren mir ja bekanntlich viele Ideen durch den Kopf: Neues Rad kaufen und damit eine Radtour machen, doch lieber wandern gehen, wenn der Fuß noch wieder gesund wird. Oder, neueste Idee: Den alten Gaul noch reiten, bis er ganz zusammenklappt (auch wenn er das wahrscheinlich niemals wird).

Problem ist nämlich auch: Ich habe mich im Grunde schon für ein neues Rad entschieden. Also genau das, das gestern ausverkauft war:

Bild: Rosebikes.de

Hab kurzzeitig überlegt, mir ein anderes, günstigeres zu kaufen, aber das wäre keine Liebesheirat. Sparkt nicht genug Joy. Dann lieber jetzt nochmal das alte nehmen – es sind ja auch nur drei von elf Gängen kaputt – und danach irgendwann ohne Hektik das neue kaufen. She IS a beauty, isn’t she? Nur gerade eben nicht verkrijgbaar…

Ist das nicht irgendwie immer so? An einem technischen Gerät ist ein wichtiges Bauteil defekt. Dann überlegt man lange hin und her, ob man das für viel Geld noch einmal austauscht oder gleich ein besseres, neues, aber teureres Gerät kauft. Entscheidet man sich für den Austausch – kauft man ein paar Wochen später meist doch das Neue, zusätzlich.

Ich glaube, ich kaufe diesmal einfach gleich das neue, ohne das alte zu ersetzen, aber dann ohne Hektik.

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Biber Nutrias

Fuhr heute durch die Rheinaue und entdeckte dabei zwei Biber (laut Jessi: Nutrias) im Tümpel, die – ja, was machen die da eigentlich?

Sahen aus wie tot, umarmten sich dabei aber irgendwie halb, und tauchten minutenlang nicht auf.

Wie lange können Biber/Nutrias wohl unter Wasser bleiben, fragte ich erst mich selbst und dann Google. Und… ach, Google…

Vielleicht gibt es auch unter Bibern Normalos und Extremsportler:innen?

Bei Nutrias ist sich das Netz irgendwie viel einiger: fünf Minuten.

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Arbeit

Das Samsung Galaxy Z Flip5 kann um die Ecke fotografieren:

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Sommer

In den n-tv-Nachrichten heute auf meinem Google Nest Audio:

„… und im Südwesten sind sogar bis zu 28 Grad möglich“.

„Sogar“… Wir haben Anfang August…

Heute war zumindest der erste Tag seit drei Wochen, der wieder ein bisschen wie Sommer aussah. So sehr ich mich über den Regen gefreut habe: warmes, sonniges Wetter im Sommer ist mir dann irgendwie doch lieber. ?

Schönen Sonnenuntergang gab es!

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Buch 1.1

Es war ein halbes Jahr offline, weil ich es überarbeiten wollte. War mit einigen Stellen unzufrieden. Und eigentlich auch mit der Story an sich… Es fehlte was, irgendwas passte nicht. Das Buch könnte sich lesen wie eine Heldengeschichte, aber das war es ja nicht. Ich bin einmal mit dem E-Bike durch Deutschland gefahren. Ja, muss man auch erstmal machen, aber schafft am Ende jeder™️ in zwei Wochen. Also nicht besonders heroisch, das Ganze. Und es fehlte ein wenig der Anreiz für Dritte. Wer mich nicht kennt, könnte sich schon fragen: Aha, und was soll mir das Ganze jetzt geben? Warum sollte ich das lesen?

Buchcover neu und alt

Im Großen und Ganzen habe ich die Geschichte gleich gelassen, kleine Stellen nur verändert, Teile gekürzt, anderswo etwas ergänzt. Das Cover habe ich nun selbst gestaltet (s.o.). Ist es besser? Na ja, es ist auf jeden Fall reduzierter. Und im Grunde, ja, habe ich 99,9% des Buches alleine erstellt. Nur eine Karte im Buch ist von Open Street Map, alles andere von mir selbst. Verändert habe ich das – neudeutsch – Framing. Es bleibt natürlich mein Erlebnis, aber ich stehe eigentlich nur noch exemplarisch für jemanden, der mit sich hadert, seine Bedenken überwinden muss, am Ende aufbricht, unterwegs einiges erlebt und schließlich verändert wiederkommt. Der Tenor ist klarer: Hab keine Angst vor dem da draußen! Wag dich raus!

Ach so: Kaufen kann man das, wenn man will, auf Amazon. Ich bekomme Tantiemen für jeden Buchkauf, aber reich werde ich damit nicht, keine Sorge. 🙂

Ist übrigens irgendwo zum Lachen, dass ich jetzt ein Jahr später wieder hier stehe und den Arsch nicht hochkriege, mich frage: Wat soll ich dann woanders? Dat hät doch keene Sinn! ?

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Urlaub

Liegt aber nicht nur an mir. Ein Problem ist, dass der Fuß immer noch zickt und das – ich hab’s heute getestet – wahrscheinlich ausgerechnet an meinen neuen Trailrunnern liegt. Die sind eigentlich gut und waren gar nicht mal so billig, sind aber eben so steif, wie Trailrunner/Wanderschuhe nun einmal sind. Dadurch rollt mein platter Fuß vorne nicht richtig ab, und das scheint die Entzündung herbeigeführt zu haben. In den Barfußschuhen geht es besser, aber da läuft man sich viel schneller die Füße platt.

Außerdem ist die Nabe an meinem E-Bike mehr oder weniger hin. Ja, hätte man auch früher mal reparieren lassen können, aber eigentlich wollte ich ja eh vom E-Bike weg und hin zu einem neuen Trekking-Rad ohne Motor. Finde natürlich auf die Schnelle keins, das hübsch ist, 11-14 Gang mit Nabenschaltung und Riemenantrieb hat (nie wieder ohne!). Also sind Wandern und Radfahren gerade kompliziert. Das wird noch ein Drama geben, die nächsten Tage. Kann ich gleich das nächste Buch schreiben. ?

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Technikbuch

Die Amerikaner mit ihrem dämlichen Imperialsystem! Was ein Meter ist, ist viel logisch-äääh…

Oder eine Sekunde… ?

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Tauben

Jungs! Kleiner Finger, ganze Hand und so… Da lasse ich euch gnädigerweise auf meinem Balkon eine neue Taube machen. Dann ist der Nachwuchs aus dem Haus, und dann macht ihr das hier… ?

Na gut, jetzt ist eh schon alles vollgekackt…

Aber ich wehe, ich finde auch nur einen Klecks auf meinem Autodach!

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Müsli und gesund

Müsli ist eigentlich auch nur eine Süßspeise. Gehe ins Geschäft und finde tatsächlich mal eins, das weniger als 20 Prozent Zucker hat! Gar nicht so einfach.

Der einzige, der das Problem erkannt und gelöst hat, ist leider der, den ich wegen der Radiowerbung seit rund einem Jahrzehnt boykottiere (was ich auch jedem anderen empfehle). Verflucht!

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Spam

Hier werden Sie gef*. Und wer oder was ist Kamun?

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Cocoon: Hummingbird (2008):

Wäre mal eine Herausforderung, das auf der Ukulele zu lernen. Aber das ist schwiiierig…