Man kann Serien durchsuchten. Gewöhnlich tue ich das bei Sachen, die gut gemacht sind und einem kaum Luft lassen. Das ist immerhin meist schon besser als Serien, die man nach zwei Folgen abbricht, weil sie einen einfach nicht interessieren. Mittlerweile habe ich aber schon einige Serien in einem Rutsch durchgeguckt, von denen ich heute schon gar nicht mehr sagen könnte, was da eigentlich passiert ist.
Und dann gibt es Serien wie „The Last of Us“. Ich fand schon den Anfang beeindruckend. Es beginnt mit einer Episode, die weit vor der eigentlichen Handlung spielt, die sich alle Zeit der Welt nimmt um in Ruhe Charaktere eine kurze Geschichte erzählen zu lassen, die danach nie wieder auftauchen. Dann lernen wir langsam die wichtigsten Figuren und ihre Motive kennen und werden in die Handlung gesogen.
Wir lernen die Hauptpersonen, ihre Motive und die Konfliktsituation kennen, Und dann kommt plötzlich eine Folge wie „Long, long time“, Episode 3. Eine, die völlig anders ist als die ersten beiden, mit ganz anderen Hauptcharakteren, die wieder in aller Ruhe eine ganz andere Geschichte erzählt, über eine Stunde lang. Und zwar so schön, dass du dir wünschst, sie würde nie zu Ende gehen…
Es gibt eben Serien zum Durchsuchten und solche, bei denen du dir jede einzelne Folge aufsparst, weil sie etwas Besonderes ist und du sie wie einen guten Wein genießt. Durchsuchten würde dem nicht gerecht werden. Lieber ein paar Tage warten und den Moment möglichst weit hinauszögern, an dem du sie sehen kannst. „The Last of Us“ ist Letzteres.
–
Tetris, der Film. Ja, im Ernst. Nein, kein Scheiß. Und ja, tatsächlich: Das sieht wirklich richtig gut aus!
Immer wieder in den vergangenen Tagen habe ich hier angeteasert, dass ich mich mit der Funktion einer Atombombe befassen würde. Was natürlich die Fragen aufwirft: 1. warum und 2. wo ist also die Erklärung dazu?!
Mich interessiert, woher die immense Energie daraus stammt, das wäre das Warum. Und kurz zur Funktionsweise: Es sind zwei Kammern spaltbares Material in einer Atombombe. Als gut spaltbare Elemente gelten etwa Uran und Plutonium. Bei der Zündung werden diese beiden Elemente aufeinander losgelassen – mit Neutronen beschossen. Die Elemente zerfallen. Bei einem Zerfall von Atomkernen werden ungeheure Mengen Energie in Form von Wärme, Strahlung und Licht freigesetzt. Durch die daraus resultierende Kettenreaktion entsteht auch eine Druckwelle.
Woher kommt nun diese Energie? Es ist die Bindungsenergie aus den Atomkernen. Die Protonen und Neutronen dort werden durch eine sehr starke Kraft (Kernkraft!) zusammengehalten. Durch den Beschuss mit Neutronen wird der Zusammenhalt aufgebrochen und die Energie freigesetzt. Durch die daraus entstehende Kettenreaktion zerfallen die Kerne übrigens immer weiter und setzen weitere Energie frei. Daraus resultiert diese unwahrscheinlich hohe Zerstörungskraft.
Wie viel spaltbares Material ist dafür eigentlich nötig? ChatGPT dazu:
Die „Little Boy“ Bombe hatte etwa 64 Kilogramm Uran-235, während die „Fat Man“ Bombe aus etwa 6,2 Kilogramm Plutonium-239 bestand.
Nach beinahe einem halben Jahrhundert auf diesem Planeten weiß ich so ungefähr, was ich tun muss, damit es mir gut geht. Es geht mir gut, wenn ich mich bewegen kann, in erster Linie ist das schlicht Spazierengehen, idealerweise geradeaus. 🤷🏻♂️ Radfahren (ebenfalls geradeaus) ist eine sehr gute Alternative, Tischtennis ein weiterer Sport, der mich – trotz gänzlich anderer Bewegungen – völlig erdet und glücklich macht (außer wenn ich keinen Ball treffe).
Wenn ich morgens meinen Milchkaffee bekomme, geht es mir gut. Es geht mir außerdem gut, wenn ich schreiben kann. Idealerweise, was ich will. Das geht am besten hier auf dem Blog, was mir am meisten Spaß macht. Aber auch dass ich beruflich was mit Schreiben mache, freut mich und sorgt dafür, dass es mir dabei relativ gut geht (auch wenn ich das Gefühl habe, dass es noch eine Tätigkeit gäbe, bei der es mir noch besser ginge, die ich aber noch nicht gefunden habe). Privat geht es mir gut, wenn ich Freunde treffen und mit ihnen um die Häuser ziehen kann. Das mache ich nicht mehr all zu oft und das wäre auch nicht gesund, aber alle paar Wochen macht mich das glücklich.
Warum das alles so ist, weiß ich nicht. Ich bin nur froh, mich immerhin so weit kennengelernt zu haben.
Wobei geht es dir gut? Hast du das schon für dich entdeckt?
–
Berlin, die Alexa, für eine Mall in Deutschland gar nicht schlecht:
Ich bin immer noch auf das Singleleben eingestellt, was bedeutet, dass mein Tag meistens mit lauter selbst gestellten Aufgaben zugekleistert ist: 10.000 Schritte tun, auf Instrument klimpern, Chemie lernen, Vokabeln pauken…
Das Zusammensein frisst viel dieser Alone-Time auf, man macht sehr viel zusammen. Als wir dann heute nach der Arbeit und gemeinsamem Kochen zusammen kurz auf der Couch entspannten, wollte ich ein bisschen in die Chemie reingucken, als meine Freundin von der Wahl in Berlin und Hans-Georg Maaßen berichte.
Maaßen, was war noch mit dem? Der ging gar nicht, das hatte ich irgendwie gespeichert, und der durfte irgendwann auch kein Verfassungsschutzpräsident mehr sein. Aber warum nochmal?
Während ich also da auf der Couch lag, nach Maaßens übelsten Tweets suchte (der postet und retweetet schon eine Menge, was eigentlich gar nicht geht) und auf verschiedenen News-Seiten die diversen Skandale um ihn nachrecherchierte, tickte meine Freizeituhr auf null runter und ich musste zum Essen.
The point is: Nachrichten, Twitter, Mastodon, LinkedIn und wie die Zeiträuber nicht alle heißen: Es zeigt wieder einmal, dass man nichts davon hat. Statt dessen hätte ich heute viel besser eine Viertelstunde aufmerksam und mit viel mehr Spaß im Chemiebuch stöbern können, wo es heute um – nun ja – die Atombombe ging.
–
Damit ihr nicht direkt beim Lesen aussteigt, wie ich es täte, verrate ich euch erst am Ende, worum es hier geht:
Im Grunde ist es eine Tabelle.
Die Zeilen heißen Perioden, die Spalten heißen Gruppen.
Okay, jetzt ahnt ihr vielleicht schon, dass es um Chemie geht.
Perioden gibt es 7 und die Stoffe in diesen Zeilen sind nach der Anzahl der Elektronenschalen (nach dem Bohrschen Atommodell) sortiert. Ein Stoff der Periode (Zeile) 1 hat eine Elektronenschale, ein Stoff der Periode 7 hat sieben.
Von oben nach unten in dieser Liste werden es also immer mehr Elektronenschalen. Elektronenschalen darf man sich vorstellen wie Planeten, die die Sonne umkreisen. Die Sonne wäre der Atomkern. In unserem Sonnensystem umkreisen 8 Planeten die Sonne. Das wären sehr viele Elektronenschalen.
Elemente die mehr als 7 Schalen hätten, sind bis heute aber nicht bekannt.
Von oben nach unten nimmt auch die Atommasse zu, die Elemente werden also schwerer. Natrium (3. Periode) ist etwa schwerer als Lithium (2. Periode) ist etwa schwerer als Wasserstoff (1. Periode).
Dafür nimmt von oben bis unten die Elektronegativität ab; das ist der Wert für die Bindungskräfte innerhalb eines Atoms. Anders gesagt: Elemente, die weiter unten in der Tabelle stehen sind weniger stabil, zerfallen also eher, was Radioaktivität bedeutet. Radium (7. Periode) und Radon (6.) etwa zerfallen deutlich eher als Wasserstoff (1.) oder Kohlenstoff (2.).
Innerhalb einer Zeile (Periode) nimmt von links nach rechts dafür die Kernladungszahl zu. Das ist die Zahl der Protonen im Atomkern. Mehr Protonen machen ein Element schwerer. Auch von links nach rechts innerhalb einer Periode werden die Elemente also tendenziell immer schwerer.
Von links nach rechts nimmt auch die Zahl der Elektronen auf der äußerten Elektronenschale zu. Wasserstoff und Lithium (ganz links) haben nur 1 Elektron auf der Außenschale (Valenzelektronen), Edelgase (ganz rechts) haben 8. Mehr als 8 geht nicht. Weil außerdem jedes Atom anstrebt, die Außenschale zu füllen, binden sich Atome mit weniger Elektronen auf der Außenschale leichter als welche mit vielen. Deswegen heißen die Edelgase auch Edelgase: Mit ihren 8 Elektronen auf der Außenschale ist diese schon gesättigt. Die Gase binden sich nicht oder nur sehr schlecht und „verunreinigen“ sich deswegen selten mit anderen Stoffen. Sie liegen dann in edler Reinform vor.
Joa, und das ist dann im Großen und Ganzen, wie das Periodensystem funktioniert. Es gibt noch ein paar Sonderregeln, etwa dass es Haupt- und Nebengruppen gibt und einige Perioden weniger Elektronen auf der Außenschalen haben als die Perioden links daneben, aber das sind Ausnahmen. Irgendwie immer wenn ich da früher drauf geschaut habe, bin ich zur Salzsäure erstarrt. Ging euch vielleicht auch so. Muss aber gar nicht zwingend sein. Wenn du nicht von Berufs wegen alle Elemente kennen musst, reicht dir das grundsätzliche Verständnis.
Häufe Fragen dazu, die ich eigentlich immer hatte:
Warum ist da oben so eine große Lücke in der Tabelle? Was soll das?
Antwort: Es gibt einfach nur ganz wenige Stoffe mit nur 1, 2 oder 3 Elektronenschalten – oder man hat einfach noch keine gefunden. Die meisten Elemente sind komplexer. Warum das so ist? Hierfür habe ich keine gute Erklärung gefunden, da muss man wohl einfach doch sagen: isso.
Warum sind da so viele verschiedene Farben in der Tabelle?
Antwort: Damit sind Gemeinsamkeiten gekennzeichnet. Metalle haben z.B. eine eigene Farbe, Alkalimetalle, Halbmetalle, Edelgase und die anderen auch…
–
Schatzi! Was Romantisches zum Valentinstag für dich! Einen – Stromgenerator…
Als wir am Mittwoch das große Finale unserer aktuellen DSA-Runde spielen wollten, machte ein möglichst frühes Treffen Sinn. Von 1730 Uhr war die Rede – was für mich wirklich früh ist, ich fange ja meist erst recht spät an zu arbeiten. Ein Kumpel aus der Runde sah es anders und scherzte: „Na ja, 1600 schaffe ich nicht, ich peile 1800 an.“
Sonderbarerweise setzte sich daraufhin 1600 in meinem Unterbewusstsein fest. Den ganzen Tagen über beeilte ich mich, um alles früh genug fertig zu bekommen. Und um 1600 war ich dann wirklich mit fast allem durch, was ich wollte, hatte sogar noch Zeit, zur DSA-Runde zu spazieren, statt mit dem Fahrrad zu fahren.
Szenenwechsel, heute, meine Bahn nach Berlin sollte um 1217 gehen. Nachdem ich gestern mit dem Jens was trinken war (Blogger-Reader Relations ;), kam ich erst um 1000 recht schlecht aus dem Bett, packte aber dann in Hochgeschwindigkeit alles zusammen und war um 1150 fertig. Um dann festzustellen, dass meine Bahn in Wahrheit erst um 1222 ging (reell dann sogar noch später). Prima, hatte ich noch Zeit, ein, zwei Lieder auf der Ukulele zu klimpern.
The point is: Deadling scheint zu funktionieren. Ist da ein festgelegter Termin in deinem Kopf, ist es plötzlich möglich, die Arbeit viel schneller zu schaffen. Das ist jetzt keine großartige Erkenntnis, das beschreibt schon das Parkinsonsche Gesetz. Allerdings scheint Deadlining nur zu funktionieren, wenn der Kopf auch davon überzeugt ist, dass der bestimmte Termin wirklich der Termin ist. Es bringt nichts, sich einen illusorischen Termin zu legen, zum Beispiel 1300 Uhr, wenn du ganz klar weißt, dass du eigentlich bis 1800 Zeit hast.
Oder?
Werde das mal verstärkt ausprobieren.
–
Sogar der IT-Dienstleister des deutschen Tischtennisverbands experimentiert jetzt mit Robotertexten:
Und, ja, es könnte noch schlechter sein. Nach KI sieht mir das aber nicht aus, mehr nach einem programmierten Baukastensystem. Und dass der Marco nicht nur den Siegpunkt erspielte, sondern auch „Garant für den Sieg“ war, hätte man auch ganz gut in einem Satz zusammenfassen können. 😉
Angst um meinen Job habe ich mittlerweile immer weniger, wenn ich so etwas sehe, mehr die Hoffnung, dass solche Baukastensysteme oder KI mir Arbeit abnehmen – oder sogar welche geben, denn ich hätte da ein paar Ideen, wie sich solche automatischen Spielberichte besser umsetzen ließen…
–
Pizza Flott (um die Ecke) erfolgreich weggentrifiziert. Meine Trauer hält sich in Grenzen.
Nen guter Mittagstisch in der Gegend fehlt eigentlich noch, aber sieht ja ohnehin so aus, als hätte der neue Laden dann einfach mal alles. 🙂
–
Fand natürlich mal wieder keiner lustig außer mir. 🙄😅
Fachwissen spart Zeit, das kann man bei uns derzeit im Treppenhaus ablesen.
Monatelang tropfte es im Erdgeschoss von der Decke. Jeden Morgen fanden wir Pfützen vor der Kellertür, die mit zunehmender Zeit größer und größer wurden. Die Warmwasserleitungen waren undicht. Welchen Notdienst auch immer der Vermieter wieder bestellte, derjenige bekam es allenfalls kurzzeitig gefixt. Am Schluss brandete eines Morgens ein ganzer See vor der Kellertür.
Bis es auf einmal dann nicht mehr tropfte und das Tropfen auch nicht wiederkam. Knochentrocken ist es jetzt seitdem. Der Vermieter meldete sich auf Nachfrage bei mir. Jaja, da wär jetzt einer kurz da gewesen, hätte zwei Dichtungsringe ausgetauscht und wäre nach ner Viertelstunde wieder gefahren. Problem erledigt.
Einer der defekten Dichtungsringe, der das Problem verursachte und das das ganze Haus monatelang auf Trab hielt, lag später noch eine Weile wie als abschreckendes Beispiel auf einer Fensterbank im Treppenhaus. Er war etwa so groß wie der Nagel meines Zeigefingers.
Vor ein paar Tagen traf ich den Vermieter mit einem Schraubenzieher vor der Eingangstür – die ebenfalls seit Monaten nicht richtig schloss. Er hatte sie kurz gefixt. „Gucken Sie mal“, sagte er. „War ganz einfach, man muss nur diese eine Schraube ein bisschen fester ziehen.“ Hat er aber auch erst gewusst, seit er eine Anleitung dazu auf YouTube gesehen hat.
Kleine Dinge, große Wirkung.
Worauf ich hinaus will?
Das weiß ich selber gar nicht so genau. 🤔 Dass Fachwissen nicht nur unbezahlbar ist, dass es auch viel Ärger ersparen kann und im Einzelnen oft gar nicht so viel Zeit kostet. Man muss sich nur mal irgendwie aufraffen und es sich draufschaffen.
–
Ja, schon krass diese Claas-Relotius-Geschichte. Aber kann es sein, dass das außer dem gefoppten „Spiegel“ und ein paar Journalisten eigentlich niemanden groß interessiert? Geschweige denn, viele Menschen da draußen überhaupt davon gehört haben? Habt ihr? Sind halt schon nicht die Hitler-Tagebücher, die er da gefälscht hat.
–
Foto-App-Entwickler auf Reisen. Ich mag diese Art von Videos. Hier einer der Entwickler für die iPhone-App Halide:
–
Nur echt, wenn orangefleischig (tolles Wort!). Gibt es noch andere Farben? 🤔
–
#nofilter #again
–
Nach den digitalisierten Mixtapes sind jetzt meine letzten CDs dran. Bisher noch keine nennenswerten Schätze gefunden. Aber über diese Wiederentdeckung auf einer selbstgebrannten CD freue ich mich jetzt irgendwie. 🙂
Immer wieder in der Diskussion ist, ob nicht alle in diesem Land im Prinzip die gleichen Chancen hätten.
Schon aus in den letzten Tagen gemachter Erfahrungen sage ich: nein. Die letzten Tage waren privat ein wenig schwierig. Es gab Unsicherheiten, Streit, Ärger. Meine Arbeit habe ich geschafft, Vokabeln habe ich gelernt, aber mal in die Chemie reingucken, obwohl ich da kurz vor dem Ende stehe? Keine Chance, ich hatte schlicht den Kopf nicht frei dafür.
Und jetzt hineinversetzt in jemanden, der das täglich hat, weil: Dauerstress, Großfamilie, wenig Platz zu Hause, kein Rückzugsraum, den ganzen Tag in der Bude den Fernseher laufen, Eltern, die kein Verständnis dafür haben, wenn ihre Kinder lernen müssen, Kinder, die nachmittags arbeiten müssen, damit die Familie über die Runden kommt, häusliche Gewalt, Alkohol, Kinder arbeitsloser Eltern. Und das vs. eine stabile Familie von Akademikereltern, die ihren Kindern ein stabiles Umfeld, Zeit und Ruhe zum Lernen geben. Gleiche Chancen für alle? Nicht wenn das Umfeld nicht stimmt.
Glaubst du nicht? Dann lern doch mal zwei Kapitel Chemie an einem Abend, nachdem du gerade Beef mit deinem Vorgesetzten hattest, einen Streit mit deiner/m Partner:in oder beim rückwärts Ausparken an einem Pfeiler hängen geblieben bist. Viel Spaß!
–
Das neue Bing inklusive einer besseren Version von ChatGPT.
Hier (wenn ich das richtig verstanden habe) erst ein erster Sneak Peak:
Muss man auch erstmal finden, die Antwort. Ganz rechts auf der überladenen Page in der Seitenspalte…
Okay, einmal vollständig integriert wird das Design wahrscheinlich nicht so altbacken bleiben. Wenn doch, muss ich mir um meinen Job auf jeden Fall erstmal keine Sorgen machen.
Auch deswegen wohl nicht. Anders als ChatGPT nennt Bing die Quellen, auch wenn das in meinen Augen noch etwas prominenter ginge:
Und anders wird es nicht gehen. Eine KI kann immer nur so gut sein wie die Texte, von denen sie ihren Input hat. Und die würde keiner mehr schreiben, wenn die Autoren wüssten, dass sie ihre Arbeit umsonst machen. Bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt, ob das neue Bing die KI wirklich in den Mittelpunkt stellen wird und wie Google Bard im Vergleich dazu aussehen wird.
Aber spannend ist das so schon. Es wirkt, als hätte sich die KI die wertvollsten Inhalte der einzelnen Seiten geschnappt und ihn besser aufbereitet. Für Anwender:innen ist das auf jeden Fall ein Mehrwert.
–
#nofilter:
–
James: Getting Away With It (All Messed Up) (2001):
Liebe, was dich zerstört. But AI am truly impressed!
Den Text habe ich mir spontan ausgedacht und eingetippt. Resultat:
Über ChatGPT schwärmte ich ja neulich schon. Diese Audio-KI nun nennt sich PrimeVoice AI und stammt von Elevenlabs (via Shiftlog). Liest einen beliebigen Text naturgetreu vor. Beängstigend gut, oder?
Okay, gibt’s noch nicht auf Deutsch, aber ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.
Wen muss ich nochmal wählen für das bedingungslose Grundeinkommen? Aber was willste machen, wenn es einfach gut gemacht ist!
Passend dazu der Song des Tages (auch wenn das eher ein Protestsong ist…):
Warum werden die Atomunterschalten als s, p, d, f, g bezeichnet und nicht als a, b, c, d, e?
Hierzu muss ich leider einmal Wikipedia zitieren:
Genau, also, wir haben es hier mit scharfen, diffusen oder fundamentalen Unterschalten zu tun. Nach s kommt p, dann d und dann f, und dann geht es alphabetisch weiter mit g, h, …
Kann es sein, dass da irgendwelche Chemiker (welche genau, konnte ich leider nicht herausfinden) sich vor ein paar Jahrzehnten einen gepichelt und gedacht haben: „Wir machen hier so’n elitären Klub, wisster? Chemie kann dann nur verstehen, wer nach unseren Regeln spielt!“
Hab ich nicht eingesehen in der Schule, Dinge zu lernen, die mir zu blöd waren. Schlau war das sicher nicht, aber: verständlich.
–
Nebenbei: Wikipedia. Als die Seite in den frühen Nullerjahren aufkam und immer größer wurde, dachte ich mir immer: „Boah, hättest du das in der Schule schon gehabt, hättest du dreimal so viel verstanden.“
Lese ich mir heute sowas durch, bin ich mir nicht mehr so sicher:
Wikipedia-Beitrag zu Atomorbital
Alle verstanden? Gut, dann weiter!
Wikipedia ist bei Chemie tatsächlich keine besonders gute Quelle. Wer immer die Texte verfasst hat, hat sich um eine besonders hohe Genauigkeit bemüht, nicht um Verständlichkeit.
Gut, dass es auch andere Quellen gibt.
–
Die ersten Kirschblüten sind tatsächlich schon am Start…
Sind spät dran. Es gab mal einen Winter, da habe ich sie im Januar schon gesehen.
–
Der Drink stand genau so eine halbe Woche vor dem Fenster im Erdgeschoss. Ich erhebe ihn damit zur Kunst:
–
Chumbawamba waren ein seltsames musikalisches Phänomen. Eigentlich ein One-Hit-Wonder (jeder kennt Tubthumping aus den 90ern), davor und danach aber keinen echten Hit mehr gelandet. Dann noch ganz schön lange weitergemacht (bis 2012). Am Wochenende habe ich mal in das 2000er-Album „Wysiwyg“ reingehört und finde das eigentlich ziemlich gut. Dieser einer Song, den ich von damals noch kannte, hatte das Potential, ein Hit wie „Tubthumping“ zu werden. Aber da waren sie einfach schon zu spät dran.
Auf manche Fragen fand ich bisher keine Antwort. Das Chemiebuch, das ich las, hat sie nicht thematisiert oder schlecht erklärt. Und das Internet erklärt sie nur bis zu einem gewissen Punkt. Genau das, was ich wissen will, finde ich gar nicht oder nur nach mühseliger Suche.
Warum kann Luft Wasser nur bis zu einer bestimmten Temperatur gut „tragen“ und lässt es dann eher zum Kondensieren wieder los? Warum liegt der Schmelzpunkt von Wasser bei 0°C und der von Quecksilber bei -39 Grad? Hat das was mit der molekularen Ebene zu tun? Warum verhalten sich verschiedene Elemente unterschiedlich? Und warum gibt es überhaupt verschiedene Elemente? Warum sind wir hier?
Und jetzt habe ich mal was Interessantes gemacht. Ich habe die Fragen nach dem Warum an ChatGPT gestellt, ihr wisst schon, die gerade supergehypte KI, die selbst Texte schreibt und uns alle ersetzen wird. Was mag da wohl bei herauskommen?
Frage: Warum schmilzt Wasser bei 0 Grad?
ChatGPT: „0 Grad ist ein kritischer Punkt, an dem sowohl die kinetische Energie der Wassermoleküle als auch die Wechselwirkungen zwischen ihnen es ermöglichen, sich frei zu bewegen und eine flüssige Form anzunehmen.“
Hm… Nicht ganz das, was ich wissen wollte. Okay, genauer gefragt:
Frage: Warum schmilzt Wasser bei 0 Grad und nicht bei -50 Grad?
ChatGPT: „Wasser schmilzt bei 0 Grad Celsius und nicht bei -50 Grad Celsius, weil es eine bestimmte Energiemenge benötigt, um von einem festen Zustand in einen flüssigen Zustand überzugehen. Diese Energiemenge wird als Schmelzwärme bezeichnet.
Die Schmelzwärme hängt von der Art des festen Stoffes ab und ist eine Konstante, die für jedes Material festgelegt ist. Für Wasser beträgt die Schmelzwärme 334 J/g. Das bedeutet, dass es 334 Joule Energie benötigt, um ein Gramm Wasser von festen Eis in flüssiges Wasser zu verwandeln.
Wenn wir die Temperatur von Wasser auf -50 Grad Celsius absenken, werden die Moleküle noch immer nicht die notwendige Energie haben, um von ihrem festen Zustand in einen flüssigen Zustand zu übergehen. Daher bleibt das Wasser weiterhin gefroren.
Erst bei einer Temperatur von 0 Grad Celsius oder darüber kann das Wasser die notwendige Schmelzwärme erlangen und schmelzen.“
Ist eine ziemlich holprige Erklärung, aber die KI ist tatsächlich genau auf die von mir als Beispiel genannte Temperatur (-50°C) eingegangen. Bemerkenswert!
Frage: Warum ist der Schmelzpunkt von Wasser höher als bei Quecksilber?
ChatGPT: „Der Schmelzpunkt von Wasser ist höher als bei Quecksilber aufgrund der Art der Bindungen zwischen den Teilchen. Im Gegensatz zu Wasser, bei dem es sich um eine polare Substanz handelt, bei der die Wasserstoffatome eine starke Bindung mit den Sauerstoffatomen bilden, ist Quecksilber eine nicht-polarisierte Substanz. Daher ist die intermolekulare Anziehungskraft in Quecksilber geringer als in Wasser, was bedeutet, dass es bei einer niedrigeren Temperatur schmilzt.“
Die Antwort finde ich jetzt nicht ganz plausibel. Die intermolekulare Anziehungskraft ist in Quecksilber geringer, okay. Aber das erklärt noch nicht, warum der Schmelzpunkt niedriger liegt. (Oder doch? 🤔)
Genauer gefragt:
Frage: Warum liegt der Schmelzpunkt von Quecksilber bei -39 Grad?
ChatGPT: „Der Schmelzpunkt von Quecksilber liegt bei -39 Grad Celsius, weil Quecksilbermoleküle eine andere Anordnung und eine andere Art von Wechselwirkungen haben als Wassertropfen. Diese Unterschiede beeinflussen, wie viel Energie benötigt wird, um Quecksilber von seinem festen Zustand in einen flüssigen Zustand zu überführen.
Im Allgemeinen hängt die Energiemenge, die benötigt wird, um einen festen Stoff in einen flüssigen Zustand zu überführen, von der Art der Bindungen zwischen den Atomen und Molekülen innerhalb des Stoffes ab.
Bei Quecksilber bestehen die Bindungen zwischen den Atomen aus Metallbindungen, die sehr anders sind als die Van-der-Waals-Bindungen, die bei Wasser vorhanden sind. Die Art und Stärke dieser Bindungen bestimmt, wie viel Energie benötigt wird, um Quecksilber von seinem festen Zustand in einen flüssigen Zustand zu überführen.
Daher liegt der Schmelzpunkt von Quecksilber bei -39 Grad Celsius, da es diese bestimmte Energiemenge benötigt, um von seinem festen Zustand in einen flüssigen Zustand zu überführen.“
Besser!Bis auf den letzten Absatz…
Frage: Warum kann warme Luft mehr Wasser aufnehmen als kalte Luft?
ChatGPT: „Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte Luft, weil sich mit steigender Temperatur auch die Kapazität der Luft erhöht, Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf zu tragen. Dies ist auf das größere Volumen und die höhere kinetische Energie der Teilchen in warmer Luft zurückzuführen. Wenn sich die Teilchen mehr bewegen, besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, dass sie Kollisionen mit Wasserdampfmolekülen haben und diese aufnehmen können. Dementsprechend nimmt kalte Luft bei niedrigeren Temperaturen weniger Feuchtigkeit auf, weil sich die Teilchen weniger bewegen und weniger Feuchtigkeit tragen können.„
Das trifft den Nagel ehrlich gesagt auf den Kopf, vor allem der von mir gefettete Textteil!
Frage: Warum verhalten sich verschiedene Elemente unterschiedlich?
ChatGPT: „Verschiedene Elemente verhalten sich unterschiedlich aufgrund ihrer Atomstruktur und der Arten der chemischen Bindungen, die sie bilden. Jedes Element ist durch eine einzigartige Anordnung von Protonen, Neutronen und Elektronen im Kern und in den Orbitals gekennzeichnet. Diese Atomstruktur bestimmt die Art und Stärke der Bindungen, die ein Element mit anderen Atomen eingehen kann, was wiederum seine chemischen Eigenschaften und sein Verhalten bestimmt. Darüber hinaus bestimmt die Elektronenkonfiguration eines Elements auch seine Elektronegativität, die entscheidend für die Polarisierung von Molekülen und die Art der intermolekularen Wechselwirkungen ist. All diese Faktoren kombiniert bestimmen, warum verschiedene Elemente unterschiedlich reagieren und unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.“
Ziemlich gute Erklärung! Mit dem Vorwissen, das ich aus dem Chemiebuch habe, habe ich das jetzt gut verstanden.
Frage: Aus welchem Material bestehen Atomkerne?
ChatGPT: „Atomkerne bestehen hauptsächlich aus Protonen und Neutronen, die als Nukleonen bezeichnet werden. Protonen haben eine positive Ladung, während Neutronen keine Ladung haben. Protonen und Neutronen sind aus Quarks zusammengesetzt, die die grundlegendsten Bausteine des Universums darstellen. Atomkerne können auch andere Teilchen wie Neutrinos enthalten, die jedoch sehr selten sind und in den meisten praktischen Anwendungen vernachlässigt werden können.“
Das ist eigentlich eine gute Erklärung, aber nicht ganz das, was ich wissen wollte. Ich wollte wissen, ob ein Proton aus dem Kern des Sauerstoff-Atoms aus dem gleichen Zeug ist wie ein Proton aus dem Wasserstoff-, Sauerstoff- oder sonst einem Atomkern. Also frage ich das doch einfach mal:
Frage: Bestehen Nukleonen verschiedener Elemente aus unterschiedlichem Material?
ChatGPT: „Nein, Nukleonen, also Protonen und Neutronen, bestehen immer aus demselben Material. Protonen und Neutronen sind aus den gleichen Teilchen, Quarks, zusammengesetzt. Es gibt jedoch Unterschiede in der Anzahl von Protonen und Neutronen in den Kernen verschiedener Elemente, was dazu führt, dass die Kernmassen und damit auch die Eigenschaften der Elemente unterschiedlich sind. Daher kann man sagen, dass obwohl die Nukleonen selbst immer aus demselben Material bestehen, ihre Anordnung und Anzahl in den Kernen verschiedener Elemente unterschiedlich ist, was zu den unterschiedlichen Eigenschaften der Elemente führt.“
Hollar, die Waldfee! Der Anfang ist genau das, was ich wissen wollte!
Ihr seht mich hellauf begeistert! Ich stelle Fragen nach dem Warum und bekomme endlich Antworten, teilweise sogar richtig gute. Antworten auf Fragen, die mir ein Chemielehrer in der Schule nicht beantworten wollte (konnte?) oder Fragen, für die du von Mitschülern ausgelacht wurdest. KI wird also nicht nur meinen Job des Erklärbärs ersetzen, sondern auch den des Nachhilfelehrers. Und Google? Muss sich einen armdicken Pelzmantel anziehen! Denn Antworten auf das Warum, geschweige denn überhaupt irgendwelche brauchbaren Antworten, bekommst du da schon nicht.
–
Mobile Werbung oder auch: What the bloody hell?!
Ich hab sogar mal draufgeklickt:
Da faked eine Seite namens Heyschuh einen Tagesschau-Beitrag, erfindet irgend eine absurde Geschichte mit Markus Lanz und verlinkt am Ende auf eine Krypto-Seite. What the actual fuck?! Wer kommt denn bitte auf so eine Idee?
–
Yeah, du bist positiv auf Corona getestet! 😀👍🏻
Oder was genau will einem dieses Werbeplakat sagen?
Ihr macht misch feddisch, Leute! Zum Glück hat Oatly echten Sinn für Humor:
Ich bin übrigens ganz nebenbei in den letzten Wochen von Kuhmilch weg. Endgültig? Zumindest dauerhaft. Aber die Oatly Barista muss es als Ersatz schon sein.
–
Es gab tatsächlich einen Alternative Song aus den 90ern, dessen Namen ich noch nicht kannte. 😱 Das ist doch das einzige unnütze Wissen, das ich mir in mühevoller Kleinstarbeit mit Stunden von MTV und Viva am Nachmittag aufgebaut habe!
Bei mir ist viel los im Moment. Zum einen habe ich viel zu tun, zum anderen will ich aber auch viel schaffen. Das führt zu einer gewissen Hektik.
Die kann man mit achtsamen Momenten umgehen, oder indem man einfach mal eine Minute gar nichts macht. Andy aus meiner Meditationsapp (Headspace) rät immer dazu. Alles weglegen, alles ausschalten, sich ruhig hinsetzen, die Augen schließen, in Ruhe atmen. 30 Sekunden lang, 60 Sekunden lang, länger muss nicht. Und das ruhig mehrmals am Tag. Immer wenn du den Eindruck hast, dass dir gerade alles über den Kopf wächst.
Heute ist der zweite Tag, an dem ich das versuche, und ich komme jetzt schon nicht mehr damit hinterher. 🙄 Warum fällt einem das so schwer?
–
Severance! 👌🏻
Waren schlicht geniale 9 Folgen. So ganz fehlt mir die Antwort auf das „Warum“ der Serie. Denn so, wie da dargestellt, wird es ja niemals kommen. Die Botschaft? Opfere deine besten Stunden des Tages/ Jahre des Lebens nicht der Arbeit? Stelle dich deiner Vergangenheit und deinen Problemen, anstatt sie auszublenden? Vielleicht ist das damit gemeint. Hervorragend gespielt, spannend orchestriert und einfach auch von den Kulissen her eindrucksvoll gebaut, ist es auch. Schade, dass wir jetzt auf Staffel 2 wohl noch eine ganze Weile warten müssen! Can still recommend!
–
Chemie
Noch einmal zum Wasser: Wenn es bei 100 Grad zu Gas wird und ich dann einen ganzen Liter verkoche, dann müsste es doch eigentlich schon ziemlich bald ziemlich heißes Wasser regnen, oder nicht?
Jein. Es kommt immer drauf an, wie viel Raum das Wasser zur Verfügung hat. Verkochst du einen Liter in einem Topf mit angeklebtem Deckel drauf, dann regnet es schon bald heißes Wasser – im Topf (und es passiert noch einiges mehr darin!). Lässt du den Deckel weg, verteilt sich der Wasserdampf in der Umgebungsluft (zum Beispiel deiner Küche), allerdings kühlt die deutlich kühlere Raumluft ihn schnell runter.
Trotzdem regnet es nicht einfach so. Die gasförmigen H2O-Partikel müssen sich erst zu mehreren zusammenfinden, bevor ein Tropfen entstehen kann. Und je nachdem wie groß deine Küche ist, kann das eine ganze Weile dauern, weil da viel Platz (Luft zwischen) ist.
Warum kondensiert Wasser zuerst an kalten Gegenständen?
Wieder so eine Frage, die kaum eine Quelle beantwortet. 🙄 Außer der hier, ein wenig. Die Wasserdampfpartikel verbinden sich mit der Umgebungsluft (nicht vergessen: um uns herum ist nicht nichts, sondern da sind immer noch eine ganze Menge Stickstoff, Sauerstoff und noch ein paar andere Gase). Trifft dieses Gemisch auf kalte Oberflächen, entziehen diese dem Luft-Wasser-Gemisch Energie und kühlen es schnell herunter. Bei kühlerer Temperatur kann die Luft die Wasserpartikel nicht mehr so gut halten. Sie schlagen sich nieder und sammeln sich durch die Bindungskräfte untereinander an den kalten Stellen zu Tropfen zusammen.
Hui, war das jetzt verständlich erklärt? Die Frage nach dem Warum kann man immer weiter und weiter stellen. Etwa: Warum kann denn eigentlich Luft Wasserdampf bei niedrigen Temperaturen nicht mehr so gut halten? 🤔 Tja, was weiß ich! Vielleicht kann ich dem morgen mal nachgehen.
–
Hach, Singapur…
Okay, sie waren auch geschäftlich verbunden. Glaube aber nicht, dass der das Verfahren gewinnt. Die als knallhart bekannte Justiz da lässt sich schon nicht für blöd verkaufen.
Jetzt, wo ich gerade so die Chemie noch einmal durchnehme, merke ich, dass das Lernen gestückelt abläuft. Ein Stückchen lesen, versuchen zu verstehen, eventuell etwas dazu notieren, kurz pausieren, weitermachen – oder noch ein paarmal lesen, falls nicht verstanden.
Wichtig ist aber diese Methode, immer wieder kurz innezuhalten, abzuschalten, Pause zu machen, vielleicht auch ein wenig Bewegung in die Pause einzubauen und später nochmal draufzuschauen oder mit anderen drüber zu reden. Oft versteht man dann viel mehr.
Als ich damals in der Schule war, war die Wichtigkeit von Pausen noch nicht so bekannt, auch nicht die der Bewegung und des Trinkens von Wasser für den Lernprozess. Als Nichtraucher bin ich in den 5-Minuten-Pausen meist einfach sitzen geblieben, habe gar nichts gemacht. Hätte es damals schon Handys gegeben, hätte ich eventuell damit gedaddelt.
Raucher sind in der Zeit nach draußen gegangen (Bewegung), konnten dadurch abschalten und waren an der frischen Luft (vom Rauch mal abgesehen), haben meist noch mit anderen ein wenig Smalltalk geführt. Nicht unbedingt über Schulstoff, aber teilweise haben Raucher dort Seilschaften geknüpft und so vielleicht jemanden gefunden oder von jemandem gehört, der in dem Fach viel besser ist, in dem man selbst eine Schwäche hat. Mit frisch(vernebelt)em Kopf kam man danach zurück in die Klasse und hatte damit die Möglichkeit, neu auf den Stoff zu schauen.
So gesehen hätte man als Raucher theoretisch ein besserer Schüler sein können.
Dann aber wiederum haben so einige Mitschüler schon beinahe Kette geraucht (hätten sie zumindest, wenn sie gedurft hätten). Die werden sich in der Stunde schon nicht auf den Schulstoff, sondern nur auf ihr Nikotin konzentriert haben. 😉
–
Chemie:
Verbindung, Mischung, Substanz, Element, … Was ist da alles was?
Element: Ein Stoff, der nur aus einer Art von Atom besteht und sich ohne nukleare Hilfe nicht weiter zerlegen lässt, zum Beispiel: Gold (Au), Wasserstoff (H), Schwefel (S), Chlor (Cl)…
Verbindung: Eine Verbindung ist eine Substanz, die aus mehreren Elementen besteht, die in einem festen Verhältnis zueinander stehen – und sich dadurch von Mischungen, Lösungen und Legierungen unterscheiden. Eine Verbindung ist zum Beispiel Wasser (H2O), Kochsalz (NaCl) oder Zucker (C12H22O11).
Reinstoff: Oberbegriff für Elemente und Verbindungen
Molekül: Kombination aus mehreren Atomen und damit kleinster Teil eines Reinstoffes. Eine Verbindung ist nicht zwingend auch ein Molekül, aber hier wird’s dann wieder ganz schön kompliziert, da fehlt mir gerade die Zeit, da tiefer einzusteigen…
Mischung/Gemisch: Eine Substanz, die aus mindestens zwei Reinstoffen besteht, zum Beispiel eine Zucker-Salz-Mischung.
Lösung: In einem Gemisch ist ein Stoff in einem anderen gelöst und dann nicht mehr sichtbar. Zum Beispiel bei Zuckerwasser. Elektrolyte sind Lösungen, die elektrisch leitend sind.
Substanz: Eine Substanz ist der Oberbegriff für Elemente, Verbindungen oder Mischungen. Diese können fest, flüssig oder gasförmig sein. Synonyme zu Substanz sind: chemischer Stoff, Material oder Materie.
Für die Arbeit bin ich ja gerade dabei, meine letzten Kassetten zu digitalisieren. Darunter ist einmal ein Mitschnitt von unserem Zeltlagerradio vor 30 Jahren. Die Moderatoren haben damals richtig gute, humorvolle Wortbeiträge produziert, Teilnehmer des Camps interviewt, Nachrichten vom Lagergeschehen vorgelesen oder Fake-Reportagen aufgenommen. Und das alles mit Musikwünschen garniert. Geniale Mischung!
Daneben habe ich auch noch zwei Mixtapes, die ich damals mit Filmzitaten unterlegt habe, als ich ein Verbindungskabel zwischen Videorekorder und Stereoanlage hatte. Ich habe also meine damaligen Lieblingslieder aufgenommen („Song 2“ z.B. ist drauf) und dem etwa „Was haben die Römer je für uns getan“ aus „Das Leben des Brian“ vorangestellt. Oder auch: „GUMP! Wozu sind Sie einzig und allein in der Army?!“ – „Um das zu tun, was Sie mir sagen, Drill Sargent!“ – „Gottverdammt, Gump! Sie sind ein verfluchtes Genie!“ Danach kommt, glaube ich, „Hey Jude“.
Dazu habe ich mir vom Marius mein altes Tapedeck zurückgeliehen, es über einen Audiograbber mit meinem MacBook verbunden und dort mit Garageband aufgenommen. Jede Seite einzeln, aber als zusammenhängenden Track. Also habe ich jetzt Wort-Musik-Kombis von 45 Minuten Länge als MP3s vorliegen, die ich am Wochenende natürlich rauf- und runtergehört habe. Die Soundqualität ist gemessen an heutige Ansprüche mäßig, aber das ist natürlich zu vernachlässigen, wenn der Inhalt stimmt, und das tut er.
Warum gibt es sowas heute nicht mehr? Es gibt entweder Podcasts von 45-60 Minuten Länge, oder du kannst Musik auf Spotify streamen. Kombinierte Wort-Musik-Beiträge in 45 Minuten Länge zum Abonnieren, Downloaden und Unterwegshören für Spotify und Co. Das wär’s! Nennt sie meinetwegen wieder „Mixtapes“. Aber nehmt sie auf!
–
Liquid Culture. Oder auch: Bewegtbild. Zuletzt gesehen:
Im Westen nichts Neues (Netflix, 2022):
Sonderbares Remake, das mit der Romanvorlage nur noch entfernt etwas und mit dem Original-Spielfilm eigentlich gar nichts mehr gemeinsam hat. Hohe Ästhetik, ähnlich wie in Sam Mendes‘ „1917“, das mir wie ein Videospiel vorkam. Aber auch hier wirkt es künstlich, oberflächlich, irgendwie fehl am Platz. Es geht um Krieg, was hat da Ästhetik verloren? Und trotz eindrucksvoller Szenen, brutaler Gewalt und der bitteren Schlussviertelstunde geht einem das Ganze nicht nahe.
Der Film könnte tatsächlich einige Oscars für die Kinematik, beste Kamera, Schnitt und Ton gewinnen. Beim Thema Antikrieg reicht er aber in meinen Augen nicht mal ansatzweise an die Eindringlichkeit der 1930er-Filmvorlage von Lewis Milestone heran, die sich ab einem gewissen Alter eigentlich jeder einmal anschauen sollte, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was Krieg wirklich bedeutet. Das schafft das 2022er-„Im Westen nichts Neues“ nicht. Das wirkt auf mich wie ein Kunstprojekt und verfehlt damit das Thema – auch wenn es ganz bestimmt kein schlechter Film ist.
Shantaram (Apple TV+, 2022):
Ein verurteilter Straftäter flieht aus einem australischen Gefängnis und landet im Bombay der 1980er-Jahre. Dort scheint er in einem Slum eine zweite Chance zu bekommen, doch dann lässt ihn seine kriminelle Vergangenheit nicht los. Ein ganz anderes Setting, ein spannender Plot, gleich mehrere fiese Antagonisten und ein unkorrumpierbarer Held, der eigentlich Antiheld sein müsste. Obwohl am Schluss „To be continued“ steht, hat Apple die Serie nach nur einer Staffel abgesetzt. Schade, denn da ginge noch einiges mehr.
Bonn (ARD Mediathek, 2023):
Die junge Bundesrepublik und genauer – die beschauliche Hauptstadt Bonn – wird vom Machtkampf zweier Geheimdienste erschüttert. Die Organisation Gehlen mit einem waschechten Alt-und-immer-noch-Nazi an der Spitze vs. den Verfassungsschutz und dessen jüdischen Nazijäger als Vorsitzenden. Bin mir nach zwei Folgen allerdings unsicher, ob ich überhaupt noch weitergucken soll. Immer schön, Max Riemelt zu sehen (hier in einer Rolle als Dreifachagent), und auch Martin Wuttke als Reinhard Gehlen macht das ziemlich gut, aber die eventmäßige Agenten-Handlung ist nah dran am Sat.1-Katastrophenfilm und ist bei genauer Betrachtung der Geschichte doch Bullshiat…
Asbest (ARD Mediathek, 2023):
Schrieb ich neulich schon drüber. Knast-Drama von „4 Blocks“-Hauptdarsteller Kida Khodr Ramadan. Entfaltet seine Wirkung ähnlich langsam. Toll besetzt, atmosphärisch dicht, sehr kurzweilige 5 Folgen.
–
Severance (Apple TV+, 2022):
Das Severance-Programm lässt Mitarbeiter Arbeit und Privatleben auch gedanklich voneinander trennen. Wer tagsüber ins Büro fährt, weiß nichts mehr von seinem Leben draußen und umgekehrt. Für den einen oder anderen wie den Protagonisten, der seine verstorbene Frau betrauert, ist das eine vermeintlich willkommene Zuflucht. Aber die ist nicht für jeden, denn es gibt keinen Weg raus. Nach drei Folgen bin ich schwer begeistert. Was für eine coole Machart! Endlich mal wieder eine Serie zum Durchsuchten. Und ob Apple daran gedacht hat, dass man das als bitterböse Kritik auf die eigene Unternehmenskultur verstehen könnte?!
–
Chemie:
Wenn Wasser erst bei 100 Grad siedet, wie kann es dann schon bei weit niedrigeren Temperaturen Wasserdampf, Verdunstung und überhaupt Luftfeuchtigkeit geben?
Jedes Kind weiß: Wasser siedet bei 100 Grad Celsius und verdampft dann, geht also in den gasförmigen Zustand über. Aber schon bei 20 Grad kann Luft bis zu 17,5g gasförmiges Wasser pro Hektoliter Luft aufnehmen. Nasse Wäsche trocknet, ohne dass du sie kochen müsstest, beim Duschen bei 35 Grad entsteht Wasserdampf… Wo kommt bei niedrigen Temperaturen also der Dampf her?
Hier könnte ich sie wieder alle… die Wissenschaftler. Jeder nennt seinen Text und sein Video zwar „Warum verdunstet Wasser?“, aber er erklärt dann nur die Gesetze, die dort wirken, nicht das eigentliche Warum. Das musste ich mir mal wieder selbst herleiten.
Fangen wir mal klein an: Das Sieden bei 100 Grad ist nicht die einzige Möglichkeit, wie Wasser den gasförmigen Zustand erreichen kann. Das geht zum Beispiel auch über Verdunstung.
Wasser verdunstet schon bei niedrigen Temperaturen, wenn die Luft darüber noch nicht gesättigt, also vergleichsweise trocken ist. Warum aber tut Wasser das? Kurz gesagt: Weil die Moleküle sich als Flüssigkeit nicht wohler fühlen als als Gas. Sie wollen lieber frei sein, als in der Enge und versuchen aus dem System flüssiges Wasser auszubrechen. Die Bindungskräfte der Wassermoleküle untereinander halten sie zurück. Klares Motto: Wir sind alle gleich, keiner kriegt eine Sonderbehandelung! Aber einzelne Teilchen des Wassers (nennen wir sie: die Jugend von heute) verachten das System. Sind sie schnell genug, hauen sie ab.
Wenn Wasser nämlich zum Beispiel eine Temperatur von 20 Grad Celsius hat, ist das seine gemittelte Temperatur. Einige H2O-Moleküle sind kälter als das Mittel, andere wärmer, sprich: sie bewegen sich schneller. Das sind diejenigen, die aus dem System ausbrechen können und tatsächlich aufsteigen.
Warum nimmt die Luft darüber sie auf? Weil ihr Druck geringer ist als der von Wasser. Die Wassermoleküle können also der Enge entfliehen und fühlen sich in der Luft wohler, freier. Die Luft selbst nimmt diese „Geflüchteten“ gerne auf, wenn sie noch Platz hat, also noch nicht gesättigt ist.
Kommt jetzt auch noch Wind hinzu, kann dieser nun das Luft-Wasser-Gemisch davonposten. Neue, trockenere Luft kommt als Ersatz und nimmt weiteres Wasser auf, bevor es selbst wieder davongeweht wird und wieder ersetzt wird. Wind beschleunigt also die Verdunstung. Weil die wärmeren Teilchen aus dem Wasser entweichen, wird das Wasser im Mittel außerdem kühler. Es versucht dann seinerseits dem Gefäß, in dem es sich befindet, wieder Wärme entziehen, um die eigene Temperatur konstant zu halten. Auf ähnliche Weise kühlt auch Schweiß den menschlichen Körper.
Technikjournalismus…
–
Feel it still (Portugal the Man) gesungen vom Psycho-Chor der Uni Jena (2023).
Why? Weil YouTube mir das aus irgendeinem Grund vorgeschlagen hat und ich dann reingehört habe. Kann man machen!
Wer sportlich ist, ist auch geistig fit, heißt es. Glaube ich auch, allerdings ist derjenige, der Sport treibt, auch ganz schön platt hinterher, vor allem, wenn er Mitte 40 ist. Das Lernen danach ist erheblich schwieriger, und das hatte ich irgendwie nicht mehr ganz auf dem Schirm, als ich neulich – größtenteils unfreiwillig – vier Wochen Sportpause hatte und dabei erstaunlich gut lernen konnte.
Mir fehlt hier noch die perfekte Lösung. Sport macht müde und kostet viel Zeit. Ich versuche das erst einmal mit besserer Ernährung zu kompensieren. Vielleicht macht mich das etwas wacher.
–
Rechnet damit, dass es in den nächsten Tagen hier etwas chemiejournalistisch wird. Man behält das am besten, was man anderen erklärt hat. Also erkläre ich euch (aber vor allem mir selbst) hier Dinge, die ich früher nie verstanden habe, nun aber behalten möchte. And here we go:
I. Warum heißt organische Chemie überhaupt organische Chemie, wenn da gar keine Organe drin sind?
Hab ich mich immer gefragt und nie eine gute Antwort drauf erhalten – schon gar nicht von meinem Bio- und Chemielehrer, der Pfeife, oder aus meinem damaligen Chemiebuch. Organische Stoffe sind nämlich auch Plastik, Kerosin oder Erdöl. Da ist doch weit und breit kein Organ!
So ist es auch, war früher aber bei organischen Substanzen der Fall. Die Bezeichnung hat historische Gründe. Forscher unterschieden früher zwischen allem, was lebt oder mal gelebt hat (organisch) und anorganischen Substanzen, die nie gelebt haben (Salze, Metalle, …). Man fand heraus, dass alle lebenden Substanzen (also solche mit Organen) Kohlenstoff enthielten. Und so erklärte man alle Kohlenstoffsubstanzen zu organischen Substanzen.
1828 gelang dem deutschen Chemiker Friedrich Wöhler dann ein bahnbrechendes Experiment: Er stellte organischen Harnstoff (CH4N2O) erstmals künstlich her, indem er die darin enthaltenen Substanzen (Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff) im Labor kombinierte. Damit war bewiesen, dass eine Kohlenstoffverbindung nicht zwingend „gelebt“ haben musste.
Heute bezeichnet man – Organe hin oder her – weiterhin alles als organisch, was Kohlenstoff enthält. Auch Erdöl enthält Kohlenstoff und damit viele der Verbindungen, die daraus gewonnen werden (etwa Benzin, Plastik oder Medikamente). Weil Kohlenstoff dank vier Bindungselektronen als besonders reaktionsfreudig gilt, lässt sich aus Kohlenstoff eine Menge herstellen. Die organische Chemie zählt derzeit weit über 100.000 verschiedene organische Stoffe.
Habt ihr noch Fragen zur Chemie? Ich hab zwar jetzt nur Halbwissen davon, aber ich will es ja zu „Ganzwissen“ aufrüsten und kann deswegen auch versuchen, es hier zu erklären. 🙂
–
Asbest asbeste 👌🏻
Nee doch, fand ich wirklich spannend, gut besetzt und kurzweilig.
–
Kassetten digitalisieren für die Arbeit. Drei Unikate habe ich noch, deren Inhalt ich unbedingt behalten möchte, und dann können die Träger auch weg.
Passend dafür habe ich mir mein längst wegminimiertes und verschenktes Technics-Doppel-Kassetten-Deck noch einmal zurückausgeliehen. Und Mensch, war das ein tolles Ding! Definitiv in den Top 3 der besten Stücke Technik, die ich in den 90ern besaß (die anderen beiden waren mein superschlanker Anti-Shock Walkman mit Auto Reverse (der Bruder eines Kumpels sagte immer: Auto-Pervers) und mein Skyper).
Das Deck hat auch Auto Reverse, Dolby B/C, Full-Logic-Tasten, also alles elektronisch, nichts, was du runterdrücken oder so musstest. Die Klappen haben sich auf Tastendruck automatisch geöffnet oder geschlossen (wie das heute fancige Kofferraumdeckel tun), digitaler Timer. Vor allem aber konnte der mit einem Tastendruck, ähnlich wie ein CD-Player, zum nächsten Track springen! Er hat dann langsam vorgespult, nach Pausen gesucht (die du bei der Aufnahme automatisch hinzufügen konntest) und dann da Stop gemacht. War das ein tolles Ding! Beinahe schade, dass man heute keine Kassetten mehr benutzt. Beinahe.
–
Matt Costa spielt „Greenback Dollar“ und seinen eigenen Song „Behind the Moon“ und erklärt, wie der erste ihn zum zweiten inspiriert hat (2021):
Ich gehe ja fast jeden Tag spazieren, und das eben meistens im Dunkeln, weil ja gerade die dunkle Jahreszeit ist. Natürlich spazieren auch andere Menschen abends oder sind auf dem Heimweg. Viele junge Frauen, die mir dabei entgegen kommen, telefonieren dabei über ihre AirPods (oder andere Earplugs). Ich habe von mehreren Frauen gehört, dass sie das aus Sicherheitsgründen tun.
Vor zwei Jahren fragte Influencerin Isabell Gerstenberger (@btgasi) ihre Follower auf Instagram, was sie täten, wenn es das andere Geschlecht einen Tag lang nicht gäbe. Männer antworteten sinngemäß: „Ja, was schon? Euch vermissen!“ Sonst wie alles. Frauen gaben dafür Antworten wie:
„Nachts spazieren gehen“
„Abends alleine spazieren gehen“
„Nachts rausgehen ohne Angst, vergewaltigt oder entführt zu werden.“
„Die ganze Nacht mit meinen Freundinnen durch die Gegend laufen“
„Alles tragen, was ich will, und nachts rausgehen ohne Angst zu haben.“
Und in der Form immer weiter…
Oder auch: Autschn… Dass Gerstenberger nach dem Posting mehr als 500 Männer entfolgt sind, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Was ist das bloß für eine Gesellschaft, in der Frauen (oder sonstwer, selbst als durchaus wehrhafter Mann schwingt ja immer ein wenig Angst mit) abends nicht vor die Tür gehen können, ohne sich ihres Lebens sicher zu sein?
Vorhin spazierte ich bei Dunkelheit durch die – neuerdings zur Einbahnstraße umfunktionierte – Bornheimer Straße. Bonns Grüne Bürgermeisterin macht die Stadt scheibchenweise autofrei. Und ich fühlte mich kurz an Basel erinnert und wie schön das mit einer autofreien Innenstadt eigentlich sein kann. Als mir dann noch eine telefonierende Frau entgegen kam, fiel es mir wie Schuppen von den Augen:
WIR BRAUCHEN EINE MÄNNERFREIE INNENSTADT!
Keine Ironie, kein Sarkasmus. Schafft eine Zone, in der Innenstadt, in der abends keine Männer zugelassen sind! Zumindest einmal im Monat, zum Beispiel an einem Freitag von 1800 bis 0600 Uhr. Polizistinnen kontrollieren das über eine Einlasskontrolle und Patrouillen. Männer, die in der Innenstadt wohnen, dürfen in ihre Wohnung, aber nicht raus und auch keinen männlichen Besuch empfangen. Es gäbe Sportangebote, nur für Frauen. Geschäfte, Kneipen, Restaurants, Clubs hätten nur für Frauen geöffnet. Das Personal dort: ausschließlich weiblich. 🤷🏻♂️
Was wäre dann los, was würde passieren, würde das funktionieren? Was meint ihr?
–
Ich warte am Bertha vor der Ampel und ein verranzter Typ steht neben mir. Im Anhänger seines klapprigen Fahrrads: jede Menge Schrott. Und dann sagt er diesen Satz, halb zu mir, halb vor sich hin: „Schlimm mit der Armut in diesem Land.“
Mein erster Impuls: wegignorieren, weitergehen, du kannst nicht jeden Verschwörungstheoretiker zur Raison bringen. So gesehen habe ich dann etwas Überraschendes getan: Ich habe mich kurz mit ihm unterhalten.
Habe gefragt, was er genau meine. Er kam auf das Gefälle zwischen Arm und Reich zu sprechen und den menschlichen Anteil daran: „Wissen Sie, da kämpfen Menschen für Gleichheit und Gerechtigkeit, und dann kommt am Ende einer wie Stalin.“
Da musste ich lächeln. Gar nicht so dumm, der Gedanke. Er hörte sich dann sogar noch meine politische Meinung an, dass die Gier im Menschen angelegt sei, während er das lieber differenzieren wollte, es gäbe schon noch welche, die anderen etwas wegnähmen und andere, die es nicht täten. Aber sehr oft setzten sich dann eben doch die Gierigen durch.
Und das war es dann auch schon, wir nickten uns lächelnd zu und verabschiedeten uns.
Und was war daran jetzt so schlimm? Einfach mal einem Fremden zuhören und ein Praatje (niederländisch für: kurzes Gespräch) halten.
Das Ganze hat übrigens eine Vorgeschichte. Vor ein paar Monaten traf ich einen Bekannten, der mir direkt seine politische Meinung zu Waffenlieferungen Deutschlands an die Ukraine an den Kopf warf: „Weißt du, Jürgen, sind 27 Millionen Russen nicht genug?“ Ich begann bereits mit ihm zu diskutieren. Dabei hätte meine Reaktion einfach sein sollen: lächeln. Und antworten: „Ja, das kann man durchaus so sehen.“
–
„Chemie für Dummies“ durchgelesen, ca. 70-80% verstanden. Ist schon mal gut, reicht mir aber noch nicht. Ich gehe jetzt alles nochmal durch und recherchiere auch aus anderen Quellen. Die Chemie muss besiegt werden.
–
Hätten sich die Grünen sicher auch nicht träumen lassen, dass sie mal als Anti-Klima-Partei wahrgenommen würden:
… sind eine Erfahrung, die ich gerne umgangen wäre. Über Weihnachten gab es keinen Sport, ich war auch ein wenig erkältet. Danach folgte eine knappe Woche Kurzurlaub in Porto, gefolgt von einer hübschen Corona-Erkrankung und zwei Wochen Quarantäne. Jetzt sind wieder ein paar Tage vergangen bis zu meiner Rückreise nach Bonn und heute war dann zum ersten Mal wieder Sport, zwei Stunden Tischtennis.
Das Ergebnis aus Sicht eines Menschen, der davor mehrmals wöchentlich sportlich aktiv war:
Körperlich gar nicht so schlecht wie erhofft. Ich habe überhaupt nicht weiter zugenommen, meine Wampe ist sogar etwas kleiner geworden. Ich habe keine Gebrechen, mein Rücken tut nicht weh (ein bisschen höchstens).
Ich habe mich besser ernährt. Wahrscheinlich auch aufgrund der geringeren Hektik. Sport kostet nämlich eben auch Zeit. 2-3 Stunden mindestens samt Vorbereitung, Umziehen, Anfahrt, Abkühlen, Duschen. Dann neben der Arbeit, Weiterbildung und Hausarbeit noch was essen – dann muss es schnell gehen. Und der Umstand sorgt nicht unbedingt für eine bessere Ernährung.
Auffälligste Änderung: Das Gedankenchaos vor dem Schlafengehen. Nach einem Tag mit Sport bin ich abends meist sortiert, mache mir nicht noch tausend Gedanken über die Arbeit oder die Zukunft. Neulich aber lag ich abends genau mit Gedanken darüber wach. Und das brauche ich eigentlich nicht.
Mein Fazit daraus: 6-7 Mal die Woche Sport, was ich mal eine Zeitlang diesen Sommer gemacht habe, muss es gar nicht zwingend sein. Dann lieber 3-4 Mal, und dafür 2-3 Abende mit Bedacht und hochwertigen Lebensmitteln kochen. Bewegung brauche ich täglich, aber da reicht auch ein ausgedehnter Spaziergang. Dieses „Weniger ist mehr“ und so…
–
Corona und andere Impfungen. Nachdem Corona bei mir dank vierfacher Impfung ja eigentlich nur eine mittelschwere Erkältung war, fragte ich mich neulich: Wie oft hatte ich wohl noch eine mittelschwere Erkältung und es war am Ende etwas Anderes, gegen das ich schon geimpft/immun bin? Masern, Tetanus, Polio oder Diphterie? 🤔
–
Die fürsorglichste Gebrauchsanweisung, die ich je gesehen habe:
–
OHAI!
Quelle: DWDL/Netflix/Reiner Bajo
Hätte den Film auch längst schon mal gesehen, wäre das nicht ein (wenn nicht sogar DER) Antikriegsfilm. Und da ist mir gerade mal so gar nicht nach, da reichen mir die Nachrichten aus der Ukraine.
Wenn man bei anderen Leuten mal länger zu Besuch ist, lernt man auch ihre andersartigen Gewohnheiten kennen. Etwa, wenn einer ausschließlich mit hochwertigen Bio-Lebensmitteln kocht. Ich kannte das so gar nicht. Meine Packung Pasta kommt vom Penny und kostet 99 Cent – oder 1,79 Euro, wenn es mal was Besonderes sein soll. Die Packung Riesenspirelli (heißen die so?), aus denen ich neulich etwas kochte, kosten 5 Euro die Packung. Das Essen damit, das auch noch tiefgefrorenen Bio-Spinat, Bio-Sahne und Käse enthielt, war aber sehr lecker und außerdem reichhaltig. War erheblich teurer, machte aber auch satt und schmeckte viel besser.
Als ich dann neulich meine weltberühmten sizialinischen Aglio e Olio kochte, ging irgendwie alles schief. Die Brotkrumen (hochwertiges Oliven-Ciabatta) verkräuselten im Topf, die Bio-Spaghettini klebten aneinander. Der Knoblauch (vom Markt) wollte nicht so richtig braten, ich bekam alles nur schlecht gemischt. Ich wollte mich schon für mein Essen entschuldigen – bis ich einen Bissen nahm. Es war zwar vermurkst, aber es schmeckte, sehr sehr lecker.
Was mich zur steilen These bringt: Qualitativ hochwertigere Zutaten machen nicht nur satter und schmecken auch besser, sondern es scheint damit auch schwieriger sein, sein Essen zu verhunzen. Es schmeckt dann trotzdem noch gut.
Nebenbei habe ich in den zwei Wochen Quarantäne und täglicher Raubtierfütterung mit gesunden, hochwertigen Zutaten ein wenig abgenommen. Trotz fehlender Bewegung. Sogar meine ikonische Wampe ist etwas eingeschmolzen. Ich glaube, das ist ein Weg, den ich mal weiter verfolgen sollte. Hab ja bisschen was gespart…
In diesem stark komprimierten Ausschnitt wurden Frauen in hohen politischen Ämtern jeweils durch Männer ersetzt. Ganz stimmt dieses Bild von „alten weißen Männern in der Politik“ nicht. Rishi Sunak zum Beispiel ist weder alt noch „weiß“. Und AKK übernahm das Verteidigungsministerium von einer Frau (Ursula von der Leyen) und wurde wieder durch eine Frau ersetzt (Christine Lamprecht). Am Ende ist es aber jetzt doch wieder ein weißer Mann geworden. So wie in Brasilien jetzt wieder ein alter weißer Mann an der Macht ist, in den USA, in Deutschland, Australien, Argentinien, Österreich, Niederlande, Kanada, Frankreich, Spanien, UK… Mit den sechs letztgenannten Ländern als Ausnahme vielleicht, weil die weißen Männer dort in letzter Zeit auffällig jung sind (um die 50). Aber was ist sonst los, warum folgen auf Frauen in hohen Regierungspositionen so oft wieder Männer?
Update: Oscar Pistorius wurde in Niedersachsen durch eine Frau ersetzt. Neue Innenministerin dort ist jetzt Daniela Behrens. Ja nun…
–
Miniserien-Podcasts
Ich bin eigentlich kein großer Podcast-Hörer. Ich finde selten Zeit, kontinuierlich etwas zu hören. Das geht höchstens beim Essen oder in den seltenen Momenten, in denen ich mal Auto fahre. Irgendwie bin ich mal bei „Zeit Verbrechen“ und „Lanz & Precht“ hängen geblieben. Ich find’s irgendwie witzig, wie die beiden die Welt erklären. Sehr gerne höre ich allerdings thematisch abgeschlossene Mehrteiler-Podcasts. Es gab mal die Geschichte hinter PornHub und Kim Dotcom (Wild Wild Web), die ich recht gut fand. Oder auch die Geschichte hinter Christians Wulffs kurzer Präsidentschaft.
Es gibt drei Podcast-Miniserien, die ich aber wirklich, wirklich empfehlen kann:
11 Leben – die Welt von Uli Hoeneß von Max Ost. Zum einen ist das ein durchaus differenziertes Porträt der Fußballlegende Uli Hoeneß, zum anderen aber auch fantastisches Storytelling, bei dem sich der Podcaster auch persönlich immer mehr seiner Zielperson nähert.
Cui Bono – Wer hat Angst vorm Drachenlord? von Khesrau Behroz. Zweifellos der beste Podcast, den ich bisher gehört habe. Ein derart aufwendig recherchiertes Bild von einem aberwitzigen und abseitigen Internetphänomen. Schon mit der ersten Staffel über Ken Jebsen haben die Macher sehr gute Arbeit geleistet, aber hier übertreffen sie sich selbst.
Teurer wohnen: Meine neueste Errungenschaft, ein heute erst gestarteter Podcast über den Wohnungsmarkt in Berlin und Deutschland von detektor.fm und radioeins vom rbb. Wie kann das sein, dass ein völlig intakter Wohnkomplex mit bezahlbaren Mieten abgerissen wird und einem Haus mit Luxusapartments weichen muss? Was passiert da, was läuft da schief, wie betrifft es uns alle? Bisher sind zwei der sieben Folgen erschienen und schon jetzt stellt sich das als sehr lehrreich und hochinteressant heraus. Vor allem, wenn man, wie ich, gerade in Berlin ist und ein Gefühl für den hiesigen Wohnungsmarkt entwickelt.
That’s it for today. Was habt ihr noch für Podcast-Tipps, gerade für abgeschlossene Serien?
Seit fünf Tagen fühle ich mich eigentlich völlig fit und genesen. Die Tests bleiben aber eindeutig positiv. Ich muss mich weiter isolieren. Und es macht keinen Spaß mehr.
Langsam wird mir klar, was das Problem an dieser Krankheit ist: Träger:innen mit ihr können einfach verdammt lange ansteckend sein. Nicht jeder hat die Möglichkeit, sich zwei Wochen lang in einem gesonderten Raum zu isolieren. Ich denke da vor allem an ärmere Leute, ärmere Gegenden der Welt, größere Familien, kleinere Wohnungen. 5 Menschen in einer Zwei-Zimmer-Wohnung, zwei davon Corona+. Wie soll das gehen, die einzeln zu isolieren?
Bei mir ist es möglich, aber Spaß macht es schon auch keinen. Ich habe das Glück, hier bestens betreut zu werden, genug Geld zu haben, um Lebensmittel nach Hause zu bestellen, während ich arbeite und lesen mich erdet.
Hab jetzt aber auch eine ganze Menge gelesen, gearbeitet und geerdet…
–
Chemie für Dummies
Ich fühle mich einerseits wie in die Schule zurückversetzt. Zum Glück nicht in diesen Druckkessel adoleszierende Schulklasse, komische Berechnungen anstellend oder dem Lerntempo des Dozenten („Lehrer“) weitestgehend ausgeliefert (als Klasse konnte man das Tempo schon runterziehen, wenn man es sich immer wieder neu hat erklären lassen). Aber jetzt ist es so, dass ich einzelne Dinge nicht mehr verstehen – und niemanden dafür verantwortlich machen – kann. Teilweise liegt’s an mir (was war noch gleich ein dekadischer Logarithmus?). Teilweise am Autor, der nicht auf alles eingeht und nicht alles mit dem gleichen Verve erklärt.
Ich war offensichtlich nicht gut in der Schule, aber ich weiß heute von Berufs wegen, wann ein Text etwas verständlich erklärt und wann nicht. Und da hapert’s im Buch an manchen Stellen.
Zum Beispiel hier, pH-Wert…
You lost me at pOH…
Wisster auf jeden Fall jetzt, was ein pH-Wert ist, wie man ihn berechnet und vor allem: warum, man ihn so berechnet?
Wasser kann mit sich selbst reagieren?
Absolut logisch, wenn man sich da so ein Meer vorstellt, zwei H2O-Moleküle aufeinanderprallen (passiert im Meer wohl schon mal) und dann kommen da H3O+ (Oxonium) und OH– (Hydroxid) bei raus?! Kann ja sein, aber: wann, wie, wo und unter welchen Voraussetzungen? Was macht Oxonium und Hydroxid aus? Wie sehen die aus? Jung, da musst du doch Beispiele für liefern!
Same here:
Jetzt sind wir zum Glück nicht mehr in der Schule. Schwierige Sachen bleiben schwierig, aber wenn man sie aus Quelle A nicht versteht, gibt es mittlerweile Quellen B, C, D, E, F und X, aus denen man auch noch lernen kann.
Jetzt nur noch die Zeit dafür haben, das auch zu tun…
Ach ja, Säuren und Basen. Ich hab mal gelernt, dass du schwierige Dinge am besten etwa so erklärst, dass auch ein kleines Kind sie verstehen könnte. Was unterscheidet jetzt Säuren und Basen? Laut verschiedenen Definitionen, die ich gefunden habe, einfach nur, dass die eine gerne H+-Ionen abgibt (Säure) und die andere gerne welche aufnimmt (Base). Kannste ja mal einem Kind so erklären…
Eine Definition für Kinder, die ich danach tatsächlich noch gefunden habe, erklärt es etwas besser und sagt: Säuren schmecken sauer auf der Zunge, Basen fühlen sich seifig an. Schon besser. Aber warum tun sie das? Ich hab sehr oft das Gefühl, dass Naturwissenschaftler Fragen nach dem Warum nicht gerne beantworten. Isso, fertig, weiter. Vielleicht wollte ich auch deswegen nie Wissenschaftler werden…
Betrachtet man es mathematisch und von außen, stand der Ausgang der Lützerath-Blockade fest und war nach t aufzulösen:
t = Durchhaltevermögen der Aktivisten / Strategie und Schlagkraft der Polizei in Tagen (d)
Ich löse auf: t = 5d
Dass die Gleichung sich nach t auflösen ließe, dass Lützerath also geräumt werden würde, das war klar. Dass rohe Gewalt dafür nicht eingesetzt werden durfte, ebenfalls. Unklarheit herrschte offenbar bei der Abschätzung von t. Die Aachener Polizei hatte tatsächlich mit einem bis zu vierwöchigen Einsatz gerechnet, geworden sind es jetzt etwas über 5 Tage.
Größter Verlierer in meinen Augen: unser politisches System. Weil selbst die besten Ideen am Ende in irgendwelchen Kompromissen enden müssen, die kaum noch jemandem zu vermitteln sind. Grüne sind gegen Kohle, früherer Kohleausstieg ist beschlossen, weder die Einnahmen noch die Kohle selbst für RWE noch relevant, trotzdem muss Lützerath weggebaggert werden. Wird jedem einleuchten.
Auf die andere Seite der Medaille fiel etwas weniger Licht. Dass Lützerath schon vor über 15 Jahren geräumt wurde, die letzten Bewohner dort entschädigt wurden und längst weggezogen sind. Wieder bewohnbar werden könnte der Ort ohnehin nicht, er liegt zur nah an der Abbruchkante, müsste für die geplante Rekultivierung des Braunkohletagebaus Garzweiler I ohnehin weichen. Und jetzt stellen sich Klimaaktivsten hin und sagen: „Lützerath muss bleiben“? Das passt doch irgendwo auch nicht.
Sowieso wurde man die ganze Zeit das Gefühl nicht los, dass hier mit viel medialer Symbolik gegen ohnehin ungeliebte Realpolitik gepfeffert wurde. Greta Thunberg fuhr am Tag der Demonstration am Freitag laut Spiegel Online per SUV vor und später wieder weg (und okay, es war ein Hybrid-Auto, aber: na ja).
Luisa Neubauer reiste zur unterstützenden Demo am Freitag an und ließ sich medienwirksam mit dem Schild „Klimastreik ist Handarbeit“ in der Hand von der Polizei wegtragen. Schon am Sonntagabend saß sie wieder bei Anne Will in der Talkshow.
Außergewöhnlicher Protest in außergewöhnlichen Umständen. Es ist der Job von Regierungen die eindeutigen 1,5°C-Grenzen zu achten. Und es ist der Job von uns allen, das einzufordern, wenn Regierungen es nicht tun. #Lützerathpic.twitter.com/CoBV1ZEIiD
Dass Neubauer auf dem Bild besonders gut ausgeleuchtet war, was Ex-Verkehrsminister Andreas Scheuer (wer im Glashaus sitzt…) auf Twitter monierte, erklärte die dpa später mit einem guten Händchen des Fotografen: Neubauer war in den Polizeischeinwerfer getragen worden, und der Fotograf habe im gleichen Moment abgedrückt. Trotzdem: Dass Neubauer und Thunberg da mal kurz aufschlagen, mitdemonstrieren und sich medienwirksam wegtragen lassen, dass Lützerath in ein paar Tagen geräumt wurde – anders als „Hambi“ nach ein paar Wochen – gibt diesem ganzen Protest den Geschmack eines Medienevents, viel mehr nicht.
Man hat für reichlich Ärger bei den Grünen gesorgt, okay. Dass die nun Lützerath wie geplant wegbaggern lassen, angeblich auch um den Strombedarf zu decken, der durch fehlendes Gas kurzfristig notwendig geworden war, schmeckt ihnen selber nicht. Robert Habeck hätte demnach gerne auf Lützerath verzichtet, habe aber die Versorgungslücke anders nicht schließen können. Realpolitik frisst Wunschpolitik frisst Symbolpolitik.
Bleibt für mich am Ende irgendwo die Frage: Was sollte das denn eigentlich jetzt? Nochmal zeigen, wie ernst das mit dem Klimawandel ist? Das dürfte bei der rot-grünen Regierung auch vorher schon angekommen sein. Lieber morgen als übermorgen aus der Kohle raus? Schön und gut, aber welcher Strom leuchtet dann die nächste Anne-Will-Sendung aus? Möglichst unbequem werden? Dann, pardon, bedarf es wirkungsvollerer Aktionen, als für fünf Tage die Medien zu beherrschen.
Ich bin am Ende einfach froh, dass niemand ernsthaft verletzt wurde…
Cookies
Diese Website verwendet Cookies. Ich gehe davon aus, dass du mit der Nutzung einverstanden bist. Wenn nicht, kannst du sie in den Cookie Settings unten deaktivieren.
This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Cookie settingsACCEPT
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.