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.19: Die Fehler der Anderen

Rezo hat für sein Video „Die Zerstörung der Presse“ fast 1.800 online verfügbare Beiträge über sich in einer Excel-Tabelle gesammelt und hier jeweils beschrieben, wenn die Autoren dieser Beiträge Fehler gemacht haben. Die Aussage scheint eindeutig: Die Presse macht Fehler, einige Presse-Erzeugnisse deutlich mehr als andere.

Die „Berliner Zeitung“ kam dabei neben der „Bild“ und der „FAZ“ besonders schlecht weg (Fehler in angeblich 55% der Beiträge über Rezo), die Verantwortlichen wunderten sich darüber. Medienjournalist Kai-Hinrich Renner hat diese Beiträge nun für die B.Z. analysiert, findet in Rezos Tabelle überhaupt nur 18 Beiträge der B.Z., von denen Rezo 11 bewertet haut und 6 davon laut Rezo Fehler aufweisen (6 von 11 = 55%). Das ist schon sonderbar gezählt, denn 1. waren es eigentlich mehr als 18 Artikel, und 2. hätte Rezo eigentlich 6 fehlerhafte von 18 zählen müssen, also nur 33%.

Renner schreibt einige der Fehler Kollegen aus der Mediengruppe DuMont zu, zu der die „Berliner Zeitung“ im Mai 2019 noch gehört hatte. Andere Fehler gibt er zu. Bei wieder anderen sieht er im jeweiligen B.Z.-Artikel keinen Fehler. Etwa, wenn der zuständige Redakteur die Zahl der Abonnenten von Rezos mehreren YouTube-Kanälen zusammenzählt und diese „Rezos Abonnenten“ nennt. Rezo weist in dem Fall darauf hin, dass viele Personen mehrere seiner Accounts abonniert hätten.

Ein Fehler also? Oder nur eine unterschiedliche Zählweise? Laut Renner ist es unüblich, dass im Mediengeschäft Mehrfachabos im ohnehin oft sonderbaren Zahlenzirkus herausgerechnet werden. Es bleibt für den genannten Artikel der einzige Fehler, den Rezo ausweist. Und gröbere Fehler in den 6 bemängelten B.Z.-Artikeln beziffert er selten. Renner moniert auch, dass Rezo einige Beiträge über ihn in der B.Z. gar nicht in seine Analyse mit einbezogen habe, obwohl diese sich nur mit Rezo befassten. Was am Ende dennoch stehen bleibt, ist die horrende Zahl von 55 Prozent Fehlern in B.Z.-Artikeln über Rezo.

Rezo hat außerdem Kommentare als falsch eingestuft, die ihm vorwerfen, die CDU zerstören zu wollen. Er erkläre nämlich in Minute 1:20 in seinem damaligen Video, dass er das keinesfalls wolle, das täte die CDU schon selbst. In seinem Video, das er „Die Zerstörung der CDU“ genannt hat. Und in dem er am Schluss dazu aufruft, (neben einigen anderen Parteien) nicht die CDU zu wählen. Darf man hier nicht zumindest die Vermutung äußern, dass Rezo die CDU eben doch zerstören wollte? Dass, wenn er damals die Zusammenstellung von Fakten gegen die CDU nicht veröffentlicht hätte, niemand auf die Idee einer Zerstörung gekommen wäre? Ist es falsch, wenn man in einem Kommentar die These dazu aufstellt? Oder eben auch nur Meinung?

Und ist es falsch, wenn ich hier Fragen stelle, die rein gar nichts beweisen? Ein eher feiges Verhalten, das Rezo in seinem Video „Zerstörung der Presse“ (zu Recht) Verschwörungsmythikern aber auch einigen Journalisten vorwirft.

Aber jetzt wird’s interessant, denn auch Renner macht in seinem Artikel, der über Fehler oder zumindest Ungenauigkeiten von Rezo handelt, zumindest einen kleinen Fehler, den er später selbst offenlegt. So heißt es in einer Anmerkung am Schluss:

In einer früheren Fassung stand, dass die Excel-Tabelle nicht verlinkt war. Tatsächlich konnten wir sie zunächst nicht finden, deshalb besorgten wir sie auf anderem Wege. Ein Leser wies uns daraufhin (sic!), dass sie unter dem Dokumentationslink zu finden sei. Ob die Tabelle dort von Anfang stand oder erst nachträglich eingefügt wurde, wissen wir nicht.

Und diese Kleinigkeit finde ich wichtig zu erwähnen, weil es zeigt, dass es praktisch unmöglich ist, keinerlei Fehler zu machen, egal, wie sehr man sich bemüht. Renner hat sich augenscheinlich bemüht, keinen Fehler zu machen und doch einen gemacht. Rezo hat in seiner umfangreichen Excel-Tabelle welche gemacht. Und zahlreiche Medien, die er kritisiert, haben dann auch wirklich Fehler in der Berichterstattung über ihn gemacht.

Man könnte nun schlussfolgern: Journalisten machen Fehler, also glaube ich jetzt nur noch solchen Leuten, die rein wissenschaftlich arbeiten. Rezo hat einen Masterabschluss in Informatik, den er an der Universität Dortmund abgelegt hat; das wissenschaftliche Arbeiten muss er dort also gelernt haben. Vor Fehlern schützt das offenbar trotzdem nicht. Also nur noch praktizierenden Wissenschaftlern mit Doktor- und Professorentiteln glauben, weil die keine Fehler machen?

Reicht leider nicht. Und sei es der Fehler, sich im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie mit einem PR-Team einzulassen (Streeck), ungeeignete statistische Methoden für eine geplante Studie anzuwenden (Drosten) oder zumindest den „Fehler“ zu machen, Kontaktdaten des Bild-Journalisten, der ihm eine zu kurze Reaktionszeit zugestanden hatte, auf Twitter zu veröffentlichen und ihn damit der Menge zum Fraß vorzuwerfen (ebenfalls Drosten, wenig später korrigiert). Oder anhand des Schätzwerts der Reproduktionszahl die Behauptung aufzustellen, die Kontaktbeschränkungen hätten keinerlei Auswirkungen auf die Verbreitung des Virus‘ gehabt (Homburg).

Und wer nun auf die Idee kommt, die herrschende Klasse lüge sowieso oder habe sich verschworen (wir haben’s ja immer gesagt, glauben wir also nur noch Verschwörungsmythikern), für den dürften die Passagen darüber in „Die Zerstörung der Presse“ eine Offenbarung oder zumindest eine Erheiterung sein.

Ja, Moment. Wer sagt denn nun die Wahrheit, nichts als die Wahrheit und die ganze Wahrheit?

Ich fürchte, keiner. Weil es oft auch gar nicht möglich ist.

Schaue ich mal auf meine eigene Arbeit, dann gehe ich jeden Text, den ich später veröffentliche, vorher in mühseliger Kleinarbeit durch. Stimmt das? Sagt die Quelle das Richtige? Schreibe ich hier das Richtige? Stimmt das ganz sicher, nur wahrscheinlich, nur ein bisschen oder eher nicht?

Die Zeit, die ich dafür zur Verfügung habe, ist etwas länger als die, die die meisten Online-Redaktionen haben. Und doch reicht sie nie aus, um 100 Prozent aller Behauptungen sicher und zweifelsfrei zu belegen und alle möglichen Fehler mit Sicherheit auszuräumen. Ich gehe dabei immer so weit, wie ich in der zur Verfügung stehenden Zeit kann, mit dem Wissen und der Erfahrung, die ich habe. Aber klar ist mir jedes Mal leider auch: Die 100 Prozent erreichst du nie.

Erreicht aber auch ein Informatiker in seiner Arbeit nie, ein Arzt nie, ein Lehrer nie, ein Wissenschaftler nie, ein Politiker nie, ein Verschwörungsmythiker: sowieso nie.

Ich habe mir die letzten Wochen gerade mit dem Aufkommen der Demos von Verschwörungsmythikern immer wieder die Frage gestellt, wie tendenziös meine Arbeit möglicherweise ist, wie ich Fehler möglichst ausschließen kann, wie ich gute Argumente für das sammeln kann, was ich tue, und wie ich meine Arbeit zur Not verteidigen kann.

Schaue ich mir diesen ganzen Zirkus jetzt an, habe ich eine Sache dabei zumindest gelernt. Wenn mir jemand vorwirft, ich wäre ja nur ein Vertreter der linksrechtsgrünversifften Regenbogenlügenpresse, wir würden ja nur Fakten verdrehen, es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen und täglich Fehler machen, dann werde ich müde lächeln und antworten: „Egal wer du bist: Du auch, und mit hoher Wahrscheinlichkeit noch viel mehr als ich.“

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Möh

Aventure Pieces #18: Wer mag schon Realität

Da fallen ganze Bäume auf mein Auto. Also mache ich eben ein wenig Foto-Kunst draus. Hier wieder einmal mit dem Smartphone.

Ohnehin überlege ich, meine Kamera im Rahmen des Minimalismus-once-and-for-all-Programms auch noch wegzubeordern. Sie macht schönere Fotos als mein Smartphone, ja. Aber dann wiederum reicht mir in den meisten Fällen das, was das Smartphone kann. 80% sind ohnehin Bildgestaltung und Komposition. Das Galaxy S10 overperformed fast immer, einige Kamera-Spielereien lassen sich mit dem Pro-Modus auch einstellen.

Seit etwa 3 Jahren befasse ich mich verstärkt mit Fotografie. Und das ist nun die Quintessenz? Vielleicht lese ich erst nochmal eins der Fotobücher, die ich wegminimieren wollte. 🙂

Was jeder weiß und was für jeden sofort klar ist: Wenn ein Notebook-Hersteller „bis zu 20 Stunden Akkulaufzeit“ angibt, dann kommen am Ende 6 Stunden dabei heraus. Weil, ist ja klar, weiß ja jeder warum. Warum? Weil sie sich alle auf einen sonderbaren, sechs Jahre alten Benchmark beziehen. Nur unter Labor- und Optimalbedingungen erreichbar, versteht sich. Und nur bei bestimmten Szenarien.

Das Dell XPS 13 9300 hatte ich heute 6 Stunden laufen, bevor der Akku in die Knie ging. Ich hatte die Helligkeit fast ganz runtergepegelt und die Tastaturbeleuchtung auch. Ich habe extra die Version mit FHD+ statt UHD bestellt, in der Hoffnung, dass die niedrigere Auflösung sparsamer ist (eine geringere bietet Dell auch gar nicht an). Ich hatte eine gute Handvoll Tabs im Firefox offen und daneben noch zwei bis drei kleinere Programme. Okay, ich habe einen Core i7 genommen statt einem Core i5. Aber trotzdem: 14 Stunden Unterschied zwischen Werbung und Realität. Das ist schon bitter enttäuschend. So enttäuschend, dass ich, obwohl sonst eigentlich zufrieden mit dem Ding bin, tatsächlich darüber nachdenke, es noch zurückzugeben.

Ja, Realität wird überbewertet. Aber es ist dann doch die, mit der sich die blöden Kunden am Ende herumschlagen müssen. Es ist das gleiche wie mit diesen unrealistischen Reichweiten von Elektrofahrzeugen jeglicher Art. Hersteller, seid doch wenigstens ehrlich!

Ein wunderbares Dessert (oder Frühstück), kanntet ihr sicher schon seit Jahren, ich hab’s heute für mich entdeckt: Knack-und-Back-Croissants mit Schoko-Philadelphia:

Leave a light on for me:

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Tech

Aventure Pieces #17: Oh Linux

Halten wir fest: Das Dell XPS 13 ist mindestens das zweitbeste Notebook, das ich die letzten Monate getestet habe. Eigentlich stimmt alles, nur auf dem Lenovo Yoga C940 konnte ich noch besser schreiben (und das, obwohl die Thinkpads angeblich die besten Tastaturen haben sollen, fand ich aber gar nicht).

Nur das mit dem Linux… Heute noch einmal schlau gemacht, im BIOS gerumfuhrwerkt, ein anderes Speichermanagement ausgewählt, zweimal Windows und einmal die ganze Platte abgeschossen hatte (Recovery ging zum Glück noch) ist dann jetzt auch Ubuntu 20.04 final im Dualboot mit Windows 10 auf der Kiste. Und beide laufen nicht rund. Der eine (Windows) braucht gefühlt eine Minute zum Booten und schmeißt mich alle drei Minuten aus dem Netz, das andere (Ubuntu) verhält sich träge und reagiert nicht auf alle Eingaben.

Also the worst of both worlds. Hatte ich mir irgendwie hübscher vorgestellt.

Doch zurück zum Mac? So schnell gebe ich nicht auf.

Die Koalition senkt temporär die Mehrwertsteuer (wow!), legt zumindest ein kleines Paket für besonders hart Getroffene der Krise auf (wie Kneipen oder Schausteller) und bügelt sogar die Forderungen der Automobilindustrie ab. Förderungen gibt es nur für E-Autos, nicht für Verbrenner. Das wird jetzt sicher noch irgendjemand in der Luft zerreißen, aber auf den ersten Blick sieht mir das so aus, als hätte es noch weit schlechter kommen können. Man wünscht sich fast mehr Viren herbei, weil diese Koalition dann offenbar endlich mal zu vernünftigen Entscheidungen in der Lage ist.

Interessantes Anekdötsche: Ein Twitter-Account, der Donald Trumps Tweets repostet hat, wird nach 68 Stunden gesperrt, mit der Begründung, er habe Gewalt glorifiziert. Trumps eigene Tweets der vergangenen Tage hat Twitter stehen lassen oder mit einem Warnhinweis versehen.

Amerika, spätestens jetzt müsstest du doch eigentlich aufwachen, dich zur Wahl registrieren und diesen Volldepp zum Teufel jagen. Wie viel schlechter kann es der Andere machen? Ich versteh dich nicht.

Nachtrag zu Rezo (und oben noch einmal das Video): Hat er gut gemacht. Ist in Wahrheit keine Zerstörung der Presse, sondern der Versuch, sie zu retten. Und ist sogar um Meilen besser als damals die „Zerstörung der CDU“. Danke, Jung!

Wir haben neulich einen Podcast-Prototypen zum Thema Kaffee aufgenommen. Und Kollege Daniel hat Rondo Melange, eine alte DDR-Mischung, als (ebenfalls) Prototypen für „Wir hatten ja nichts, schon gar keinen guten Kaffee, und jetzt kaufen wir ihn aus rein nostalgischen Gründen“ deklassiert. Ratet, wer sich heute im Kaufland eine Packung davon geholt hat.

Proteinchips mit stolzen 44 Prozent Eiweiß, ebenfalls von Kaufland…

… sind eine glatte Mogelpackung, im wahrsten Sinne. Von Haus aus ist die Tüte gerade mal zu 30% gefüllt.

Aber eben sehr proteinreich, und schmecken gar nicht so schlecht. Einen Tod muss man wohl sterben.

Bild des Tages:

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Möh

Aventure Pieces #16: Och Mensch!

Mein neuer Rechner ist da. Es ist der neue Dell XPS 13 und der erste Eindruck ist sogar besser als erwartet. Angenehm klein. Und die Details hat Dell verbessert, etwa mit einer größeren Enter-Taste (ja, sowas ist wichtig). Tolles Design, Touch! Also los, kurz Windows einrichten, dann Ubuntu drauf, für immer glücklich sein.

Ubuntu will aber nicht installieren. Startet live, erkennt die komplette Hardware ohne Murren und sagt dann: Musst du erst RST im BIOS abschalten.

Na gut.

Ich ins BIOS, kein RST zu finden. Lese den Supportbeitrag auf Ubuntu. Wenn Ubuntu einfach so installiert: alles gut! Wenn das System aufmuckt und dich auffordert, RST auszuschalten: alles schlecht. Dann darfst du dich drauf einstellen, dass du Windows nie wieder benutzen kannst.

Ich schreibe euch jetzt also von Windows und google nach weiteren Lösungen. Nachdem ich vorher schon zahlreiche Updates von Hand eingespielt habe, will Dell Command ein weiteres GB Updates holen und gleich neu installieren. Der Support Assistent meldet sich minütlich mit brandheißen News, WaveMaxx Pro wurde installiert. Windows behauptet, es wäre 21:30 Uhr, obwohl es schon 23:30 Uhr ist (ein altbekanntes Problem, das Microsoft offenbar nicht gelöst bekommt). Und wo ist eigentlich McAfee?

Windows…

Windows nervt, ich will das nicht. Ubuntu? Will mich nicht. Ich sehe mich am Ende doch zu einem MacBook zurückkehren. Nicht weil es das Beste ist, sondern wirklich nur, weil da einfach einmal alles sofort funktioniert und keine blöden Benachrichtigungen nerven.

Rezo hat jetzt auch die Presse zerstört. Und ich hab’s ehrlich gesagt noch gar nicht gesehen. Anlass dafür gibt es bestimmt genug. Neu daran dürfte auch nicht viel sein. Aber dem Manne hören ja wenigstens ein paar Leute zu, unter anderem die Presse.

Wobei ich immer noch dieses Henne-Ei-Problem sehe. Warum kaspern so viele Medien so rum? Weil sonst einfach zu wenig Geld reinkommt. Weil Klickzahlen immer noch die Währung sind, ein TKP mit Glück ein paar Euro bringt und du nur auf deine Klickzahlen kommst, wenn du den Voyeur im Menschen bedienst und die Leute verdummst.

Und solche dummen Leute machen dann Jagd auf dich und deine Journalisten-Kollegen (also die echten) während Demos. Nicht nur der aufgebrachte Pöbel übrigens, mittlerweile auch die Polizei. Einzelfälle bisher zum Glück nur, aber es gibt sie, in Deutschland genauso wie jetzt in den USA. Es ist zum Kotzen.

Passend dazu: Schade, schade, sehr sehr schade. Medienkritiker Hans Hoff verlässt die Bühne, einer den ich vor allem die letzten Jahre wirklich gerne gelesen habe. In einem herrlichen letzten Stück für DWDL blickt er auf sein Leben zurück, wie er mit einer 5 in Deutsch seine erste Rezension für ein großes Musikmagazin schrieb, wie er einmal seine Freunde für einen Beitrag auf ein Konzert schickte, weil er selbst nicht vor Ort sein konnte oder wie es dazu kam, dass er plötzlich den Lörres von Sting… Ach, einfach schön!

Die Profis spielen schon wieder Tischtennis. Timo Boll hat die ersten Düsseldorf Masters gewonnen. Vor leeren Rängen und unter einem strengen Sicherheitskonzept. Unter anderem muss der Ball nach jedem (!) Aufschlag desinfiziert werden. Auf so nen Scheiß habe ich ehrlich gesagt gar keinen Bock.

„Aus bewirtschafteten Forstbeständen“ – ist das irgendeine Art von Qualitätskriterium?

Ich gucke jetzt doch mal Rezo. Vielleicht heitert mich das ja wieder auf.

Bild des Tages. Crazy Luna und crazy Nachtmodus:

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Hm

Aventure Pieces #15: Gone South

Weil ich heute nichts Besseres zu tun hatte, bin ich einfach mal so weit nach Süden gewandert, wie ich Lust hatte.

Ich kam bis zum Bahnhof Rolandseck (der auch ein Restaurant mit ziemlich teurer Abendkarte hat) und fuhr dann nach einer kleinen Stärkung zurück nach Bonn. Habt ihr auch mal sowas gemacht? Wie weit kamt ihr?

Note to self: Challenge vorbereiten, den Rhein bis an die Mündung hoch zu fahren. In die Schweiz wollte ich ja eh. Frage ist nur noch, ob mit Moped oder E-Bike (ich tendiere mittlerweile zu Letzterem).

Gertie the Dinosaur (1914), der wohl erste zusammenhängende Cartoon der Filmgeschichte (hat tip to Nils):

Außerdem: Das Kabinett des Dr. Caligari (1920, hundert Jahre alt!) (hat tip: dto.). Schon toll mit den expressionistischen Kulissen und dieser eindrucksvollen Mimik. Gruselig finde ich ihn jetzt zwar nicht mehr so, aber auch mit der überraschenden Wendung dürfte er Filmgeschichte geschrieben haben:

https://www.youtube.com/watch?v=_FP0x9EWfFs

Ich gebe aber zu, dass ich den Film ab dem ersten Drittel auf doppelte Geschwindigkeit gestellt habe (geht mit YouTube!), was mehr so dem heutigen Erzähltempo entspricht. Trotzdem ein toller Film!

Ein wenig werde ich das Genre hier noch verfolgen, danach schauen wir uns mal an, was der Tonfilm so zu bieten hat(te). 😉

Spike Lee darüber, dass das Fixieren und gezielte Bewusstlos-Machen eines Menschen in Gewahrsam offenbar zur Polizeiroutine gehört. Zusammenschnitt zweier realer und eines fiktiven Falls:

https://twitter.com/SpikeLeeJoint/status/1267269978320826368

Wenn du beim Ausmisten Tagebücher deiner Kindheit findest, nochmal liest und herausfindest, was von Anfang an das Problem gewesen sein könnte… Oh Mann… Deswegen wichtiger Tipp auch nochmal an angehende Minimalisten und Frugalisten (heute einen Podcast darüber gehört, die sind noch krasser): Schmeißt nicht alles weg, sortiert clever aus!

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Aventure Pieces #14: Whitsun Special

„Mr. President. Bei einer Polizeikontrolle ist ein Schwarzer zu Tode gekommen. Es gibt Ausschreitungen, im ganzen Land!“

„Wir werden mit aller Härte gegen Plünderer und gewalttätige Demonstranten vorgehen. Ich werde die Antifa als Terrororganisation einfstufen lassen!“

„Die was?“

„Die Antifa! Dieser schwarze Block, der auf Demos immer Krawall macht.“

„Und was hat das mit den Protesten gegen Polizeigewalt zu tun? Sollten wir nicht vielleicht…“

„Die ausländischen Agitatoren, die unser Land in Trümmern sehen wollen, sie werden keine Genugtuung erfahren. Sie wettern gegen uns in den sozialen Netzwerken und warten nur auf unsere Schwäche. China, Iran, Zimbabwe.“

„Zim-wer?“

„Ich werde die Antifa als Terrororganisation einstufen lassen und eine Erklärung gegen Zimbabwe auf die Tagesordnung bringen.“

„Okay, und wie soll das die Proteste…“

„Wir werden hart vorgehen gegen alle, die uns schwächen wollen. Ich bin der beste Präsident, den dieses Land je gesehen hat. Im November werden sie mich wiederwählen!“

Kannste dir alles nicht ausdenken. Musste dir aber auch nicht ausdenken.

Im Zuge des finalen Ausmistens ist der Endgegner schon einmal eingekreist:

Ihn zu besiegen, wird aber noch ein harter Kampf werden. Zumal es auf dem Weg dahin noch massig andere Bosse gibt: Steuer, Altersvorsorge, 80.000 Fotos, alte Dateien, Kladden, Tagebücher. Wünscht mir Glück…

Final aufgeräumt:

  • Das Auto (leichter Gegner, aber guter Start)
  • Den Keller (Oh ja!)

Und das freut mich jetzt irgendwie, weil es ja immer heißt: Du kannst keinen Frieden finden, nicht abnehmen etc. wenn du deinen Keller nicht ausgemistet hast. Habe ich jetzt. Waren kaum Leichen drin zu finden.

Ich habe nur kurz mal meine Kamera ausprobieren wollen. Am Ende wurden es in einer knappen Stunde 101 Fotos. Kein Wunder, dass sich da über die Jahre 80.000 Fotos angesammelt haben. Dass es nicht noch viel, viel mehr sind, wundert mich jetzt fast…

Smartphone oder Kamera? Das ist die Frage. Lassen wir mal Bilder sprechen. Links Smartphone, rechts Kamera:

Und hier noch ein paar exklusive Bilder mit der Kamera:

Stimmt schon, die Kamera nimmt paar mehr Details auf. Ihr könnt stufenlos und insgesamt auch etwas weiter heranzoomen (vorausgesetzt, ihr habt das passende Objektiv). Wollt ihr mit Effekten, Unschärfen etc. spielen und arbeiten, kommt das Smartphone an seine Grenzen. Sonst… fühle ich mich tatsächlich wohler mit meinem S10. Ja, exorziert mich!

Aus dem Bonner Generalanzeiger von Freitag (Hervorhebung von mir):

Tiefbauamtsleiter Esch räumte ein, dass ihm die geplante Rampe zur Viktoriabrücke „große Sorgen bereitet“. (…)

Die Statikberechnungen für die Rampe mache es nach bisherigem Stand erforderlich, dass das Fundament näher an die Bahntrasse herankommt, als bisher angenommen. Es stünde auf Grund und Boden der Deutschen Bahn, somit wäre ein Gestattungsvertrag mit der DB zu vereinbaren. Ein Verfahren, das nach Erfahrung der Tiefbauer ein bis zwei Jahre in Anspruch nähme.

Man möchte in den nächsten Flieger nach Südostasien steigen und niemals zurückkommen, wenn man so etwas liest. Ernsthaft: Es wird langsam mal Zeit, dass wir im stolzen Europa unseren Shit zusammenkriegen. Solche Dinge müssen vereinfacht werden, schneller gehen, unbürokratisch gelöst werden können. Es darf einfach nicht sein, dass sich etliche Instanzen, die eigentlich dasselbe wollen, gegenseitig blockieren. Und es kann nicht immer erst ein Virus kommen, bevor Dinge mal schnell gelöst werden.

Vier Jahre dauert der Neubau der verdammten Brücke jetzt schon, und sie ist noch nicht einmal halb fertig. In Singapur hätte sie ein Jahr später fahrtüchtig dagestanden mit der Entschuldigung for any inconvenience caused. Unser einziges Argument dann immer: Ja, aber die scheren sich da halt nicht um irgendwelche Menschenrechte!

Mag sogar sein, aber ganz ehrlich: Welche Menschenrechte sind denn bitte vom Bau einer Eisenbahnbrücke betroffen? Das Ding soll gebaut werden und den Innenstadtverkehr entlasten, mehr nicht.

Meine Smartphone-Halterung fürs Auto sieht aus wie ein Pinguin. Fällt mir jetzt erst auf, wo es Zeit ist, getrennte Wege zu gehen (meine neues Autoradio hat eine Halterung gleich eingebaut). Soll noch einer sagen, es wäre leicht, sich von Dingen zu trennen…

Aber es nützt ja nichts, schnief. :´( Pinguin in verantwortungsvolle Hände abzugeben:

Auch mein iPad 4 wechselt jetzt den Besitzer. Trenn dich von allen Besitztümern, haben sie gesagt. Dann bist du frei, haben sie gesagt. Bist du dann auch glücklich? Das haben sie nicht gesagt…

Symbolbild des Tages:

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Aventure Pieces #13

Ich dachte immer, Elon Musk würde einen perfekten James-Bond-Gegenspieler abgeben. Er hat irrsinnig viel Kohle, baut futuristische Objekte wie einen kugelsicheren Pick-up-Truck, einen Flammenwerfer, Raketen und ein gigantisches Tunnelsystem. Er schert sich nicht um Regeln, hat immer wieder Ärger mit den Behörden und einen Chefdesigner mit dem Namen Franz von Holzhausen. (Es sei in dem Zusammenhang kurz an die lange Tradition deutscher oder österreichischer Oberbösewichte oder zumindest Handlanger in James-Bond-Filmen erinnert).

Nach seinem jüngsten Video mit Jay Leno denke ich mir allerdings: Leno ist noch viel, viel fieser und gegen ihn ist Musk ja nur ein kleiner, ungezogener Junge. Beide zusammen… oha, da hätte Bond viel zu tun:

Der schon wieder. Und schon wieder so ein komisches Format. Die Sache mit Amazons PR-Maschine ist auf jeden Fall hochinteressant…

Just a few pics

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Aventure Pieces #12: Once in a Lifetime

Stellt euch vor, ihr könntet mit eurer Vergangenheit komplett abschließen. Mental, aber auch materiell. Also alles, was ihr Zeit eures Lebens angehäuft habt, loswerden. Ein für alle Mal. Alte Unterlagen, Papierkram, Klamotten von anno dazumal, Bücher, die ihr seit vier Umzügen mit euch rumschleppt, alte Technik, die ihr nie wieder braucht. Alte Dateien und Fotos auf euren Festplatten. Aber auch negative Gedankenmuster und sogar Gewicht.

Ich reduziere das alles seit Jahren. Der Rest wird kleiner und kleiner. Nun habe ich die einmalige Chance, alles loszuwerden. In einem Monat möchte ich so weit sein. Was ich behalten möchte, kommt in eine Schatzkiste, alles Andere, was ich auch nicht wirklich zum Leben brauche, kommt weg oder wird ausgetauscht. Ich sprach schon Anfang des Jahres des Jahres davon. Jetzt gilt’s.

Auf das Ende des Regenbogens bin ich gespannt. Was wird da sein? Werde ich glücklich sein, erleichtert, frei? Vorher wird es auf jeden Fall noch viiieeel zu tun geben. Stellt euch die nächsten Wochen darauf ein, dass es hier viel darum gehen wird.

Ach ja, wenn noch einer ein kaum benutztes iPad Mini 4 samt Hülle und Logitech Crayon braucht…

Ladies and Gentlemen, we have a new car stereo! Der Anschluss war am Ende das kleinste Problem, zwei Stecker einfach einstöpseln. Schwerer war es, den alten Käfig da wieder rauszubekommen, den neuen rein und dann das neue Radio so reinzufriemeln, dass es nicht rausguckt.

Hat mich einiges an Nerven gekostet, aber war so gesehen mein größtes Erfolgserlebnis heute. Danke an Bene für die Supervision!

Talking about Super Vision: Oberhalb spannt ihr euer eigenes Smartphone ein. Dann sieht’s zumindest auf den ersten Blick so aus wie eins dieser neuartigen Autoradios mit Display.

Schluss aus vorbei übrigens: Ich hab mir jetzt endlich ein Notebook bestellt. Geworden ist’s das Dell XPS 13 (2020). Nachdem ich gestern keins mit Rabatt gefunden habe, habe ich heute noch einmal unter den Business-Konfigurationen nachgeschaut. Und siehe da: Eins mit Full HD+, 16 GB RAM und Touch – und sogar 14 statt 10 Prozent Rabatt.

Der Plan ist, Linux draufzuhauen, Windows aber draufzulassen. Ich würde gerne wieder mehr zocken. Und für den Notfall, wenn mal das eine oder andere auf Linux nicht funktioniert. Wieso und warum jetzt das und warum kein Apple mehr. Darüber wird’s später noch viel zu erzählen geben.

Der Podcast mit dem Gerhard war dann in Folge 1 irgendwie auch sooo toll nicht. Okay, der Mann ist mittlerweile 76, aber er redet immer noch genauso wie früher. Es vergingen keine 2 Minuten, da hatte er sich schon selbst auf die Schulter geklopft. Neulich schrieb ich, dass ich den Typ Schröder mag. So ganz kann ich das jetzt nicht mehr unterschreiben. Dafür kam er mir in der halben Stunde schon wieder zu altklug, selbstbeweihräuchernd und auch gar nicht mehr so intelligent vor. Die Agenda 2010 hält er immer noch für eine gute Idee. Dann waren die 30 Minuten immerhin gut, um einen Mythos zu entzaubern. Auch nicht schlecht.

Bild des Tages ist ein Schnappschuss von gestern. Der ist mir da vor die Linse gehuscht und verleiht dem Ganzen eine nicht geplante Dynamik:

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Möh

Aventure Pieces #11: 48 Stunden vegan

Voll das Aventure, mich 48 Stunden lang vegan zu ernähren… Ging natürlich für die kurze Zeit vergleichsweise einfach. Hummus auf Toast, einmal zum veganen Burger ausgebaut, Kartoffel-Gemüsepfanne, Baked Beans, Kaffee mit Hafermilch, sogar zum Mäcces hätte ich gehen können. Einen Cappuccino machte ich versehentlich mit Kuhmilch und nahm einen Schluck. Als Wiedergutmachung habe ich aus den aufgetragenen 36 Stunden 48 gemacht.

Aber auch keine Sekunde länger, das sage ich euch! Der Nachtisch nach exakt 48:01 Stunden enthielt schon wieder Kuhmilch. Schaue ich in meinen Kühlschrank, ist da kaum etwas mit Fleisch, aber tierische Produkte sind dann doch in fast allem, vom Kräuterbutterbaguette über den Käse (klar), die Burgersauce bis hin zum Schokoriegel. Ich könnte mich über Wochen vegetarisch ernähren ohne groß was zu vermissen, aber vegan? Ist ein zehnmal härteres Kaliber und hätte ich ganz ehrlich keinen Bock drauf.

Botschaft angekommen! Und meinen größten Respekt (ja, im Ernst) an jeden, der das hauptberuflich macht. Paar leckere vegane Sachen gibt’s aber durchaus:

Dell hat mal wieder alle neuen XPS-13-Laptops im Angebot außer dem, den ich haben möchte. Von wegen „frei konfigurierbar“. Ich will ja eigentlich gar nicht viel, nur 16 GB RAM (dass 8 GB immer noch Standard sind, ist völliger Quatsch) und ein Full-HD-Display mit Touch (UHD frisst viel zu viel Strom). Als Alternative hatte ich das Lenovo Ideapad C340 ins Auge gefasst. Klingt nach nix, hatte aber eigentlich alles, was ich brauche – nur leider auch keine 16 GB. Ein neues Notebook und ich, es soll wohl einfach nicht sein.

Es gibt schon ulkige Namen manchmal:

Public Cloakroom:

Habe den Juni zum endgültigen Monat erklärt. Danach würde ich gerne fertig sein, mit dem Minimalismus-Ding, mit allem eigentlich. Das wird noch einmal viel Arbeit werden… Aber dann wäre ich auch durch.

Bin raus für heute. Macht euern Scheiß alleine… (#Scheißtag)

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Möh

Aventure Pieces #10: Zahnlose „Bild“, ich bin enttäuscht

Nicht unbedingt High Class, dass die „Bild“ angebliche Gegner von Dr. Drostens bisher noch nicht veröffentlichter, neuer Studie aufgetrieben, mit höchstens einem von ihnen wirklich gesprochen, sich ansonsten bei Twitter-Zitaten bedient und Drosten selbst für eine Stellungnahme zu komplexen Vorwürfen gerade mal 1 Stunde Zeit gegeben hat. Drosten hat das kritisiert, die vermeintlichen Zitatgeber haben sich auf seine Seite gestellt, die „Bild“ viel Kritik für ihre Herangehensweise einstecken müssen. Und der Beitrag, der dann heute trotz allem erschienen ist, ist an Unsäglichkeit kaum zu… er trieft vor… er ist unfassbar… harmlos.

Kein „DROSTEN LÜGT“, kein „Die Wahrheit über den Corona-Besserwisser“ oder „SO FALSCH LIEGT DROSTEN“ oder „UNWAHR!!! DAS SAGEN STATISTIKER ÜBER MERKELS STAR-VIROLOGEN“.

Statt dessen eine Überschrift mit Nebensatz, beinahe sachlich. „‚Wir empfehlen, den Fehler einzugestehen und die Studie zurückzuziehen'“? Da fuck?!

Es folgt eine recht sachliche, wenn auch dünne, Argumentation, die schon erwartet wenigen Zitate, die keine direkte Antwort auf die Studie sind, die noch gar nicht fertig ist. Dass die genannten Experten, einer mit „Sir“ im Titel, eher die Methodik bemängeln, nicht den Inhalt der Studie, steht da höchstens zwischen den Zeilen. Und, ja, er fällt, der Satz: „Jetzt ist klar: Die Ergebnisse der Drosten-Studie sind wissenschaftlich nicht haltbar.“

Ganz ehrlich: So ein „Bild“-Beitrag muss im öffentlichen Diskurs erlaubt sein, Kritik am Vorzeige-Virologen auch. So einen Artikel muss Drosten aushalten können, aber ganz ehrlich: Das kann er auch, problemlos.


Nicky hat gesagt, ich soll Trennzeichen hier einbauen. Oben seht ihr so eins. Ich bin noch nicht überzeugt…

Wobei es heute eh nichts zu erzählen gibt. Ruhiger, ereignisloser Tag. Nichts, was mich aufregen könnte, hat mich wirklich aufgeregt, nicht einmal die „Bild“… ach egal… Ein ebensolches noch, dann lassen wir’s für heute gut sein: